Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie funktioniert ein E-Herd?


von woko (Gast)


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Hi,

ich habe hier eine Kombinationsgerät Backofen und Ceranfeld, bei dem 
eine Platte defekt ist. Gestern habe ich das Teil auseinander gebaut und 
festgestellt, dass nur das Schalterelement defekt ist.
Dazu meine Frage: die komplette Ansteuerung steckt direkt in dem 
Schalterelement, zu der jeweiligen Ceranplatte geht nur ein 2 poliges 
Kabel. Wie funktioniert die Leistungsanpassung eigentlich? Es ist fast 
keine (Leistungs)elektronik zu sehen.
Hab mir den Herd eigentlich etwas technischer vorgestellt- mit 
Temperaturregelung usw....

sg,
WOlfgang

von blabla (Gast)


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Es funktioniert mit "PWM". Es werden je nach Schalterstellung die Platte 
eine bestimmte Zeit an und dann wieder ausgeschalten.

Da nur eine Phase verwendet wird, schaltet ein Triac die Platte bei 
Nullpunktsdurchgängen an oder aus (Paketsteuerung).

von Fabian B. (fabs)


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Es würde mich nichtmal wundern, wenn statt eines Triacs nur ein Relais 
verbaut ist. Mein Ceranfeld klickt jedenfalls immer verdächtig beim Zu- 
und Abschalten der Platte.

Gruß
Fabian

von Jens G. (jensig)


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genau - das Relais (oder isses nur das Bimetall) höre ich bei uns 
zuhause auch immer, wenn der Herd was heizen soll. Ist aber schon ein 
betagtes Modell (vielleicht so um die 8 Jahre könnten es schon sein)

von Paul Baumann (Gast)


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Ich habe auch schon einen TRIAC gehabt, der beim "Zünden" geklickt hat.

MfG Paul

von woko (Gast)


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Wie läuft das mit dem Bimetall? Irgendwie schaut das nach so was aus....
Triac öa. habe ich beim drüberschauen nicht gesehen.

Grüsse,
Wolfgang

von Gast56 (Gast)


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Jens hat Recht mit der Vermutung Bi-Metall.

Bei meinem E-Herd (ca. 3 Jahre altes Markenprodukt) mußte vor einiger
Zeit die Steuereinheit getauscht werden, weil ein Feld nicht mehr
regelbar war. Die defekte Steuereinheit habe ich interessehalber
genauer angeschaut: "Nix Elektronik", solide Elektromechanik,
die ordentlich verarbeitet war. Schalt- bzw. Regelelement Bi-Metall
und Steuerkurve an der Achse vom Drehknopf.......

von Daniel (Gast)


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Es könnte (!) so gelöst sein, besonders, wenn keine Elektronik zu sehen 
ist:
Am Drehknopf befindet sich ein Bimetallschalter mit einem eigenen 
kleinen Heizelement. Der Drehknopf verstellt die mechanische Vorspannung 
des Bimetalls. Das Heizelement liegt parallel zur Kochplatte. Ist die 
Platte an, heizt das kleine Heizelement das Bimetall auf, bis der 
Bimetallschalter abschaltet. Dann kühlt der Mechanismus wieder ab, bis 
der Schalter wieder einschaltet und Heizelement und Kochplatte wieder 
aufheizen.
Das ist so eine Art mechanische PWM mit thermischer Zeitkonstante. Habe 
ich in dieser Form bereits gesehen, ist aber schon einige (8 bis 15) 
Jahre her.
Wie man das repariert, weiß ich nicht genau. Damals hatte ein genieteter 
Blechstreifen, über den Strom fließen sollte, keinen Kontakt. Ich würde 
dann damit anfangen, alles durchzuklingeln.

von Klaus R. (klaus2)


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"solide Elektromechanik,
die ordentlich verarbeitet war."

Und wieso musste dann getauscht werden? :)

BiMetal ist doch ok, ich liebe pragmatische Lösungen!

Klaus.

von Andrew T. (marsufant)


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Daniel schrieb:
> Es könnte (!) so gelöst sein, besonders, wenn keine Elektronik zu sehen
> ist: (....snip....)

Genau so ist das auch gelöst.

> Wie man das repariert, weiß ich nicht genau.

Für den Heim-Werker bleibt da nur: austauschen gegen 
Original-Ersatzteil.

von woko (Gast)


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Ich kann mir gut vorstellen, dass es so funktioniert, wie das Daniel 
beschrieben hat: "...Bimetallschalter mit einem eigenen
kleinen Heizelement...", das Innenleben hat so ausgesehen.

Reparieren will es das eh nicht, bin nur an der Lösung interessiert. 
Danke für euer Postings.

Wolfgang

von Bernd (Gast)


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Hi

Das Ding heißt Energieregler.
Dabei wird der Strom der Kochplatte über einen verstellbaren 
Bimetallthermostaten geschickt, der durch einen Wiederstand erhitzt 
wird, durch den der Strom ebenfalls fließt.
Ist die Schalteinheit eine Einheit für alle Platten, so lässt sich der 
zugehörige Bimetallschalter einzel wechseln.
Annsonsten gibt es diese Energieregler einzeln von der Fa. EGO

Gruss Bernd

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Wiederstand
Schon wider einer...   :-o
Aber nicht der einzige: 
Beitrag "Re: Schallgeschwindigkeit abhängig von Luftdruck, ja oder nein?"

von Dirk J. (dirk-cebu)


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von Zweiradunion (Gast)


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Ahh, schön, er nimmt Spenden.

von Ludger (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bimetallschalter 020943

Von den Dingern habe ich schon 3 Stk. in 7 Jahren ausgetauscht. Achtung: 
im Originalzustand ist die Leitung zum Schaltblock verschweisst. 
Abknipsen und Weichloeten :-)

Gruss,
Ludger

von Zweiradunion (Gast)


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Gehirn einschalten,
in keinem  Herd oder Backofen wird irgendetwas weichgelötet!

von Ludger (Gast)


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Im Original vielleicht nicht, jedoch in der Umbauanleitung meines 
Original Ersatzteiles steht.

5. Veloeten Sie die Anschluesse ...

im englischen Texh:

5. Now soft solder the connections

Ich hab ja nicht so die tiefe Ahnung, jedoch ist der erste Schalter 
schon vor Jehren ausgetauscht.

von Zweiradunion (Gast)


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Moin Ludger,
dein Teil sieht so aus wie ein Thermostat im Bügeleisen.
Im Herd herrschen viel zu hohe Temperaturen, Weichlot taugt nicht dafür. 
Untersuche mal die Anschlußdrähte, es sind keine normalen feindrähtigen 
Cu-Drähte, eher in Richtung Stahl, die nehmen kein Zinn an und werden 
deshalb verpresst.
Gruß vom Mopedfahrer

von Ludger (Gast)


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Letztendlich ist es mir egal :-) Der Herd tuts wieder und die Kosten 
hielten sich in Grenzen.

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