Forum: Gesperrte Threads Das Gefühl, von verblödeten Idioten umgeben zu sein.


von G.E.I.L. (Gast)


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Sprachliche Feinheiten mal zur Seite gelassen, dass es keine 
nicht-verblödeten Idioten gibt, habt ihr auch gelegentlich das Gefühl, 
von totalen Hohlspacken umgeben zu sein?
Ich habe soeben mal, weil mir auf der Arbeit irgendwie fad war und ich 
zu Hause nix zu tun hab (um 1 Uhr nachts, traurig, ich weiß), ein 
Problem betrachtet, was Kollegen in der Firma umtreibt. Sie haben für 
die Lösung kommerzielle Software gekauft für schlappe 6000 Euro, einen 
neuen PC plus Zubehör und ein Kollege hat 2 Monate zu tun (5 Wochen 
schon rum).
Jetzt hab ich das mal hergenommen und es braucht exakt 3(!!!) Zeilen 
Code um das Grundproblem zu lösen. Mit 50 Zeilen haben sie exakt das, 
wofür sie jetzt all das Geld rausgeschmissen haben, und es bräuchte noch 
nichtmal einen Kerl, der es überwacht. Ahhhhhhh. Nur Bekloppte, ich geh 
heim und zock ne Runde CS:S...

: Verschoben durch Admin
von Zladdi (Gast)


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jo mach mal lieber

von Mark B. (markbrandis)


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Hm, eventuell kannst Du Dich mit der besseren Lösung beim Vorgesetzten 
beliebt machen. Oder vielleicht auch bei den Kollegen unbeliebt, je 
nachdem... ;-)

von Scherz Hartkeks (Gast)


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Hallo Geil

> habt ihr auch gelegentlich das Gefühl,
> von totalen Hohlspacken umgeben zu sein?

Ich finde dieses Gefühl deutlich angenehmer als das Gefühl, selber der 
Depp zu sein......aber am unangenehmsten, ist es für mich, wenn sich 
nach dem Höhenflug heraustellt, das die Spakos wohl doch recht hatten. 
:-(


Darum meide ich Höhenflüge so weit es mir möglich ist.


So long.

von DAC (Gast)


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Ich habe eher den Eindruck, dass du selbst das Problem überhaupt nicht 
blickst. Darum: Ball flach und die Fresse halten.

von Max M. (xxl)


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Hochmut kommt vor dem Fall. Kann ja nicht jeder Einstein sein.
Auch andere sollten mal eine Chance haben. Es wird immer einen
geben der mehr drauf hat und dann beginnt das zittern. Man kann
nicht alles selbst machen weil das der Gesundheit schadet.
Merke: Bescheidenheit ist eine Zier. Meckere nicht rum, sondern
mach was sinnvolles woran du Spaß hast und Sch..ß auf andere.
Hauptsache du hast keine Nachteile. Noch Fragen?

von Volker Z. (vza)


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Hinterher wissen es alle besser. Wenn du diese Idee vor dem Kauf der 
Software gehapt hättest, hättest Du sie, mit der entsprechenden 
Höflichkeit, einbringen können.

von Claudio H. (bastelfinger)


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Wer mit einem gewissen Alter nicht merkt, dass er von Idioten umgeben 
ist, der merkt es aus einem bestimmten Grund nicht...

von Reinhard S. (rezz)


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G.E.I.L. schrieb:

> Sie haben für
> die Lösung kommerzielle Software gekauft für schlappe 6000 Euro, einen
> neuen PC plus Zubehör und ein Kollege hat 2 Monate zu tun (5 Wochen
> schon rum).
> Jetzt hab ich das mal hergenommen und es braucht exakt 3(!!!) Zeilen
> Code um das Grundproblem zu lösen.

Deine Kollegen wissen wie man an neue/gute Technik kommt.

von min (Gast)


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So funktioniert eben die Wirtschaft. Der Idiot bestellt Software für 
6000 Euro.... Neues Problem - neue Wind00f-Software....usw. Deswegen ist 
unsere Wirtschaft auch so flexibel.
Wer klug ist schreibt die paar Zeilen selber und benutzt dazu Linux.

von Onkel Kapott (Gast)


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Soso, das Ei des Kolumbus hat unser G.E.I.L. entdeckt. Deine Situation 
kann ich leider nicht beurteilen, weil du dich recht bedeckt hälst. Ist 
auch richtig so. Aber: Ich habe die ganze Zeit mit Leuten gearbeitet, 
die nur die Eier des Kolumbus durch die Gegend getragen haben, anstatt 
sich mal hinzusetzen und eine vernünftige Lösung zu entwickeln.

"Man soll die Dinge so einfach wie möglich machen. Nicht einfacher." 
(Zit. Einstein)

Manchen fehlen einfach die Analysefähigkeiten, um zu beurteilen, ob man 
nun etwas so einfach wie möglich macht, oder einfacher. Ein gutes 
Beispiel sind die GPS-Satelliten, als es die Verantwortlichen einfacher 
machen wollten und nicht so einfach wie möglich. Die wollten die 
Relativitätstheorie nicht zur Kenntnis nehmen.

Bei meiner Arbeit war es ähnlich. Ich habe Lösungen entwickelt, die 
anfangs mehr Zeit beanspruchten, dafür aber dank Vererbung und 
Strategiemuster sehr stark wiederverwendet werden konnten und die 
Anforderungen sehr gut erfüllte. Kollegen meinten, das ginge einfacher, 
was stimmt, aber nur, wenn man der Performanz keine Bedeutung beimisst. 
Ich werde mal konkreter: Ich habe ein sehr gutes Caching-System für ein 
Client-Server-System entwickelt. Der eine Kollege war gegen Caching, der 
andere wollte bei Bedarf eine HashMap verwenden. Letzeres wäre in der 
Nähe der Gui-Entwicklung verortet gewesen. Nun kann man sich vorstellen, 
dass das eine schlechte Systemarchitektur ist, wenn der Gui-Entwickler 
sich plötzlich darum kümmern muss, dass die Sachen performant aus einer 
Map gezogen werden und nicht völlig transparent aus einem 
Caching-System. Dubletten wären auch ein großes Problem gewesen. Und 
ohne Caching auszukommen, das haben wir schon in den ersten 
Projektwochen erfahren, war unmöglich.

Bei der Anschaffung von Software, da gebe ich dir recht, verspricht man 
sich zu viel. Da wird der Enterprise Architect eingekauft und man merkt 
dann, dass er den Anforderungen nicht genügt. Der Postgres-Export 
funktioniert leider nicht vollständig, so werden nämlich 
Fremdschlüsselbeziehnungen, die man zwar modellieren kann, nicht 
exportiert. Ich kenne bis heute kein vernünftiges UML-Werkzeug. Und ich 
bin auch der Meinung, dass modellgetriebene Entwicklung mit UML ein 
Irrweg ist. Die Komplexität wird nur geringerfügig geringer, aber eine 
grafische Modellierungssprache ist schlechter zu nutzen als eine 
nichtgrafische, sobald es ins Detail geht. Eine textbasierte 
Modelliersprache, mit der man programmieren muss, wäre 
erfolgsversprechender.

Es wird sehr viel "investiert" in Seminare, Hardware, Software und den 
ganzen Unsinn. Dabei muss man nur mal ins Internet schauen und sich 
informieren, wie man seine Arbeit besser machen kann, optimieren kann. 
So kenne ich Kollegen, die nichts von Design by Contract halten und auch 
nicht das gute assert-Kommando in Java verwenden. Das habe ich als 
Neuling "eingeführt", für die war das völlig fremd. Dieses Kommando hat 
uns sehr viel Fehlersuche erspart. Ein Kollege hat immer sofort den 
Debugger verwendet, anstatt die eine oder andere Assertion einzubauen.

Für solche Themen muss man die Mitarbeiter sensibilisieren und als 
Vorgesetzter muss man sich dafür stark machen und das nicht als 
Spielerei abtun. Ich könnte noch mehr Geschichten erzählen, aber ich 
lass es lieber.

Herrn G.E.I.L., darf ich Sie fragen, von welcher Bildungseinrichtung Sie 
kommen? Ich habe da so eine Vermutung.

von Martin (Gast)


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>>> Das Gefühl, von verblödeten Idioten umgeben zu sein.

Nach dem Lesen deines Betrages hatte ich das Gefühl auch.

von P. S. (Gast)


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G.E.I.L. schrieb:
> Sprachliche Feinheiten mal zur Seite gelassen, dass es keine
> nicht-verblödeten Idioten gibt, habt ihr auch gelegentlich das Gefühl,
> von totalen Hohlspacken umgeben zu sein?

Zwingt dich keiner, das Forum zu lesen :-)

von faustian (Gast)


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Ich hab eher das Gefühl von Leuten umgeben zu sein die Kraftausdrücke 
durch unnütze alltägliche Verwendung verwässern. Womit weder den 
Kraftausdrücken noch der Sprache ein Gefallen getan wird.

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