Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bitte um Kaufempfehlung für Labornetzteil


von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einem Labornetzteil. Ich möchte dafür maximal 
300 Euro ausgeben. Wünschenswert wäre:

Spannung: 0-30 V Stufenlos
Strom: max 10 A  (mit Stufenlos einstellbarer Strombegrenzung)
Anzeige: Digitala Anzeigeinstrumente für Strom und Spannung
Ausgänge: Am besten 2 getrennt regelbare Ausgänge

Bei conrad.de ist die Auswahl so groß, und meine Ahnung zu klein, als 
das ich selbst eine vernüftige Entscheidung treffen könnte.

Ich bitte daher um etwas Beratung. Vielen Dank!

Liebe Grüße

von G4st (Gast)


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IMHO ganz wichtig: vernünftigen Hersteller, wie z.B. HAMEG, 
ElektroAutomatik, Statron oder Agilent nehmen

von Marko B. (glagnar)


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Wie oft braucht man 10A in "Labornetzteilqualitaet"? Ich wuerde mir ein 
0-3A 0-30V von einem Markenhersteller holen und fuer groessere Stroeme 
ein Chinateil oder gleich ein Schaltnetzteil.

von A. R. (redegle)


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Ich würde mal hier schauen.

http://www.statron.de/produkte/mehrfachquellen
http://www.statron.de/details/21
Das würde zu den Anforderungen passen.

Ich persönlich möchte mir folgendes Kaufen,
http://www.statron.de/details/19

MFG
Redegle

von Transitorschreck (Gast)


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Obacht bei billigen Chinateilen! Bei einigen Geräten kommt beim 
Abschalten ein ungewollter Spannungssprung obwohl die Ausgangs-Spannung 
schon ganz KLEIN gedreht war.

von Henk (Gast)


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Jap, das passiert bei meinem 30 Pollin- Gerät auch weil darin irgendwie 
ein Bereichsumschaltungs-Relais sitzt was beim Ausschalten des Gerätes 
abfällt und dann noch eine kurze Spitze in den Ausgang drückt.

Ergo - *vor Abschalten des Netzgeräts Plus- Leitung abklemmen.*

von oszi40 (Gast)


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>*vor Abschalten des Netzgeräts Plus- Leitung abklemmen.*

... und bei plötzlichem Spannungsausfall ist die Folgeschaltung trotzden 
gefährdet!!!

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Henk schrieb:
> Jap, das passiert bei meinem 30 Pollin- Gerät auch weil darin irgendwie
> ein Bereichsumschaltungs-Relais sitzt was beim Ausschalten des Gerätes
> abfällt und dann noch eine kurze Spitze in den Ausgang drückt.
>
> Ergo - *vor Abschalten des Netzgeräts Plus- Leitung abklemmen.*

Da ist ja jede poplige Schaltung mit einem LM317 noch tauglicher und die 
kostst fast nix, weil man die Teile sowieso herumliegen hat.

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hallo, ich danke bis hierhin Allen für die Antworten. Und ja es ist 
richtig, wahrscheinlich reichen auch mit 3 A völlig aus. Werde mir die 
genannten Links mal näher anschauen und mich dann nochmal melden.

In diesen Sinnen euch allen ein schönes Wochenende.

von Daniel R. (daniel_r)


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Such Dir ein gebrauchtes Toellner. Die sind super. Vor allem werden sie 
dem Namen "Labornetzteil" auch gerecht im Gegensatz zu dem C*nrad-Zeugs.

Mit 300€ kommst Du da womöglich aber nicht weit, es sei denn Du hast 
Glück wie ich, der sein TOE 8735-5 für 250€ bekam ;))

http://www.toellner.de/pdf/8430_8730.PDF

von Toleranzring (Gast)


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Hab mir ein aktuelles "analoges" von ELV zusammengelötet.
Es ist schön ruhig (Restwelligkeit) und geht von 0-30V, 0-3A.

Bin eigntlich recht zufrieden damit, allerdings könnte ich für manche 
Schaltungen kurzzeitig bis 5A gebrauchen.

Für >5A nehme ich dann ein HF-festes Schaltnetzteil.

von LM13700 (Gast)


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Zwei Features, auf die ich nur ungerne verzichten würde:
- Lastschalter mit Vorwahl der Strombegrenzung im ausgeschalteten 
Zustand
- 1mA Auflöung bei der Strommessung
z.B. hier:
http://www.tti-test.com/go/npl/npl-index.htm

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hallo, da bin ich wieder.
Was haltet ihr vom Hersteller Voltcraft? Und dann habe ich noch einen 
Hersteller gefunden der sich glaube ich EA nennt.

-->http://www.conrad.de/goto.php?artikel=510147
-->http://www.conrad.de/goto.php?artikel=511816

Könnt ihr mir dazu was sagen?

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Markus M. schrieb:
> Und dann habe ich noch einen
> Hersteller gefunden der sich glaube ich EA nennt.
>
> -->http://www.conrad.de/goto.php?artikel=510147

> Könnt ihr mir dazu was sagen?

Das Gerät von EA habe ich hier selber stehen und bin damit sehr 
zufrieden. Es ist definitiv besser als die meisten chinesischen 
Exemplare der gleichen Leistungsklasse, kostet dafür aber halt auch 
100-200€ mehr.

von Andrew T. (marsufant)


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Christoph Budelmann schrieb:
> Markus M. schrieb:
>
> Das Gerät von EA habe ich hier selber stehen und bin damit sehr
> zufrieden. Es ist definitiv besser als die meisten chinesischen
> Exemplare der gleichen Leistungsklasse, kostet dafür aber halt auch
> 100-200€ mehr.


Das EA-Gerät ist sein Geld wert.

Für all diejenigen, die das Geld nicht ausgeben wollen aber nach EA 
Plänen bauen wollen: Handbücher mit Schaltplänen gibt's bei EA zum 
download.
Bauteiledimensionierung muß man(n) dann noch selbst durchführen, ist 
aber nicht so schwer.

von oszi40 (Gast)


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-->http://www.conrad.de/goto.php?artikel=510147
Vorteil wäre evtl. das Rückgaberecht?

Solange nur EINFACHE digitale Anzeigen vorhanden sind, wüßte ich nicht 
ob ich damit z.B. Spannungsspitzen gut erkennen könnte. Digitale 
Anzeigen täuschen zwar Genauigkeit vor, aber Schwankungen lassen sich 
schlechter von Auge erfassen wie bei Zeiger- oder Baragraph-Anzeigen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/archive/b/bb/20091215153140%21DMT_Band-Anzeige.svg/180px-DMT_Band-Anzeige.svg.png

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Solange nur EINFACHE digitale Anzeigen vorhanden sind, wüßte ich nicht
> ob ich damit z.B. Spannungsspitzen gut erkennen könnte. Digitale
> Anzeigen täuschen zwar Genauigkeit vor, aber Schwankungen lassen sich
> schlechter von Auge erfassen wie bei Zeiger- oder Baragraph-Anzeigen.

Die Suche nach Zeiger-Anzeigen schränkt die Auswahl aber beträchtlich 
ein... Bei dem EA-Gerät stimmen die Angaben auf den Anzeigen allerdings, 
Spannungsspitzen beim Ein- oder Ausschalten treten nicht auf - das habe 
ich bei meinem Gerät nachgemessen.

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Ein Nachteil an einigen Netzteilen mit Digitalanzeige ist auch, dass die 
Anzeigen schon bei geringen HF-Anteilen der Last zu spinnen beginnen.
Ich habe z.B. mal einen Probeaufbau von einem Class-D-Verstärker an ein 
Voltcraft-Netzteil gehängt, mit einem 3300µF Elko parallel. Trotzdem 
spielen die Anzeigen dabei völlig verrückt. Die Regelung wird hingegen 
überhaupt nicht gestört; die Ausgangsspannung bleibt stabil.
Mit Analoganzeigen hat man dieses Problem nicht.
In hochwertigen Netzteilen mit Digitalanzeige sind diese aber vermutlich 
auch vor Störungen geschützt.

von Daniel R. (daniel_r)


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Markus F. schrieb:
> Ein Nachteil an einigen Netzteilen mit Digitalanzeige ist auch, dass die
> Anzeigen schon bei geringen HF-Anteilen der Last zu spinnen beginnen.
> Ich habe z.B. mal einen Probeaufbau von einem Class-D-Verstärker an ein
> Voltcraft-Netzteil gehängt, mit einem 3300µF Elko parallel.

Das liegt an Voltcraft. Das ist billiges China-Zeug. Gute Netzteile 
stört sowas nicht.

von oszi40 (Gast)


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Es kommt auch auf den Verwendungszweck an.
Wer ein Netzteil nur für die Weihnachtbaumbeleuchtung braucht, hat 
andere Ansprüche als einer, der NF-Verstärker, Motoren, Laser oder 
Funkgeräte testet.

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Ich brauche das Netzteil hauptsächlich um kleinere Analogschaltungen 
(Verstärker, Experimentierschaltungen) und Mikrocontroller-Schaltungen 
zu betreiben.

von Route_66 (Gast)


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Hallo!
Ich persönlich finde die kontinuierliche (womöglich sogar noch per 
10-gang Poti) Stromeinstellung in den meisten Fällen entbehrlich. Bei 
meinem gut 30 Jahre alten selbstgebauten NT wird die Strombegrenzung in 
Stufen 10 mA  30 mA  100 mA... 3 A umgeschaltet - gleichzeitig auch 
der Meßbereich des Zeigerinstrumentes. So ergibt sich in jedem Bereich 
eine optimale Anzeige.
Für einige Zecke habe ich dann noch eine (fein)einstellbare Stromquelle 
als Zusatzgerät nachschaltbar. So kann man die Verlustleistungen 
aufteilen.

von Klaus2 (Gast)


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Für Bastelzwecke hat man doch eh schonmal ein Netzteil selber gebaut - 
zumal, wenn ich mir überlege, was ich für 2x0-30V 1A symmetrisch (!) 
ausgeben hätte müssen...ohoh :) beruflich ist das natürlich was anderes, 
bei uns steht da auch nur toellner rum.

Klaus.

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Selbstgebaut habe ich auch schon zwei Netzteile, eins mit 0...160V und 
0...1A (ja, solche hohen Spannungen brauche ich manchmal) und eins mit 
0...50V/0...3A. Also beide mit frei einstellbarer Ausgangsspannung (ohne 
Mindestspannung) und einstellbarem Ausgangsstrom.
Beide funktionieren ganz gut. Beim Ein- und Ausschalten liefern sie 
keine Spannungs- oder Stromspitzen, und die Restwelligkeit ist auch im 
Bereich weniger mV.
Daten wie die Ansprechzeit der Regelung kann ich allerdings nicht 
messen.

Übrigens wird je nach Ausgangsspannung die Trafospannung automatisch 
zwischen verschiedenen Anzapfungen umgeschaltet, damit sich die 
Verlustleistung in Grenzen hält. Und beide Netzteile sind von der 
Kühlung her für Dauer-Volllast ausgelegt.
Also irgendwo zwischen "Bastelnetzteil" und "Profi-Gerät" und damit für 
meine Zwecke voll ausreichend.
Bei Netzteilen lässt sich übrigens mit dem Selbstbau noch ordentlich 
Geld sparen. Teuer sind Trafo, Gehäuse und Kühlkörper; der Rest ist von 
den Kosten her eher Kleinkram.

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