Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Labornetzgerät aus ATX-Schaltnetzteil


von Über Weihnachten gelangweilter Student (Gast)


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Juhu, Weihnachten steht vor der Tür!
(... für alle, dies's bis jetzt noch nicht gemerkt haben ...)

Da hat man endlich mal wieder Zeit
- zum Ausruhen
- zu Nix-Tun
- für gutes Essen
- für die Familie :-O

Wie ich mich aber kenne, geht die Harmoniesucht gegenüber dem engeren 
und weiteren Familenkreis irgendwann (spätestens im Verlauf des 2. 
Feiertags) in den Sättigungsbetrieb.
Um nun diesem Phänomen entgegenzuwirken, habe ich geplant, mich über die 
fleischfressenden Feiertage mal wieder mit Elektronikbasteln zu 
beschäftigen.
Da ich seit langem auf der Suche nach einem Labornetzteil bin, möchte 
ich mir das jetzt selber bauen. Und zwar aus einem 
ATX-PC-Schaltnetzteil. Das stellt ja die gängigen Spannungen bereit und 
ist auch auf ausreichend hohen Ausgangsstrom ausgelegt.
Hat jemand sowas schonmal gemacht und kann mir von seinen Erfahrungen 
berichten?

Viele Grüße und schöne Weihnachten!

von Pete K. (pete77)


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Gute Idee, dann funkt es an Sylvester so schön :-)

von min (Gast)


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Hab ich schon gemacht. Leistet mir seit 10 Jahren treue Dienste. Man 
muss bei den ATX-Netzteilen aber einen Pin (Power On auf Masse) zum 
Anschalten benutzen. Alle Spannungen mit Fein-Sicherungen abgesichert - 
kein Problem.

ATX liefert 3,3V, 5V, 12V, -5V und -12V. Ich habe zusätzlich noch eine
regelbare mit einem Microprozessor realisiert und ein LCD eingebaut.

Einen Haupschalter an die 220 V, um die ganzen Siecherheitsfanatiker zu 
ärgern und keinen Standbystrom zu verschwenden. Das ganze schön 
brandsicher in ein Holzgehäuse eingebaut (wird aber auch nicht warm)
- hat mir noch keine Elekronik zerstört (und da häng ich ohne mit der 
Wimper zu zucken alles drann) .

von Lazlo Panaflex (Gast)


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Und das Ground und Masse Durchgang haben? Reicht, wenn du mit einem 
Spannungführendem Bauteil an irgendein geerdetes Teil kommst und es 
funkt. Zudem regelen PC Netzteile nur unter Last korrekt.

von min (Gast)


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>Durchgang haben? Reicht, wenn du mit einem
>Spannungführendem Bauteil an irgendein geerdetes Teil kommst und es
>funkt.
Deswegen sind die Sicherungen (<500mA) so wichtig!
Eine Strombegrenzung lässt sich auch einfach realisieren. Sogar 
einstellbar mit Mikroprozessor. Mir ist bislang einmal eine Sicherung 
durchgebrannt, ohne Knall, Rauch oder Feuerwerk.

von jochen (Gast)


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Die Microprozessor gesteuerte Regelung würde mich mal 
intersesieren......

von min (Gast)


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Ich habe damals meine C-Control verbaut. Mein einziges und letztes 
Basic-Project. Sowas ist doch interessanter:

http://www.electronics-lab.com/projects/test/022/index.html
http://tuxgraphics.org/electronics/200707/bench-power-supply-unit.shtml

von 5volt (Gast)


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Eine Überstrom-Abschaltung ("Elektronische Sicherung") am Ausgang ließe 
sich recht einfach realisieren (Power-MOSFET + Komparator, der Rds das 
Mosfets wirkt gleichzeitig als Shunt zur Strommesung).
Eine Strombegrenzung ist auch nicht so schwierig. Allerding kann daran 
eine beträchtliche Verlustleistung entstehen (bei 20A/12V z.B. 240 
Watt). Das erfordert große Kühlkörper mit Lüftern und einige 
Leistungstranistoren.

Technisch wäre es sinnvoller, diese Strombegrenzung über den im Netzteil 
integrierten Controller (meist ein TL494) zu machen. Da hat man keine 
zusätzliche Verlustleitung.
Das ist durchaus möglich, aber es ist Vorsicht dabei geboten, und es ist 
eher was für Fortgechrittene.

von Bensch (Gast)


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Es dürfte einfacher sein, einen Smart zum Ferrari umzubauen....

Mag sein, dass du ein simples Stromversorgungsgerät hinbekommst, aber 
ein Labornetzteil ist das noch lange nicht.

von min (Gast)


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@Bensch: wo ist das Problem. Ein 1€ microcontroller hat einen 10bit ADC. 
Damit kann man bis 12V Ausgansspannung auf 12 mV genau einstellen.
Wers genauer will kann auch einen 12bit DAC oder ADC nehmen.#

Aber wozu brauche ich ein Labornetzteil mit dem ich pikoVolt einstellen 
kann???

Meistens nutzt ich ohnehin nur die 5V für E-Projekte. Ferner hängt ein 
Ladegerät an 12V, ein CD-Player und mp3-player an 5V.

Und gebaut wurde das an einem Tag.

von Ben _. (burning_silicon)


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wenn du einfach nur 12V brauchst ist so ein ding okay. wenn du 13.8V 
brauchst ist so ein ding nach den modifikationen auch noch okay. aber 
ein echtes labornetzteil wird nie draus werden, selbst wenn du den TL494 
oder was immer in deinem target object verbaut ist komplett neu 
beschaltest. und das ist schon eine recht schwere operation weil du 
alles außer der 12V schiene rausschmeißen mußt und den TL494 hinterher 
für die regelung von nur noch 12/13.8V verdrahten mußt. dafür empfielt 
es sich den TL494 auf eine extra platine zu setzen und die 
steuerleitungen, stromversorgung und feedback hinterher mit der 
bestehenden platine zu verdrahten. damit könnte man sogar eine 0-15V 
einstellbare spannung hinbekommen.

die strombegrenzung wird schon schwerer, unmodifizierte ATX netzteile 
schalten sich bei einem kurzschluß ab, sodaß idR nichts kaputtgeht. ich 
glaub die überwachen die einzelnen spannungen, bei einem kurzschluß oder 
zu starkem lastwechsel kommen die außerhalb der toleranz und der schutz 
wird ausgelöst. nach dem modden werden die das aber nicht mehr machen, 
du mußt dir also selbst was bauen sonst verdampfen entweder die primären 
schalttransistoren oder der gleichrichter (und danach die transistoren).

von min (Gast)


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@ Ben: das ist klar. Zudem würde ich auch niemandem raten ein 
ATX-Netzteil umzubauen, weil dann kann's wirklich knallen. Trotzdem habe 
ich in meinem
Netzteil 30 V hingefrickelt, indem ich die Eingansspannung des 
Stromreglers
von 12V auf 30V mit einem alten Druckernetzteil umschaltbar gemacht 
habe.
So habe ich den E-Schrottmarkt entlastet und zudem viel Geld gespart.
http://www.midibox.org/midibox_gallery/armin1.jpg
im Hintergrund - So schaut's aus das Gefrickel...

von Über Weihnachten gelangweilter Student (Gast)


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Danke Euch allen für die mehr oder minder konstruktiven Beiträge!

@Einschalten:
Hierin läge gerade der "Charme" dieses Konzepts. Stichwort Selektivität: 
Netzschalter um Gerät allpolig vom Netz zu trennen. Dem unterlagert dann 
ein weiterer kleinerer Schalter, der einfach PS_ON mit Masse verbindet, 
um Ausgänge "scharf zu schalten".

@Feinsicherungen:
Gute Idee! Hab ich bis dahin noch gar nicht gedacht.

@Strombegrenzung:
Ich denke, das hat die ATX-Kiste doch intern schon.

von Ben _. (burning_silicon)


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> @Strombegrenzung:
> Ich denke, das hat die ATX-Kiste doch intern schon.

negativ. die dinger können nur bei überlast abschalten. und nachdem du 
das ding gemoddet hast bestimmt nicht mehr. du mußt die schutzschaltung 
ja lahmlegen wenn du eine einstellbare spannung haben willst.

machbar ist natürlich vieles, in so einem netzteil gibts viele 
interessante und brauchbare teile. leider auch welche mit 330V 
gleichspannung dran. ein wenig erfahrung im umgang mit elektronik kann 
also nicht schaden bevor man sich an sowas dranmacht!

von (prx) A. K. (prx)


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Über Weihnachten gelangweilter Student schrieb:

> @Strombegrenzung:
> Ich denke, das hat die ATX-Kiste doch intern schon.

Da brennt dir vorher das Kabel durch. Eine ernsthafte Strombegrenzung 
sollte verhindern können, dass dir deine Bastelware wegqualmt. Da sind 
einige Hundert Milliampere gefragt, nicht einige Dutzend Ampere.

von Über Weihnachten gelangweilter Student (Gast)


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> und nachdem du das ding gemoddet hast bestimmt nicht mehr

Naja, was heißt gemoddet.
Ich würde es maximal in ein (Metall-)Gehäuse verpacken, die Anschlüsse 
nach außen führen und vllt. noch die Sicherungen einbauen.
Wo liegen denn intern die Stromgrenzen beim ATX-Netzteil? Irgendwo im im 
zig-Ampere-Bereich?
Wenn ich es in ein Metallgehäuse verpacke, müßte ich dieses dann 
potentialmäßig auf den PE legen, oder reicht es, wenn das eigentliche 
ATX-Gehäuse auf PE liegt?

von Ben _. (burning_silicon)


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wenn du keine änderungen an der vorhanden platine durchführst mußt du 
die 5V und 3,3V schienen mit je etwa 500mA belasten um eine stabile und 
einigermaßen belastbare 12V spannung zu bekommen. kann aber sein, daß 
dann je nach netzteil bei ein paar ampere nur noch 11V rauskommen.

die strombegrenzung sind gar nicht sooo viele ampere. die spannung 
bricht bei einem kurzschluß schneller ein als das netzteil es nachregeln 
kann, diese kurze spitze aktiviert bereits die schutzschaltung. wenn man 
es absichtlich macht funkt es nicht stärker als ob man einen 4700µF/16V 
kondi kurzschließt (ohne gewähr, kann immer sein, daß das netzteil davon 
schaden nimmt!). das "dumme" an der schutzschaltung aber ist, daß sie 
beim einschalten erst verzögert greift. also wenn du ein 
kurzgeschlossenes netzteil startest kommen ganz kurz etliche ampere da 
raus.

für ein labornetzteil ist diese strombegrenzung definitiv untauglich. es 
ist ja auch keine echte strombegrenzung, sondern eher ein not-aus.

von Andrew T. (marsufant)


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Schaust Du einfach mal hier:

www.sprut.de

von Michael_ (Gast)


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>Eine Überstrom-Abschaltung ("Elektronische Sicherung") am Ausgang ließe
sich recht einfach realisieren (Power-MOSFET + Komparator, der Rds das
Natürlich haben PC-NT Kurzschlußschutz, mindestens auf 5V. Außerdem baut 
man ja Feinsicherungen ein. Da schmilzt und brennt nichts. Außerdem ist 
ja noch die Primärsicherung im NT da.
Interessante Seiten:
http://www.pitts-electronics-home.de/electron/schplsnnt.htm
http://www.spblan.narod.ru/bp.html
http://www.pavouk.org/hw/atxps.html
c't 10/2005
elektor 6/2003
Sehr interessante Seiten!

von Frank (Gast)


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@Michael_ (Gast)

>> http://www.spblan.narod.ru/bp.html

die Seite ist echt sehr interessant

von Ben _. (burning_silicon)


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die schaltpläne sind auch dann verständlich wenn man kein russisch kann.

edit: aber hast schon recht... :) das müssen alles nachbauten sein auf 
der seite. bei allen netzteilen fehlt die bei russischer bauart übliche 
dampfturbine! ;)

von El Patron B. (bastihh)


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Frank schrieb:
> @Michael_ (Gast)
>
>>> http://www.spblan.narod.ru/bp.html
>
> die Seite ist echt sehr interessant

rofl
erinnert mich stark an:

Ein arabischer Gelehrter hat mal gesagt:

للأعيان وعدد أعبحت الشعببانية يتم ماعية و تعيينهمللأعياننواب حسب الدستور 
المعدل عام أصبحت إسبانيا دولة قانون إجتماعية و ديمقراطية تحت نظام ملكي 
برلماني. الملك منصبه فخري و رن و واحدئيس الوزراء هو الحاكم الفعلي 
للبلاد. البرلمان الإسباني مقسم الى مجلسين واحد للأعيا وعدد أعضاء يبل عين 
و واحد للنواب و عدد نتائج الانتخابات نائب. نتائج الانتخابات الأخير 
مباشرة من أصبحت الشعبسنوات، بينما سنوات،

Krass, oder??
ich hab sogar geweint, vor allem an dieser Stelle: . باشرة من

von Paul Baumann (Gast)


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Es soll Leute geben, die die Funktion einer Schaltung auch dann 
verstehen,
wenn der zugehörige Text nicht in Englisch oder Deutsch verfasst ist.

;-)
MfG Paul

von Andreas K. (derandi)


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Wenn man die Schaltung komplett versteht muss man sich den Schaltplan 
eigentlich nicht mehr ansehen, man könnte dann ja selbst einen zeichnen.
Es lernt sich sehr zäh daraus wenn Hinweise auf ein "Warum wurde das so 
gemacht" in einer sehr, sehr fremden Sprache niedergeschrieben sind.

von Michael_ (Gast)


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Co se děje? Nerosumiš rusky?
Tja, die Welt ist global.

>gemacht" in einer sehr, sehr fremden Sprache niedergeschrieben sind.
Russisch kann doch jeder, oder?
Die Sprache der Elektronik ist doch wohl der Schaltplan.
Und es sind doch wohl nur Schaltpläne von in China hergestellten NT.
Wer will, kann ja ein PC-Netzteil hernehmen und die Schaltung selbst 
nachzeichnen.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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Basti B. schrieb:
>
> rofl
> erinnert mich stark an:
>
> Ein arabischer Gelehrter hat mal gesagt:
>
> للأعيان وعدد أعبحت الشعببانية يتم ماعية و تعيينهمللأعياننواب حسب الدستور
> المعدل عام أصبحت إسبانيا دولة قانون إجتماعية و ديمقراطية تحت نظام ملكي
> برلماني. الملك منصبه فخري و رن و واحدئيس الوزراء هو الحاكم الفعلي
> للبلاد. البرلمان الإسباني مقسم الى مجلسين واحد للأعيا وعدد أعضاء يبل عين
> و واحد للنواب و عدد نتائج الانتخابات نائب. نتائج الانتخابات الأخير
> مباشرة من أصبحت الشعبسنوات، بينما سنوات،
>

schön, aber was soll spanische parlament mit arabischen Gelehrten zu tun 
?

> Krass, oder??
> ich hab sogar geweint, vor allem an dieser Stelle: . باشرة من

Warum bringt dich "erforschung" zum lachen ?

Wie Michael_ schon gesagt hat

"Die Sprache der Elektronik ist doch wohl der Schaltplan",

notfalls kann man übersetzen.

von El Patron B. (bastihh)


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letztes Off von mir.:

Tinman, anhand dessen was du geschrieben hast, merke ich, dass du den 
eigentlichen Sinn meines Beitrages nicht gerafft hast.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Basti B. schrieb:
> letztes Off von mir.:
>
> Tinman, anhand dessen was du geschrieben hast, merke ich, dass du den
> eigentlichen Sinn meines Beitrages nicht gerafft hast.

Oder, dass er die Schrift lesen kann.

von Peter D. (peda)


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Wozu willst Du denn das Netzteil nehmen?

Für MC-Basteleien reichgt eins mit max 500mA völlig.

10..50A sind nur gut für totale Zerstörung Deiner 
Experimentierschaltung.
Schmelzsicherungen helfen nicht, sind zu träge.


Eine klassische Labornetzteilschaltung besteht aus Trafo, Graetzbrücke, 
Ladeelko, ein LM317 als einstellbarer Stromkonstanter gefolgt von einem 
LM317 als einstellbarer Spannungskonstanter.
Und beide LM317 auf nen schön großen Kühlkörper (isoliert!).


Peter

von El Patron B. (bastihh)


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Peter Dannegger schrieb:

> Eine klassische Labornetzteilschaltung besteht aus Trafo, Graetzbrücke,
> Ladeelko, ein LM317 als einstellbarer Stromkonstanter gefolgt von einem
> LM317 als einstellbarer Spannungskonstanter.
> Und beide LM317 auf nen schön großen Kühlkörper (isoliert!).
>
>
> Peter

und wenn es ganz edel werden soll.: einen Mega8 samt HD Display um sich 
über ADC Strom und Spannung anzeigen zu lassen.

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