> Ich wünsche mir, dass der Arbeitsmarkt für Ingenieure und Informatiker
> so ähnlich wird wie der Arbeitsmarkt für Profifußballer.
Onkel Kapott, du hast irgendetwas überhaupt nicht verstanden.
Von 80 Mio Bundesbürgern sind ca. 40 Mio Jungen von denen ca. 20 Mio in
der Kindheit Fussball gespielt haben, und nur wenige Profifussballer
geworden sind und nur einige nun Millionengagen bekommen.
Gäbe es nicht diese wenigen, die so viel bekommen, hätten nicht diese
Millionen von Leuten die Strapazen auf sich genommen, es überhaupt mit
Fussball zu versuchen, und würden nicht diese zigtausenden Spieler jedes
Wochenende zu ihren Verein dackeln, OBWOHL sie für ihr Training nicht
genug zm Leben bekommen.
Ja, der Kapitalismus funktioniert bei Profifussball genau so wie bei
Musikern, Malern, Buchautoren, Filmschauspielern: Die Gier lässt so
viele es versuchen, daß auch die wenigen wirklich Guten (oder aus
sonstigen Gründen erfolgreichen) dabei an die Oberfläche gespült werden,
von denen du heute als Star in der Zeitung liest. Da wird gesiebt, bis
aus Millionen nur einige übrig bleiben.
Allerdings ist die Suche bereits globalisiert, auch der deutsche
Fussball stellt fast ausschliesslich Ausländer ein, die besser und
billiger sind als einheimische Spieler.
So was möchstest du also als Ingenieur?
Ich dachte, du wolltest keinen globalen Markt, weil du die besseren
billigeren Ausländer fürchtest.
Ich dachte, du wolltest nicht zu den zehntausenden gehören, die ihre
ganze Jungend in die Ausbildung ihres Talents stecken und trotzdem von
ihrer Arbeit nicht leben können, nie im Leben genug Geld verdienen
werden, und die nur schuften, weil sie die ewige Hoffnung nicht
aufgeben, auch eines Tages mal zu DENJENIGEN zu gehören, die so
unverschämt viele Millionen bekommen.
Neun Onkel Kapott, das Leben als Ingenieuer ist viel fairer. Hier
bekommt selbst der untalentierte noch einen Job von dem er leben kann,
der konstruiert dann halt PowerPoint Folien, und hier kann fast jeder
nachrechnen, daß sich seine Ausbildung 'lohnt', ausserdem ist der Markt
noch immer recht abgeschottet weil es sehr auf die Sprache ankommt, als
Afrikaner ohne Deutsch- und Englischkenntnisse sieht es bei deutschen
Ingenieuerarbeitsplätzen viel schechter aus als beim Profifussball.
Und wenn du schon vom Starruhm sprichst: Auch ein Bill Gates oder
Ferdinand Porsche oder Thomas Edison wurde millionenschwer, erfolgreiche
Stars gibt es auch im Ingenieurwesen, niemand hindert dich, auch so
einer zu werden.
Warum nur habe ich das Gefühl, daß es dir dazu an Talent mangelt, und du
der ewige Amateurfussballer bleiben wirst, der am Wochenende den Platz
seines Vereins kostenlos mäht, und sehnsüchtig zu den Erstligaspielern
guckst...