Hallo zusammen, im Bild seht ihr eine Schaltung um Gleichströme von bis zu 150A zu messen. Dies wird durch einen Stromwandler (HAIS-150) und einer dazugehörigen Verstärkerschaltung realisiert. Da der Stromwandler direkt auf der Platine befestigt wird und somit das Kabel direkt über der Platine entlanggeht muss die Schaltung gut entstört werden. Meine Frage ist nun, ob ich die rot eingezeichneten Kondensatoren zum entstören brauche oder mir der eine am Schluss bei der Z-Diode reicht? mfg Patrick
Mit den beiden Cs an den negativen Eingaengen der OPs wirst du Probleme bekommen. Beim linken OP ist der Kondensator ja auch am Ausgang angeschlossen dadurch koennte der OP schwingen. Das gleiche beim mittleren OP bei dem hast bei hoeheren Frequenzen eine hohe Verstaerkung was eventuelle auch zu schwingungen fuehren koennte. Bessere waere es du machst in Reihe zum Wandler RC-Tiefpaesse . Gruss Helmi
Die beiden nach oben schauenden Cs sind jeweils direkt an einen OPA-Verstärkerausgang angeschlossen, beim HAIS ist es zumindest so prinzipiell dargestellt. Das führt häufigst zum Schwingen der OPAs - allerdings soll der Wandler bis 1µF am Ausgang vertragen. Aber prinzipiell: Cs direkt an Spannungsquellen (jeder Ausgang hier ist ja im Ersatzbild eine Spannungsquelle) haben an (idealen) Quellen keine Wirkung - sie belasten nur. Der dritte führt eher zu einer Überhöhung der Transfercharakteristik bei hohen Frequenzen anstatt zu einer zusätzlichen Dämpfung. Wenn du TP-Verhalten haben willst, dann wäre z.B. ein C parallel zu den 30k nützlich. Außerdem kannst du mit RC-Gliedern am Ausgang Referenzspannungserzeugung noch etwas erreichen. Auch ein RC-Glied am Ausgang des HAIS wäre nützlich und verwendbar (das C in der Mitte, nach oben schauend mit einem Vorwiderstand).
Hi Mal eine andere Frage: warum benutzt du nicht einfach die Referenzspannung des Sensors? Ist zwar ein anderer Sensor, aber die Schaltung im Anhang S.7 geht problemlos. MfG Spess
Erstmal vielen Dank für eure Hinweise und Erklärungen Ich hab die Schaltung jetzt mal nach euren Vorschlägen umgeändert (hoffe ich zumindest). Wie groß sollte ich denn Rx, Cx, Ry, Cy wählen. Die Grenzfrequenz berechnet sich ja zu fg=1/(2*pi*C*R). Spontan hätte ich jetzt gesagt Rx=Ry=1k und Cx=Cy=47nF. Macht dann eine Grenzfrequenz von ca. 3400 sec^-1 und ein Tau=R*C=0.047msec Wäre das bis jetzt soweit in Ordnung? @Spess53: Im Prinzip ist das ja die gleiche Schaltung wie auf Seite 7. Die Gleichung lautet: Uaus=4*Vout-3*Vref das ergibt dann 0...5V am Ausgang die ich für den ADC Eingang benötige. Und noch ne neue Frage. Durch "Spess53" ist mir etwas gravierendes aufgefallen. Bis jetzt hab ich angenommen (wie auch immer ich darauf gekommen bin), dass man an Vref eine Referenzspannung von 2,5V anlegen muss, damit der Wandler funktioniert. Aber ist es nicht eher so, dass am Ausgangspin von Vref 2,5V anliegen die man abgreifen kann und Vref schon intern aus den 5V Eingangsspannung durch den Wandler bereitgestellt werden (bei Vref steht ja output voltage dabei)? Hier mal das Datenblatt vom Stromwandler HAIS 150 http://www.lem.com/docs/products/hais_e.pdf mfg Patrick
>Aber ist es nicht eher so, dass am Ausgangspin von >Vref 2,5V anliegen die man abgreifen kann und Vref schon intern aus den >5V Eingangsspannung durch den Wandler bereitgestellt werden (bei Vref >steht ja output voltage dabei)? Richtig die kann man benutzten. Denke aber bitte dran da du sie durch den Eingangswiderstand des OP belastest. Eventuelle einen Buffer zwischenschalten. >Macht dann eine Grenzfrequenz von ca. 3400 >sec^-1 und ein Tau=R*C=0.047msec >Wäre das bis jetzt soweit in Ordnung? Die Schaltung ist so im Prinzip in Ordnung. Zur Grenzfrequenz kann ich dir nichts sagen die must du wissen. Nur du weisst wie schnell sich dein Strom aendert und damit deine Frenzfrequenz.
Ich muss mich korrigieren. Ry liegt in Serie zu dem 10k und verändert damit wegen Cy frequenzabhängig die Verstärkung der Anordnung (--> Hochpassverhalten). Deshalb würde ich Ry/Cy doch eher weglassen. Zur Belastung der Vref durch den OP: Man kann die Kombination 30k/10k auch noch etwas hochohmiger wählen. Allerdings wären hier anstatt der 10k mindestens 200k notwendig, das ist IMHO zuviel in einer OPA-Schaltung. Damit ist Helmut Lenzens Empfehlung mit dem Buffer sicher sehr sinnvoll. Die Frage ist auch, welcher Art deine Störungen generell haben. Zunächst ist es natürlich sinnvoll, die Schaltung räumlich kompakt aufzubauen. Wenn die Störungen relativ hochfrequent sind, können ev. auch an den seither von mir abgelehnten Stellen Kondensatoren im pF-Bereich trotzdem nützlich sein. Ebenso ist eine Massefläche nützlich, die Spannungsführung sollte ohne Schleifen etc. geführt werden, die Entkopplung der aktiven Elemente ist BE-nahe auszulegen und ggf. noch durch parallele Cs im Bereich (z.B. 1n) Verbesserungen bringen.
Ok vielen Dank leider weiß ich selber nicht was für Frequenzen ich auf der Leitung sind. Es handelt sich dabei um ein Projekt unserer Hochschule. Die Schaltung dient zur Messung des Motorstromes eines Elektrorennautos. Ich nehm an das wird mit Brushlessmotoren betrieben welche mit einem Regler angesteuert werden. Wie hoch da die Frequenzen genau sind weiß ich leider nicht. Achja: Wie groß sollte denn der Parallelkondensator zu dem 30k Widerstand sein? mfg Patrick
>leider weiß ich selber nicht was für Frequenzen ich auf der Leitung >sind. Naja, dann wird aber jede Dimensionierung schwierig. Du musst zumindest wissen, welche höchste Nutzfrequenz du noch am Ausgang sehen willst. All deine Filter sollten dann etwas (Faktor 2) darüber liegen.
1 | 30k * C2 = 2 * PI * fg, |
ebenso wie am Ausgang gilt
1 | 1k * C3 = 2 * PI * fg. |
fg ist die Frequenz, an der das Filter bereits 3dB dämpft.
>>leider weiß ich selber nicht was für Frequenzen ich auf der Leitung >>sind. >Naja, dann wird aber jede Dimensionierung schwierig. Dann kann man nur noch zu Potis raten. >Die Schaltung >dient zur Messung des Motorstromes eines Elektrorennautos. Willst du den reinen Gleichstomanteil oder auch noch ueberlagerte Anteile aus einer eventuellen PWM mit messen ?
Hallo Patrick, ich würde das so wie im Anhang ausprobieren. Der LMV342 ist ein Rail-to-Rail OPamp und ermöglicht es dir mit nur einer 5V Versorgung auszukommen. Allerdings bleibt er am Ausgang bis zu 30mV (typisch 7mV) von den Rails entfernt. Eventuell sollte der 30k Widerstand also etwas verkleinert werden, damit du die 150A (-150A) wirklich "siehst". Die Schaltung hat eine Bandbreite von rund 30kHz. Willst du sie verkleinern, solltest du die beiden 330pF Kondensatoren gemeinsam vergrößern. Den 100pF Kondensator würde ich unverändert lassen, da er nur die Stabilität der Schaltung gegen kapazitive Belastung am Ausgang erhöhen soll. Du siehst für die Referenzspannung und Ausgangsspannung gleiche Zeitkonstanten. Das ist sinnvoll, wenn sich die Referenzspannung mit dem Signal leicht ändert. Dann erfaßt die Subtraktion auch die Änderung der Referenzspannung. Ist sie jedoch absolut unveränderlich, kannst du für den unteren Kondensator natürlich auch eine 47n Ausführung verwenden. Kai Klaas
Ok vielen dank, ich werd das mal so machen wird schon schief gehen ;)
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