Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Dell-Laptop - Akkusensorschaltung austricksen


von bronko (Gast)


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Hallo.

Ich habe ein Dell-Laptop, dass nur noch mit Akku läuft.

Die Idee ist einem alten Akku die Zellen rauszunehmen und statt dessen 
dort ein Netzteil anzuschließen. Diesen Akku kann ich dann wieder in die 
Kiste einstecken und das Laptop wieder nutzen.

Also hab ich mal einen alten Akku aufgemacht und geschaut was drin ist. 
Acht 4,2V Zellen von denen jeweils zwei parallel geschaltet sind. Von 
den Zellen gehen 5 Kabel auf eine Platine. Zwei sind die 
Spannungsleitungen und drei Leitungen sind Sense-Leitungen. Nachdem ich 
die Chips auf der Platine identifiziert gemacht habe, habe ich 
festgestell, dass hier eine Beispielschaltung aus dem TI-Datenblatt 
http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/bq2085.pdf
komplett übernommen wurde (So scheints, denn selbst die Namen sind 
gleich)
Die Senseleitungen prüfen -wenn ich das richtig sehe- die Spannung der 
einzelnen Zellen. Also hab ich mir einen Spannungsteiler gebastelt und 
das ganze ausprobiert. Stecke ich den Akku in das Notebook ein blinkt 
eine LED, die anzeigt, dass der Akku leer ist. Also stimmt leider etwas 
mit meiner Überlegung nicht.

Im Datenblatt steht, dass jeder Sense-Eingang max. 10mA kann, weswegen 
ich vermute, dass er nicht den Storm der Akkus prüft, sondern die 
Spannung - was mich aber ein wenig wundert. Ich bin nicht wirklich fit 
was Akkus angeht, also bin ich für jeden Tip dankbar. Also wenn ihr eine 
Idee habt, immer her damit :)

Gruß

von Icke (Gast)


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Die Sense-Leitungen dienen zur Bestimmung der einzelnen 
Zellenspannungen, damit eventuelles Driften der Zellen während des 
Ladens ausgeglichen werden kann (Balancing). Dazu wird ein kleiner Teil 
des Ladestroms an den Zellen vorbeigeleitet, die im Vergleich zu den 
anderen mehr Spannung haben.

Mal eine komische Frage: Warum der Aufwand? Wieso schließt du das 
Netzteil nicht gleich an den Netzteileingang des Notebooks an?

von Icke (Gast)


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Nachtrag:
Ganz abgesehen davon, daß das ohnehin nicht funktionieren wird, denn die 
Elektronik im Akku übermittelt über nicht offengelegte Protokolle noch 
weitere Informationen an das Notebook. Diese dienen u.a. zur Bestimmung 
der Restlaufzeit. Ohne Nachbildung dieser Kommunikation wird das 
Notebook den Akku als defekt befinden und u.U. nicht einschalten.

von bronko (Gast)


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>Mal eine komische Frage: Warum der Aufwand? Wieso schließt du das
>Netzteil nicht gleich an den Netzteileingang des Notebooks an?

>Ich habe ein Dell-Laptop, dass nur noch mit Akku läuft.

Netzeingang geht nimmer. Hab schon geschaut worans liegen könnte aber 
nix gefunden. Jetzt ist halt die Idee über den Akku zu gehen.

Die Platine, welche die Kommunikation übernimmt lasse ich ja unberührt. 
Ich möchte lediglich die internen Akkus rausnehmen und an die 
Spannungseingänge an der Platine, wo normal die Batterien dran 
angeschlossen sind, mit 14,8V belegen. Wenn ich NUR Spannung anlege, 
sagt das Laptop gar nichts. Schließe ich meinen Spannungsteiler

14,8V +
|
R
|--Sense 1
R
|--Sense 2
R
|--Sense 3
R
|
GND

an, blinkt zumindest die Anzeige, dass der Akku leer seie. Ich habe den 
Stromfluß auf glaube 4mA eingestellt. Meinst du ich sollte einfach mal 
die Widerstände ändern, so dass knapp 10mA fließen?

Gruß

von Icke (Gast)


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Versuch macht klug. Allerdings wird das wohl auch nicht gehen, denn die 
Akkuelektronik "zählt" mit, wieviel Strom in den "Akku" rein- und wieder 
rausfließt. Da bei Netzteilspeisung immer nur Strom "raus"fließt, meint 
die Akkuelektronik, die Zellen seien leer und meldet das auch so ans 
Notebook.

von prinz3nroll3 (Gast)


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Hallo,
mit dem Netzeingang ist darauf zu achten das ein anderes nicht Netzteil
nicht funktioniert da Dell ein 1-wire benutzt um zu verifizieren das es 
ein dell Netzteil ist.
ich würde mal die Spannung am Eingang mit angeschlossenem Netzteil 
messen,
also mit Last.
Bei einem bekannten liefert das Netzteil im Leerlauf die korrekte 
Spannung,
aber unter Belastung ist es eingebrochen.
Ein neues orig. Dell Netzteil gekauft und es funktioniert wieder.

Grüße

von Klaus2 (Gast)


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bronko, in so einem akku steckt weit mehr intelligenz drin, als du 
glaubst.  und ein nachbilden der zellen über Rs wird zu 95% nicht 
klappen, befürchte ich. bequemer wäre es doch eh übers netzteil, also 
dort den fehler mal suchen?

Klaus.

von Icke (Gast)


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Ersatznetzteile gibt es spottbillig bei lapstore.de (unter 
Notebookzubehör)

von Martin e. C. (eduardo)


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Hallo bronko,
was für Dell ist es genau?
ich habe paar Netzteile rumliegen, vielleichts passt eine davon, würde 
dir gegen erstattung der Versandkosten senden.

Gruß
Martin

von prinz3nroll3 (Gast)


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Hallo,
von solchen billig Netzteilen würde ich einen SEHR WEITEN Abstand 
nehmen.
Ich habe einmal den Fehler gemacht und so eins bei ebay gekauft. Die 
Dinger sehen von außen absolut identisch aus, aber geöffnet sieht man 
den Unterschied.
Das sind Dell billig Kopien mit 40% weniger Elektronik.
Ein solches Netzteil hat den dienst nach gut 3/4 Jahr eingestellt.

Also entweder original und neu, oder original und gebraucht!
;)

von Martin e. C. (eduardo)


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Hallo bronko,

>> Hallo,
>> von solchen billig Netzteilen würde ich einen SEHR WEITEN Abstand
>> nehmen.

korrigiere:
ich habe paar DELL Netzteile rumliegen :-)

Gruß
Martin

von prinz3nroll3 (Gast)


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Martin e. C. schrieb:
> Hallo bronko,
>
>>> Hallo,
>>> von solchen billig Netzteilen würde ich einen SEHR WEITEN Abstand
>>> nehmen.
>
> korrigiere:
> ich habe paar DELL Netzteile rumliegen :-)


>Autor:  Icke (Gast)
>Ersatznetzteile gibt es spottbillig bei lapstore.de (unter
>Notebookzubehör)

ich bezog mich auf die antwort ;)

von Bernd B. (berbog)


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Hallo

Die Dell Geräte kommunizieren miteinander.
Ich habe einen Vostro 1710 und einen Lattitude 2100
Stöppsele ich das kleine Netzteil an den Vostro, sagt der mir, das ich 
Netzteil XY benutze und dieses nicht für diesen Rechner ausgelegt ist.
Er Arbeitet dann nur im Stromsparmodus
Gruss Bernd

von Martin e. C. (eduardo)


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von Dell gibt es verschiedene Netzteile Typen zB. die PA-10 Family, der 
passt für die ganze Dell D Serie und einige Vostros, davon gibt es aber 
mit 65 oder 90W, deswegen ist wichtig zu wissen was für ein DELL Laptop 
ist!

von Icke (Gast)


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>>Autor:  Icke (Gast)
>>Ersatznetzteile gibt es spottbillig bei lapstore.de (unter
>>Notebookzubehör)

>ich bezog mich auf die antwort ;)

Hast du deine von Lapstore? Die verkaufen nämlich ORIGINALE Ware, nur 
halt als Gebraucht- und Restposten.

von bronko (Gast)


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>bronko, in so einem akku steckt weit mehr intelligenz drin, als du
>glaubst.

Naja Voodoo wirds wohl kaum sein. Was drin steckt weiß ich. Die 
Schaltung aus dem TI-Datenblatt, das oben verlinkt ist. Ich bin mir nur 
nicht ganz sicher welche Parameter von dem Sensor-IC bq29311 gemessen 
werden. Kann ja eigentlich nur Strom und/oder Spannung sein. Die 
Spannung hab ich richtig abgebildet, denn er erkennt den Akku schonmal, 
aber er meint er sei leer.

Hier nochmal das Datenblatt:

http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/bq2085.pdf

Die Schaltung findet sich auf S.53

Gruß

von Gustav (Gast)


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Du willst also dem bq2085 vortäuschen es hängt ein LI-akku dran, 
richtig?

Versuch mal die Zellenspannung auf 4,0V zu stellen, statt 4,2V. 
Eventuell löst du derzeit schon den Überspannungsalarm aus. Ladeschluss 
ist bei den Akkus ja sehr kritisch.

Ansonsten müsstest du das Datenblatt mal durchlesen und schauen, was der 
Chip macht, wenn der Akku auf einmal voller ist (Netzteil) als beim 
letzten mal als noch der Akku dran hing. Möglicherweise kannst du auch 
einfach die SMBus-Verbindung emulieren. Also der Kommunikationsplatine 
einfach schicken Akku ist o.k. und voll geladen. Wie das geht müsste ja 
aus dem Datenblatt hervor gehen.

von oszi40 (Gast)


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Statt dieser Klimmzüge würde ich lieber mal den Fehler suchen.

Eine durchgebrannte Ladeschaltung wegen defekten Akkus wäre da so mein 
Glaskugel-Verdacht, falls es nicht die Buchse war.

von Andreas F. (aferber)


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Der BQ2085 bestimmt die Akkuladung, indem er Ladung rein-/rauszählt, 
also nicht durch Spannungsmessung, deshalb hast du keine Chance, wenn du 
nur die Zellen emulierst.

Das Protokoll des Chips ist aber vollständig im Datenblatt dokumentiert, 
mit einem einfachen uC als I2C/SMbus-Slave (ATtiny25 sollte völlig 
reichen) kannst du ohne weiteres dem Laptop einen stets vollen, niemals 
leer werdenden Akku vorgaukeln. Die fehlenden Konfigurationsdaten (in 
dem Chip sind auch eine ganze Menge Daten über den Akku gespeichert, und 
wird vermutlich vom Laptop auch überprüft) kannst du aus dem 
Originalchip auslesen.

Andreas

von Michael K. (Gast)


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Moin,

bei LION Akkus wird entnommener und geladener Strom gemessen und 
berechnet wie viel Ladung jetzt noch in den Akkus sein müsste, da 
aufgrund der Akku Spannung kaum ein Rückschluss darauf möglich ist.
Die Schutzbeschaltung soll ein Überladen um jeden Preis verhindern.
Nicht umsonst waren bestimmte Notebooks teilweise vom Flugverkehr 
ausgeschlossen und nicht umsonst haben so einige sich Verbrennungen 
zugezogen weil sie das Teil auf den Knien hatten als der Akku hochging.

Möglichkeit 1:
Schau Dir die Eingangsbeschaltung des Netzteils an.
Erst haben die Akkus aufgegeben oder das Netzteil ging in die Knie, der 
Eingangsstrom wurde zu hoch und hat die Diode und gleich danach den Fet 
des Schaltreglers geschrottet. Gibt bestimmt noch eine Sicherung dazu, 
aber das sind oft Multifuses die einfach nur sperren bis der Kurzschluss 
weg ist.
War mal bei mir so. Der Fet war im SO8 Gehäuse, die Diode im SMC. War 
nicht so schwer zu finden und zu ersetzen. Normaler Buck-Konverter, 
nichts spannendes. Bei Defekt sind beide Bauteile 0 Ohm.
Das Konzept nennt sich Point of Load Wandler.
Mit hoher Spannung (bei mir 19V) rein und direkt am Verbraucher dann 
runterregeln.

Vom Netzteileingang wahllos nach allem rumpiepen was in der Nähe liegt 
und nach Halbleiter aussieht, dann bist Du schon verdammt nahe dran.
Beim beschriebenen Defekt misst du Kurzschluss nach GND.
Erst kommt der Fet, an dessen Source hängt die Drossel und die Kathode 
der Diode, Anode an GND. Die Drossel glättet und die Diode sorgt dafür 
das die die Energie der Drossel wieder in den Ausgangskondensator speist 
wenn der Fet sperrt.
Mosfets im SO8 haben eigendlich immer die Standartbeschaltung.
Kannst Du den Typen nicht identifizieren nehme einfach den Fettesten den 
Du für Netzteilspg + 20% Spannungsfestigkeit noch finden kannst.
Gleiches gilt für die Diode, die muß aber schnell sein. Normale 
Gleichricherdioden heizen ab. Schottky 30V sollte gehen.
Besser wie neu.

80% sind halt doch nur Standartbeschaltungen.


Möglichkeit 2:
Schalt einfach die Akku Warnung aus, dann läuft der bis wirklich Schluss 
ist.
So mache ich das bei meinem HP der darauf besteht der Akku hätte nur 
noch die halbe Kapazität. Läuft noch ne Std. wenn die Warnung aufpoppt.
Kann natürlich sein das der Notebook ohne Kommunikation nicht startet, 
dann siehe 1.

Die letzte aller Möglichkeiten ist den SM-Bus zu simmulieren.
Wenn Du das als Herausforderung brauchst ist das ja ok, aber ich seh den 
Sinn in der vielen Arbeit nicht.

Gruß
Michael

von prinz3nroll3 (Gast)


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Icke schrieb:
> Hast du deine von Lapstore? Die verkaufen nämlich ORIGINALE Ware, nur
> halt als Gebraucht- und Restposten.

Ne, habe ich doch geschrieben ebay ;)

von Klaus2 (Gast)


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...also meines wissens nach wird ua in dem akku gespeichert, wenn er 
"hin" ist und das kann man NICHT umgehen, ausser ein eeprom neu zu 
flashen. ähnlich tintenpatronen. mag aber sein, dass das nicht bei 
jedfem akku so ist, aber wenn die schon1wire zum netzteil haben, dann...

Klaus.

von Icke (Gast)


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Aha. Ein Blick auf die Seite von Lapstore hätte dir verraten, daß dort 
keine China-Kopien verkauft werden, obwohl trotzdem billig.

von prinz3nroll3 (Gast)


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Icke schrieb:
> Aha. Ein Blick auf die Seite von Lapstore hätte dir verraten, daß dort
> keine China-Kopien verkauft werden, obwohl trotzdem billig.

Wie das?
Den Unterschied sieht man erst wenn das Netzteil geöffnet ist.

von micha (Gast)


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prinz3nroll3 schrieb:
> Wie das?
> Den Unterschied sieht man erst wenn das Netzteil geöffnet ist.

eventuell weil der Hersteller DELL ist...???

von Stefan (Gast)


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Wenn Du wüsstest, was die Chinesen so alles auf ihre Netzteile 
draufschreiben...
CE, FCC, UL, GS, usw... ohne jemals ein Prüflabor dazu auch nur aus der 
Nähe gesehen zu haben!

von Icke (Gast)


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>Den Unterschied sieht man erst wenn das Netzteil geöffnet ist.
Es besteht ein Unterschied, ob die Geräte als original oder "kompatibel 
zu" verkauft werden. Wenn sie als original verkauft werden und auch so 
gelabelt wurden, dann muß man es in der Tat öffnen, um festzustellen, ob 
es ein Plagiat ist.
Bei Lapstore wird in der Artikelbeschreibung angegeben, ob es sich um 
ein originales oder OEM-Produkt handelt. Ich hab dort schon viel gekauft 
und wurde bisher nicht enttäuscht.

von prinz3nroll3 (Gast)


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micha schrieb:
> eventuell weil der Hersteller DELL ist...???

micha schrieb:
> prinz3nroll3 schrieb:
>> Wie das?
>> Den Unterschied sieht man erst wenn das Netzteil geöffnet ist.
>
> eventuell weil der Hersteller DELL ist...???

Nein,
die Beschriftung war identisch,
das wäre ja sonst auch zu einfach.

von micha (Gast)


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Also mit anderen Worten, Du hast einen gefälschten Adapter gekauft bei 
dem ausdrücklich "Original DELL" draufstand aber letzlich nur 
Billigschrott drin war. Ich hatte erst gedacht, Du hast ein äußerlich 
und von den technischen Daten her passendes Netzteil gemeint, dass NICHT 
als original DELL gelabelt war (Universal-NT).

von prinz3nroll3 (Gast)


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micha schrieb:
> Also mit anderen Worten, Du hast einen gefälschten Adapter gekauft bei
> dem ausdrücklich "Original DELL" draufstand aber letzlich nur
> Billigschrott drin war. Ich hatte erst gedacht, Du hast ein äußerlich
> und von den technischen Daten her passendes Netzteil gemeint, dass NICHT
> als original DELL gelabelt war (Universal-NT).

Genau ;)

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