Forum: HF, Funk und Felder Einstellmoeglichkeiten Röntgen


von Simon (Gast)


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Auf dem Bild sieht man 3 Werte.

55 kV  6.30 mAs 19.9ms


kV ist klar.

Bei mAs ist die Zeit schon drinne, wieso wird die dahinter ein weiteres 
mal angegeben?

von X-Ray (Gast)


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Hi,

6,3mAs ist eine Ladung. Q = I*t. Die Zeit musst Du angeben, damit Du auf 
den Anodenstrom schließen kannst, denn eine (bestimmte) Ladung kann man 
in 5 Tagen oder eben in 19,3ms durch die Röhre schicken.

von Testballon (Gast)


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Hallo Simon.

> Bei mAs ist die Zeit schon drinne, wieso wird die dahinter ein weiteres
> mal angegeben?

Ist es wirklich ein kleines S?
Üblich wäre es, hier den Heizstrom der Röhre anzugeben. Der ist aber
im allgemeinen auch deutlich höher.

Damit geht man dann in eine Formel, aus der man über einen 
"Röhrenfaktor" und Heizstrom, Beschleunigungsspannung und Abstand einen 
Wert für die Dosisleistung gewinnt. Die multipliziert man noch mit der 
Zeit, um auf die Dosis zu kommen.

So ist es zumindest beim technischen Röntgen. Mediziner haben eventuell 
andere angepasste Formeln, und vieleicht nehmen die zum Normieren noch 
irgendwo eine Sekunde mit hinein.....

So long.....in einer strahlenden Zukunft.

von Testballon (Gast)


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Hallo X-Ray.

> 6,3mAs ist eine Ladung. Q = I*t. Die Zeit musst Du angeben, damit Du auf
> den Anodenstrom schließen kannst, denn eine (bestimmte) Ladung kann man
> in 5 Tagen oder eben in 19,3ms durch die Röhre schicken.

Aber der Anodenstrom ist doch konstant und wird, abgesehen von der 
Spannung, dem Kathodennmaterial und der Qualität der Fokussierung, im 
allerwesentlichen durch die Glühfaden Temperatur und somit durch den 
Heizstrom bestimmt?

Somit würden ja die 55kV eben nur 19,3ms angelegt. Das Aufheizen der 
röhre dauert ja wesentlich länger.

Oder spielt dabei eventuell eine Praxis eine Rolle, bei der man einen 
entsprechend aufgeladenen Kondensator (und deshalb Coulomb) verwendet?

so long.

von Simon (Gast)


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mmmh ok,

hat jemand von euch Informationen wie man von den Werte auf die Dosis 
kommt?
gewicht ist bekannt.

von Testballon (Gast)


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Hallo Simon.

> hat jemand von euch Informationen wie man von den Werte auf die Dosis
> kommt?
> gewicht ist bekannt.

Dabei spielen noch andere Faktoren eine Rolle. z.B. das Anoden- und das 
Kathodenmaterial und deren Geometrie, die Qualität der Fokussierung ec.
Dafür gibt es halt einen "Röhrenfaktor", wie immer der Hersteller den 
nennt.

so long.

von Didi S. (kokisan2000)


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Hi,

Testballon sagt es schon ganz richtig.

Röntgenanlagen sind komplex und da das Personal weder die Formeln 
heranziehen soll, noch die ganzen speziellen Parameter wie 
Maschinenparameter, Geometrie, Targetmaterial, Schutterschlußzeiten und 
noch viele andere kennen muß, gibt es zu jeder Anlage sogenannte 
intzernationale Belichtungsdiagramme.

Die Belichtungsgröße B=ia*t wird eingeführt, damit in der 
Aufnahmetechnik nur mit drei Parametern jongliert werden muß. Dabei geht 
man davon aus, dass die Strahlungsintensität sich proportional zum 
Anodenstrom verhält (sehr vereinfacht!).

in die Tiefe geschaut ......

a) Strahlenqualität wird durch die Röntgenspannung eingestellt; hohe 
Spannung führt zu harter Strahlung mit großer Durchdringungsfähigkeit
b) Strahlenquantität wird durch den Röhrenstrom eingestellt; 
ausschlaggebend dafür ist die Belichtung. Die Belichtung setzt sich aus 
der Strahlenmenge [mA] und der Expositionsdauer [s] zusammen. Neben 
anderen Komponenten ist der Röhrenstrom für den Bildkontrast 
verantwortlich: hoher Röhrenstrom führt zu einem sehr kontrastierten
Bild.
c)internationales Belichtungspunktesystem: Auf der Belichtungsskala 
bedeutet der Schritt von einem mAs-Wert zum nächsten einen sogenannten 
Belichtungspunkt. Die Änderung um einen Belichtungspunkt ist 
gleichzusetzen mit einer 25-prozentigen Änderung des mAs-Produktes.

Und warum das Ganze ????

Für die Patientendicke gilt allgemein: bei einer Zunahme oder Abnahme um 
einen Zentimeter erfolgt eine Steigerung oder Reduktion um einen 
Belichtungspunkt. Und genau hierfür gibt es Diagramme und Tabellen für 
jede Maschine, ohne dass Bedienungspersonal die Technik der verwendeten 
Anlage kennen muß ;-)

Gruß
kokisan2000

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