Hallo zusammen, hatte heute ein Vorstellungsgespräch bei einem Systemhaus hier im Norden, welches unter anderem seine eigenen Entwickler in Softwareprojekte in ganz Deutschland steckt, d.h. man arbeitet für die Firma und wird auch von ihr bezahlt, macht seine Arbeit jedoch im jeweiligen Kundenprojekt vor Ort. Ich habe vergangenes Jahr im Oktober meinen B.Sc. in Informatik absolviert und arbeite seitdem als Werkstudent übergangsweise in der Firma, in der ich meine Thesis gemacht habe als Softwareentwickler. Im Vorstellungsgespräch teilte mir man mit, dass man deutschlandweit eingesetzt wird, d.h. beispielsweise in München, wenn ein Projekt dort abgewickelt wird. Man pendelt dorthin, indem man Montag morgens dorthin fährt, seine ~ 40 Stunden arbeitet und am Donnerstag Abend dann wieder zurück fährt um dann den Freitag frei zu haben. Die Fahrtzeit wird NICHT als Arbeitszeit berechnet, d.h. von Montag bis Donnerstag arbeitet man 40 Stunden + eventuelle Überstunden + Fahrtzeit, was in meinen Augen recht viel ist (auf 4 Tage verteilt). Was die Entlohnung betrifft, so würde ich zu Beginn 2500 EUR (brutto) bekommen, nach 6 Monaten (Probezeit) 2750 EUR (brutto) und nach 12 Monaten 3000 EUR (brutto). Das Ganze x 13 Monatsgehälter, allerdings habe ich es so verstanden, dass das 13. Monatsgehalt wohl flexibel sein soll, d.h. dass es auch mal wegfallen kann. Ansonsten werden die Überstunden bezahlt, es gibt VWL und eine Betriebsrente. Was den Urlaub betrifft, so beträgt dieser 30 Tage im Jahr. Ich hätte nunmehr gerne eure Meinung dazu zu den Konditionen gehört. Ich schrecke ein wenig davor zurück ständig in neue Unternehmen gesteckt zu werden, denn wie wir ja alle wissen ist das Leben als Externer oftmals nicht einfach, d.h. man wird belächelt oder auch mal nicht ernst genommen. Ich kann mir nicht vorstellen, damit so richtig glücklich zu werden. Andererseits darf man in solchen Zeiten nicht wählerisch sein. Grüße Bewerber
Musst Du die Unterkunft bei den wechselnden Unternehmen selber suchen und zahlen? Dann ist es ein Drecks- Gehalt. Wenn Du das gestellt bekommst schnell hin da.
Die Kosten für Unterkunft und Anfahrten werden zusätzlich von der Firma übernommen.
Bewerber schrieb: > Die Kosten für Unterkunft und Anfahrten werden zusätzlich von der Firma > übernommen. klingt doch für den anfang garnicht so schlecht
Hi, habe mich auch mal bei einem Verleiher vorstellgestellt (auch im Norden :-) ), allerdings gabs da - 13 Monatsgehälter, fest, wenn ich das richtig verstanden hab - 2600 Brutto - 780 monatliche Aufwandsentschädigung (abzgl. z.B. Dienstwagen) Das klingt schon um einiges besser, das einzige, was mich da dran gestört hat, ist, dass mir die Aufwandsentschädigung als Arbeitsentgeld verkauft wurde, ist aber eigentlich eine Entschädigung für den finanziellen Mehraufwand. Also Bruttogehalt = Gehalt + Aufwandsentschädigung. Ansonsten machte die Firma nen sehr netten Eindruck, Sachen wie Wohnung / Unterkunft sollten bei längerer Zeit vor Ort unentgeldlich zur Verfügung gestellt werden. > Das Ganze x 13 Monatsgehälter, allerdings habe ich es > so verstanden, dass das 13. Monatsgehalt wohl flexibel sein soll, d.h. > dass es auch mal wegfallen kann. Das würde dein vertraglich vereinbartes Brutto kürzen, schau dazu noch mal in den Vertrag. VG, /th.
Nur die Frage, warum nur 4 Tage arbeiten und dann aber gleichzeitig 40 Stunden und mehr kloppen. Das sind dann mit Pause mehr als 11 Stunden, die man in der Firma ist. Und dann ins Hotel? Und dann wieder zur Arbeit? Und am Freitag heim fahren und Sonntag wieder hin? Das hälst du nicht lange durch ohne dass du ausbrennst oder zumindest sehr schlechte Laune bekommst. Ohne feste Unterkunft im Raum München wird auf Dauer nicht gut gehen. Bleibt nur die Frage nach der seltsamen Arbeitszeit. Kann das was mit Kurzarbeit zu tun haben?
Da hatte ich es aber schlimmer mit 42,5 Stunden Wochenarbeitszeit + ~4-8 Stunden Überstunden + 10-12 Stunden Fahrzeit pro Woche und weniger Gehalt und kein 13. Gehalt usw.
Also das Einzige was mich stört ist die Arbeitszeitverteilung auf 4 Tage, vor dem Hintergrund, dass die Fahrtzeiten noch hinzu kommen. Da ist man dann locker bei 50 - 60 Stunden pro 4-Tage-Woche. Was das Gehalt betrifft, so könnte ich damit für den Anfang leben.
Das ist zu stressig, ausser du wohnst auch übers Wochenende in München. Meine Meinung. Ich würds also lassen. Oder es als "sehr begrenzte Chance" sehen, nebenbei also aktiv weitersuchen. Und der "ewig Fremde" bleibst du natürlich in den Firmen meistens auch. Klaus.
Naja, du bist 4 tage lang die woche halt NUR mit dem job beschäftigt. freizeit hast du da nur zum schlafen. dafür 3 tage komplett frei, also für michhört sich das nicht schlecht an.
Wenn sich derzeit für Dich nichts anderes anbietet bei dem Du nicht unterwegs bist, würde ich es, gerade als Berufseinsteiger machen. Du wirst ne Menge lernen, auch über die unterschiedliche Art wie in verschiedenen Unternehmen gearbeitet wird. Auch muss man als externer nicht komisch behandelt werden, hängt stark davon ab, wie Du Dich aufführst. Oft wird man auch gut integriert. Außerdem kommt es auch gar nicht so selten or, dass man nach einiger Zeit in einem Projekt ein Angebot bekommt in die Firma zu wechseln, dass kann natürlich auch sehr attraktiv sein. Gruß Tom
"Auch muss man als externer nicht komisch behandelt werden, hängt stark davon ab, wie Du Dich aufführst. Oft wird man auch gut integriert." ACK! Also bisher bin ich eigentlich immer wie in einer "großen Familie" behandelt worden. Sehr angenehm. Einzig in Firmen, in denen viele zugekaufte Leute arbeiten, herrscht vor allem in mageren Zeiten ein extrem lästiger Konkurrenzkampf. Es gibt halt Typen, die anstatt zu arbeiten den Konkurrenzkampf anheizen und in den anderen Fremdarbeitern keine Kollegen, sondern Konkurrenten sehen. Ich versuche dann immer, mich aus solchen Spielchen rauszuhalten, was auch meistens gelingt. Ach ja, zum Thema München: An den "Münchner Charme" muss man sich erst mal gewöhnen. Aber nach einiger Zeit kann man fast so gut "frotzeln" wie die Einheimischen. ;-) Ich jedenfalls fühle mich im Raum München sehr wohl. Das größte Problem ist halt, nur am WE zu Hause zu sein. Wenn man dann Montag abend alleine im Restaurant sitzt, das ist extrem ätzend. Deshalb fällt es mir auch nicht schwer, mindestens 12h zu arbeiten. Man kann sonst ja sowieso nichts gescheites tun, und der Termindruck lässt einem oft auch keine andere Wahl. Viel besser ist es, wenn man eine Gruppe ist. Dann fallen auch Auslandseinsätze viel leichter. Aber allein rumzureisen ist schon belastend.
>Die Kosten für Unterkunft und Anfahrten werden zusätzlich von der Firma >übernommen. Bedeutet was genau? Kann sein, dass du 5 Stunden von den tiefsten Ecken Dunkeldeutschlands mit dem Auto anreisen darfst oder gibt es zumindest die Chance auf Flugzeug bzw. ICE. Unterkunft solltest du dir vertraglich einen gewissen Standard zusichern lassen, nicht das du dann vor Ort in ein 8m² Loch gesteckt wirst. Bedenke bei deinem gerinen Gehalt auch, dass z. B. in München nicht nur die Mieten höher sind. Wenn du mal einen trinken gehen willst oder irgendetwas außerhalb deines 8m² Lochs geht das auch ins Geld.
rglbmpf schrieb: > Bedenke bei deinem gerinen Gehalt auch, dass z. B. in München nicht nur > die Mieten höher sind. Wenn du mal einen trinken gehen willst oder > irgendetwas außerhalb deines 8m² Lochs geht das auch ins Geld. Ich frage mich sowieso, warum man immer nach München bzw. Bayern Sklaven aus ganz Deutschland ankarren muss? Die haben doch selbst zahlreiche gut (Exzellenz-)Unis/FHs, in denen pro Halbjahr Trauben an Absolventen jeglicher Fachrichtung der Industrie zur Verfügung stehen? Das für Bayern sehr dürftige Gehalt könnte mit wohl mit der Grund sein. Allerdings läuft das Angebot ja über Zeitarbeit, sprich der Kunde latzt ca. 4500 €/h für den Kandidaten. Dafür müssten sich doch locker hochqualifizierte "Bayernabsolventen" mit einer Direkteinstellung finden lassen?
1. Er nannte als *beispiel *Bayern 2. Wo ist dieses Gehalt "gering" ?? 3. Ja vielleicht muss er nach Dunkeldeutschland mit Auto fahren. Und das Problem daran wäre????
>1. Er nannte als *beispiel *Bayern >2. Wo ist dieses Gehalt "gering" ?? >3. Ja vielleicht muss er nach Dunkeldeutschland mit Auto fahren. Und das >Problem daran wäre???? 1. Ich nannte als beispiel München, außer Berlin ist jede deutsche Großstadt teuer. 2. 32.700€ findest du nicht gering? Das sind gut 10.0000€ weniger als der Durchschnitt 3. Das Problem ist 5 Std. Auto fahren versus 1 Std. fliegen. Wenn er in der Woche 8 Std. mehr Freizeit hat macht das einen gewaltigen Unterschied.
Also als so schlimm empfinde ich das nicht, speziell fuer den Anfang und fuer die jetzige Lage... Persoenlich wuerde ich nicht jede Woche nach Hause fahren, da schlaucht dann schon...
>Ach ja, zum Thema München: An den "Münchner Charme" muss man sich erst >mal gewöhnen. Aber nach einiger Zeit kann man fast so gut "frotzeln" wie >die Einheimischen. ;-) Ich jedenfalls fühle mich im Raum München sehr >wohl. Man muss sich sicherlich nicht ans frotzeln und all den komischen Angewohnheiten der Münchner gewöhnen um hier wunderbar und entspannt leben zu können. Ich als Preiß komm hier auch sehr entspannt klar und fühl mich wohl. >Bedenke bei deinem gerinen Gehalt auch, dass z. B. in München nicht nur >die Mieten höher sind. Wenn du mal einen trinken gehen willst oder >irgendetwas außerhalb deines 8m² Lochs geht das auch ins Geld. Die Mieten sind auch in Köln und Hamburg exorbitant hoch. Berlin ist halt wirklich super billig (habe in Berlin und Köln gewohnt bevor ich hier nach Muc kam) Leben kann man hier auch günstig, es gibt natürlich auch hier Discounter und auch günstige Clubs, Kneipen und Bars. Selbst in einem sog. "In-Schuppen" wie dem H´ugo´s kostet ne Pizza und ein Weissbier nicht mehr als in ner Pizzeria in Berlin oder auf dem Land. Hab auch eine zeitlang bei einem "Dienstleister" verbracht. Dabei in Berlin meinen Erstwohnsitz gehabt und in Köln gearbeitet. Es gab dafür knapp 500€ netto extra für den Zeitwohnsitz, mit denen sich beide Mieten begleichen ließen, allerdings nur weil Berlin zum einen eh billig war und ich in Köln in einer WG gelebt habe. Die Fahrzeiten betrugen auch an jedem Wochenende knapp 5h. Mit der Mitfahrgelegenheit war das immer super interessant und überdies sehr sparsam. Die Kohle gab´s dann vom Finanzamt zurück. Gut, mein Einstiegsgehalt war damals etwas höher, aber ich denke bei einer normalen 5 Tage Woche und einem etwas höheren Gehalt sollte das kein Problem sein. Grüsse
>Was die Entlohnung betrifft, so würde ich zu Beginn >2500 EUR (brutto) bekommen, nach 6 Monaten (Probezeit) >2750 EUR (brutto) und nach 12 Monaten >3000 EUR (brutto). Hört sich ganz brauchbar an wenn man nicht zusätzlich versteckt zur Kasse gebeten wird. Gibts keine Auslösung zusätzlich? >Das Ganze x 13 Monatsgehälter, allerdings habe ich es >so verstanden, dass das 13. Monatsgehalt wohl flexibel sein soll, d.h. >dass es auch mal wegfallen kann. Hängt von der verständlichen Formulierung im Vertrag ab, aber das darf nicht all zu sehr zum Nachteil des Arbeitnehmers sein. Gewöhnlich, lautet glaube ich, die Rechtssprechung: Wenn drei mal hintereinander das 13.Monatsgehalt gezahlt wurde, wird daraus betriebliche Übung mit der Folge das das auch in Zukunft gezahlt werden muss. >Ansonsten werden die Überstunden >bezahlt, es gibt VWL und eine Betriebsrente. VWL ist o.k. bzw. Usus und somit nichts besonderes. Die Betriebsrente wird nur gezahlt (so war das bei mir mal) erst nach zehn Jahren Betriebszugehörigkeit gezahlt. Kann woanders natürlich anders geregelt sein, daher würde ich da mal nachhaken. >Was den Urlaub betrifft, so beträgt dieser 30 Tage im Jahr. 24 Tage sind gesetzlich vorgeschrieben, also 6 Tage extra sind doch prima. Ansonsten spricht ja nichts dagegen solche Verträge sich von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht prüfen und sich mal verständlich erklären zu lassen. Vorsicht ist besser als Nachsicht und gewöhnlich sind Verträge häufig zum Vorteil des Arbeitgebers ausgeführt.
Ich würde es machen. Bewerber schrieb: > Die Fahrtzeit wird NICHT > als Arbeitszeit berechnet, d.h. von Montag bis Donnerstag arbeitet man > 40 Stunden + eventuelle Überstunden + Fahrtzeit, was in meinen Augen > recht viel ist (auf 4 Tage verteilt). Wie das gehen soll? Dann kannst du ja gar nicht weit weg eingesetzt werden. Das du städnig weit weg bist, ist auch nicht zu erwarten, dass treibt nur die vom Arbeitgeber gezahlten Fahrtkosten hoch und es vertreibt die Mitarbeiter. Max M. schrieb: > Wenn drei mal hintereinander > das 13.Monatsgehalt gezahlt wurde, wird daraus betriebliche Übung mit > der Folge das das auch in Zukunft gezahlt werden muss. Das klingt für mich eher nach einer Gewinnbeteiligung, bzw. nach einem Belohnungssystem, ich glaube das hat damit nichts zutun. Meist steht in den Verträgen auch drin, dass das nur in guten Geschäftsjahren bezahlt wird und der Arbeitnehmer nicht jedes Jahr damit rechnen kann.
>Meist steht in >den Verträgen auch drin, dass das nur in guten Geschäftsjahren bezahlt >wird und der Arbeitnehmer nicht jedes Jahr damit rechnen kann. Wobei das Vorhandensein solcher Passagen ja nicht deren rechtmäßigkeit voraussetzt. Da hilft auf jedenfall ein Anwalt Licht ins Dunkel zu bringen.
"Systemhaus" - Ist das nun ein neues Wort für ein Zeitarbeitsunternehmen. Ich kann ja mal sagen, was die große MSG Systems AG sich als Einsteigergehalt vorstellt: 28000 Euro pro Jahr für einen Diplom-Informatiker. Mit Boni käme er auf bestensfalls auf 34000 Euro. Schon das ist wenig und kriegt man in jeder Klitsche.
Hm, ist eben nur die Frage ob es weltfremd wäre in der derzeitigen Situation eine eventuelle Zusage abzuschlagen.
Weltfremd kann man nicht zu einem System sagen das fast ausschließlich von Arbeitgeber gehegt und gepflegt oder anders ausgedrückt, beherrscht wird. Die Arbeitgeber haben den Arbeitsmarkt hauptsächlich Ihren Bedürfnissen angepasst. Das erkennt man schon daran das es praktisch kein verwertbares Feedback von Firmen gibt wenn eine Bewerbung misslingt. Man könnte es auch als marktbeherrschende Stellung in der Wirtschaft nennen. Jeder ist entbehrlich und genauso wird dieser Markt (der Arbeitsmarkt ist damit gemeint) gelebt. Ohne Gesetzesreform wird sich das auch nicht zum Besseren ändern. Wenn in den Medien oft von Arbeitskräfte- oder Fachkräftemangel die Rede ist, dann hat das gewiß einen Haken den die Arbeitgeber zu verantworten haben, nur haben die das nicht nötig zu begründen, weder gegenwärtig noch zukünftig und die Massenarbeitslosigkeit wird auf hohem Niveau bleiben. Einzige ungewöhnliche Besonderheit ist, das immer mehr gut Qualifizierte in Hartz 4 landen mit steigender Tendenz. Die Arbeitgeber interessieren dann da nur Geld-Segnungen des Staates noch, wenn die Klientel wieder einen Arbeitsplatz in Aussicht bekommen.
Klingt halt nach einem weiteren Sklavenhalter wie Ferchau und Konsorten, also Finger weg. Das Gehalt ist beschissen und das Gelaber von "Erfahrung sammeln" und der Moglichkeit eine Festanstellung bei einem der "Kunden" zu bekommen ist doch nun wirklich schon grotesk. Erfahrungen wirst du sammeln, allerdings keine Guten. Der einzige Grund, warum die "Kunden" Personal bei Sklavenhändlern holen ist der, daß sie keine Leute einstellen wollen, die sie nicht schnell wieder loswerden können. Den Mietsklaven dagegen können sie jederzeit einen Tritt in den Allerwertesten geben und von ihrem Sklavenhändler kriegen die dann 2 Wochen später nocheinmal einen dazu. Das ist nur meine persönliche Meinung, jeder darf seine eigenen Erfahrungen machen und der Öffentlichkeit mitteilen. Für dieses Recht bezahlen wir eine Menge Steuern in Fussballdeutschland.
Naja, dass mit dem "Finger weg" ist momentan leichter gesagt als getan. Erstmal hab ich noch garkeine Zusage erhalten. Sollte es zur Zusage kommen, wäre es doch legitim zu sagen, dass ich den Vertrag erst einmal zur Prüfung ein paar Tage mit nach Hause mitnehmen möchte, oder? Bin nicht so der Typ der gerne unter Zeitdruck irgendwelche Verträge unterschreibt.
So schlecht ist das Angebot nicht. Du musst bedenken, dass du aufgrund deiner Reisetätigkeit keinen Hausstand benötigst. Im Idealfall kannst du dir die Miete also komplett sparen und keine Wohnung mieten. Für die freien Tage evtl. bei der Freundin und den Eltern unterkommen. Durch die bezahlten Überstunden hast du zudem die Möglichkeit dein Gehalt etwas anzuheben. Nicht schön ist natürlich, dass die Reisezeit nicht gezahlt wird. Zumdem bist du jung und kommst rum. Vielleicht bietet sich auch die Möglichkeit in einem anderen Unternehmen unterzukommen. Ausser Berlin ist jede Stadt sehenswert - das ist auch der Grund warum in dem Sammelbecken für den Ausschuss die Mieten gering sind.
"Im Idealfall kannst du dir die Miete also komplett sparen und keine Wohnung mieten. Für die freien Tage evtl. bei der Freundin und den Eltern unterkommen." Ja, genau so stellt sich ein B.Sc. den Start ins Berufsleben vor! Nur ja keine Wurzeln schlagen oder irgend wie selbstständig sein. Da werden gleich von Anfang an die richtigen Arbeitssklaven gezüchtet... Nebenbei: Bei dem Job wird er vermutlich nicht mehr lange eine Freundin haben. Du weißt doch, wie häufig bei solchen Jobs Beziehungen und ganze Familien zerbrechen.
> Das Gehalt ist beschissen und das Gelaber von "Erfahrung sammeln" und > der Moglichkeit eine Festanstellung bei einem der "Kunden" zu bekommen > ist doch nun wirklich schon grotesk. Erfahrungen wirst du sammeln, > allerdings keine Guten. Der einzige Grund, warum die "Kunden" Personal > bei Sklavenhändlern holen ist der, daß sie keine Leute einstellen > wollen, die sie nicht schnell wieder loswerden können. Na ja, freu dich, einen so viel besseren Job zu haben. Oder harzt du? Solche Leute haben auch oft einen Realitätsverlust. Es gibt Viele, die so einen Job machen, und manche von denen werden dafür sogar schlechter bezahlt und sollen Freitag auch noch da sitzen. Aber richtig ist auch, daß man so einen Job nicht lange macht, denn das schlaucht ganz schön. Dennoch kannst du mal bei nicht-Studierten nach "Montage" (nicht wie Dienstag, sondern wie montieren) fragen, da gibt es viele, die für weniger Geld in der Weltgeschichte rumreisen müssen. > der Moglichkeit eine Festanstellung bei einem der "Kunden" zu bekommen Na ja, das passiert schon, ich kenne da einige. > die sie nicht schnell wieder loswerden können. Das wäre Uninformiertheit und Ausrede der Firmen: Es ist derzeit eine 2-jährige Probezeit erlaubt, mit dem Rausschmeissen hat eine Firma also nicht die Probleme wie sie meistens behauptet. Aber sie kann die Ausgaben statt auf das Lohnkostenkonto auf ein anderes Konto buchen, und dabei macht es auch nicht so viel aus, wenn es höhere Ausgaben sind. Die Manager in vielen Firmen sind tatsächlich so strunzdumm, zu meinen, dann Lohnkosten gespart zu haben. Ausserdem gibt es viele Firmen mit "Einstellungsstopp" deren Unterabteilungen das dann auf diesem Wege umgehen. Es ist also vor allem ein Problem des gnadenlos unfähigen Managements, das vergisst, daß in der Probezeit auch der Mitarbeiter die Firma probt und schnell weg ist, wenn es woanders was besseres gibt. Viel schlimmer aber ist die Dummheit der Firmen wie die, die unseren Bewerber anstellt: Sie macht zwar die Arbeit, schafft aber weder Produkte noch sammelt sie KnowHow, denn jeder Job verlangt anderes. Sie macht sich zu 100% "von der Konjunktur" abhängig und erarbeitet keinerlei Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz (ausser durch noch niedrigere Löhne). Eine kluge Firma ist das nicht. Eine kluge Firma erfindet ein Produkt, welches sie den Kunden anbietet, die daraufhin auf das Produkt festgenagelt sind und auch weiter Leistungen von dieser Firma kaufen müssen. Denk an SAP. So eine Firma behält die Arbeitskräft, lässt sie nicht jeden Tag was anderes machen, sondern jahrelang KnowHow aufbauen. Und zwar für Dinge, die bei der Firma bleiben, und nicht für Fremde produziert wurden. Das grösste Problem für Bewerber dürfte also sein, daß er bei einer unklugen Firma arbeitet. Das macht den Arbeitsplatz unsicher und er weiss, daß hauptsächlich der Lohn das Kampfmittel sein wird. Keine guten Aussichten für die Zukunft. Auch daher macht man das nur ein paar Jahre, und lässt die dummen Chefs möglichst bald zurück.
James schrieb: >>Meist steht in >>den Verträgen auch drin, dass das nur in guten Geschäftsjahren bezahlt >>wird und der Arbeitnehmer nicht jedes Jahr damit rechnen kann. > Wobei das Vorhandensein solcher Passagen ja nicht deren rechtmäßigkeit > voraussetzt. Da hilft auf jedenfall ein Anwalt Licht ins Dunkel zu > bringen. Grundsätzlich gilt in Deutschland aber die Vertragsfreiheit, also was man unterschreibt, gilt erst mal. Sittenwidrige, diskriminierende Dinge sind sicherlich außen vor, liegen hier aber auch nicht vor. Mutti Kaputti schrieb: > "Systemhaus" - Ist das nun ein neues Wort für ein > Zeitarbeitsunternehmen. Nein. wobei solche Begriffe nicht geschützt sind und sie somit jeder benutzen kann. Wobei ich mich immer noch frage, wie das mit den 40 Stunden an 4 Tagen gehen soll? Die Entfernungen können da gar nicht so groß sein.
Bewerber schrieb: > Sollte es zur Zusage kommen, wäre es doch legitim zu sagen, dass ich den > Vertrag erst einmal zur Prüfung ein paar Tage mit nach Hause mitnehmen > möchte, oder? Bin nicht so der Typ der gerne unter Zeitdruck > irgendwelche Verträge unterschreibt. Unter Druck setzen lassen sollte man sich auf keinen Fall. Wenn eine Firma von einem verlangt, den Arbeitsvertrag sofort an Ort und Stelle zu unterschreiben, so sollte man mit einem höflichen Lächeln antworten dass man doch bitte gern sorgfältig vorgehen möchte, so wie im ausgeübten Beruf auch. Wenn das nicht akzeptiert wird --> aufstehen, sich höflich verabschieden und gehen.
dagger schrieb: > Wobei ich mich immer noch frage, wie das mit den 40 Stunden an 4 Tagen > gehen soll? Die Entfernungen können da gar nicht so groß sein. ?? Er wohnt für die Zeit nahe des Ortes, an dem er diese Tätigkeit ausübt. Was verstehst Du daran nicht ?? "ganz normale" 10 Stunden tage + pausen sind das...
Hm, stellt sich dann noch die Frage ob es sich eher lohnen würde in meinem jetzigen Job (SW-Entwickler, Teilzeit 20h, ~ 1000 EUR netto) solange weiterzuarbeiten bis ein besseres Angebot da wäre. Was meint Ihr?
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