Forum: Ausbildung, Studium & Beruf E-Technik Studium: Stress ohne Ende?


von Bernd (Gast)


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Hi,

Ich habe ja, als ich mich für ein Elektrotechnik und Informationstechnik 
Studium gewusst, dass es kein Zuckerschlecken werden würde. Aber mit so 
viel habe ich nun doch nicht gerechnet.

Ich steh nun durchschnittlich von mo-do um halb 8 auf und komm gegen 
18Uhr daheim an. Danach noch ein wenig lernen bzw auf die Vorlesungen 
nächsten Tag vorbereiten, dass man auch was versteht während der 
vorlesung. Dazu noch neues beim ersten alleine wohnen, einkaufen, essen 
kochen, neue soziale Kontakte knüpfen etc.
Am Wochenende dann sämtliche Übungsblätter und benotete HA erledigen. 
Ein AB kann schon mal 2 Stunden dauern, je nachdem ob man sich 
entscheidet, jede Aufgabe zu machen, gibt also auch am Wochenende und 
Freitag viel zu lernen.
Dann noch heimfahren, eltern/schulfreunde besuchen, etc. pp.

Für Dinge wie etwa mal ein Buch lesen, ein Computer Spiel spielen oder 
Sport bleibt nur wenig Zeit.

Gings euch auch so? Oder habt ihr das besser gemeistert als ich?

von Redegle (Gast)


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Willkommen im Bachelorsystem.

Btw. bin Student im ersten Semester.

Aber das Problem mit dem Tagesablauf kenne ich auch.

Stundenplan geht maximal von 8:00 bis 19:00 + Anfahrt ca 1 Stunde. Dann 
bleibt nichts mehr vom Tag.

von Condi (Gast)


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Die Nacht ist ja auch noch da...

von Onkel Kapott (Gast)


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Ich habe zwar Informatik studiert, ab mein Studienalltag sah meitens so 
aus:

Aufstehen: 5 Uhr
In der Uni: 6 Uhr
Recherchedienste 6 bis 7:30 Uhr
1. Vorlesung 7:30 Uhr
letzte Vorlesung/Übung 17:00 Uhr oder 18:45 Uhr
Um 19:30 Uhr war ich wieder zu Hause.
Am Abend: Nachbereitung, Vorbereitung, dies und das.
23 Uhr ging es ins Bett.

Andere Tage waren genauso durchorganisiert. Mehrere Sporttermine waren 
Pflichttermine. Ohne Sport hätte ich das nicht geschafft; ich empfehle 
dir wirklich, den Sport weiter zu betreiben.

Am Samstag und Sonntag habe ich natürlich auch noch Vorbereitung und 
Nachbereitung betrieben und eigene Themen beackert. Sport am Samstag war 
auch manchmal drin.

Trotz alledem war das die schönste Zeit meines Lebens. Ich hatte immer 
so zwischen 30 und 40 Semesterwochenstunden; weit über den Durst.

von Redegle (Gast)


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Naja das müsste man dann mal mit ner Differenzialrechnung ermitteln wo 
das Optimum liegt zwischen Schlafzeit und Lernzeit. ^^

So nen Tag hat leider nur 24h unn bei 6-20Uhr verplant bleiben noch 10 
Stunden für
Schlafen, Essen, Duschen, Lernen.

von Gast (Gast)


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Ja, es war manchmal Stress. 8-18 Uhr kam bei mir auch vor, war aber die 
Ausnahme, und nur im Grundstudium. Kann aber sein dass das mit dem 
Bachelor schlimmer geworden ist.

Ein paar Tipps:
- Lass das mit dem Heimfahren. Wenn du irgend was vor hast, ok, aber 
nicht einfach aus Gewohnheit.
- Schau welche Vorlesungen du dir sparen kannst.
- Such dir Leute mit denen du Übungen machen bzw. von denen du 
abschreiben kannst.

von TestX .. (xaos)


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das ist ganz normal, spaßig wirds erst wenn man noch so 20h pro woche 
arbeitet ;)

von Julian O. (juliano)


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Nichts neues, ist normal bei nem technischen Studium. Ich bin auch von 
7:00 bis 18:00 an der Hochschule. Aber mir macht mein Studium Spaß also 
ist das schon ok! Ich habe trotzdem noch Zeit für AStA, 
Wahlpflichtfächer, Sport und Freundin. Irgendwie. Ist alles nur eine 
Frage des Zeitmanagements.

Mein Tipp: Lerne möglichst viel unter der Woche und bleibe dazu an der 
Hochschule. Ich mache am Wochenende eigentlich nicht viel fürs Studium 
(maximal 3-4h) und komme trotzdem gut durch

von Gastino G. (gastino)


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>Gings euch auch so? Oder habt ihr das besser gemeistert als ich?

Das ist normal. Ich hatte nebenbei noch einen Job (später dann zwei), in 
dem ich am Wochenende noch 8-16 Stunden gearbeitet habe. Trotzdem hatte 
ich noch Zeit zum Weggehen (und lernen). Irgendwie geht das schon. Für 
ein Hobby nebenher bleibt dann allerdings keine Zeit mehr.

von Gast (Gast)


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Time Management nennt man das Stichwort auf Neudeutsch. Im Studium lernt 
man erst was man alles in einem 24h Tag erledigen kann.

von Redegle (Gast)


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Man lernt noch andere schöne Dinge, welche man nicht vergessen sollte.
Wie z.B.:
Wie schreibe ich so schnell wie mein Prof.

von Gast (Gast)


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Also ich habe mir solche Tage meist nicht gegönnt. Man kann doch auf 
einige Vorlesungen verzichten. Die sind mit sowenig Information gefüllt, 
dass sich das hervorragend ohne Dozent in sehr viel kürzerer Zeit lernen 
lässt.
Also einfach mal ein bisschen gucken, wie groß dein Potential ist. ;-) 
Wenn du nach dem ersten Semester die Prüfungen locker gepackt hast, 
kannst du ja im nächsten etwas kürzer treten. ;-) Und immer daran 
denken, das nicht zu übertreiben, sonst endet es böse.

von Onkel Kapott (Gast)


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> Time Management nennt man das Stichwort auf Neudeutsch. Im Studium lernt
> man erst was man alles in einem 24h Tag erledigen kann.

Auch in der Bundeswehr. Bei mir war in der Grundausbildung 5 Uhr 
aufstehen und 23 Uhr Zapfenstreich. In den ersten Tagen haben jede 
Minute genutzt und kamen zum Teil lange nach 23 Uhr ins Bett.

Ein Freund von mir war auch bei der Bundeswehr und hat sich diese 
Einteilung der Zeit übernommen und steht jeden Tag um fünf Uhr auf.

von Onkel Kapott (Gast)


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> Man lernt noch andere schöne Dinge, welche man nicht vergessen sollte.
> Wie z.B.:
> Wie schreibe ich so schnell wie mein Prof.

Hoffentlich schreibt der Professor auch noch selbst. Ich habe 
festgestellt, dass die PowerPoint-Vorlesungen die wenigste Power haben 
und sich die Inhalte dort am wenigstens ins Hirn gebrannt haben.

von Falk B. (falk)


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@  Onkel Kapott (Gast)

>Auch in der Bundeswehr. Bei mir war in der Grundausbildung 5 Uhr
>aufstehen und 23 Uhr Zapfenstreich.

Pfadfinderverein!

> In den ersten Tagen haben jede
>Minute genutzt

Wofür? Unsinn machen und die Leute auf Trab halten.

> und kamen zum Teil lange nach 23 Uhr ins Bett.

Halt der übliche Drill. Hat mit dem wahren Leben wenig gemein. Zum 
Glück.

>Ein Freund von mir war auch bei der Bundeswehr und hat sich diese
>Einteilung der Zeit übernommen und steht jeden Tag um fünf Uhr auf.

Ohje. Morgenstund ist ungesund.

Mein Studium begann meist 7:30, dann halt je nach Tag so bis 14,15 Uhr, 
manchmal auch länger, aber das hielt sich in Grenzen.

Klar, im Grundstudium muss man schon ganz schön ranklotzen, Mathe war 
für mich das Aufwendigste, da musste man schon 2..3mal die Woche so 2..3 
Stunden die Aufgaben durchackern. Die anderen Fächer waren mit Abstand 
weniger aufwändig, aber auch dort hiess es, Praktikas vorbereiten, ein 
paar Aufgaben durchrechnen. Ab und an auch mal den Stoff der Vorlesung 
nochmal ansehen. Hielt sich aber in Grenzen.

Hauptstudium war dann relxater, aber sicher auch nicht das reine 
La-Paloma. Wochenenden waren praktisch immer Freizeit, wenn gleich ich 
da viel Studienrelevantes gemacht habe (FFT programmieren, Hochspannung 
mit Zeilentrafo etc. ;-) Aber auch in der Woche war genug Zeit für Sport 
und Saufen ;-)

Ob das heute anders ist, keine Ahnung. Aber 5:00 aufstehn geht gar 
nicht!

Mfg
Falk

von Nachtmensch (Gast)


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5 Uhr ist an und für sich ne gute Zeit zum schlafen gehen :)

von Daniel D. (daniel1976d)


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Mir ging es aehnlich... Jedoch haben wir (wir waren eine Gruppe von 2-6 
Leuten) uns einige Vorleseungen erspart... Mathe, Grundlagen der E-Tech 
und noch ein paar ... meist sind wir nur zu den Uebungen hingegangen...

Icj muss jedoch sagen das zu unserer Zeit (1995) die wenigsten in 
Regelstudienzeit fertig worden.. ich z.B. habe am Anfang des Studiums 
ein paar Klausuren verrissen bis ich den Dreh raus hatte... Wir haben an 
der FH studiert 7 Semester + Diplom (meist 6 Monate) und ich kenne kaum 
jemanden der es unter 10 Semester geschaft hat... Muss aber auch sagen 
das es fuer einige Labore Wartezeiten gab und ohne fertiges Labor konnte 
man keine Klausur schreiben... Und am Ende des Studiums haben wir immer 
mehr Klausuren geschrieben... in einem Pruefungszeitraum haben wir mal 
bis zu 7 Klausuren geschrieben... auch schon mal zwei Klausuen an einem 
Tag...
Dafuer hatten wir aber keine Hausaufgaben und es ging nur um die 
Klausur...

von Delete M. (skywalker)


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Also mir gings im Bachelor ähnlich. Das schlimmste ist ja noch nicht 
einmal die reine Zeit die man benötigt, sondern dass man so viele 
verschiedene Sachen parallel machen muss. Dazu kamen noch die 
regelmäßigen Komplexlabore. In dem Sinne war das letzte Semester mit der 
Bachelorarbeit ein wahrer Segen.
Jetzt im Master scheint es nicht ganz so stressig zu werden, fast so als 
hätte man den Bachelor randvoll gestopft und im Master ein wenig mehr 
Luftpolster gelassen (das muss aber nichts heißen, die Prüfungszeit wird 
trotzdem anstrengend).

Von daher sind solche Dinge bei einem 
technischen/naturwissenschaftlichen Studium ziemlich normal.

von Paul (Gast)


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>Willkommen im Bachelorsystem.

>Btw. bin Student im ersten Semester.

Wie kannst Du dann das Arbeitspensum im Diplomstudiengang einschätzen? 
Die Vorlesungen gingen da auch oft bis 19.45 Uhr. 7.00 Uhr gings wieder 
los. Das hat was mit der straffen Studienorganisation im MINT-Bereich zu 
tun, nicht mit dem Bachelor.

PS.: Ein Hochschulstudium ist als 40-h-Woche angelegt, deshalb auch die 
ECTS-Empfehlung oder früher die SWS. Diese Zahlen beziehen sich auf den 
durchschnittlichen, nichtjobbenden Studenten.

von studierter (Gast)


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Im ersten Semester war das bei mir auch so. Vorlesung von Morgens bis 
Abends und danach will Frauzi noch was von einem haben. Keine Zeit zum 
lernen. Irgendwie durch die Prüfungen gewürgt und dabei durch Stress 10 
Kilo abgenommen. Danach wird's dann besser: Jede Menge Vorlesungen 
geschwänzt und den Stoff selber gelernt wenn mal Zeit war. Geschafft hab 
ich's trotzdem. Nochmal würd ich's aber nicht so machen.

von Gast (Gast)


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Lehrjahre sind keine Herrenjahre hat mein Vadder immer gesagt. 
Dummerweise sind die Jahre nach dem Ing.-Studium im Berufsleben auch 
keine Herrenjahre :(

von Timmo H. (masterfx)


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>Danach wird's dann besser: Jede Menge Vorlesungen
>geschwänzt und den Stoff selber gelernt wenn mal Zeit war. Geschafft hab
>ich's trotzdem. Nochmal würd ich's aber nicht so machen.
Genau, 1. Semester noch fleißig an jeder Vorlesung teilgenommen und 
danach mehr und mehr zu Hause geblieben oder früher gegangen. Im 4. 
Semester hatte ich glaube ich mein Rekordtief, wo ich nur noch 2 Tage 
die Vorlesungen (8-13.30 Uhr) und ein 1 Tag 8-11 Uhr pro Woche 
hingegangen bin. Regulär waren es da auch 45 Std. oder so. Das habe ich 
mir jedoch nicht angetan und habe lieber zu Hause ein wenig gemacht und 
mein Studentenleben genossen :-D Am Ende war ich aber dennoch nur 1 
Semester über der Regelstudienzeit und das auch nur weil die Profs 
einige Prüfungen zu spät angeboten haben (bin nicht immer gleich zum 
ersten Termin gegangen).
Das kann natürlich nicht jeder so machen. Leute die nicht zu Hause 
lernen können, würde ich die Verhaltensweise nicht empfehlen. Gerade im 
Hauptstudium sind schon einige Vorlesungen dabei die durchaus Spaß 
machen.

von Olaf (Gast)


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> Gings euch auch so? Oder habt ihr das besser gemeistert als ich?

Was du da beschreibst ist vollkommen normal und war frueher auch
schon so. Da muessen sich die Bacchusjuenger nicht in Selbstmitleid
ertraenken. :-)

Du hast vier Moeglichkeiten.

1. Du fehlen sowieso die Faehigkeiten zum Studium und du bist
   nach kurzer Zeit draussen.

2. Du ziehst das so durch. Dann wird aus dir zwar ein ziemlich
   unsympatischer Typ ohne Freunde oder andere Beduerfnisse,
   Hobbies und aehnlichem. Aber du bist in der Regelstudienzeit
   fertig und kannst dann hinterher genauso weiterarbeiten wenn du
   fuer einen dicken Konzern arbeitest. Herzinfarkt etwa ab 50.

3. Du klaust dir etwas Zeit vom Studium. Brauchst dafuer 2-4Semester
   laenger und alles wird gut.

4. Du klaust dir zuviel Zeit vom Studium, studierst unendlich lange,
   wirst aber nie fertig.

Mein Eindruck ist das Bachelor geschaffen wurde um Studenten eher zu
Loesung 2 zu zwingen. Merke, die Industrie will nicht nur Leute die
gut ausgebildet sind, sie will sie auch noch ohne eigene Persoenlichkeit
damit sie ihre lokale Version des Arbeitssklaven besser praegen kann.

Olaf

von MasterOfDisaster (Gast)


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Hallo,

kann es auch bestätigen, dass in der Studienzeit nicht wirklich viel 
Zeit für irgendwas anderes bleibt. Bin jetzt Fertig und es hat sich 
nichts geändert. Immerhin eine Konstante im Leben ;-).

Gruss

von Lutz die Wutz (Gast)


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>Merke, die Industrie will nicht nur Leute die gut ausgebildet
> sind, sie will sie auch noch ohne eigene Persoenlichkeit
> damit sie ihre lokale Version des Arbeitssklaven besser praegen kann

Sehr gerne würde ich bei diesem polemischen Satz widersprechen, kann es 
aber nicht, weil er leider viel zu oft zu trifft. Es ist schlimm, es 
sagen zu müssen, aber in den PAs und COs dieser Welt sitzen viele 
Labertaschen, die sehr genau kapieren, dass wir bei den Ingenieuren 
immer mehr zu einem ausgeglichenen Verhältnis hinsteuern, sodass man 
sich auf Augenhöhe begegnet. Das ist viele unangenehm!

Sie merken, dass Ingenieure immer mehr nach Leistung, Angebot und 
Nachfrage bezahlt werden müssen und dies passt nicht in die 
Gehaltsstrukturen viele Firmen. Damit passieren 2 Dinge:

1) Es kommt zu extrem bezahlten temporären Beschäftigungen als ANÜ oder 
freelancing, weil man beides will: Leistung aber keinen guten im Boot

2) AN und Labertaschen versuchen massivst, sich zu verteidigen, reden 
Ingenieure dumm, sprechen ihnen betriebswirtschaftliches Denken ab und 
grenzen sich ab, sei es durch gestelztes Labern, Eigenbrödlerei, 
Desinformation, Installation von obskuren Bewerbungskreiterien.

von Lutz die Wutz (Gast)


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Eines noch zu dem harten Bachelorstudium:

Ich habe ein Unistudium und zwar ein recht gutes. Würde ich nicht so 
viele Kurse gmacht haben und nebenher hätte arbeiten müssen, hätte ich 
die Regelstudienzeit gepackt, bei einer nicht sehr guten, aber immerhin 
noch guten Note von sicher 2.5

Bei mir war es aber so, dass ich in die Vorlseung gegangen bin, etwas 
Mitschrift angefertigt habe und dann irgendwann mal ohne grosse 
Vorbereitung die Klasur geschrieben haben. Vorbereitung war deshalb 
nicht, weil ich in den Ferien und abens gearbeitet habe.

Ich habe es trotzdem gepaackt!

Nun habe ich mir mal die Studienpläne der bachelors E-Technik angesehen 
(mein Kollege ist Prof an der FH) : Das sind alles einfachste Sachen und 
selbst der Master enthält nicht mehr / Zeit, ls wir damals gemacht 
haben. Er selber kapiert es auch nicht, warum da welche jammern.

Ich glaube einfach, dass in den frühern 2000ern das Niveau druch die 
wenigen Absolventen so stark gesunken ist, dass jetzt, wo es wieder auf 
alte Werte krabbelt, viele ein Problem kriegen, weil sie es nicht drauf 
haben!

Ich bahaupte mit untermauertem Wissen, dass es zu 90% daran liegt, dass 
heute einfach viele Studieren, die es nicht koennen! Man muss in der 
Vorlesung so ziemlich alles kapieren ohne grosse Verrenkung, dann klappt 
es auch später im Beruf. Ich behaupte, dass wir damals genau so grosse 
Abbruchzahlen gehabt hätten und dasselbe Gestöhne, wenn wir so viele 
Anfänger gehabt hätten.

Heute srudieren 40% mehr junge Menschen, als zu meiner Zeit. Aber die 
sind nicht schlauer, als damals. Es wurde nur von unten her aufgefüllt - 
mit potenziellen Abbrechern, leider.

Daher bringen die Bildungsinitiativen allesamt nichts! Auch die Meister 
in den Studiengängen bringen nichts, es sei denn, man senkt das Niveau.

Ich würde das Niveau weiter heben und besser sieben, dann kommen weniger 
durch, aber die, die es packen, haben dann auch was drauf!

Ich tue mir in meinem Job nicht weh, beherrsche alles locker. Damit 
mache ich auch mit 50 nicht die Grätsche, wie oben einer meint.

von Onkel Kapott (Gast)


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Das glaube ich auf. Was die fachlichen Qualität angeht, raucht selbst 
der mittelmäßige Ingenieur den BWLer in der Pfeife.

Bei manchen Stellen heißt es: BWL-Kenntnisse seien hilfreich. Wer jemals 
in einer BWL-Vorlesung saß, weiß, dass da nicht viel hintersteckt. Ich 
habe mich mal bei so einem Unternehmen beworben und musste einen Test 
absolvieren. Die paar Dreisatzaufgaben waren für mich eine gut 
Aufwärmübung. Leider war zuerst das Gespräch und dann der Test, und 
nicht umgekehrt. Ich wurde nicht genommen, obwohl ich den Test, der 
teilweise auch Intelligenztestaufgaben beinhaltete, sehr gut 
absolvierte.

Ein weiteres Vorurteil, mit dem ich zu kämpfen habe, ist die 
Eigenbrödlerei. Gut, ich bin manchmal wortkarg, aber ich bringe mich 
ein. Ich weiß noch, wie die Teamarbeiten verliefen: Ich habe öfter mal 
eine Rundmail versandt und dann keine Antwort erhalten. Ich habe einen 
Softwareentwurf herumgeschickt, den das Team veröffentlichen sollte, 
nicht ich. Ich fragte nach Verbesserungsvorschlägen, Anmerkungen, 
eigenen Entwurf usw. Ich habe nichts dergleichen erhalten, weil der Rest 
des Teams nichts gemacht hatte. Die haben es sich nicht mal 
durchgelesen. - "Warum soll ich noch ein Softwarekonzept erstellen, wenn 
du schon eins gemacht hast."

von Lutz die Wutz (Gast)


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Teamarbeit will eben gelernt sein! :-)

von Student (Gast)


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Muss ich jetzt n schlechtes Gewissen haben??

Ich bin im ersten Semester Technische Informatik(Bachelor), wir haben:
Mo 08:00 - 19:10
Di 08:00 - 15:40
Mi 08:00 - 15:40
Do 11:40 - 15:40
Fr frei

So arg stressig empfinde ich es eigentlich nicht (hab auch schon ne 
Ausbildung und so Grundkenntnisse in E-Technik und Programmieren)
Mathe/Physik ist zwar n anständiges Tempo aber da hatte ich noch nie 
große Probleme und mit ein bisschen Übung (insgesamt 2-3 Stunden am 
3-Tage-Wochenende) bin ich eig. immer auf der Höhe.

Man hat bei nem Job wesentlich weniger Freizeit, dafür hat man hald am 
Sonntag nachmittag frei und muss keine Praktikas vorbereiten.

Zusammengefasst: Stressig find ich es hier nicht, allerdings kenn ich 
weder Diplomstudium noch Hauptstudium;-)

MFG Student

von Onkel Kapott (Gast)


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> Teamarbeit will eben gelernt sein! :-)

Wie meinst du das? Es ist nicht so, dass ich jetzt alle brüskiert hätte 
oder vor vollendete Tatsachen gestellt hätte. Vorgeschlagen habe ich, 
dass jeder übers Wochenende etwas macht und wir uns am Montag 
zusammensetzen; Dienstag war Abgabe. Die Zeit war knapp, von Donnerstag 
bis Dienstag.

Aber auch sonst waren die Anzahl der Treffen minimal und man konnte mit 
manchen Leuten einfach nicht reden.

Vielleicht noch eine Schote aus dem Grundstudium, auch ein 
Softwareprojekt. Anfangs waren wir sechs Studenten, nach fünf Wochen nur 
noch fünf. Wo ist Andreas? Wo ist denn? Er hat auf keine Mail 
geantwortet, Telefonnummer hatten wir nicht und er war ohnehin ein 
schlechter Vorlesungsbesucher. Er hat das Studium aufgegeben, ohne uns, 
dem Team etwas zu sagen, und eine Ausbildung begonnen. Ich bin der 
einzige aus dem Team, der dann auch das Vordiplom und später das Diplom 
erhalten hat.

Meine Erfahrungen mit Bummelstudenten fallen negativ aus. Ein Jahr 
hinterherhinken, ist noch nichts auffälliges, aber zwei bis vier Jahre 
schon. Und deren Arbeitsweise war darauf angelegt, so bequem wie möglich 
weiter zu studieren. Wäre ich Arbeitgeber, würde ich darauf achten: Wie 
lange hat der Bewerber für sein Studium gebraucht?

von MaWin (Gast)


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> Was du da beschreibst ist vollkommen normal

Find ich auch.

Normal für die Leute, die glauben, immer alles das tun zu müssen, was 
die Obrigkeit von ihnen fordert, und sogar noch ein bischen mehr.

Das werden später gute Arbeitssklaven :-) Die bekommen ja auch eine gute 
Note, um diese Eignung anzuzeigen.


Die meisten anderen Studenten haben im Laufe des ersten Semesters 
Selbstbewusstsein entwickelt, von aussen kommende Anforderungen 
überdacht, und selbst rausgefunden, was ihrer Meinung nach wichtig ist, 
und was nicht.

Da wurde dann im Stundenplan der Strich vor der ersten Vorlesung von 8 
Uhr auf 10 Uhr und von 10 Uhr auf 12 Uhr verschoben, drauf geachtet daß 
die Zeit des Treffens in der Cafeteria nicht mit irgendwelchem Unfug 
kollidierte, und derjenige zur Vorlesung geschickt, der die sauberste 
Schrift hatte, während man ihm die Laborarbeit abnahm.

Merke: 90% lernst du ausserhalb der Vorlesung.

von X- R. (x-rocka)


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hmmm, ich hatte 4 nette jahre an der FH. bin immer brav zu den 
vorlesungen gegangen, und habe erst so richtig was 2 wochen vor den 
klausuren gemacht.
ich hatte deutlich mehr zeit als später im 40h job. geschweige denn 
jetzt, wo noch kinder bespasst werden möchten.
liegts am bachelor? oder übertreibst du es?

von Onkel Kapott (Gast)


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> Normal für die Leute, die glauben, immer alles das tun zu müssen, was
> die Obrigkeit von ihnen fordert, und sogar noch ein bischen mehr.

Auf welchem Dampfer sind Sie denn? Obrigkeit? Der Professor? So eine 
Projektarbeit ist dazu da, seine Fähigkeiten zu verbessern und es gab 
sogar ein berechtigtes Interesse der Professur, dass der Zeitplan 
eingehalten wird, weil weitere Studentengenerationen davon etwas haben 
sollten.

Und wenn eine erste Aufgabe Softwarekonzept heißt, dann sollte man das 
schon ernst nehmen. Obrigkeitshörig bin ich keineswegs, was man gerade 
auch in jenen Projekten erleben konnte, als der beigestellte 
wissenschaftliche Mitarbeiter vom Model-View-Controller-Konzept erzählt 
hat und ich schon merkte, dass er das nicht verstanden hat. Der Rest hat 
geschwiegen.

Ich bin nicht Informatiker geworden, um mich auszuruhen, sondern um 
Probleme zu lösen und innovativ zu sein. Die Arbeit sollte Spaß machen 
und Software zu entwickeln kann sehr großen Spaß machen. Auch deswegen 
hat die Softwareentwicklung so viele Quereinsteiger.

von min (Gast)


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was tut man nicht alles für ein staatlich geprüftes bachelnohr...

von MaWin (Gast)


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> Auf welchem Dampfer sind Sie denn?

Na deutlich erkennbar auf einem anderen Dampfer als Onkel Kapott.
Der hat sich irgendwie in den Threads verlaufen.

Ich schrieb eine Antwort Olaf
> Was du da beschreibst ist vollkommen normal
der sich auf Bernds Anfangsbeitrag bezog
> > Gings euch auch so? Oder habt ihr das besser gemeistert als ich?


Da taucht nichts von
> Obrigkeit? Der Professor? So eine Projektarbeit ...
> Und wenn eine erste Aufgabe Softwarekonzept ...
auf, von denen jetzt ein Onkel Kapott phantasiert.

von Bernd (Gast)


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@Lutz die Wutz: Aber eingebildet bist du gar nicht?

>Da muessen sich die Bacchusjuenger nicht in Selbstmitleid
>ertraenken. :-)

Will ich ja eigentlich auch nicht. Ist eben nur nicht so ganz das, was 
ich mir unter der "schönsten Zeit des Lebens" vorstelle.


>hmmm, ich hatte 4 nette jahre an der FH. bin immer brav zu den
>vorlesungen gegangen, und habe erst so richtig was 2 wochen vor den
>klausuren gemacht.
>ich hatte deutlich mehr zeit als später im 40h job. geschweige denn
>jetzt, wo noch kinder bespasst werden möchten.
>liegts am bachelor? oder übertreibst du es?

nö ich übertreibe nicht. Mein Bruder studiert FH, war auch schon mal zu 
Besuch dort, ist nicht wirklich zu vergleichen.

>Das werden später gute Arbeitssklaven :-) Die bekommen ja auch eine gute
>Note, um diese Eignung anzuzeigen.

und nen guten Job? Wobeis oft heißt, dass die Note gar nicht so viel 
zählt, eher Dinge wie Soft Skills etc. ...



Wie dem auch sei, mal schauen wies weiter läuft.
Danke für eure zahlreichen Antworten!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Onkel Kapott schrieb:

> Ich bin nicht Informatiker geworden, um mich auszuruhen, sondern um
> Probleme zu lösen und innovativ zu sein. Die Arbeit sollte Spaß machen
> und Software zu entwickeln kann sehr großen Spaß machen. Auch deswegen
> hat die Softwareentwicklung so viele Quereinsteiger.

Wobei man noch anmerken muss, dass wir Infos eben nicht nur Software 
entwickeln und auch die anderen Sparten großen Spaß machen können :-)

--------

Zum Stress:

So extrem war das bei uns damals glücklicherweise nicht - wir hatten 
zwar auch an die 40h Veranstaltungen pro Woche, aber es blieb immer noch 
genug Zeit, über den Tellerrand zu schauen - in meinem Fall sehr weit 
:-)

Ich kann gut verstehen, wenn die Studenten heute auf die Straße gehen, 
um gegen die völlig Überfrachtung und Verschulung ein Zeichen zu setzen.

Mit einem Studium hat das nämlich nicht mehr viel zu tun.

Chris D.

von Fredi (Gast)


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Ich studiere selber bachelor und habe kein bischen Stress. Die 
Studenten, die auf der Strasse sind, sind nur enttäuscht, weil sie nicht 
so ein schönes Lotterleben haben können, wie sie es vo den Generationen 
vor ihnen gewohnt waren und erzählt bekommen haben.

Ein Zuckerschlecken ist das zwar nicht, aber Stess pur sicher auch 
nicht!

Es gibt aber einen Punkt, der schwer reinhaut: Die Studiengebüren. Die 
sind eine Sauerei!

von Onkel Kapott (Gast)


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Ich kannte kein Lotterleben, trotz meines Diplomstudienganges. 
Diejenigen mit einem Lotterleben sind ohne schlechte Studenten.

von Gastino G. (gastino)


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MaWin schrieb:
> Find ich auch.
>
> Normal für die Leute, die glauben, immer alles das tun zu müssen, was
> die Obrigkeit von ihnen fordert, und sogar noch ein bischen mehr.

Obrigkeit? Die Leute tun das für sich selber.

> Das werden später gute Arbeitssklaven :-) Die bekommen ja auch eine gute
> Note, um diese Eignung anzuzeigen.

Du meinst, die Leute haben es später nicht nötig, hier regelmäßig über 
die bösen Arbeitgeber herumzuheulen, weil sie einen schönen Job haben, 
der sie nicht nur ausfüllt, sondern auch noch gutes Geld bringt? ;)

> Da wurde dann im Stundenplan der Strich vor der ersten Vorlesung von 8
> Uhr auf 10 Uhr und von 10 Uhr auf 12 Uhr verschoben, drauf geachtet daß
> die Zeit des Treffens in der Cafeteria nicht mit irgendwelchem Unfug
> kollidierte, und derjenige zur Vorlesung geschickt, der die sauberste
> Schrift hatte, während man ihm die Laborarbeit abnahm.

Außer mir haben das alle meine Freunde in meiner näheren Umgebung so 
gemacht. Außer mir hat von denen nur einer sein Studium noch geschafft 
und das nach >20 Semestern mit einer Abschlussnote, die man niemandem 
zeigen kann.

von bla bla bla (Gast)


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Interessant finde ich was hier einige zu den Uhrzeiten schreiben.
Ich war fast nie den ganzen Tag an der Uni - maximal ein Tag die Woche 
von 7:30 bis 18:00 oder so... und das war auch nur mal glaube im 3. 
Semester so... sonst nie.
Der Rest war meist zwischen 9 und 16 Uhr. Ab und zu auch von 11 bis 
18...

Gut, wenn Klausurvorbereitung oder Projektarbeiten waren dann natürlich 
auch gerne mal von 13 Uhr (aufstehen) bis 21 Uhr ;-P

von Redegle (Gast)


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@
Autor: Paul (Gast)
Datum: 24.11.2009 10:31

Ich habe mich an dem orientiert, was mir ein Professor gesagt hat. Er 
meinte unter anderem, dass er Schwierigkeiten darin sähe, den (meist 
gleichen) Umfang an Wissen nun in wenigern Stunden zu vermitteln.



Btw. ich wollte mal einen leichten Kontrast ziehen, weil doch viele in 
anderen Threads den neuen Bachlor als Leichtigkeit darstellen.

von Olaf (Gast)


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> Btw. ich wollte mal einen leichten Kontrast ziehen, weil doch viele in
> anderen Threads den neuen Bachlor als Leichtigkeit darstellen.

Wenn das einer wirklich beurteilen will muesste er schon beides
studieren und dann waere die Aussage immer noch nicht auf jeden
uebertragbar.

Ich denke aber auch das ein Studium heute leichter geworden ist, und 
zwar in dem Sinne das die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt. Als ich 
studiert habe, ist von sieben Studenten einer fertig geworden. Der Grund 
dafuer war nicht das die anderen zu bloed waren! Der Grund war das die 
sich nicht zusammenreissen koennen und mal was fuer Studium zu machen. 
Mit anderen Worten, viele Leute kommen mit der heute so vermissten 
Freiheit im Studium garnicht klar.

Von daher denke ich das die neue Auslegung des Studiums langfristig mehr 
erfolgreiche Abgaenger produziert, aber nicht unbedingt mehr gute 
selbststaendig denkende Ings.

Und das es insbesondere in der Anfangszeit zu einigen Missstaenden 
kommen kann, wird auch niemand bestreiten der schon mal eine Uni/FH von 
innen gesehen hat. Mein Eindruck war naemlich das man etwa 30-50% der 
dortigen Mitarbeiter nach der der Vorlesung zu ihrer eigenen Sicherheit 
wegschliessen sollte. .-)
Die Spannweite reichte da schon immer vom netten liebenswuerdigen 
Uebervater ohne didaktische Faehigkeiten bis zum Soziopath der sich fuer 
jeden geschassten Studenten eine Kerbe in seinen alten Rohrstock 
geschnitzt hat. Von daher ist so mancher Schock den der frische 
Bachelorabenteurer nun erlebt, letztlich garnicht so neu.

Olaf

von Paul (Gast)


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>Mein Bruder studiert FH,

Aha, kann man jetzt FH studieren? Interessant. Ich dachte man kann dort 
den Bachelor, Master oder das FH-Diplom ablegen.

>Ich habe mich an dem orientiert, was mir ein Professor gesagt hat.

Man sollte nicht alles glauben. Als ich dort anfing war meine Hochschule 
noch TH, nach dem Vordiplom eine FH (Kultusministerbeschluß). Obwohl um 
ein Jahr gekürzt, erzählten die Profs. auch alle, daß der Inhalt nicht 
abgespeckt würde und wir dasselbe lernen müßten. Die Wahrheit sah anders 
aus, mußte anders aussehen, weil man nur eine begrenzte Aufnahme in 
kürzerer Zeit hat: TET (TH): 9 SWS, TET (FH-Dipl.): 7 SWS, TET 
(Bachelor): 5 SWS ist nur ein Beispiel. Dinge wie Bergeronverfahren, 
numerische Mathe und teilweise schon Funktionentheorie und Vektoanalysis 
kamen im FH-Diplom noch, beim Bachelor wurde das in den Master genommen.

>Ich studiere selber bachelor und habe kein bischen Stress. Die
>Studenten, die auf der Strasse sind, sind nur enttäuscht, weil sie nicht
>so ein schönes Lotterleben haben können, wie sie es vo den Generationen
>vor ihnen gewohnt waren und erzählt bekommen haben.

Fredi, Full ack! So sieht's aus. Früher wurde man geext und mußte sich 
eingraben vor Scham, heute kann man die Exma mit dem Bachelor erklären.

PS.: Wenn der Bachelor dasselbe wie ein Diplom ist, was kommt dann nocht 
im  Master?

von MaWin (Gast)


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> eher Dinge wie Soft Skills etc.

Na, was sind denn die Fähigkeiten eines Mitarbeiters, die neben seinen 
fachbezogenen Kenntnissen zählen?

Für den Untergebenen: Nicht meckern, sich auch am Wochenende in der 
Holzklasse nach Kirgisistan verschiffen lassen, und nach aussen hin so 
tun als wäre die Firma die tollste der Welt. Also eine gewisse Art von 
Einfältigkeit. Niemals klüger sein als der Chef, trotzdem alle Probleme 
lösen, die der Chef schafft.

Für die Führungspositionen: Den Untergebenen dermassen über den Tisch zu 
ziehen, daß er die Reibungswärme als Nestwärme empfindet, und sich 
selbst gegenüber noch weiter oben wie ein Untergebener zu verhalten.

> den (meist gleichen) Umfang an Wissen nun in wenigern
> Stunden zu vermitteln.

Tja, so soll das auch bei 12-jährigen Abi sein. Ist aber Schwachsinn. 
Natürlich wird weniger Wissen hängen bleiben, denn neben dem 
auf-den-Tisch-knallen muss auch das sacken-lassen eingeplant werden "man 
lernt im Schlaf".

Aufgabe der Dozenten ist also, das zu vermittelnden Wissen passend 
zusammenzustreichen. Die Wissens-Welt ist heute eine ganz andere als vor 
10 Jahren, heute gibt es für jeden mit dem Internet ein fast unendliches 
Nachschlagewerk, man muß immer weniger Fakten wissen weil man sie 
schnell ergoogeln kann, aber man muß ganz schnell die Qualität des 
gelieferten Materials bewerten können und nicht-ganz-passendes schnell 
an die eigenen anpassen können. Insofern müssten Lehrpläne deutlich 
überarbeitet werden, wurden sie aber nicht. Faulheit seitens der 
Dozenten siegt. Man sieht das Übrigens an der Qualität des im Inetrnet 
verbreiteten: Sucht man wirklich mal Lehrmaterial, findet man nichts. Es 
gibt nämlich fast nichts, welches so aufbereitet ist, dass man schnell 
damit loslegen könnte. Das Lehrmaterial ist nicht an die 
Internet-Google-Zeit angepasst, statt Uniskripten findet man 
Wikipediaartikel.

Jeder weiß zudem, daß der Lernerfolg weniger von der Masse des 
Präsentierten abhängt, sondern mehr von der Lehrkraft und ihrer 
Präsentation.

Auch hier ist die Lehrkraft gefordert ihre Qualität zu verbessern, wenn 
sie denn irgendwie die Effektivität und "Produktivität" des Lehrbetrieb 
erhöhen will.

Bei beiden Anforderungen hapert es natürlich gewaltig, Lehrkräfte sehen 
die Defizite meist bei den Lernenden und übersehen eigene Defizite 
geflissentlich. Betriebsblindheit. Schon wenn man eine Professor fragt, 
was man denn nun bei ihm lernen kann, bekommt man mit Glück eine 
WebSeite auf der eine Auflisten der Themen steht. Fragt man, wie denn 
das nun geht, ist meistens Ebbe. Das Material ist nicht aufbereitet.Wenn 
aber ein Dozent schon beim nicht-real-time erfordenden Web keine 
übersichtliche Struktur und vollständig ausgearbeiteten Inhalt bringen 
kann, wie soll er erst brauchbar strukturierte Vorlesungen halten und 
mit den Übungen verzahnen ? Wer als Professor den Zeitenwandel 
verstanden hat, müsste im Web einem sofort (animiert :-) sagen können, 
wie dies Thema und jenes funktioniert und erklärt werden kann, und auch 
gleich das Praxisbeispiel dazu.

von Onkel Kapott (Gast)


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Ich gebe dir recht, MaWin. "Soft Skills" sind ein schrecklicher Begriff. 
Und wenn man dann wirklich seine "Soft Skills" einsetzt, ist es auch 
verkehrt. "Soft Skills" beinhaltet mit Sicherheit auch: Erkennen, wer 
hinausgemobbt werden soll und dann mitmobben.

"Soft Skills" beanspruchen jene Leute für sich, die sonst nichts drauf 
haben, also v.a. Leute, die in der Personalabteilung herumhocken. Die 
haben auch sonst wenig zu tun und deswegen ist in der Personalabteilung 
die Zeit für Machtkämpfe und Mobbing am meisten vorhanden. Das habe ich 
gelesen und ich finde das plausibel. Das gleiche auch für den 
öffentlichen Dienst, wo es noch ausgeprägter ist, weil Beamte nicht 
entlassen werden können und die Arbeit Arbeit sein lassen können.

An der Universität fand ich jene Professoren am besten, bei denen man 
merkte, dass sie voll und ganz in dem Thema aufgehen.

von Matthias (Gast)


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> Tja, so soll das auch bei 12-jährigen Abi sein. Ist aber Schwachsinn.
> Natürlich wird weniger Wissen hängen bleiben, denn neben dem
> auf-den-Tisch-knallen muss auch das sacken-lassen eingeplant werden "man
> lernt im Schlaf".

Also wer das Abitur in 12 Jahren nicht schafft, der schafft es auch in 
13 Jahren nicht... Die 11. Klasse z.B. war doch mehr als flüssig, sie 
war überflüssig, hätte man ersatzlos streichen können....

von Onkel Kapott (Gast)


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> Also wer das Abitur in 12 Jahren nicht schafft, der schafft es auch in
> 13 Jahren nicht... Die 11. Klasse z.B. war doch mehr als flüssig, sie
> war überflüssig, hätte man ersatzlos streichen können....

Ich stimme zu. Geschichte, Physik und Mathematik... reine Wiederholung.

von ET Student (Gast)


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Hallo,
ich habe in diesem Semester Angefangen ETechnik zu studieren, auf 
Diplom. Und ich muss sagen, dass ich die Erfahrungen hier nicht 
bestätigen kann. Mein Ungefährer Stundenplan:

9:20-12:40
7:30-12:40
7:30-14:30
11:10-14:30
9:20-16:20.

Zu Hause halt noch die Aufgaben rechnen. Das Niveau finde ich jetzt auch 
nicht so hart. Gerade Ma/Phy ist viel Wiederholung. Dazu muss man aber 
sagen, dass ich in der Schule auch nicht der schlechteste war. Ma/Phy 
13-15Pkt.

von Max (Gast)


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Studium Elektrotechnik Diplom in Erlangen, Regelstudienzeit 10 Semester, 
Durchschnittsstudienzeit 12,3 Semester:

- Ich hab das komplette Studium inkl. Diplomarbeit in weniger als 9 
Semestern abgeschlossen. Abschlussnote nicht herausragend, aber deutlich 
überdurchschnittlich

- Zwei Nebenjobs, einer nahm in einigen Semestern zwei volle Arbeitstage 
in Anspruch, sonst einen. Der zweite war Webdesign nebenher

- Mindestens einmal zwischen Mo und Fr abends Feier, eher zweimal, zu 
schlimmen Zeiten auch dreimal

- Wochenende beide Abende Feier

- Zeitintensive Freundinnen

- Im 5. Semster habe ich die Prüfungsanmeldung verschlafen, weil ich 
wochenlang nicht an der Uni war. Mit etwas Geschick und Charme konnte 
ich das Ruder bei den Damen im Prüfungsamt herumreissen

Meine Ratschläge:

- Vergesst Studentengruppen und Fachschaften, kostet Zeit und ist meist 
eine Ansammlung linker Faulenzer. Nehmt mit was ihr kriegen könnt und 
gebt als fairen Ausgleich eure Unterlagen zur Prüfungsvorbereitung 
zurück

- Wählt die Vorlesungen gnadenlos nach Effizienz und optimal 
erreichberem Ergebnis aus, der Inhalt interessiert zu 85% später 
niemanden und wird auch nicht gebraucht. Ausnahmen können Wahlfächer 
sein die das persönliche Interesse 100% decken

- Einfache Vorlesungen belegen, aber nicht besuchen, solange die 
Stundenzahl bei der Pruefung gross genug und man anonym ist gibt es 
keine Nachteile, Einsen lassen sich leicht realisieren

- Lasst euch nicht von Strebern, Panikmachern und Nerds verwirren. Zieht 
euer Ding durch

Ergebnis:

Ich habe fast zwei Jahre nach meinem Eintritt ins Berufsleben zufällig 
einen Kommilitonen wiedergetroffen. Wie es das Schicksal so wollte, 
genau einen derjenigen, die mir während des Studiums permanent einreden 
wollten dass ich es auf meine Art und Weise niemals schaffen werde. Er 
hatte gerade die Diplomarbeit abgeschlossen und einen Job in einer 
kleinen Softwareklitsche ergattert, während ich bereits ein Jahr im 
Ausland verbracht und mein erstes Team geleitet habe. Ich habe während 
meiner mit vier Jahren zugegebenermassen kurzen beruflichen Laufbahn 
praktisch nichts aus meinem Studium brauchen können. Daher würde ich 
alles jederzeit wieder so machen - jedoch einen betriebswirtschaftlichen 
Aspekt einbringen um wichtige Stichworte im Lebenslauf präsentieren zu 
können.

von Onkel Kapott (Gast)


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Wow, so jung und schon eine Teamleiter, unter die niemand durchgehen 
darf. Bringt Unglück.

von Gastino G. (gastino)


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Onkel Kapott schrieb:
> "Soft Skills" beanspruchen jene Leute für sich, die sonst nichts drauf
> haben, also v.a. Leute, die in der Personalabteilung herumhocken.

Das ist kompletter Quatsch.

von Gastino G. (gastino)


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Max schrieb:
> - Wählt die Vorlesungen gnadenlos nach Effizienz und optimal
> erreichberem Ergebnis aus, der Inhalt interessiert zu 85% später
> niemanden und wird auch nicht gebraucht. Ausnahmen können Wahlfächer
> sein die das persönliche Interesse 100% decken

Und woher weißt Du, welche Inhalte Du später mal brauchen wirst?

> wollten dass ich es auf meine Art und Weise niemals schaffen werde. Er
> hatte gerade die Diplomarbeit abgeschlossen und einen Job in einer
> kleinen Softwareklitsche ergattert, während ich bereits ein Jahr im
> Ausland verbracht und mein erstes Team geleitet habe. Ich habe während

Was aber letztendlich bedeutet, dass Du vor fachlicher Arbeit in den 
administrativen Teil "geflüchtet" bist.
Wenn man natürlich nie vorhat, in seinem Fach auch zu arbeiten, kann 
Deinen Vorschlägen getrost folgen. Andernfalls kann es aber später hier 
und da schwierig werden.

von Chef (Gast)


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> Die 11. Klasse z.B. ... hätte man ersatzlos streichen können....
Hä, was???????????

Meine 11. Klasse war die Härteste von allen Jahren, da gab es am meisten 
Stoff, noch alle 3 Fremdsprachen und kaum Wahlfächer. Erst in den beiden 
Abijahren konnte ich Ethik, Musik (nur Theorie!!!! gewesen) Latein und 
Französisch abgeben.

>Stundenplan
>7:20-12:40
>7:30-12:40
>7:30-14:30
>11:10-14:30
>9:20-16:20.

Ich kriege die Krise! Der Mann geht durchschnittlich um 14.00 nach 
Hause!!!

Zu meiner Zeit gab es ausser Freitags keinen Tag, der vor 16.00 endete.

Wir haben morgens um 8.00 CT angefangen und dann gab es alle 2h eine 
90min Vorlesung, bis um 17.45. Gelernt wurde in den 30 min 
zwsichendurch, oder Bücher geholt, Orga gemacht oder natürlich gegessen.

Das war ein ganz normaler 8h Tag.

War halt Uni+Diplom.

Bachelor? Nein Danke! Ich werde anregen, solche Leute keinesfalls 
einzustellen.

von ETLER (Gast)


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Alles ist relativ, als ET student im 6 semester habe die Erfahrung 
gemacht,

ES gibt ET studenten Typen

Gruppe 1 = Mathe begabte leute,lernen wenig-bis sehr wenig können aber 
anhand ihrer begabung alles runter rechen ohne zu wissen sie da 
überhaupt rechen.Weil so ziemlich alles mathe beinhaltet schreiben diese 
leute meistens eine 1

Gruppe2 = Der durchschnitts Student lernt 3 Monate lang bis zu den 
Klausuren durch versucht alles zu verstehen hat schwierigkeiten mit 
Mathematischen zusammen hängen muss deshalb viel üben.

Gruppe3=Hochbegabte machen nichts lernen auch nicht villeicht 1-2 tage 
vor der Klausur und schreiben ne 1.

Die Gammler habe ich ausen vorgelassen.;-)

SO dat wars :-D

von Chef (Gast)


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Nee, ich finde mich da nicht wieder! Ich habe sicher eine Begabung in 
Mathe, es macht mir Spass, habe dort super Noten, aber ich begreife 
Dinge trotzdem bildlich. Bin sehr praktisch veranalgt. Und Noten sind in 
den Fächern sehr abweichend gewesen - wie ich Zeit hatte zu lernen, 
wobei ich nicht sicher bin, ob viel lernen bei mir was gebracht hat.

von Bernd (Gast)


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Hi,

@Max: Danke für die Tips! Ich find sie gut.


>Aha, kann man jetzt FH studieren? Interessant. Ich dachte man kann dort
>den Bachelor, Master oder das FH-Diplom ablegen.

Ah, ein ganz Witziger. Ganz schön arm, wenn du es nötig hast über 
Abkürzungen zu lästern, weil dir sonst keine vernünftigen Argumente 
einfallen...


>9:20-12:40
>7:30-12:40
>7:30-14:30
>11:10-14:30
>9:20-16:20.

Na, den hätte ich auch gerne.

>Na, was sind denn die Fähigkeiten eines Mitarbeiters, die neben seinen
>fachbezogenen Kenntnissen zählen?

Nun, man sollte sich gut präsentieren können (sonst wirds schwierig mit 
dem Job), Teamfähigkeit, etc. Gibts ne Menge außerfachliche Qualitäten. 
Das Unternehmen will sich schließlich auch nach außen hin gut 
präsentieren.

>Schon wenn man eine Professor fragt,
>was man denn nun bei ihm lernen kann, bekommt man mit Glück eine
>WebSeite auf der eine Auflisten der Themen steht. Fragt man, wie denn
>das nun geht, ist meistens Ebbe

also hier kann ich nicht meckern. Die Professoren freuen sich über 
Fragen (tun zumindest so) und nehmen sich auch viel Zeit dafür. Ist 
meist auch verständlich erklärt.

>Wir haben morgens um 8.00 CT angefangen und dann gab es alle 2h eine
>90min Vorlesung, bis um 17.45

Freu dich halt. Ich hab nur 15 Minuten Pausen zwischen den 90min 
Vorlesungen.

>Bachelor? Nein Danke! Ich werde anregen, solche Leute keinesfalls
>einzustellen.

Na dann viel Spaß beim durchsetzen.

von Onkel Kapott (Gast)


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> 9:20-12:40
> 7:30-12:40
> 7:30-14:30
> 11:10-14:30
> 9:20-16:20.

So viel ist das nicht. Die Verteilung finde ich sehr ungünstig, denn am 
Freitagnachmittag bin immer k.o. und will ins Wochenende. An meiner 
Schule gab es auch keine Lehrveranstaltungen am Freitagnachmittag, weil 
jeder ins WE wollte. Ich selbst bin schon Freitagmittag nicht mehr zu 
gebrauchen. ;) Nichtsdestowengier habe ich Freitagnachmittag 
Lehrveranstaltungen besucht und sogar im Labor herumgehockt. Es fiel 
mehr aber schwer.

Keine Probleme dagegen habe ich mit dem Montagmorgen. Montag, 7:30 Uhr, 
Übung Compilerbau... Gibt's was schöneres? :) Früh aufzustehen, finde 
ich toll. Ich bin leider eine Ausnahme.

von Bernd (Gast)


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er hat sich ja auch nicht beschwert.

von Onkel Kapott (Gast)


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> Onkel Kapott schrieb:
> > "Soft Skills" beanspruchen jene Leute für sich, die sonst nichts drauf
> > haben, also v.a. Leute, die in der Personalabteilung herumhocken.

> Das ist kompletter Quatsch.

Warum ist das Quatsch? Wer redet dauert von Soft Skills? Der 
Personalabteilung. Wo wird ab meisten gemobbt? Wo werden die meisten 
Machtspielchen ausgetragen? In der Personalabteilung.

Teamfähigkeit heißt für mich: Hilfbereitschaft, offene Kommunikation, 
Kritik vertragen, Kritik verteilen können und vor allem: 
sachorientiertes Arbeiten. Teamfähigkeit heißt doch nicht, dass man bei 
"After Work" bis zum Schluss bleibt, sondern dass man die Arbeit des 
Teams voranbringt.

Leider hapert es an diesem Punkten zu sehr. Teamfähigkeit heißt bei 
manchem, wie eine Rotte von Soldaten die Anweisungen des Unteroffiziers 
befolgen. Ohne wenn und aber, d.h. keine Kritik, keine Anmerkungen, bloß 
nicht selbst Denken. Leider musste ich das an meinem ersten Arbeitsplatz 
erfahren.

von Mark B. (markbrandis)


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Onkel Kapott schrieb:
>Früh aufzustehen, finde ich toll. Ich bin leider eine Ausnahme.

Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist, die gesamte Arbeitswelt ist auf 
Frühaufsteher ausgerichtet, nicht auf Langschläfer. Jedenfalls in 
Deutschland. Ich hätte lieber spanische Arbeitszeiten :)

von Onkel Kapott (Gast)


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Was ist für Sie ein Frühaufsteher? Jemand, der um 9 Uhr mit der Arbeit 
beginnt? Meines Wissens ist 9 Uhr der Standard in deutschen Büros, was 
den Arbeitsbeginn angeht. Das ist recht spät.

Vor allem sollte man auch flexibel sein. Warum im Sommer nicht schon um 
fünf Uhr im Büro sitzen und 15 Uhr am Strand liegen? Ich bin schon der 
Meinung, dass man nicht unbedingt Sklave der Uhr sein muss, sondern sich 
mehr an Sonnenaufgang und -untergang orientieren sollten. Das wäre eine 
Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Die spanische Siesta ist ja auch 
rational begründbar. Warum in der Mittagshitze arbeiten? Stattdessen 
rackern sich die Deutschen ab.

von VHF (Gast)


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Das Niveau in diesem Forum ist unter aller Sau! Besonders die Maulerei 
gegenüber den Bachelorstudiengängen und die ständige Kritik, wer 
angeblich am meisten getan hat.
Bachelorstudenten sind keine Rasse... hierbei handelt es ich um ganz 
normale Menschen(!!), die aufgrund unseres Bildungssystems nun mal keine 
Wahl haben als die neuen Abschlüsse anzunehmen. Eigentlich sollte ein 
Lob kommen, dass sich Menschen überhaupt weiterbilden, um die Wirtschaft 
voranzutreiben.

An die ca. 50% der Leute hier, die hier negative Kommentare abgegeben 
haben: Bitte macht euch lieber ein faules Leben auf Hartz4 o.ä., denn 
ihr seht momentan, was solche Leute wie euch mit der Wirtschaft 
angerichtet habt! Und das ist ja auch nicht alles. Die Wirtschaft hat 
regelrecht nach den neuen Abschlüssen verlangt! Das ganze verdeckt sich 
nun mal unter der Namen: Anpassung an das Ausland etc.

Das Traurige ist dabei auch noch, dass Uni- Absolventen nicht immer die 
besten sind. Teilweise kann das Niveau eines Technikers ihn um Längen 
überschreiten. Beweis: einfach im MC- Forum stöbern!

Also: ob Diplom oder Bachelor/Master; hier steckt das gleiche drinn: und 
zwar ein Mensch! Ein Mensch den man nicht aufgrund des Systems urteilen 
kann!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Onkel Kapott schrieb:

> Vor allem sollte man auch flexibel sein. Warum im Sommer nicht schon um
> fünf Uhr im Büro sitzen und 15 Uhr am Strand liegen? Ich bin schon der
> Meinung, dass man nicht unbedingt Sklave der Uhr sein muss, sondern sich
> mehr an Sonnenaufgang und -untergang orientieren sollten. Das wäre eine
> Aufgabe der ganzen Gesellschaft.

Ich würde es nicht einmal an der Sonne festmachen - es gibt ja die grobe 
Unterscheidung zwischen Amseln(?) und Eulen. Manche Menschen (ich auch) 
können deutlich besser abends/nachts arbeiten, andere wiederum stehen am 
liebsten mit den Vögeln auf.

Schwierig ist es, wenn man kreative Arbeit hat. Man kann nicht immer auf 
den Punkt von 9-13 Uhr und von 14-17 Uhr kreativ sein. Manchmal klappt 
es auch einen ganzen Morgen nicht ... dann wiederum hat man Tage, da 
sprudeln die Ideen nur so und man ist auch nach 12 Stunden noch geistig 
fit.

Das ist ein Grund für meine Selbstständigkeit: wenn ich merke, dass ich 
eine Pause benötige, nehme ich mir die einfach. Es wäre wenig sinnvoll 
und auch nicht effizient, sich gegen die Signale seines Körpers zu 
stellen.

In größeren Teams ist so etwas natürlich schwerer umsetzbar.

> Die spanische Siesta ist ja auch
> rational begründbar. Warum in der Mittagshitze arbeiten? Stattdessen
> rackern sich die Deutschen ab.

Wobei es bei uns nicht dauerhaft so extrem heiss ist.

Aber eine kurze Ruhephase (20 Minuten) nach dem Mittagessen wirkt bei 
mir immer wahre Wunder.

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> Ich hätte lieber spanische Arbeitszeiten

Da geht auch zu anderen Zeiten die Sonne auf und unter, vergiss das 
nicht, Spanien am westlichen Zipfel der MEZ Zeit, Deutschland am 
östlichen Zipfel.

von Mark B. (markbrandis)


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Onkel Kapott schrieb:
> Vor allem sollte man auch flexibel sein. Warum im Sommer nicht schon um
> fünf Uhr im Büro sitzen und 15 Uhr am Strand liegen? Ich bin schon der
> Meinung, dass man nicht unbedingt Sklave der Uhr sein muss, sondern sich
> mehr an Sonnenaufgang und -untergang orientieren sollten.

Ich hingegen finde es toll, dass der Mensch das elektrische Licht 
erfunden hat.

von Klaus2 (Gast)


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Credo im Studium: Ein unverkaterter Sonntag war ein verlorener Sonntag.

Und den Rest muss man irgendwie handeln, indem man halt mehrfach über 
sich selbst hinauswächst. Alternativ kann man sich natürlich auch bei 
Aldi an die Kasse setzen. Aber da reiß ich mir lieber 4 Jahre den Arsch 
mehrfach auf und hab doch dann ein nettes Leben mit viel Gleitzeit und 
"finanziellem Ausgleich".

Klaus.

von mem (Gast)


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... und den Computer, das Auto, das Telefon ....

> Warum im Sommer nicht schon um fünf Uhr im Büro sitzen
weil es ein team work gibt

> und 15 Uhr am Strand liegen?
weil um 16.30 die Besprechung ist

6.00 bis 14.30 geht nur bei Arbeitern, die was zusammenschrauben, was eh 
um 15.00 in den Versand muss.

Denker können morgens vor 9.00 nicht viel leisten, das ist erwiesen.

von Gast (Gast)


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"Das Traurige ist dabei auch noch, dass Uni- Absolventen nicht immer die
besten sind. Teilweise kann das Niveau eines Technikers ihn um Längen
überschreiten."

Unfug

von Paul (Gast)


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>Ah, ein ganz Witziger. Ganz schön arm, wenn du es nötig hast über
>Abkürzungen zu lästern, weil dir sonst keine vernünftigen Argumente
>einfallen...

Du hast zwar beschrieben, daß derjenige "FH studiert hat". Nur diese 
Aussge ist inhaltslos, weil es an der FH den Bachelor, das FH-Diplom und 
den Master gibt. Die wichtige Aussage, was derjenige eigentlich gemacht 
hat, bist Du bis jetzt noch schuldig.

von Gustav Ganz (Gast)


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> Das Traurige ist dabei auch noch, dass Uni- Absolventen nicht immer
> die besten sind.

Das höre ich immer von FH-Absolventen mit Minderwertigkeitskomplexen.

> Teilweise kann das Niveau eines Technikers ihn um Längen
> überschreiten."

Dies wiederum höre ich von Technikern mit Minderwertigkeitskomplexen

Da es hier um das Thema Studium geht, Du aber die Techniker einführst, 
gehe ich mal davon aus, dass Du einer bist:

Ein Techniker !!!

... mit Minderwertigkeitskomplexen :-)

von ET Student (Gast)


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>ES gibt ET studenten Typen

>Gruppe 1 = Mathe begabte leute,lernen wenig-bis sehr wenig können aber
>anhand ihrer begabung alles runter rechen ohne zu wissen sie da
>überhaupt rechen.Weil so ziemlich alles mathe beinhaltet schreiben diese
>leute meistens eine 1

>Gruppe2 = Der durchschnitts Student lernt 3 Monate lang bis zu den
>Klausuren durch versucht alles zu verstehen hat schwierigkeiten mit
>Mathematischen zusammen hängen muss deshalb viel üben.

>Gruppe3=Hochbegabte machen nichts lernen auch nicht villeicht 1-2 tage
>vor der Klausur und schreiben ne 1.



Und welche Gruppe ist man, wenn man sowohl in Mathe begabt ist, als auch 
Problemlos die Zusammenhänge versteht es nur nicht in der Prüfung 
wiedergeben kann? Ist mir in der Schule in Physik immer so gegangen ich 
hatte alles Wunderbar verstanden und mich dann bloß blöd ausgedrückt.

Zu meinen Zeiten an und für sich sind die ja ganz gut. Ich habe auch 
schon einiges optimiert, also Übungsgruppen getauscht z.B.. Sonst sehe 
er schlechter aus. Außerdem habe ich Mittags nie Zeit Mittag zu Essen, 
da wir nur 20 Min Zwischenzeit haben. Und die brauche ich um nach jeder 
Stunde einmal Quer über den Campus zu laufen.

von Onkel Kapott (Gast)


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> Das Traurige ist dabei auch noch, dass Uni- Absolventen nicht immer
> die besten sind.

Eigentlich ist dies eine korrekte Aussage. Wir müssen nur einen 
Uni-Absolventen finden, der schlechter als ein FH-Absolvent oder als ein 
Techniker ist.

Aber die Regel besagt: Absolventen der Universität sind besser. Schon 
allein, gerade diejenigen mit Diplom, weil das Studium selbst 
organisiert und geplant werden musste, während bei der FH und auch in 
den neuen Bachelorstudiengänge viele Vorgänge optimiert wurden. Wer 
einen Uni-Diplom hat, hat selbständiger studiert und diese 
Selbstständigkeit hat nicht dazu geführt, dass er das Studium aufgegeben 
hat. Und wenn er das Studium in Regelstudienzeit geschafft hat, hat also 
Selbstdisziplin. Viele kommen mit dem freieren Leben an der Uni nicht 
zurecht. Ein solches Distinktionsmerkmal fehlt bei den FHs und beim 
Bachelor (Uni, FH) nun.

von MaWin (Gast)


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> Und wenn er das Studium in Regelstudienzeit geschafft hat, hat also
> Selbstdisziplin.

Blödsinn.

Reiche Eltern hat er.

Die anderen mussten Arbeiten.

von D. I. (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Und wenn er das Studium in Regelstudienzeit geschafft hat, hat also
>> Selbstdisziplin.
>
> Blödsinn.
>
> Reiche Eltern hat er.
>
> Die anderen mussten Arbeiten.

Werde mein Studium trotz Arbeit in Regelstudienzeit abschliessen und 
nun?

von Redegle (Gast)


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Ich finde das immer wieder faszinierend, wie hier im Forum Einzelfälle 
extrem verallgemeinert werden.


Aber ich hätte mal eine Fragen an die Allgemeinheit.

>Aber die Regel besagt: Absolventen der Universität sind besser

Wiso?




>Bachelor? Nein Danke! Ich werde anregen, solche Leute keinesfalls
>einzustellen.

Also gehe ich davon aus, dass du in den nächsten Jahrzehnten keine 
Ingenieure mehr einstellen möchtest.

von Onki Kapott (Gast)


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>> Aber die Regel besagt: Absolventen der Universität sind besser

> Wiso?

Weil das Niveau ein höheres ist. Inbesondere wird mehr Mathematik 
verlangt. Theoretische Elektrotechnik und theoretische Informatik sind 
auch absolute "Studentenkiller".

Und wie ich bereits gesagt habe: Viele kommen mit der Universität und 
der abverlangten Selbständigkeit einfach nicht klar. Wer damit klar 
kommt, hat zumindest Selbstdisziplin und gutes organisatorisches 
Geschick. So einfach ist. (Im Übrigen: Das ist eine Implikation. Der 
umgekehrte Fall gilt nicht.)

von Gastino G. (gastino)


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Onkel Kapott schrieb:
> Warum ist das Quatsch? Wer redet dauert von Soft Skills? Der
> Personalabteilung. Wo wird ab meisten gemobbt? Wo werden die meisten
> Machtspielchen ausgetragen? In der Personalabteilung.

Da irrst Du aber gewaltig. So genannte "Soft Skills", also die sozialen 
Eigenschaften der Bewerber, sind das Killerkriterium in 
Vorstellungsgesprächen meiner beiden letzten Arbeitsstellen gewesen. 
Darauf gesehen haben nicht die Personaltanten, sondern die Teamleiter 
(selber Ingenieure). Die wollten einfach keine Leute in der Gruppe, die 
zum Lachen in den Keller gehen, eigenbrötlerisch vor sich hinwursteln 
oder vor Kunden oder Geschäftspartnern versteckt werden müssen. Ich habe 
selber solche Bewerbungsprozesse miterlebt.

> Teamfähigkeit heißt für mich: Hilfbereitschaft, offene Kommunikation,
> Kritik vertragen, Kritik verteilen können und vor allem:
> sachorientiertes Arbeiten. Teamfähigkeit heißt doch nicht, dass man bei
> "After Work" bis zum Schluss bleibt, sondern dass man die Arbeit des
> Teams voranbringt.

Richtig. Aber genau das sind die "Soft Skills". Was sonst?

> Leider hapert es an diesem Punkten zu sehr. Teamfähigkeit heißt bei
> manchem, wie eine Rotte von Soldaten die Anweisungen des Unteroffiziers
> befolgen. Ohne wenn und aber, d.h. keine Kritik, keine Anmerkungen, bloß
> nicht selbst Denken. Leider musste ich das an meinem ersten Arbeitsplatz
> erfahren.

Dann hattest Du einen Chef, der selber so drauf war oder kein gutes 
Händchen bei der Auswahl von Bewerbern hatte. Die Chefs, die ich bis 
jetzt hatte, hassten Arschkriecher und haben auch selber gerne 
irgendwann mal Feierabend gemacht.

von Redegle (Gast)


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>Weil das Niveau ein höheres ist. Inbesondere wird mehr Mathematik
>verlangt. Theoretische Elektrotechnik und theoretische Informatik sind
>auch absolute "Studentenkiller".

Und dies kann man ausnahmslos für alle Universitäten sagen?
Nur weil viele durchfallen heißt es nicht, dass das Niveau höher sein 
muss.

Ich möchte jetzt nicht sinnlos Diskutieren. Das Endet sonst wieder 
damit, dass jeder irgendetwas unbegründet sagt. Ich würde gerne etwas 
konstruktiver Vorgehen.

Gibt es nicht eine Art "Lehrplan", an den sich die FHs und Universitäten 
halten sollen/müssen. Normalerweise ist doch in Deutschland alles 
"genormt".

Ich denke auch, dass das meiste Auslegungssache der Professoren ist.

von Onki Kapott (Gast)


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Wenn das die Soft Skills sind, dann kann man die schlecht in einem 
Bewerbungsgespräch feststellen.

Mein Chef war ein schlechter Vorgesetzter und hat auch eine Person 
eingestellt, die einfach einen schlechten Charakter habt: Selbstsüchtig, 
Scherze machen, aber nicht ertragen, wenn mal jemanden einen viel 
harmloseren Scherz mit ihm macht. Diese Person hat dann ein Produkt 
entwickelt, mit dem die Firma groß rauskommen will, deswegen wird diese 
Person nich abgemahnt, obwohl sie ständig bei StudiVz herumsurft. Das 
Produkt, was er entwickelt, hätte auch schon längst fertig sein können, 
denn so umfangreich und so anspruchsvoll ist es nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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Onki Kapott schrieb:
> Weil das Niveau ein höheres ist. Inbesondere wird mehr Mathematik
> verlangt. Theoretische Elektrotechnik und theoretische Informatik sind
> auch absolute "Studentenkiller".

Unis haben aber auch nicht den Anspruch, für das Berufsleben 
auszubilden, sondern für eine wissenschaftliche Karriere. Dass 
geschätzte 90% der Absolventen gar nicht in Wissenschaft und Forschung 
landen, sondern in normalen Firmen normale Produkte für die jeweiligen 
Kunden entwickeln, hat die Unis zumindest in der Vergangenheit nicht 
großartig interessiert.

Ja, es ist schwerer ein Uni-Studium erfolgreich abzuschließen als ein 
FH-Studium. Daraus folgt aber keinesfalls automatisch, dass ein 
Uni-Absolvent für das alltägliche Berufsleben besser geeignet ist als 
ein FH-Absolvent.

von Redegle (Gast)


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>Ja, es ist schwerer ein Uni-Studium erfolgreich abzuschließen als ein
>FH-Studium

Kann man dies objektiv belegen?

von Mark B. (markbrandis)


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Redegle schrieb:
> Kann man dies objektiv belegen?

Ich spreche aus Erfahrung, habe an der Uni abgebrochen und an der FH 
fertig studiert ;)

von Gastino G. (gastino)


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Onki Kapott schrieb:
> Wenn das die Soft Skills sind, dann kann man die schlecht in einem
> Bewerbungsgespräch feststellen.

Mit ein wenig Menschenkenntnis kann man schon die Leute nach 2 Stunden 
Gespräch einordnen. Das kann sogar ich und ich bin nicht schon 50 und 
habe auch noch nicht hunderte Gespräche geführt. Ich bin mit meiner Wahl 
eigentlich immer sehr gut gefahren und bei den Leuten, bei denen  ich 
vorher schon ein wenig Bedenken hatte, haben sich im Nachhinein auch als 
etwas schwieriger herausgestellt.

> Mein Chef war ein schlechter Vorgesetzter und hat auch eine Person
> eingestellt, die einfach einen schlechten Charakter habt: Selbstsüchtig,
> Scherze machen, aber nicht ertragen, wenn mal jemanden einen viel
> harmloseren Scherz mit ihm macht. Diese Person hat dann ein Produkt
> entwickelt, mit dem die Firma groß rauskommen will, deswegen wird diese
> Person nich abgemahnt, obwohl sie ständig bei StudiVz herumsurft. Das
> Produkt, was er entwickelt, hätte auch schon längst fertig sein können,
> denn so umfangreich und so anspruchsvoll ist es nicht.

Chefs stellen meistens Leute ein, die ihnen ähnlich sind.

von Onki Kapott (Gast)


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Ich kenne auch vier Leute, die das Studium an der Universität nicht 
packten, dann aber das FH-Studium zügig abschlossen.

von Gastino G. (gastino)


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Mark Brandis schrieb:
> Unis haben aber auch nicht den Anspruch, für das Berufsleben
> auszubilden, sondern für eine wissenschaftliche Karriere. Dass
> geschätzte 90% der Absolventen gar nicht in Wissenschaft und Forschung
> landen, sondern in normalen Firmen normale Produkte für die jeweiligen
> Kunden entwickeln, hat die Unis zumindest in der Vergangenheit nicht
> großartig interessiert.

Das würde ich nicht unterschreiben. Unis bilden für wissenschaftliche 
Karriere und auch für die Industrie aus. Schließlich sind auch viele 
Drittmittelprojekte an Unis, in denen direkt mit der Industrie 
zusammengearbeitet wird.

> Ja, es ist schwerer ein Uni-Studium erfolgreich abzuschließen als ein
> FH-Studium. Daraus folgt aber keinesfalls automatisch, dass ein
> Uni-Absolvent für das alltägliche Berufsleben besser geeignet ist als
> ein FH-Absolvent.

Die Eignung kann man ohnehin immer nur für ein bestimmtes 
Anforderungsprofil bestimmen. Das Berufsleben hält aber Unmengen an 
verschiedenen Anforderungsprofilen bereit, was eine generelle 
Einschätzung der Eignung sehr schwierig macht.

von Mark B. (markbrandis)


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Gastino G. schrieb:
> Das würde ich nicht unterschreiben. Unis bilden für wissenschaftliche
> Karriere und auch für die Industrie aus. Schließlich sind auch viele
> Drittmittelprojekte an Unis, in denen direkt mit der Industrie
> zusammengearbeitet wird.

Es kommt zugegeben auch auf den Studiengang an. Zum Beispiel konnte man 
an der Uni Karlsruhe den Abschluss in Informatik machen, ohne jemals 
eine Firma von innen gesehen zu haben. An der gleichen Uni im Fach 
Maschinenbau war ein Firmenpraktikum Pflicht (welches die Studenten in 
den Semesterferien oder in einem Urlaubssemester absolvierten, da es 
kein regelrechtes Praxissemester gab).

von Onki Kapott (Gast)


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> Es kommt zugegeben auch auf den Studiengang an. Zum Beispiel konnte man
> an der Uni Karlsruhe den Abschluss in Informatik machen, ohne jemals
> eine Firma von innen gesehen zu haben. An der gleichen Uni im Fach
> Maschinenbau war ein Firmenpraktikum Pflicht (welches die Studenten in
> den Semesterferien oder in einem Urlaubssemester absolvierten, da es
> kein regelrechtes Praxissemester gab).

Ob man es braucht? Ich habe als Inforamtiker für die Uni gearbeitet, als 
Softwareentwickler und konnte mich ausprobieren, Muster nach Herzenslust 
einsetzen und niemand hat mich eingeschränkt. In einer Firma hätte ich 
diese Firma nicht machen können. Da hätte ich vielleicht eine dämliche 
Webseite programmieren dürfen. Außerdem habe ich eine strukturschwachen 
Region studiert, sodass es mit dem Praktikum auch schwierig geworden 
wäre. Ich weiß ja nun nicht, wie das so mit der Bezahlung ist. Ich war 
ohnehin sehr klamm.

Ehrlich gesagt: Ich vermisse die Praktikumserfahrung auch nicht. Nun 
habe ich > ein Jahr Berufserfahrung und an der Uni habe ich auch 
gearbeitet. Ich habe keine Ahnung, ob das auch als Berufserfahrung gilt. 
Denn das, was ich entwickelt habe, war doch schon recht anspruchsvoll 
und mein Betreuer konnte auch noch eine Menge von mir lernen. ;) (Er war 
Elektrotechniker, ich Informatiker, sodass ich natürlich mehr Ahnung von 
Softwareentwickung hatte.)

von bla bla bla (Gast)


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> ob das auch als Berufserfahrung gilt.

Nö. :-P

Aber ich glaube Du wärest an der Uni sowieso am besten aufgehoben.
Die Wirtschaft ist wohl nix für Dich wie man an den Zahllosen Threads 
von anno dazumal die Du hier in den letzten Tagen ausgegraben hast sehen 
kann ;->

(oder hast nur die falsche Firma erwischt ;) )

von So ist es... (Gast)


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@bla bla bla

Full Ack.

von Profi (Gast)


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>>Ja, es ist schwerer ein Uni-Studium erfolgreich abzuschließen als
>> ein FH-Studium

> Kann man dies objektiv belegen?

Ich kann dazu Folgendes sagen: Wir hatten an unserer Hochschule die 
Mögllichkeit, dass Abgänger eine FH an der Uni weiterstudieren, um den 
Dipl.-Ing zu erlangen nachdem sie den FH-Ing hatten. Voraussetzung war 
eine Note von besser als 2.0, später dann 2.5.

Da waren vorher viele guter Dinge und dachten, das mal so eben 
druchziehen zu können. Die meisten hatten dann so ihre Probleme mit der 
komplexeren Mathematik und theoretischen Elektrotechnik.

Zum damaligen Zeitpunkt (um 1995) haben es etwa 1/3 nicht geschafft. 
Später waren ist angeblich knapp Hälfte. Der Rest verteilte sich auf die 
Noten 1-4.

von Ruben G. (rubinho)


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Ich habe das auch studiert, aber noch auf Diplom und ich habe das 
relativ gemütlich gemacht. Höchsten den halben Tag an der Uni, aber ich 
hab auch dafür länger gebraucht, fand das aber deutlich angenehmer und 
ich finde, dass man sich in dem neuen System eigentlich gar nicht 
menschlich und sozial weiterentwickeln kann. Tut mir echt leid für die 
Leute, die das heutzutage machen. Und bei vielen befürchte ich, dass der 
Spaß auf der Strecke bleiben wird.

von Gast (Gast)


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Es hat sich doch überhaupt nichts geändert. Wer will kann jeden Tag in 
der Uni verbringen. Wer aber noch ein Leben nebenbei haben will und 
arbeiten muss, muss sich eben andere Möglichkeiten suchen.
Nur um noch einmal damit aufzuräumen, dass gemütlich studieren gleich 
länger studieren heißt. Dem ist nicht so. Ich habe vom 2. Sem. an 
durchgehend min. 10 Stunden die Woche gearbeitet, war maximal einen 
ganzen Tag pro Woche an der Uni, bin durch keine Prüfung gefallen und 
schließe das Studium mit 1.x in der Regelstudienzeit ab.
Man muss nicht sein Leben aufgeben, um ein Studium in Regelstudienzeit 
abzuschließen. Man muss nur etwas effektiv arbeiten und wissen, was für 
die Uni wichtig ist und was einem selbst wichtig ist.

von Onki Kapott (Gast)


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@Gast
Du hast recht, das kann man schaffen. Ich habe full-time studiert, mehr 
Vorlesungen gehört als meine Komilitonen (immer so ca. 35 SWS), 
irgendwann für die Uni noch gearbeitet und nur knapp überzogen. Das 
bekommt man hin.

von Gast (Gast)


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"Mein Chef war ein schlechter Vorgesetzter und hat auch eine Person
eingestellt, die einfach einen schlechten Charakter habt: "

Mann, wache auf! Solche rücksichtslosen Egoisten machen Karriere, Du 
schuftest Dich kaputt, und wenn Dein Kollege es richtig anstellt, erntet 
er auch noch Deine Lorbeeren. Ist halt schlecht, wenn man noch ein 
Gewissen hat und Ethik und Moral noch eine Rolle im Leben spielen. Du 
bist einfach nicht hart genug. Hauen und stechen, that's the game!

von Gast (Gast)


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"Ich kenne auch vier Leute, die das Studium an der Universität nicht
packten, dann aber das FH-Studium zügig abschlossen."

Könnte allerdings evtl. auch daran liegen, dass die den Schuss vor den 
Bug rechtzeitig bemerkt haben...

von Profi (Gast)


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Nun ja, da hat Ruben auch wieder Recht. Wer sich im Studium zu sehr 
hetzt, der vergibt sich die Chance sich auch privat und menschlich 
weiterzuentwickeln.

Ich merke das ja auch auch jetzt: Viel arbeiten = wenig Freizeit = wenig 
Kontakt mit Freunden, kaum neue Leute.

90% sind berufliche Kontakte. Das engt schon ein.

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