Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik blinkschaltung, solar


von G_G (Gast)


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Hi, ich möchte gerne ein bischen mit solarzellen experimentieren, habe 
da eine aus nem alten tschenrechner genommen, die liefert so um die 3V 
und "wahnsinnige" 1mA!
Jetzt wollt ich einfach zum experimentieren mal eine kleine 
blinkschaltung bauen. Die solarzelle soll den elko aufladen, wenn er 
"voll" ist sollte die spannung am Spannungsteiler 0.7V sein und der 
transistor schaltet den Strom des Elkos auf die led. Also der elko soll 
über die led auf einen schlag entladen werden wodurch sie kurz 
aufblitzt(sie blitzt wirklich wenn der elko aufgeladen is, das 
funktioniert schonmal) leider lädt sich der elko in der schaltung aber 
nicht richtig auf, ich mess da so um die 0.5V und nicht, 2.5V wie es 
ohne den rest der schaltung der fall ist. Hab ich da vielleicht den 
Spannungsteiler falsch bemessen so das die meiste spannung an ihm 
verloren geht oder is die ganze schaltung einfach nur murks??

Danke G_G

: Verschoben durch Admin
von mhh (Gast)


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Die Widerstände sind zu niederohmig und schlagartig schaltet der 
Transistor auch nicht. Du wirst eine andere Lösung finden müssen.

von MaWin (Gast)


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Du hast eine analoge Schaltung gebaut, die auf einem Äquilibrium hängen 
bliebt, wo der Transistor gerade so viel Strom durch die LED lässt, wie 
die Solarzelle liefert (falls überhaupt so viel kommt und nicht alles 
durch die Widerstände abfliesst)

Die billigen chinesischen Solarblinker haben 3 Transistoren...
Leider sind Deutsche nicht mehr so klug wie Chinesen.

Wahlweise guckst du dir den obsoleten LM3909 an, den man auch nachbauen 
kann.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Also der elko soll über die led auf einen schlag entladen werden
Und wer sollte denn für den "Schlag" sorgen?
Nimm mal einen Simulator (z.B. LT-Spice) und sieh nach, was deine 
Schaltung da tut.

> Wahlweise guckst du dir den obsoleten LM3909 an ...
Die Schaltung von B. Kainka ist auch nicht schlecht:
http://www.b-kainka.de/bastel59.htm

Ich habe die mal letztes Jahr passend zum 
Beitrag "Sinusblinker Elektor" aufgebaut und mit einer 
rumliegenden 1,5V Mignonzelle versorgt. Die blinkt heute noch munter vor 
sich hin...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nachtrag:
habe sie gerade mal simuliert. Effektive Stromaufnahme = 586.44uA.

von Ben _. (burning_silicon)


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die diode D1 kannst du weglassen. die würde nur sinn machen wenn du 
einen akku lädst (sinnlos bei dem strom), hier tötet sie lediglich 
einige hundert mV, was den ohnehin schon knappen strom weiter 
verringert.

von G_G (Gast)


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mist, war das wohl n griff ins klo, dabei hörte sich das theoretisch so 
gut an!

Wie kann ich denn bei dem LT spice der spannungsquelle sagen das sie nur 
0.5 oder 1mA an Strom liefern soll bei 3V Spannung um die solarzelle zu 
simulieren?

von G_G (Gast)


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aber versteh ich das soweit richtig, auch wenn ich an der basis von t1 
0.7V hinkriegen würde ( Spannungsteiler 150k und 68k ) dann schaltet der 
aber nicht so schnell durch und läßt die led aufblitzen als wenn ich sie 
direkt an den geladenen elko hängen würde, weil er zuwenig strom 
bekommt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> dann schaltet der aber nicht so schnell durch
Der schaltet schon schnell durch. Aber nicht ganz.

Lass einfach mal in Gedanken die Spannung am Kondensator gaaaaaanz 
langsam von 0V an steigen. Dann beginnt der Transistor bei etwa 2,5V am 
Kondensator mal zu leiten. Und sorgt dann dafür, dass die Spannung am 
Kondensator nicht mehr weiter steigt, weil über die LED ein Strom zu 
fließen beginnt. Irgendwann stellt sich dann ein Gleichgewicht ein. 
Schwingen wird da sicher niemals was.

von Ben _. (burning_silicon)


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transistoren arbeiten stromgesteuert. d.h. ab einer gewissen 
basisspannung beginnt langsam ein strom zu fließen, der den transistor 
langsam öffnet. es beginnt also gleichzeitig ein um den hfe verstärkter 
strom durch den kollektor zu fließen.

also angenommen du hast 0.1mA basisstrom und einen hfe von 200 würde ein 
kollektorstrom von 20mA fließen.

damit das ganze die LED kurz aufblitzen läßt brauchst du eine kippstufe, 
die bei einer gewissen spannung vom gesperrten schlagartig in den voll 
geöffneten zustand umkippt. findest du im internet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Wie kann ich denn bei dem LT spice der spannungsquelle sagen das sie nur
> 0.5 oder 1mA an Strom liefern soll
Du machst das rein, was deine Spannungsquelle auch hat:
einen Innenwiderstand.

von G_G (Gast)


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ok habs mit der simulation hinbekommen und es stimmt da schwingt garnix, 
wenn man irgendwie die verbindung von elko und solarzelle zur selben 
zeit, wo die led aufblitzen soll, trennen würde, dann könnte das doch 
schon eher funktionieren oder? Um der sache mit dem transistor und dem 
langsamen durchschalten entgegen zu wirken müsste man doch eher n fet 
nemhen der durch die spannung gesteuert wird, aber es gibt wohl keine 
die mit so geringen spannungen arbeiten.

von Jens G. (jensig)


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Mosfets bringen hier ebenfalls nix, weil die auch nicht "kippen". Das 
was Du bisher versuchst ist eigentlich nur eine Spannungsregler für den 
Parallelbetrieb (wie Z-Diode) - mehr nicht.
Sowas wie ein Diac wähe hier nicht schlecht (der schaltet ab einer 
bestimmten Spannung schlagartig durch). Allerdings bräuchte man einen 
mit extrem niedriger Triggerspannung, und sowas gibt's wohl nicht - also 
muß man solch eine Kippstufe mit Transistoren realisieren - einen 
brauchst du also noch mindestens dazu.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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lambda-Diode oder alten DIAC suchen. Heutige Typen haben 32V, früher 
gabs auch niedrigere Spannungen.

von Ben _. (burning_silicon)


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könnte auch mit einem thyristor und einer Z-diode an seinem gate gehen. 
mußt aber einen thyristor mit niedrigem haltestom (etwa 5-10mA) nehmen.

damit würde sich der kondensator aufladen bis die z-diode leitend wird, 
der thyristor zündet und entlädt den kondensator über die LED. danach 
sperrt er wieder (vorausgesetzt es geht wirklich nur 1mA in die 
schaltung rein) und der kondensator wird erneut aufgeladen bis die 
z-diode erneut leitend wird.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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@GG:
Verschiebe die Idee mit dem plätzlichen Elko entladen mal nach hinten.
Die Schaltung von B. Kainka ist hier besser, hat ja der Lothar schon 
genannt:
http://www.b-kainka.de/bastel59.htm


Lothar Miller schrieb:
> Ich habe die mal letztes Jahr passend zum Beitrag "Sinusblinker Elektor"
> aufgebaut und mit einer rumliegenden 1,5V Mignonzelle versorgt.
> Die blinkt heute noch munter vor sich hin...
> habe sie gerade mal simuliert. Effektive Stromaufnahme = 586.44uA.

Mhh, was ist denn das für eine Mignonzelle: 0,59mA*1yr =5200mAh

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Mhh, was ist denn das für eine Mignonzelle: 0,59mA*1yr =5200mAh
Hmmmm....
Ich bin mir jetzt auch nicht ganz sicher, wie gut die Simulation ist. 
Die Angabe ist der RMS current.
Allerdings wurde da in der Batterie auch ein mittlerer Strom (avg. 
current) von 150uA berechnet.
Das Blöde ist, dass man es nicht so richtig messen kann...  ;-)

von G_G (Gast)


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...nagut ich seh schon das wird so einfach nix werden, das ganze war 
auch nur als test gedacht für nen simplen beambot.
Ich weis da gibts zig schaltungen die alle sehr gut funktionieren, nur 
leider hab ich da so bauteile wie z.B. nen 1381 oder ne solarzelle die 
einfach mehr strom abgibt nicht im keller rumfliegen und dachte halt es 
ginge doch noch einfacher. Aber wie wir erkannt haben, gehts leider doch 
nich soooooo einfach! Ich danke allen für die guten ideen, erklärungen 
etc.
aber nichts desto trotz werd ich der sache mit der kippstufe nochmal 
nachgehen...

MfG G_G

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