Forum: PC Hard- und Software Problem mit Plotter (an RS232)


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Hallo,

ich arbeite zur Zeit an einem Plottprogramm, welches SVG einlesen kann 
und einen Schneid- oder Zeichenplotter per HPGL steuert. Die Tets 
während der bisherigen Entwicklung habe ich mit einem alten 
Sekonic-Flachbett-Plotter gemacht und nie Kommunikationsprobleme gehabt.
Ich entwickle am Mac und verwende einen Prolific-USB-RS232-Adapter. Nun 
ist das Projekt langsam so weit, dass ich auch hin und wieder mal Folie 
schneiden möchte. Dazu habe ich einen kleinen Refine-Schneidplotter (MH 
365) ohne irgendwelche Unterlagen aus einer Konkursmasse.

http://images.asia.ru/img/alibaba/photo/51491107/Vinyl_Cutter___Plotter.jpg

Während der Sekonic jedes HPGL-Kommando sofort ausführt, ist das bei dem 
Refine irgendwie unvorhersehbar. Machmal fährt er sofort los, manchmal 
erst nach etlichen Sekunden, manchmal garnicht. Testweise habe ich im 
Anschluss an meine HPGL-Kommandos hunderte von Chr$(0) nachgesendet, 
dann beginnt er meist (nicht immer) mit Zeichnen/Schneiden (Puffer 
voll)?
Woran kann das liegen und wie behebe ich das Problem? Für HPGL gibt es 
m.W. kein Abschlusskommado, so wie etwa "showpage" in Postscript ...

Frank

PS. Die RS232 betrebe ich ohne Flusssteuerung. Das ist in der 
"Plotterbranche" wegen der geringen Datenmengen eigentlich üblich. 
Könnte das die Ursache sein, muss ich mit irgendwelchen Leitungen 
"Zappeln" um das Plotten zu starten?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das Hardwarehandshake ist nicht nötig, um dem Plotter mitzuteilen, daß 
er plotten soll, sondern es ist erforderlich, damit der Plotter Dir 
(bzw. Deinem Programm) mitteilen kann, ob er gerade Daten empfangen 
kann. Wenn das Gerät nur über einen sehr bescheidenen Empfangspuffer 
verfügt, könnte es sein, daß der von Dir "überfahren", also schneller 
gefüllt als vom Plotter geleert wird.

Gerade bei sehr langsamen Ausgabegeräten ist das Hardwarehandshake 
wichtig, oder Du musst die Baudrate auf sehr niedrige Werte 
herabsetzen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Prinzipiell gebe ich dir recht, aber in meinen Tests habe ich simpelste 
HPGL-Codes aus weniger als hundert Bytes gesendet ... sowas wie:

IN;
PA1000,1000;
PD;
PA1000,2000;
PU;
PA0,0;

selbst da zuckt sich oftmals Nichts, wärend der Sekonic sofort brav 
losschnurrt. Die Baudrate steht auf 9600-N-1.

Frank

von oszi40 (Gast)


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>Machmal fährt er sofort los, manchmal ...

1.Oben stand USB-RS232-Adapter. Da würde ich Deine Versuche nochmals an 
einer nativen RS232-Schnittstelle versuchen zu testen. Evtl. verschluckt 
der Adapter irgendwas ?

2.Bevor ich irgendwo große Klimmzüge mache, drucke ich eigentlich immer 
ein Statusblatt aus zum Vergleich. Ob Dein Schneidplotter da was 
ausspuckt?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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> 1.Oben stand USB-RS232-Adapter. Da würde ich Deine Versuche nochmals an
> einer nativen RS232-Schnittstelle versuchen zu testen. Evtl. verschluckt
> der Adapter irgendwas ?

Hmm ... irgend sowas muss es ein. Aber warum sollte der Adapter nur am 
Refine verschlucken und nicht auch am Sekonic?
Beide sind auf 9600-N-1 eingestellt und die Portkonfiguraton in meiner 
Software wird nicht verändert.

Frank

von Karl H. (kbuchegg)


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Frank Esselbach schrieb:
> Prinzipiell gebe ich dir recht, aber in meinen Tests habe ich simpelste
> HPGL-Codes aus weniger als hundert Bytes gesendet

Das muss überhaupt nichts heißen.

> ... sowas wie:
>
> IN;
> PA1000,1000;
> PD;
> PA1000,2000;
> PU;
> PA0,0;

Hast du ein Terminalprogramm, mit dem du per Hand das HPGL über die 
Schnittstelle schicken kannst?
Das würde ich als erstes versuchen. Wenns dort geht, dann überfährst du 
die Schnittstelle (ein Mensch kann nicht so schnell tippen, wie die 
serielle bei 9600 übertragen kann, von daher spielt hier das Handshake 
die geringste Rolle)

Könnte es auch sein, dass der Schneidplotter so etwas wie 
'Verfahrwegoptimierung' macht?
Schick mal ein
PG;
hinten nach. PG ist das Kommando zum Auswerfen des Blattes.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich habe jetzt mal mit ZTerm für Mac OS X herumprobiert. Sobald eine 
Verbindung aufgebaut ist, sendet der Refine-Plotter ununterbrochen 
Daten, die im Terminalfenster überwiegend aus "S" bestehen, ab und zu 
ist ein "I" dazwischen ... ?

Der Sekonic macht sowas nicht.

Frank

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das klingt reichlich merkwürdig. Verdrahtungsfehler beim 
Schnittstellenkabel?

Masseleitung (GND) nicht verbunden?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Teillösung!

Warum aus der Schnittstelle nur Unfug zurück kommt, habe ich nicht 
herausgefunden, ist auch nicht wichtig, ich will ja eigentlich nur 
hinein schreiben.

Aber woran es liegt, dass der Plotter so unberechenbar ist, das steht 
nun fest: er kann kein HPGL, sondern nur DMPL (Houston Intruments). Die 
wilden Zuckungen waren Fehlinterpretationen, die sich zufällig aus 
meinen HPGL-Kommandos ergaben.

Ich habe es entdeckt, nachdem ich mit die Plottsoftware SignCut X2 als 
Demo heruntergeladen hatte. Die konnte sofort mit dem Plotter umgehen. 
In deren Verzeichnis war auch eine Sammlung von Ini-Files für die 
verschiedensten Plotter-Modelle. Als ich mir eines für Refine-Plotter 
mit dem Texteditor angesehen habe, stand da "DM/PL" ...

Frank

von oszi40 (Gast)


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Merkwürdig schon, aber er wird doch das gleiche Kabel an den anderen 
Plotter stecken.

Meine Glaskugel tippt eher auf ein Rückmeldungsproblem.

Das könntE auch eine fehlende Brücke bei RS232 sein, die der 
Schneidplotter noch braucht ? Da gibt es bei RS232 noch ziemlich viele 
Möglichkeiten was falsch zu machen. Die RS232 habe ich meist erst dann 
eingerichtet wenn ich genau wußte, daß es mit der LPT funktioniert hat.

Belegung da http://de.wikipedia.org/wiki/EIA-232

von oszi40 (Gast)


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Tja andere Sprache ist natürlich auch eine Variante.
Das muß aber noch nicht heißen, daß dieses Gerät nicht zusätzlich noch 
HP simulieren kann?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Merkwürdig schon, aber er wird doch das gleiche Kabel an
> den anderen Plotter stecken.

Das Problem scheint ja schon gelöst, aber das mit dem Kabel kann 
durchaus von Gerät zu Gerät unterschiedlich zu handhaben sein. Die 
serielle Schnittstelle, die es als Zusatzmodul zu einem älteren 
NEC-Nadeldrucker (P60) gab, war auch nur mit einem speziell verdrahteten 
Kabel am PC zu nutzen; ein 1:1-Kabel (Stecker-Buchse) brachte totale 
Funktionsverweigerung.

Gerade Druckerhersteller haben oft sehr eigene Vorstellungen davon 
gehabt, wie sie mit seriellen Schnittstellen umgehen; warum sollte das 
ausgerechnet bei Plottern anders sein?

von oszi40 (Gast)


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Zauberhafte Brücken oder Lotto ?
CTS ,RTS, DTR ....

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