Hi, ich muss den angehängten Trafo nachbauen. Pinout ist egal, er muss halt elektrisch die gleiche Funktion erfüllen. Das ding hat 2 Wicklungen, Einmal Pin 1-4 und einmal Pin 2-3, Widerstand pro Wicklung 0,75Ohm. Jetzt hab ich da ein paar Fragen: - Wie macht man das am besten ? - Abwickeln und zählen oder Drahtlänge messen ? - Kernmaterial bestimmen ? - Luftspalt bestimmen ? - Was noch ? Danke Peter
Peter schrieb: > Hi, > > ich muss den angehängten Trafo nachbauen. Pinout ist egal, er muss halt > elektrisch die gleiche Funktion erfüllen. Außer den 4 von dir genannten Lösungsansätzen und Du benötigst nur ein Einzelstück: Wenn es ein Serienteil ist, das Gerät nachbkaufen und einen Trafo auslöten. > > - Wie macht man das am besten ? > - Abwickeln und zählen oder Drahtlänge messen ? > - Kernmaterial bestimmen ? > - Luftspalt bestimmen ? > - Was noch ? Kern: Ist meist verklebt, das dürfte in den seltensten Fällen ohne Zerstörung nicht machbar sein.
Abwickeln geht leichter und genauer, Drahtlänge bestimmen nur, wenn das Abwickeln nur stückweise geht. Kernmaterial bestimmen ist praktisch unmöglich. Nur wenns draufsteht: ablesen. Über den Daumen gepeilt: wenn Verwendungszweck bekannt, entsprechendes Kernmaterial auswählen. Luftspalt bestimmen: Messchieber bzw. Messschraube, Eventuell auch Induktivität der Wicklung messen. Wichtig ist auch: Dicke der Isolation zwischen den Wicklungen. Windungssinn, dh. Polung der Wicklungen relativ zueinander. Besser ist es, wenn man die genaue Aufgabe des Trafo kennt. Manche Anwendungen sind sehr tolerant bezüglich Kerneigenschaften (Z.B Flusswandler) Andere brauchen genaue Dimensionierung ( "Schwingende" Trafos )
Ich brauch ca. 10 Stück. > Wenn es ein Serienteil ist, das Gerät nachbkaufen und einen Trafo > auslöten. Ist leider nicht drin, zu teuer, da neben dem Trafo noch viel anderes drin ist :-) > Kern: Ist meist verklebt, das dürfte in den seltensten Fällen ohne > Zerstörung nicht machbar sein. Kann ich dann den Luftspalt noch ausmessen ? Wo bekomme ich denn eigentlich so Trafo-Bauteile her ? Gruss Peter
So, hab das Ding mal ausgezogen, siehe Anhang. Sieht eigentlich ganz Simpel aus. An Pin 2 und Pin 4 ist der Wicklungsanfang. So wie es aussieht sind die beiden Drähte dann einfach zusammen auf den Spulenkörper gewickelt und am Ende auf Pin 3 bzw. Pin 1 angelötet. Sollte doch eigentlich nachwickelbar sein, oder ?
>> Kern: Ist meist verklebt, das dürfte in den seltensten Fällen ohne >> Zerstörung nicht machbar sein. > > Kann ich dann den Luftspalt noch ausmessen ? > Wenn Du gern puzzelst, sollte das Dir die Sache erleichtern: Zusammensetzen und... > Wo bekomme ich denn eigentlich so Trafo-Bauteile her ? > RS, Reichelt, ... sowie Trafowickeleien Deines Vertrauens. > Gruss > Peter
Erstmal: Kernabmessungen ausmessen. Dann: Wicklungsbelegung ausmessen (von wo nach wo fliesst Strom). Danach: Windungsverhältnisse ausmessen (auf eine Wicklung eine kleine Wechselspannung geben, und an der anderen messen, und dasselbe noch mal in Gegenrichtung damit Verluste wegfallen, und Windungsverhältnis berechnen) Hinterher: Drahtstärke bestimmen, du siehst ja die Anschlüsse, also mit vorhandenem Kupferlackdraht in der Dicke vergleichen oder Messschieber ansetzen (wird eng dort). Bleibt noch: Welches Kernmaterial? Du solltest rausfinden, für welche Anwendung und Frequenz der Trafo ist und welches Kernmaterial dafür passend ist, würde mich wundern wenn es nicht um ein Schaltnetzteil geht. Luftspalt? Wenn der Trafo nicht in einem Flusswandler sondern in einem Sperrwandler sitzt, hat er sicher einen Luftspalt der durch zwischenlegen von dünnen Abstandshaltern erreicht wurde. Den kannst du nur messtechnisch ermitteln durch Bestimmung der B-H-Kurve, also wie schnell der Strom bei angelegter Spannung steigt, letztlich die Induktivität ermitteln bei bekanntem Kernmaterial. Bleibt noch der Aufbau, welche Wickung über welcher liegt, ob Wicklungen zweigeteilt sind, wie gut die Isolation zwsichen den Wicklungen ist. Wenn du da nicht einfach aus der Anwendung schlussfolgerst, welches der beste Aufbau bei gegebenem Aufwand ist, dann wirst du ihn abwickeln müssen. Blöd, wenn er vakuumgetränkt ist, manchmal hilft Hitze.
Ferritkerne etc. gibt es beim www.buerklin.de Hilfreich sind die Abmessungen (Schenkellänge), denn die findest Du in der Bezeichnung wieder. Kernmaterial ist oft auf den Kern gestempelt (z.B. N27). Ebenso die Induktivität bei einer Windung z.B. 4000) Nachbauen geht, wenn auch nicht so einfach. Es kann ein Spezialtrafo sein, z.B. mit nicht linearem Kernmaterial, oder ein magnetischer Verstärker (Transduktor), oder mit eingebautem Magnet (Vormagnetisierung). Man kann beliebig viel falsch machen. Zum Zerlegen über Nacht in Aceton einlegen, dadurch werden die meisten Kleber und Kunststoffe weich. Luftspalt, Kernmaterial etc. beeinflussen das Verhalten stark, es muss alles stimmen. Peter: >Manche Anwendungen sind sehr tolerant bezüglich Kerneigenschaften >(Z.B. Flusswandler) Na, das würde ich nicht unterschreiben. Zumindest am Wirkungsgrad (Erwärmung) wirst Du es sehen. Habe kürzlich das Magnetic Design Handbook von Unitrode/TI durchgelesen, sehr interessant. http://focus.ti.com/docs/training/catalog/events/event.jhtml?sku=SEM401014
Hab noch ein paar Infos gefunden. Ein Trafo mit einer sehr, sehr ähnlichen Bezeichnung ist ein EF25/11 Power Factor Correction Discontinuous Mode Trafo, allerdings wahl mit leicht anderen Wicklungsdaten (Drahtdurchmesser, Wicklungszahl) und daher auch anderem DC-R und anderem L.
es gibt Firmen die haben sich auf sowas spezialisiert z.B. http://ibk-knecht.de/index.htm Wenn du also die Induktivität kennst/messen kannst, und noch weißt welcher Strom/welche Spannung gefordert ist hast du bei sowelchen gute Chancen
Wenn du das Ding zerlegen möchtest brauchst du nur zwei dicke Handschuhe und ein Backofen. Bei ca. 150 Grad sollte der Kleber so weich sein das du den Trafo auseinanderziehen kannst(min 20 Minuten warmmachen). Aber alles sehr vorsichtig. Das muss "OHNE" Kraft gehen sonst bricht der Trafo. Vorher alle Daten genau ausmessen und Notieren (R, H, Maße usw.) dann mal den Draht runter (zählen nicht vergessen) und mal z.B 20 Windungen drauf machen und mittels Ozi, Generator und einem R die Daten ermitteln (Sättigung, F Max usw.) Wie so was geht steht z.B. Hm gute Frage, in meinen Hefter Praktikum Schaltungstechnik.
Probiere das mal vorher mit einen Trafo aus einem alten Rechnernetzteil. Kann mich erinnern das meine ersten 1-2 Trafos kaputt gegangen sind, weil ich zu schnell war. (Geht wie Finger durch kalten Honig)
Hallo, meiner Erfahrung nach, kann man die Klebung eines Ferritkernes am besten mit einem Heißluftfön lösen. Am besten gehen hier Heißluftlötkolben. Gleich auf 450°C einstellen, und direkt auf den Kern halten, um ihn zu erhitzen, dann immer vorsichtig mit einer Pinzette (ist besser als eine Zange) probieren, ob sich der Kleber schon löst. Meistens geht nach ein paar Minuten die Klebung dann wie von Geisterhand auf, und der Kern bleibt unbeschädigt. Ich habe das bestimmt schon viele hundert mal gemacht... Beim Backofen hast du unter Umständen das Problem, daß sich der Spulenkörper und die Drahtisolation verflüssigen, und sich dann der Draht nicht mehr vernünftig abwickeln läßt. Gruß Miro
Hi, erstmal Danke an alle für Ihre Tipps. Das mit dem Heißluftlötkolben hat gut funktioniert, ich hab das Ding auseinander. An dem mittleren Schenkel (da wo der Luftspalt ist) ist so weißer Kleber, hat der ne Funktion ? Wenn man den abpuhlt und dann den Luftspalt ausmisst, kommt man auf 1,4mm. Wenn ich mir nun also die entsprechende Teile besorge, kann ich mir so einen Trafo dann wickeln oder bekommt man das (wenn man es das erste mal macht) eh nicht richtig hin und die Wicklung wird am Ende doppelt so dick. Danke... Gruss Peter
Achja, es sind pro Wicklung 108 Windungen, die zusammen aufgewickelt wurden.. Drahtdurchmesser ist 0,45mm
Wenn du sauber arbeitest, solltest du das hinbekommen, es sind ja nicht mal netztgetrennte Wicklungen. Falls du nur Kerne ohne Luftspalt bekommst, kannst du auch 0.7mm (Plastik) zwischenlegen. Gibt nach aussen hin ein etwas grösseres Streufeld, aber elektrisch bleibt es gleich.
So wie ich das sehe, hat die Klebung auf den äußeren Schenkeln auch einen Luftspalt gehabt. Hast Du den gemessen? Das Weiße in der Mitte könnte Silikon zum Verhindern von mechanischen Resonanzen sein. Was war das / was soll es werden? Welche Stückzahl? Was sind jetzt die genauen Abmessungen? Das Kernmaterial ist auch noch unbekannt, wie gesagt: 10 oder 50 Windungen draufwickeln und Induktivität messen, dann weißt Du mehr. Für genaue Messungen gibt es auch ein genaues Messgerät: Es läßt einen konstanten (einstellbaren) Strom fließen und zeichnet den Spannungsverlauf auf. Daraus werden die magnetischen Eigenschaften (auch Sättigung, Hysterese etc.) berechnet. Habe die Bezeichnung gerade nicht zur Hand. Hat jemand zufällig einen Link auf die Siemens (epcos)-Datenblätter mit den ausführlichen Kerndaten?
> Wenn du sauber arbeitest, solltest du das hinbekommen, es sind ja nicht > mal netztgetrennte Wicklungen. Falls du nur Kerne ohne Luftspalt > bekommst, kannst du auch 0.7mm (Plastik) zwischenlegen. Gibt nach aussen > hin ein etwas grösseres Streufeld, aber elektrisch bleibt es gleich. Okay, dann werde ich das mal probieren. > So wie ich das sehe, hat die Klebung auf den äußeren Schenkeln auch > einen Luftspalt gehabt. Hast Du den gemessen? Ich denke nicht, kommt eventuell bei den Bildern so raus, aber beim auseinandermachen hat man nichts dazuwischen gekommen, die waren direkt aufeinander geklebt, die Klebedicke war auch sehr dünn. > Das Weiße in der Mitte könnte Silikon zum Verhindern von mechanischen > Resonanzen sein. So ähnlich hat es sich auch angefühlt beim abpulen. > Was war das / was soll es werden? Welche Stückzahl? Brauche so ca. 10 Stück. > Was sind jetzt die genauen Abmessungen? Müssten E-Kerne sein, E25/11 > Das Kernmaterial ist auch noch unbekannt, wie gesagt: 10 oder 50 > Windungen draufwickeln und Induktivität messen, dann weißt Du mehr. Gemessene Induktivität ist 7,7uH Komme damit auf einen AL-Wert von 124uH (Hab mich dabei an http://www.sprut.de/electronic/switch/lc/lc.html gehalten) Danke... Gruss Peter
Also, es ist wohl ein EF25/13/11 Kern, Spulenkörper ist 8pol. stehend. Leider konnte ich bei den normalen Versender nichts passendes finden. Habt Ihr eventuell noch Bezugsquellen ?
Conrad hat nur 25/13/7 Bei http://www.spulen.com steig ich nicht ganz durch, hat aber N87, das könnte ein ganz passendes Material sein.
Hab bei den Üblichen auch nur 25/13/7 gefunden. Bei www.spulen.com hatte ich auch mal geschaut, muss aber noch mal die Datenblätter der einzelnen Materialien genau anscheuen.
>EF25/11 >Power Factor Correction >Discontinuous Mode Sagt eigentlich alles. Die Hersteller (BLOCK, Weiss...) haben sicher so etwas im Grundprogramm.
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