Hallo, hat jemand schon mal mit den obigen gemultiplexten Verstärkern gearbeitet? Im Datenblatt steht ja, weil Multiplexing Quellenimpedanz kleiner als 10k halten. Hat da jemand eine praktische Erfahrung dazu?
Der grund ist eigentlich ganz simpel: Der erste aktive Verstärker im PGA 116/117 folgt erst nach dem MUX. Bedingt durch parasitäre Kapazitäten der Zuleitungen und des ICs selbst bildet sich am Eingang ein Tiefpass, dessen Grenzfrequnez mit zunehmenden Quellimpedanz sinkt. Es gibt dann 2 Möglichkeiten dies zu verbessern: a) Man setzt vor jeden analogen Eingang einen eigenen aktiven Verstärker (die ultimative Lösung aber evtl. teuer wg. dem Bauteilaufwand aber auch evtl. ungenauer wg. Offset-, Drift-Fehler, usw. der dabei verwendeten OpAmps), oder b) man muß halt nach dem Umschalten des MUX-Kanals (ggf. wesentlich) länger Warten, bis der Analogwert stabil ansteht, um ihn dann von einem ADC wandeln zu lassen. Für den Fall b) klappt das natürlich nur bei Signalen deren Frequenz nicht oberhalb dieser Grenzfrequenz des Tiefpasses liegt, oder es ist mit einem Amplitudenfehler zu rechnen. Die Physik lässt sich halt noch nicht überlisten.
Die Eingangskapazität sind doch immer noch nur 5 pF insgesamt. Da bildet sich doch kaum ein Tiefpass. Selbst bei einem Quellenwiderstand von 1 MOhm bekommt man noch 30 kHz raus...
whatever schrieb: > Die Eingangskapazität sind doch immer noch nur 5 pF insgesamt. Da bildet > sich doch kaum ein Tiefpass. Selbst bei einem Quellenwiderstand von 1 > MOhm bekommt man noch 30 kHz raus... Soso! Und z.B. mit was für einem Kabel wird das Eingangssignal an den Eingang des PGAs geführt? RG-58 und RG-174 (die üblichen 'Verdächtigen' bei Koaxkabel) haben i.d.R. etwas mehr als 100pF/m. Hinzu kommen noch die parasitären Kapazitäten bedingt durch den Platinenaufbau. Bei den 5pF des ICs selbst bleibt es nie! Als Supporter für die von uns hergestellten intelligenten Mess-, Steuer- und Regelsysteme weiß ich wovon ich rede, denn ich muß leider viel zu häufig Kunden auf diesen Umstand hinweisen. Wenn ich dann mal nachfrage, wie lang denn das Messkabel ist, sagt man mir häufig, das es eigentlich recht kurz ist, nur so ca. 7 Meter lang !?! Aua! Und da wundert es mich dann nicht, das das Analogsignal entsprechend lange braucht, um sich nach dem MUX erst auf den richtigen Spannungswert 'einzuschwingen'.
Nachtrag: Ein weiterer (häufig unterschätzter) limitierender Faktor ist noch folgender: Die Geschwindigkeit, mit der letztendlich alle Kapazitäten umgeladen werden können, hängt primär von der Stromlieferfähigkeit der Signalquelle ab. Die üblichen Ausgangsstufen werden mit OpAmps realisiert, deren max. Ausgangsstrom häufig ±20mA nicht überschreitet. Bei entsprechender Gesamteingangskapazität (also Kabel, Platine, IC, ...) kannst Du Dir ja dann mal ausrechnen was die max. mögl. Anstiegsgeschwindigkeit (und damit auch die obere Grenzfrequenz) des Analogsignals sein kann. Bevor diese Grenze allerdings erreicht wird, schlägt häufig schon das GBW-Produkt (Gain-BandWidth aka Verstärkungs-Bandbreiten-Produkt) des eingesetzten OpAmps zu.
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