Haben kleine Tantal-Kondensatoren unter 10uF irgendeinen Vorteil gegenüber Keramik-"High Caps"-Vielschicht-Kondensatoren, oder sind die komplett obsolet und haben nur Nachteile (Spannungsempfindlichkeit usw)? Kann man das Paar 10uF Tantal + 100N Kerko (Abblockung für AVCC) durch einen einzigen 10uF-Kerko ersetzen?
@Gerd (Gast) >Haben kleine Tantal-Kondensatoren unter 10uF irgendeinen Vorteil >gegenüber Keramik-"High Caps"-Vielschicht-Kondensatoren, Sie sind billiger und besser verfügbar. > oder sind die komplett obsolet und haben nur Nachteile >(Spannungsempfindlichkeit usw)? IMO nein. >Kann man das Paar 10uF Tantal + 100N Kerko (Abblockung für AVCC) durch >einen einzigen 10uF-Kerko ersetzen? NEIN!!! Denn die grossen Keramik-Cs haben auch wieder mehr Eigeninduktivität als kleine 0603er oder kleinere Kermaik-Cs. MFG Falk
Exakt. Hier ne gute Erklärung, auch veranschaulicht: http://www.eevblog.com/2009/09/26/eevblog-33-1of2-capacitor-tutorial-electrolytic-tantalum-and-plastic-film/
... Da mann heute einen 10uF schon in 0603 bekommt, ist ein zweiter Kondensator in 0603 wirklich überflüssig...
Simon K. schrieb: > Exakt. > Hier ne gute Erklärung, auch veranschaulicht: > http://www.eevblog.com/2009/09/26/eevblog-33-1of2-capacitor-tutorial-electrolytic-tantalum-and-plastic-film/ Und http://www.eevblog.com/2009/09/26/eevblog-33-2of2-capacitor-tutorial-ceramics-and-impedance/
@ Wolfgang Mües (Gast) >... Da mann heute einen 10uF schon in 0603 bekommt, Wirklich? Bei 2V Umax? ;-) > ist ein zweiter Kondensator in 0603 wirklich überflüssig... Hmmm, theroretisch ja. Praktisch bin ich mir da nicht so ganz sicher, ob diese Kondesatoren wirklich genausowenig Induktivität haben. hat da jemand Zahlen? MFg Falk
Wolfgang Mües schrieb: > ... Da mann heute einen 10uF schon in 0603 bekommt, ist ein zweiter > Kondensator in 0603 wirklich überflüssig... Die Bauformgröße hängt (auch) vom Spannungsbereich ab, so pauschal macht die Aussage keinen Sinn. Aber ein 10µF kann keinen 100nF ersetzen, da der 10µF einen höheren ESL hat (soweit ich das verstanden habe).
Im Anhang ein Plot von KEMET Spice. Ein 10µF Tantal Commercial (rote Kurve) und ein 10µ X5R. Die Typen stehen oben rechts.
> Wirklich? Bei 2V Umax? ;-)
Das Angebot bei Reichelt geht bei 10uF von 6,3V (0603) bis 16V (0805).
@HildeK (Gast) >Im Anhang ein Plot von KEMET Spice. Ein 10µF Tantal Commercial (rote >Kurve) und ein 10µ X5R. Die Typen stehen oben rechts. Schön und gut, aber die Frage war eine ganz andere. Kann man den klassichen 100nF Keramik-C weglassen? Der Kurve nach zu urteilen scheint das so zu sein. MFG Falk
@ Simon K. (simon) Benutzerseite >> Hier ne gute Erklärung, auch veranschaulicht: >http://www.eevblog.com/2009/09/26/eevblog-33-1of2-... >http://www.eevblog.com/2009/09/26/eevblog-33-2of2-... Also GUT ist relativ. Auch wenn die Informationen richtig sind, so ist die Präsentation äusserst NERVIG! Was ist denn das für eine Vorstellung? Electronics meets british humor? Nein Danke! Ich bevorzuge da doch lieber das geschriebene Wort. MFG Falk
> Haben kleine Tantal-Kondensatoren unter 10uF irgendeinen > Vorteil gegenüber Keramik-"High Caps"-Vielschicht-Kondensatoren Ja, mehrere, beispielsweise ist ihre Kapazität nicht so spannungsabhängig, sie haben keine so starken Mikrophonie-Effekte, und leiden nicht so sehr unter der Problematik der Microcracks beim einlöten, weil der Körper von den Lötstellend er Anschlüsse mechanisch etwas entkoppelt ist. Dafür sollte mna bei Tantalelkos auf den minimale Quellimpedanz achten. > Kann man das Paar 10uF Tantal + 100N Kerko (Abblockung für AVCC) durch > einen einzigen 10uF-Kerko ersetzen? Nein. (Also, kann man schon, erfüllt nur nie dieselben Anforderungen).
Falk Brunner schrieb: > @ Simon K. (simon) Benutzerseite > >>> Hier ne gute Erklärung, auch veranschaulicht: > >>http://www.eevblog.com/2009/09/26/eevblog-33-1of2-... >>http://www.eevblog.com/2009/09/26/eevblog-33-2of2-... > > Also GUT ist relativ. Auch wenn die Informationen richtig sind, so ist > die Präsentation äusserst NERVIG! Was ist denn das für eine Vorstellung? > Electronics meets british humor? Nein Danke! Ich bevorzuge da doch > lieber das geschriebene Wort. Die Veranschaulichung im zweiten Teil finde ich ganz gut für "Hobbybastler". Dass der Typ nervig ist, stimmt allerdings ;)
> keine so starken Mikrophonie-Effekte
Von Mikrophonie-Effekte habe ich zum ersten mal in dem Video gehört. Bei
mir geht es um eine Messplatine, die in einer stark vibrierenden
Maschine eingebaut wird. Ein 24bit-ADC mit internem Verstärker soll
typische Temperatursensoren (Pt100 usw) auswerten. Sollte man unter
diesen Umständen am ADC zum Stabilisieren der 5V-Supply-Spannungen ganz
auf Vielschichtkondensatoren verzichten und lieber Tantal +
Scheibenkondensatoren verwenden?
Hallo Gerd, >Haben kleine Tantal-Kondensatoren unter 10uF irgendeinen Vorteil >gegenüber Keramik-"High Caps"-Vielschicht-Kondensatoren, oder sind die >komplett obsolet und haben nur Nachteile (Spannungsempfindlichkeit usw)? Früher gabs nichts anderes. >Kann man das Paar 10uF Tantal + 100N Kerko (Abblockung für AVCC) durch >einen einzigen 10uF-Kerko ersetzen? Ja, problemlos. Für digitale Schaltungen nehme ich gerne 10µ/16V/X5R/0805 Kondensatoren. Die Induktivität wird hier ausschließlich durch die 0805 Bauform bestimmt und ist damit vernachlässigbar niedrig. Für 1GHz Opamps nehme ich jeweils zwei 2,2µ/10V/X7R/0805 Caps parallel, um die Induktivität noch weiter zu reduzieren. Die Parallelschaltung zweier identischer Kondensatoren vermeidet dabei die gefürchteten Impedanz-Maxima. Es gibt beim Entkoppeln im Wesentlichen zwei Phislosophien. Die einen sagen "so kleine Impedanzen wie möglich", die anderen "zu kleine Impedanzen unterstützen Resonanzen". Die Ersteren verwenden die modernen keramischen High-Caps, die Anderen nach wie vor Tantals. Da unsere Schaltungen bis 80°C Dauer-Umgebungstemperatur aushalten müssen, können wir Tantals leider nicht verwenden. Ich habe aber das Gefühl, daß unsere Schaltungen durch die Verwendung von keramischen High-Caps noch gewonnen haben. Die Störspannungen an den Versorgungsspannungsanschlüssen waren noch nie so gering wie jetzt. Kai Klaas
Ich weiß nicht, ob die Hersteller das inzwischen besser in den Griff bekommen haben. Aber ich hab ne Menge ausgefallene Platinen mit SMD-Kondensatoren höherer Kapazität auf dem Tisch gehabt. Schon leichtes Biegen oder Schwingungen führten zu, oft temperaturabhängigen, Teilkurzschlüssen in diesen Dingern. Liegt natürlich auch daran wie die Platinen befestigt sind, und ob so ein Kondensator gerade an einer Resonanzstelle liegt.
> ich hab ne Menge ausgefallene Platinen
War das normales FR-4, 1.5mm?
Gerd schrieb: >> ich hab ne Menge ausgefallene Platinen > > War das normales FR-4, 1.5mm? Ohne dass ich es jetzt 100% beschwören kann würde ich ja sagen. Meinst du das hat was mit dem Platinenmaterial zu tun ??
> Meinst du das hat was mit dem Platinenmaterial zu tun ??
Die Druchbiegung der Platine bei Montage usw? Warum nicht?
Gerd schrieb:
> Die Druchbiegung der Platine bei Montage usw? Warum nicht?
sicher kann es damit was zu tun haben. Vielleicht auch mit dem
Lötprozess, oder an beidem. Allerdings lag das Sauding genau an der
Stelle, an der die größte Beanspruchung der Platine auftreten konnte.
Und bei anderen, identischen Kondensatoren auf der selben Platine ist
kein erkennbarer Fehler aufgetreten.
Der größte Mist war, dass die Fehler zum größten Teil reversibel waren
und je nach Platine nur in bestimmten Temperaturbereichen auftraten und
natürlich fast nie dann wenn man sie auf dem Tisch hatte. Und wenn man
das Fehlerbild dann endlich mal nachstellen konnte, war es wieder weg
wenn man die Platine nur etwas bewegt hat. Ich mag gar nicht zählen
wieviele graue Haare mir diese Teile beschert haben, bis wir sie dann
endlich als Täter überführt hatten.
@Jo >Ich weiß nicht, ob die Hersteller das inzwischen besser in den Griff >bekommen haben. Aber ich hab ne Menge ausgefallene Platinen mit >SMD-Kondensatoren höherer Kapazität auf dem Tisch gehabt. Zuviel Lötzinn ist Gift für diese Kondensatoren. Siehe Seite 162 von diesem Datenblatt http://www.murata.com/products/catalog/pdf/c02e.pdf Ein kleiner Lötmensikus ist anzustreben. Kai Klaas
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