Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie viele Bits braucht man für Audiowiedergabe


von G4st (Gast)


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Hallo,
wie viele Bits braucht man für eine qualitativ einigermaßen hochwertige 
Audiowiedergabe?
Müssen es 16bit sein oder reichen auch 10 bis 12 bit?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Es reicht sogar 1 Bit, wenn du genügend schnelles Oversampling machst...

In Zahlen: Mit 16 Bit bekommst du 96dB Dynamik/Rauschabstand
mit jedem Bit weniger fehlen dir davon 6 dB. Mit 10 Bit hättest du immer 
noch 60 dB. Das ist idR. schon recht gut brauchbar.

Bleibt als 2. Parameter die Abtastfrequenz.

Aber mach doch einfach mit einem Player/Recoder auf dem PC ein paar 
Versuche. Da bekommst du schnelle ein Gefühl, was du brauchst.

von G4st (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Bleibt als 2. Parameter die Abtastfrequenz.

Die will ich bei 44,1kHz lassen.

von Henk (Gast)


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Hallo,

beziehst Du dich jetzt auf Musik zum anhöhren oder irgendwelche kleinen 
Sprachausgaben?

Musik braucht schon seine 16bit!

von Ulrich (Gast)


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So etwa 10 Bit sollten schon brauchbar sein, etwa so wie UKW radio oder 
eine nicht ganz perfekte Schallplatte.  Wenn man noch mit eim Filter 
hinter dem DA Wandler hohen Frequenzen etwas reduziert (Noise schaping) 
könnte man auch mit 8 Bits schon ganz brauchbare Ergebnisse bekommen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Musik braucht schon seine 16bit!
Diese Aussage möchte ich aber sehr stark von der Stilrichtung abhängig 
machen. Der durchschittliche Song aus dem Radio hat bestenfalls 6 dB (= 
1 Bit) Dynamik.
Und wenn ich den Song im Auto abhöre, dann habe ich 40-45 dB 
Umgebungspegel. Bei 60 dB beginnt die Stressgrenze, da ist nicht viel 
Spielraum. Es reichen also 4 Bit zum Abdecken der Dynamik locker.

von Jens G. (jensig)


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Dynamik alleine ist aber nicht aussagekräftig. 4bit-Musik würde ich mir 
selbst im Auto nicht anhören wollen - dürfte extrem kratzig klingen, vor 
allem, wenn es etwas leiser wird.

von Helmut S. (helmuts)


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Zum Thema 8bit

Selbst das Telefon löst 11Bit auf. Das wird durch eine nichtlineare 
Kennlinie erreicht. Stichwort: u-law, A-law

Also die erwähnten 4bit Auflösung klingen unerträglich. Selbst das 
Krähen eines Hahnes wirkt da schon sehr künstlich.

von Ulrich (Gast)


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Beim Telefon wird die nichtlineare Kennlinie benutz, das hilft ein 
bischen. Aber dafür ist die Abtastrate mit 8 kHz deutlich niedrieger. 
Wenn die hohe Abtastrate beibehalten werden soll, kann man da einiges 
auch für die niedrigen Frequenzen gewinnen.  Bei den hohen Frequenzen (> 
10 kHz) braucht man gar nicht so viel Dynamik und könnte daher einen 
Filter zum Noiseshaping nehmen.

Wenn es darum geht an der Bandbreite zu sparen, wäre das erste aber die 
Abtastrate auf etwa 30 kHz zu reduzieren, über 12 kHz spielt sich fast 
nichts mehr ab, und ab 16 kHz können es viele gar nicht mehr höhren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Also die erwähnten 4bit Auflösung klingen unerträglich.
Ich hatte von 4 Bit Dynamik geredet. Dass natürlich die leisen Stellen 
der Musik auch mit erträglicher Qualität übertragen werden sollten steht 
ausser Frage ;-)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich habe mal mit dem DAC7512 (12Bit) auf dem AVR Musik abgespielt und 
das war verblüffend gut.
Der DAC ist mir übrigens sehr sympatisch.

Einigermaßen hochwertig ging auch mit 8Bit schon, hat jeder C= Amiga ja 
bewiesen. :-))

Gruß aus Berlin
Michael

von Reinhard Kern (Gast)


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G4st schrieb:
> Lothar Miller schrieb:
>> Bleibt als 2. Parameter die Abtastfrequenz.
>
> Die will ich bei 44,1kHz lassen.

Hallo,

dann lohnt sich das Ganze doch garnicht, da kannst du höchstens 20..30 % 
sparen.

Gruss Reinhard

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Der XMega klingt mit 12Bit DAC in Stereo schon ganz ordentlich, HiFi ist 
es dennoch nicht, das Grundrauschen ist hörbar.

von Ulrich (Gast)


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So hoch sind die Anforderungen nicht für die Bezeichnung Hifi, da 
könnten 12 Bit reichen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Ulrich schrieb:
> So hoch sind die Anforderungen nicht für die Bezeichnung Hifi, da
> könnten 12 Bit reichen.

Solange Du die DIN 45500 meinst... :-))

Gruß aus Berlin
Michael

von X- R. (x-rocka)


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Ich habe mal für meine Studis ein paar Test-wavs gemacht, mit 
verschiedenen Abtastraten, Bitraten, und verschiedenen Musikstilen mit 
unterschiedlicher Dynamik (unterschiedliches Pre-Mastering: 
Original-Dynamik bis zu Radio-pop-mäßig lautgemacht).

Ich war selbst erstaunt, wie gut 8bit klingen können! Unter der 
Bedingung, dass die Musik ordentlich "aufgepumpt" ist...

Ich würde es mal so aufteilen - bei >= 44k1:

- 8bit: reichen für Sprachverständlichkeit und AM-Sound
- 12bit: für Sprache schon ausreichend, bei genügend komprimierter Musik 
(Radiokrams) fast UKW, fast Hifi
- 16bit: Top-Sound, eben CD-Qualität. Den Unterschied zu 24bit hören nur 
echte Profis, und nur auf guten (oder ihnen bekannten) Abhören, mit 
optimalem Material (Dynamik-reiche Klassik oder Jazz, kein Mastering, 
kein Dithering)

Also die Frage an dich: WAS willst du, was brauchst du?

von Matthias (Gast)


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> Ich war selbst erstaunt, wie gut 8bit klingen können! Unter der
> Bedingung, dass die Musik ordentlich "aufgepumpt" ist...

Amiga forever!

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