Hallo Forum, ist ein Oszillosgraph das gleiche wie ein Oszilloskop? Wenn nein, was ist ein Oszillosgraph? Nach meiner recherchen müsste Oszillosgraph eine andere Bezeichnung für Oszilloskop sein. Stimmt das? Woher kommt die Bezeichnung Oszillosgraph? Vielen Dank Cimbom
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Prinzipiell ja. Der Begriff Oszillograph scheint insbesondere in den östlichen Regionen Deutschlands verbreitet zu sein.
Oszilloskop heißt übersetzt (griech./lat.) "Schwingungen betrachten". Und Oszillograph heißt (griech./lat.) "Schwingungsschreiber". Rest siehe Wiki-Artikel.
Das Ding hieß früher immer Oszillograph, klingt auch irgendwie vornehmer ;) Seitdem in der Technik viel aus dem englischen Wortschatz übernommen wurde (oscilloscope), hat sich hier das eingedeutschte Oszilloskop eingebürgert.
Wäre es ein Oszillograph, würde es das Oszillogramm nicht nur anzeigen, sondern aufzeichnen. Wie es beispielsweise ein x-t-Schreiber macht. Oder ein Speicheroszilloskop.
Eher nich, Rufus. Die Schwingungen werden ja geschrieben. Der Begriff sagt noch nichts über die Lebensdauer der Aufzeichnungen aus. :)
Rufus t. Firefly schrieb: > Oder > ein Speicheroszilloskop. Was ja alle aktuellen Digitalkisten sind, trotzdem benennen die Amis sie deshalb nicht in oscillograph um. Ich denke auch, dass das Oszilloskop eher aus dem englischen Sprachraum rübergeschwappt ist. Das würde auch den Ost-/West- Unterschied in der Benutzung der Worte erklären. Wenn man weiter nach Osten geht, die (ja sehr reichlich hier kursierenden) russischen Geräte heißen allesamt Oszillografen. Die Diskussionsseite zum Wikipedia-Artikel tendiert auch dazu, dass man die Worte nicht zu wörtlich deuten muss. Letztlich sind es sowieso Kunstworte, da ja lateinische und griechische Wurzeln miteinander vermischt worden sind.
Cimbom Gs schrieb: > Hallo Forum, > > ist ein Oszillosgraph das gleiche wie ein Oszilloskop? Wenn nein, was > ist ein Oszillosgraph? Wie hier schon andere richtig schreiben: Oszillograph ist ein Schwingungsschreiber. Also dauerhafte/langzeitige Aufzeichung von zeitlich veränderlichen Signalen auf z.B. Paier mit Tinte oder lichtempfindlichen Papier mit UV. Auch als Yt -Schreiber (sorry Rufus, mußte sein) bekannt. > > Nach meiner recherchen müsste Oszillosgraph eine andere Bezeichnung für > Oszilloskop sein. Stimmt das? Heutzutage sind Paieraufzeichnungen fast gänzlich aus der Mode gekommen, und so wird das Wort Oszillograph oft synonym für Oszilloskop benutzt. Die Unterschiede sind ja nun klar. Übrigens gibt es heutzutage auch die echt hübsche "papierlose" Version des Oszillographen: z.B. ebay Nr. 130348220067 -- der druckt auf das Papier nur auf Kommando, und für den Rest genügt der Bildschirm.
p.s.: Wenn man das mit der wörtlichen Bedeutung von "graph" übertreiben würde, dann müsste man ja die Grafikkarten unserer Computer in Frage stellen und in Scopikkarten umbenennen... :-)
Jörg Wunsch schrieb: > Ich denke auch, dass das Oszilloskop eher aus dem englischen > Sprachraum rübergeschwappt ist. Nun, beide Worte haben ja griechische bzw. lateinische Wurzeln: Graph als Schreiber, Skopein für Sehen. "Schwingungsschreiber, Schwingungsgucker" ,-)) > Das würde auch den Ost-/West- > Unterschied in der Benutzung der Worte erklären. Schwer zu sagen. Die Leute aus Mitteldeutschland a.k.a DDR hatten ja lange Zeit ein u.a. vom Regime verordnetes Ablehnungsgebot westlicher Worte. Will sagen, möglicherweise wollte man sich einfach unterscheiden. Aber wenn wir es genauer wissen wollen, müßten wir mal die Sprachforscher intensiver befragen. > > Die Diskussionsseite zum Wikipedia-Artikel tendiert auch dazu, > dass man die Worte nicht zu wörtlich deuten muss. Letztlich sind > es sowieso Kunstworte, da ja lateinische und griechische Wurzeln > miteinander vermischt worden sind. So ist das.
Jörg Wunsch schrieb: > p.s.: Wenn man das mit der wörtlichen Bedeutung von "graph" übertreiben > würde, dann müsste man ja die Grafikkarten unserer Computer in Frage > stellen und in Scopikkarten umbenennen... :-) Na dann aber bitte auch konsequent "Zwischengesicht" für interface ... ;-))
> Na dann aber bitte auch konsequent "Zwischengesicht" für > interface ... ;-)) Ich hab sowieso nie verstanden, was ein einer Schnittstelle geschnitten wird.
> Ich hab sowieso nie verstanden, was ein einer Schnittstelle geschnitten
wird.
Das Datenkabel ist an dieser Stelle durchtrennt, und wird per
Stecker-Buchse-Paar verbunden.
Hallo, vor ein paar Jahrzehnten hiessen alle solchen Geräte Oszillograph, und dann wurde eine typisch deutsche Korinthenkacker-Diskussion losgetreten, dass das völlig falsch wäre, weil ein -graph auf Papier schreiben müsste. Zu etwa der gleichen Zeit wurde jeder als Idiot niedergemacht, der einen Schraubenzieher benutzte, weil nur die Bezeichnung Schraubendreher korrekt wäre. Ich weiss nicht, wer sich durch solche hirnrissigen Diskussionen befriedigen muss, wahrscheinlich Menschen, die man heute als Trolle bezeichnet, die gab es wohl auch schon vor dem Internet. Gruss Reinhard
Kosmonaut / Astronaut... - Gähn... (nicht der Siegmund) Das Vermeiden Englischer Begriffe ist aber keine Erfindung der DDR, das gab es schon bei der Einführung des Fernsprechers. Da wurden schon alle damit verbundenen Fachbegriffe eingedeutscht. ...
Andrew Taylor schrieb: > Die Leute aus Mitteldeutschland a.k.a DDR hatten ja > lange Zeit ein u.a. vom Regime verordnetes Ablehnungsgebot westlicher > Worte. Du solltest weniger Bildzeitung lesen... Der wesentliche Unterschied war, dass Denglisch in der DDR keine Standardsprache war, Russisch hatte übrigens auch keinen nennens- werten Einfluss ("Datsche" fällt mir auf Anhieb als Lehnwort ein, danach erstmal meilenweit nichts). Daher war die Neigung, englische Einflüsse in die Umgangssprache zu bekommen, eher gering. Da gab es aber keine Verordnung, und im Gegensatz zu einigen Jahrzehnten zuvor gab es keine Auf-Krampf-Verdeutschungen wie Schriftleiter statt Redakteur. Offene Ablehnung offiziellerseits gab es eher in den 1960er Jahren gegenüber westlichen Kulturrichtungen (Ulbrichts Aussprüche über das "Yeah, yeah, yeah" sind ja berühmt geworden), aber in die technische Ecke, über die wir hier diskutieren, hatte das keinen großen Einfluss.
Hannes Lux schrieb:
> Kosmonaut / Astronaut... - Gähn... (nicht der Siegmund)
Taikonaut. Erfindet jeder sein eigenes. Hier lag ja aber das NIH-
Syndrom bei den Amis, sie hätten ja auch den Kosmonauten übernehmen
können. ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > (Ulbrichts Aussprüche über das > "Yeah, yeah, yeah" sind ja berühmt geworden) Nie gehört (zumindest keine Erinnerung daran)
Karl heinz Buchegger schrieb: >> (Ulbrichts Aussprüche über das >> "Yeah, yeah, yeah" sind ja berühmt geworden) > Nie gehört > (zumindest keine Erinnerung daran) http://de.wikipedia.org/wiki/Yeah Dritter Absatz. Gibt's auch als Original-Tondokument zuweilen, im Ulbricht-eigenen besten Sächsisch vorgetragen. ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > Karl heinz Buchegger schrieb: > >>> (Ulbrichts Aussprüche über das >>> "Yeah, yeah, yeah" sind ja berühmt geworden) > >> Nie gehört >> (zumindest keine Erinnerung daran) > > http://de.wikipedia.org/wiki/Yeah > > Dritter Absatz. Gibt's auch als Original-Tondokument zuweilen, > im Ulbricht-eigenen besten Sächsisch vorgetragen. ;-) Ja, im gleichen Wikipedia-Artikel unter "Weblinks" als .WAV Reinhard
Reinhard R. schrieb:
> Ja, im gleichen Wikipedia-Artikel unter "Weblinks" als .WAV
Ah!, das war mir entgangen.
Reinhard Kern schrieb: > Ich weiss nicht, wer sich durch solche hirnrissigen Diskussionen > befriedigen muss, wahrscheinlich Menschen, die man heute als Trolle > bezeichnet, die gab es wohl auch schon vor dem Internet. Vielleicht hilft dir diese Parallele, um die Urheber des Schwachsinns zu erkennen: Aus dem Popler wurde der Nasenbohrer.
Jörg Wunsch schrieb: > Offene Ablehnung offiziellerseits gab es eher in den 1960er Jahren > gegenüber westlichen Kulturrichtungen (Ulbrichts Aussprüche über das > "Yeah, yeah, yeah" sind ja berühmt geworden), aber in die technische > Ecke, über die wir hier diskutieren, hatte das keinen großen Einfluss. Und alle so!
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