Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ein mehrwöchiges Praktikum zwecks Kennenlernen ist erforderlich.


von Franz (Gast)


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Hallo in in die Runde ,
man bräuchte mal eine neutrale Einschätzung dieses Satzes oder der 
Einstellungs"Bedingung" zu einer Stellenausschreibung.
Zu erwähnen sei noch, daß der Arbeitgeber im vorigen Jahr noch über 
längere Zeit dies unter seinem Namen so offerierte, und nun das Ganze 
über die Agentur für Arbeit wohl zum "Erfolg" für den AG weiterläuft.

Zum besseren Verständnis der gesamten Umstände stell ich noch mal eine 
paar zusätzl. Details zur Stellenauschreibung mit ein:

Wir sind ein Systemhaus in den Bereichen Elektrotechnik, Telefonanlagen- 
und Datentechnik, Verkauf von IT-Produkten, Sonderlösungen wie 
GSM-Bridgeing etc.

Wir suchen ab sofort eine/n Mitabreiter/in

Ihre Aufgaben:
Elektrotechnische Installationen aller Art, Montage und Aufbau aktiver 
und passiver Telekommunikations- und Datennetze, Serviceleistungen 
(Fehlerbeseitigung, Fernwartung)

Anforderungen:
1) Kenntnisse in der Elektrotechnik zwingend erforderlich
2) Kenntnisse in Telekommunikation erforderlich
3) Erfahrung mit Alarm- und Brandmeldeanlagen wünschenswert

- Eigenständiges Arbeiten
- Montagearbeiten
- Kabelverlegearbeiten
- Führerschein Kl. 3 erforderlich
- polizeiliches Führungszeugnis erforderlich

Ein mehrwöchiges Praktikum zwecks Kennenlernen ist erforderlich.

Das ganze hört sich nämlich nach einem sehr gewieften Trick an, entweder 
ist man dort schon kurz vor der Insolvenz oder sie steht wohl bald ins 
Haus.
Wenn man das mal etwas krass ausdrücken darf.
Man kann es natürlich aus der Sichtweise des erfahrenen Arbeitssuchenden 
auch grenzenlose Verar....  bezeichnen.
Jedoch wenn die Agentur für Arbeit in FFM sich jetzt für diesen AG ins 
Zeug legen muß = Arbeitgeber anonymisiert, wird das wohl auch einen ganz 
bestimmten Grund haben.

Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

von Klaus (Gast)


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Hallo,

für mich stinkt da auch etwas ganz gewaltig. Die wollen, wenn man es 
möglichst positiv verstehen will, dass man möglichst günstig 
eingearbeitet wird. Nicht umbedingt üblich...
In der jetzigen Arbeitsmarktsituation wird sich da schon einer finden 
lassen!

von Mark B. (markbrandis)


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Franz schrieb:
> Ein mehrwöchiges Praktikum zwecks Kennenlernen ist erforderlich.

Dafür gibt es im Arbeitsrecht die Probezeit.

von Jens (Gast)


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Dieses Vorgehen ist offenbar üblich, denn ich hatte in letzter Zeit zwei 
ähnliche "Angebote". Allerdings nicht so offensichtlich schon in der 
Stellenausschreibung. Das Schlimme an der ganzen Sachen ist m.E. jedoch, 
dass das Arbeitsamt da noch fleißig mitspielt...

von dghsghd (Gast)


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also prizipell  abartig

nur möglich wenn das "praktikum" voll entlohnt wird.

oder in der 1. woche nur herum stehen und nix arbeiten  und das als 
Kennenlernen verstehen

solange jemand nicht für die Arbeit eines Facharbeiters bezahlt wird 
kein Hammerschlag gemacht.

und das auch bei dem berwerbungsgespräch eindutig klarstellen.

nich das das am ende sone Masche der  personaler ist, um dein 
Durchsetzungsvermögen zu testen bzw. wie sehr du deinen Fähigkeiten 
vertraust.

von Franz (Gast)


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@  dghsghd ,
< nur möglich wenn das "praktikum" voll entlohnt wird.

nach allgemeiner Erkenntnis nennt man Praktikum so, weil es wohl dabei 
auf eine unbezahlte "Anlern"Tätigkeit hinausläuft.

Und ich glaube weniger, daß diese Firma das mehrwöchige Praktikum mit 
absoluten Blindgängern durchzieht.
Die suchen doch wohl eher einen nach der Sorte "Weihnachtsmann wo 
bleibst du?".
Nur daß sich fähige Leute, also solche, wie sie wohl gesucht und 
gebraucht werden, auf so eine Tour ganz sicher nicht einlassen werden 
(sollten).

Nach meiner Erfahrung sollte man bei derartigen Versuchen keinerlei 
konkreten Standpunkt zu irgend etwas abgeben, und sich ruhig seinen Teil 
denken.
Der AG wird dann schon mit den passenden Reaktionen aus der Trickkiste 
seine Spielchen versuchen.
Nach deinen Ratschlägen dghsghd  ist man aber schon im 
Vorstellungsgespräch also in der Vorrunde herausgeflogen, und kann dann 
den nächsten gleichgearteten Bewerbungsversuch starten, so wie man das 
hier schon lesen konnte.
Taktisch kluges Vorgehen und Verhalten kann aber vllt. bei den ganzen 
derzeitigen Mißständen doch zum Erfolg führen, da ja nicht erst 
neuerdings auch Bewerbungen eine Art Verhandlungesgeschick von jedem 
abverlangen, so er denn einen ordentlichen Job oder zumindest eine 
angemessene Vergütung beabsichtigt.
Bei besagter Firma (PLZ gewünscht?) hat das wohl aber eher weniger Sinn, 
wenn das schon über Monate und jetzt auch noch Inkognito über das AA 
läuft.

von Max M. (xxl)


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>>Wir suchen ab sofort eine/n Mitabreiter/in

Den Mitabreiter/in möchte ich sehen. Hauptsache es gibt im Betrieb
genügend Damen mit denen man das machen kann, dann bin ich der Richtige.

Seriös ist die Firma nicht die solche BEDINGUNGSFEINLICHE Anforderungen
hat. Leider werden die immer einen Dummen finden. Laufen nämlich genug
rum. Schon ein Führungszeugnis ist nicht gerechtfertigt wenn man nicht
für Vermögenswerte Treuhändlerisch verantwortlich ist und wo in der
Elektrotechnik gibts das denn?

Wer es sich leisten kann, also nicht unbedingt auf einen Job bei
so einem wackeligen Kandidaten angewiesen ist, kann mit
Waffengleichheit reagieren.
Z.B. Bewerbung  mit Lebenslauf ohne Zeugnisse aller Art mit dem
Angebot gern für die tätig zu sein soweit man bereit ist eine
umfangreiches Beschäftigungskonzept nebs Vertragsentwurf zur
Überprüfung vorzulegen.
Da wird der/die Personaler/in wohl erst mal aufschlucken und Luft
holen müssen. Außerdem sollte man darauf hinweisen das die
anvertrauten Dokumente(Lebenslauf) das Eigentum des Bewerbers
ist und nach Beendigung der Personalsuche wieder an den Bewerber
zu schicken ist (Frist setzen,2-3M).
Das wird dann schon ein Weilchen dauern bis diese Leute dann wieder
Luft bekommen. Den Job wird man dann wohl ohnehin nicht bekommen,
aber wer will schon wo arbeiten wo er nur erduldet wird. Sklaven
haben wenigsten früher mehr positive Beachtung gefunden als das
was heute so in den Betrieben gehandhabt wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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@Franz:

Bist du konkret bei der A-Agentur offiziell arbeitssuchend gemeldet?

Na, da kann so einiges auf einen zu kommen...

von Max M. (xxl)


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Die AA macht doch jeden Scheiß mit der irgendwie nach Erfolg riecht.
Ich hab mal vor Jahren in einem Betrieb reingeschnuppert wo die
Leute dahingehend beschissen wurden das die irgend welchen Müll
auf Erfolgsprämie ohne Grundgehalt o.ä. verticken sollten.
Verdient hat da nur der Betreiber aber nicht die Beschäftigten.
Am Eingang stand jedenfalls ein Schild das dieser Betrieb von der
AA gefördert würde, von wegen.
Bei einem Träger hab ich mal recherchiert in welche Praktika bei
welchen Betrieben die Teilnehmern sich Hoffnung machen können.
Von fachlicher Vermittlung keine Rede aber dafür reichlich
Praktikumsstellen im Logistikbereich und Firmennamen wurden
schon gar nicht genannt. Das passt doch gar nicht zu der gelebten
Offenbarungspraxis (Lebenslauf/Zeugnisse) die Arbeitgeber stehts
verlangen.
Und was macht die Behörde die die Interessen der Arbeitnehmer
vertreten sollen?

von Dicker Brocken (Gast)


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Müsste sich um den Arbeitgeber hier handeln, wenn Google einem nicht im 
Stich gelassen hat, oder? Einsatzort: Wehrheim
Et voilà:
http://www.me-itk.de/partner.htm

von R. M. (rmax)


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@Franz

Woraus entnimmst Du, daß das "Praktikum" aus der Stellenanzeige etwas 
mit dem Arbeitsamt zu tun hat? Nur weil das Arbeitsamt auch Praktika 
vermittelt, heißt das ja nicht, daß alles was sich Praktikum nennt, auch 
vom Arbeitsamt gefördert wird.

Für mich sieht das schlicht nach einem anderen Begriff für 
"Probearbeiten" aus, was in manchen Bereichen durchaus üblich zu sein 
scheint. Wenn so eine Anzeige für einen längeren Zeitraum immer wieder 
erscheint, liegt natürlich die Vemutung nahe, daß nicht wirklich jemand 
eingestellt werden soll, sondern man sich mit Probearbeitern 
durchschlägt.

von Wilhelm F. (Gast)


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@R. Max:

>Für mich sieht das schlicht nach einem anderen Begriff für
>"Probearbeiten" aus, was in manchen Bereichen durchaus üblich
>zu sein scheint.

Der gute Geschmack von Probearbeit hat eine Obergrenze von etwa 1 Woche. 
Alles, was darüber hinaus geht, gar Monate, ist stark fragwürdig.

>Wenn so eine Anzeige für einen längeren Zeitraum immer wieder
>erscheint, liegt natürlich die Vemutung nahe, daß nicht wirklich
>jemand eingestellt werden soll, sondern man sich mit
>Probearbeitern durchschlägt.

Das hat System.

von Franz (Gast)


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@ Dicker Brocken , das Instrument Google beherrscht du vorzüglich.

@ R.Max , bitte noch mal genau den Text oben lesen.
Nicht das AA vermittelt ein Praktikum, sondern die Firma ist schlichtweg 
wohl zu feige, sich der Blöße, nach mehreren Monaten "vergeblicher 
Suche", unter diesen ominösen Bedingungen, zu stellen.
Hat sich in der Region wohl schon herumgesprochen.
Jetzt deckt halt das AA derartige Obszönitäten.
Es sollten vllt. mal dort vorstellig gewordene Kandidaten, dem AA im FFM 
eine reale Einschätzung der Lage geben.
Habe der zuständigen Sachbearbeiterin heute mal eine Mail über den 
eigentlichen Hintergrund zukommen lassen. Mal sehen was dabei rauskommt, 
wahrscheinlich Nichts.
Deratige "Stellenausschreibungen" gab es auch schon mal in Berlin.
Da war bei Nachfrage die MAin vom AA ganz hellhörig, als ich die 
getarnte Firma beim Namen nennen konnte, und ihr das unseriöse Spielchen 
des AG mal erklärte.
Am nächsten Tag war diese Stelle aus dem System der AfA verschwunden.
Denn die Sachbearbeiterin hatte ein sehr geschultes Verständnis, für 
derartige Schieflagen. Und konnte sich beim besten Willen nicht 
vorstellen, warum auf diese "gut bezahlte" Stellenanzeige, keine 
dauerhafte Ruhe (Selbstentfernung aus dem System vom AG aus) eintrat.
Der Hinweis auf unlautere Arbeitsbedingungen, siehe Schilderung von Max 
M., praktisch ohne Grundlohn, mit eigenem Pkw im AD BK-Anschl. in NE3+4 
einrichten, und dann auf die Almosen (Lohn) vom gnädigen Arbeitgeber 
warten.
Das würde nicht mal unter Scheinselbständigkeit fallen! Nur im 
Angestelltenverhältnis müsste man schon schön blöd sein, auf Akkord im 
AD ohne rechtl. Handhabe (Einforderung von Leistungen nach Aufwand und 
nicht nach AG-Vorgaben) mit eigenem Kfz zu arbeiten.
Dummerweise gibt es aber nicht nur die Stellenausschreibungen über die 
AfA, also wird das Treiben fröhlich weitergehen.

@ R. Max - Probearbeiten würde ich bei einem Ungelernten noch verstehen 
oder einer Hilfs"Kraft", aber nicht bei einem Facharbeiter mit 
polizeilichem Führungszeugnis, und diesen Auswahlbedingungen.

Da kann ich nur den Gedanken von Max M. von 17:43 Uhr voll und ganz 
zustimmen.
Als Fachkraft sollte man sich mit einer gewissen Berufserfahrung und 
Menschenkenntnis (derer der AG und des Systems) nicht so dermaßen 
herabwürdigen lassen, und sich auch nicht in eine derartige 
Bittstellerpostion manövrieren.
Nur dummerweise gibt es jedes Jahr Aberscharen von Absolventen, unter 
denen das nicht so gesehen wird.

von Mutti Kaputti (Gast)


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Schlimm, dass es nun auch bei Ingenieuren der Fall ist, was bei 
Soziologen und Germanisten seit langem der Fall ist: Praktika ohne Ende. 
Ich hatte das Glück, nicht ein Praktikum während des Studiums oder 
danach machen zu müssen. Hätte vielleicht nicht geschadet, für den 
Lebenslauf, aber nicht immer bringt es doch persönlich weiter. Wenn 
angehende Diplom-Informatiker m Praktikum Webseiten für die Sparkasse 
schreiben, ist das verschenkte Mühe. Ein Praktikum z. B. bei Airbus oder 
EADS bringt einen wirklich weiter.

Was Anzeige anbietet, ist einfach nur dreist. Frage mal den AG, ob er 
seine Dienstleistung zum Kennenlernen kostenlos anbietet. Meine Firma 
macht das jedenfalls nicht, da passiert auch nur etwas, wenn Geld 
fließt. Ich bin zwar weit davon entfernt, Sozialist oder Sozialdemokrat 
zu sein (Ich wähle FDP.), aber was sich Arbeitgeber heute herausnehmen, 
ist einfach nur dreist.

Die Arbeitsämter beteiligen sich meiner Meinung nach bei der 
Lohndrückerei. Bei mir hat mal einer aus Hamburg angerufen und wollte 
mich in eine Firma stecken und fragte nach meiner Gehaltsvorstellung 
(das, was ich wirklich erwarte), die mit 42000 Euro angeblich zu hoch 
sei. Was da am Ende als Monatsnetto übrig bleibt, reicht in Hamburg 
gerade mal für eine Wohnung im "Ghetto". Hamburg ist schweineteuer. Der 
Arbeitsvermittler hat auch nur gesagt, dass das so viel sei, aber er 
sagte mir nicht, was denn angemessen sei, angeblich dürfe er das nicht. 
Verwirrung darf er aber stiften. Hauptsache, der Arbeitssuchende wurde 
vermittelt, egal zu welchen Preis. Hauptsache der Vermittler steht gut 
da, hat eine tolle Statistik, die Abteilung hat eine tolle Statistik, 
aber ob das für den Arbeitssuchenden gut ist, scheint egal zu sein.

von Gast9 (Gast)


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"Sozialist oder Sozialdemokrat zu sein (Ich wähle FDP.), aber was sich 
Arbeitgeber heute herausnehmen, ist einfach nur dreist."

Das ist ein Widerspruch in sich: Du wählst FDP, und ärgerst Dich 
gleichzeitg über das Verhalten der AG? Warte mal noch bis zum Ende der 
Legislaturperiode ab (falls diese unsägliche Koalition so lange hält). 
Ich dachte immer, Scharz-Rot war echt übel. Aber was da jetzt auf uns 
zukommt, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich sage nur: 
"Steuersenkungen". Da zeigt sich doch, dass die FDP das Deutsche Volk 
für völlig verblödet hält, und gleichzeitig anscheinend derart unfähig 
oder nicht willens ist, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Sollen 
sie doch endlich mal Größe beweisen und zugeben, dass die 
Steuersenkungspläne nicht umsetzbar sind (bei 100 Milliarden 
Neuverschuldung von Bund und Ländern Steuergeschenke machen zu wollen, 
kann einfach nicht ernst gemeint sein). Aber nein, das ganze kommt mir 
so langsam vor wie ein Tollhaus, oder sollte ich besser sagen 
Kindergarten? Diese Politik schadet unserem Land in massiver Weise. Die 
Machthaber sollten also den Schneid haben und endlich die Maßnahmen 
ergreifen, die angesichts einer derart hohen Verschuldung notwendig 
sind. Ja, es wird wehtun, aber es geht nicht anders, als den Gürtel 
enger zu schnallen.
Ich bin ja schon dankbar, dass sich wenigstens auf Landes- und 
Kommunalebene Widerstand gegen diese unverantwortliche Politik zeigt.

von Max M. (xxl)


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>Ja, es wird wehtun, aber es geht nicht anders, als den Gürtel
>enger zu schnallen.

Was willste da denn enger schnallen wenn du schon im letzten
Loch bist? Viele Arbeitgeber werden immer wohlhabender und die
Arbeitnehmer werden immer ärmer. Der stetige Anstieg in Hartz 4
zeigt das doch. Bald kommt die Entlassungswelle und dann gehts
hier richtig rund.

Ich würde die FDP oder Schwarz-Gelb nicht Vorverurteilen und die
erstmal machen lassen. Wenn die dann wieder erwarten Erfolg
verbuchen können werden die Kritiker schnell verstummen.
Erst mal abwarten.

von Franz (Gast)


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Sehr geehrter Herr Maier,

vielen Dank für Ihre Mitteilung. Eine Rückemeldung von Bewerbern 
diesbzgl. wurden mir noch nicht mitgeteilt.
Ich werde mich darum kümmern

Mit freundlichen Grüßen

Arbeitsvermittlerin
Arbeitgeberservice


Ich habe es nicht für möglich gehalten, aber es kam heute ein 
Rückmeldung, siehe oben.


Allerdings halte ich überhaupt NICHTS von Vorschuß-Lohrbeeren. Damit 
wurde bisher immer wieder Schindluder getrieben. Und wenn in der 
Vergangenheit die Vorgänger keine schnellen und dauerhaften Lösungen 
umsetzen konnten, wird das in der Zukunft mit ähnlichen Mitteln auch 
nicht anders werden.

von p-man (Gast)


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bei einem meiner letzten Vorstellungsgespräche im Frankfurter Raum wurde 
ich gefragt, ob ich auch bereit wäre, 6 Monate lang in dem Unternehmen 
als Praktikant zu arbeiten, falls ich nicht die erste Wahl sein, da man 
eventuell in einem halben Jahr wieder erhöhten Bedarf haben und damit 
eine weitere Stelle besetzen könnte.

6 Monate waren mir zu viel. Das sagte ich dem Personaler auch im 
Gespräch. Max. 4 bis 6 Wochen würde ich noch akzeptieren; alles andere, 
würde das Arbeitsamt und meine finanzielle Situation gar nicht erlauben.

Ein paar Wochen später kam auf Rückfrage eine Absage und der Hinweis, 
das Fahrtkosten grundsätzlich nicht übernommen werden.

Meiner Sachbearbeiterin bei der Bundesagentur für Arbeit interessierte 
das aber irgendwie gar nicht. "Wir müssen das jetzt verintensivieren, 
Herr P.!" Und plötzlich habe ich jeden 2. Tag eine "Aufforderung zum 
Bewerben" (ohne Rechtsfolgebelehrung) im Briefkasten von Arbeitsämtern 
aus ganz Deutschland.

von Max M. (xxl)


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>Und plötzlich habe ich jeden 2. Tag eine "Aufforderung zum
>Bewerben" (ohne Rechtsfolgebelehrung) im Briefkasten von Arbeitsämtern
>aus ganz Deutschland.
Da haste wohl Reisebereitschaft für ganz Deutschland dir aufschwatzen
lassen. Wenn du das willst dann musst du dich nicht beklagen. Ansonsten
musst du deinem Sachbearbeiter sagen in welcher Region du arbeiten
willst. Das ist deine Entscheidung. Meine Reisebereitschaft ist nämlich
NULL. Entfernung von der Arbeitsstelle max. 25km.. Ist alles zulässig.
Lass dich nicht vom System beherrschen, sondern beherrsch das System.

>Jedoch wenn die Agentur für Arbeit in FFM sich jetzt für diesen AG ins
>Zeug legen muß = Arbeitgeber anonymisiert, wird das wohl auch einen ganz
>bestimmten Grund haben.
Klar, die haben gesiebt und gewogen und alle Bewerber für nicht gut 
genug befunden (und allen abgesagt). Erst einige Monate später haben die
gemerkt das der Markt leeeergefegt ist. Jetzt versuchen die es erneut
aber die bereits abgeblitzten Bewerber denken jetzt nicht mehr daran
da noch mal eine Bewerbung zu riskieren(kostet ja schließlich).
Da fällt mir ein altes Indianerzitat ein:
"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der 
letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man 
Geld nicht essen kann"

den ich mal anders ausdrücke:
"Erst wenn der letzte Ingenieur verarscht, der letzte Techniker
verprellt und der letzte Arbeiter gemobt wurde, werde die Unternehmen 
merken das  man das mit Menschen so nicht machen kann, als wäre es 
Frischfleisch aus dem Supermarkt".

Nicht sehr originell, aber zumindest mal ein Anfang.

von Gastino G. (gastino)


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p-man schrieb:
> Meiner Sachbearbeiterin bei der Bundesagentur für Arbeit interessierte
> das aber irgendwie gar nicht.

Das ist auch der Grund, warum ich diese überflüssige Behörde sofort 
komplett abschaffen würde. Stattdessen würde ich eine Mindestsparsumme 
bis zu einer gewissen Obergrenze auf einem Treuhandkonto einführen, die 
jeder AN über die Zeit anzusammeln hat, wenn er arbeitet. Und wenn er 
arbeitslos wird, bekommt er monatlich eine Summe ausgezahlt, bis er 
einen neuen Job hat oder das Geld alle ist.

Aber dieses dämliche Arbeitsamt, bei dem man als Bittsteller auftritt, 
weil man einen kleinen Teil seiner jahrelang eingezahlten Beiträge ohne 
Lügen und Tricks haben will, kostet nur Geld und nervt die Ehrlichen.
Die kürzen einem auch gnadenlos die Kohle, weil man angeblich die 
Meldepflichten verletzt hat, nur weil man freitags über 600 km wegen 
eines neuen Jobs umzieht und sich am selben Tag natürlich nicht 
persönlich im neuen Arbeitsamt melden kann!

von Hans M. (bauzi)


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Max M. schrieb:
> "Erst wenn der letzte Ingenieur verarscht, der letzte Techniker
> verprellt und der letzte Arbeiter gemobt wurde, werde die Unternehmen
> merken das  man das mit Menschen so nicht machen kann, als wäre es
> Frischfleisch aus dem Supermarkt".

Ich sehe das genauso.
Bin auch schon soweit: "die" kriegen mich nicht billig!
Lieber werde ich "Selbständiger", oder wandere aus, oder klaue was ;-)

von henky (Gast)


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Franz schrieb:
> nach allgemeiner Erkenntnis nennt man Praktikum so, weil es wohl dabei
> auf eine unbezahlte "Anlern"Tätigkeit hinausläuft.
Nö, Bezahlung ist freiwillig, aber in vielen anderen, anständigen Firmen 
üblich.

von Wilhelm F. (Gast)


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p-man schrieb:

>Und plötzlich habe ich jeden 2. Tag eine "Aufforderung zum
>Bewerben" (ohne Rechtsfolgebelehrung) im Briefkasten von
>Arbeitsämtern aus ganz Deutschland.

Warst du schon auf Gehirnwäsche, äääh, ich meine Bewerbungstrainings? Da 
hast du doch sicher gelernt, daß man das Paßfoto mal weglassen kann, und 
man eine Mappe, die schon 20 mal im Umlauf war, gerne wieder verwenden 
kann. Ein abgegriffenes Buch liest sich auch viel besser. Die Mappe wird 
eh irgendwann gewinnbringend kistenweise bei Ehbäy mit versteigert. War 
ja kürzlich in den Medien. ;-)

Die Rechtsfolgebelehrung kommt früher oder später auch noch. Dann 
bekommst du beim kleinsten Pieps die Androhung der Streichung von ALG. 
Und wenn du keines beziehst, versuchen sie es mit der 
Rentenanwartschaft, und darfst dich evtl. mit denen auch noch 
herumschlagen. Das ist aber nur halb so schlimm wie die Kürzung von ALG, 
denn bei ALG-Kürzung bekommen auch Vermieter und Krankenkasse kein Geld. 
Äußerst übel das!

von Horrorwitz (Gast)


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Das Arbeitsamt ist ein Moloch. Ich verstehe sowieso nicht, warum das 
eine hoheitliche Aufgabe sein soll, dass das unbedingt Beamte diese 
Arbeit machen müssen. Würden die die Arbeit gut machen, hätten sie auch 
weniger zu tun. Komischerweise wuchst die Mitarbeiterzahl der 
Arbeitsämter, während die Arbeitslosen weniger wurden.

Warum macht man die Arbeitsvermittlung nicht genossenschaftlich?

von Max M. (xxl)


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>Warum macht man die Arbeitsvermittlung nicht genossenschaftlich?

Könnte das AA dann noch unternehmerischen Interessen dienen?

>ALG-Kürzung bekommen auch Vermieter und Krankenkasse kein Geld

Den Vermieter muss der Leistungsempfänger bedienen und wenn das
AlG wegfällt zahlt die Behörde die Kohle direkt an den Vermieter.
Bei der KK bewirkt eine Kürzung von ALG auch eine Kürzung der
Beiträge. Na und? Kannst wie gewohnt zum Arzt gehen. Wenn ALG
gestrichen würde, müssten auch die Beiträge zur KK gestrichen
sein. Dann wirds gefährlich. Ohne KK gehts einfach nicht weil
unsere Gesellschaft an diesen Gesundheitsdienst auch gewöhnt
ist.

von Horrorwitz (Gast)


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Max M. schrieb:
> Könnte das AA dann noch unternehmerischen Interessen dienen?

Macht es doch schon heute. Ich hatte mit dubiosen Beamten zu tun, die 
sich wieder mal mit dubiosen Gehaltsforderungstipp hervortaten. Selbst 
wenn man sagt, man gehe davon aus, € 20k p.a. zu verdienen, sagen die, 
es immer noch zu viel.

von Wilhelm F. (Gast)


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>Wenn ALG gestrichen würde, müssten auch die Beiträge zur KK
>gestrichen sein. Dann wirds gefährlich.

Das war doch aber schon in den Medien, daß Menschen die medizinische 
Leistung verwehrt bekamen... Kann doch nicht alles gelogen und erfunden 
sein.

von Max M. (xxl)


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>Das war doch aber schon in den Medien, daß Menschen die medizinische
>Leistung verwehrt bekamen... Kann doch nicht alles gelogen und erfunden
>sein.
Kann sein das das so in den Medien berichtet worden ist, allerdings
gibts auch Gesetze die teilweise ziemlich widersprüchlich sind.
Grundsätzlich hat jeder bedürftige Bürger das Recht auf eine Wohnung
und medizinische Versorgung. Dem stehen die Sanktionen gegenüber
wenn man nicht nach der behördliche Pfeife tanzt und ein ungehorsamer
Bürger ist. Auch wurde schon darüber berichtet das ein Bürger auch
seine Wohnung verloren hat und im Wohnheim landete. Aber das Wohnheim
kostet auch was und das trägt dann das Jobcenter. Nüchtern betrachtet
wird durch die Sanktionen die Fähigkeit der Selbstverwaltung und
-bestimmung einem genommen. Man sagt dazu auch Entmündigung von 
geschäftsfähigen Personen.(Die Geschäftsfähigkeit bleibt unangetastet).
Ganz aus der Pflicht kann sich der Staat also nicht seiner Verantwortung
entziehen. Das ganze wird nur eben etwas verzerrt und wer sich nicht
wehrt mit einen Anwalt und vor einem Gericht wird aus dieser
Abseitsfalle auch alleine nicht mehr rauskommen. Auch hier hat
der Bürger Anspruch auf Hilfen, z.B. Beratungshilfe und
Prozesskostenhilfe usw.. Ist letztendlich nur eine Frage ob
man gut informiert ist. Nur sind die Menschen die dieses
schwere Los getroffen hat alles andere als gut informiert.
Für die Medien ist das natürlich ein gefundenes Fressen.
Aber das betrifft statistisch nur eine verschwindend geringe Anzahl
an Menschen die so tief sinken. Dann müssen sich die Behörden nämlich
nachsagen lassen versagt zu haben und das mag da keiner hören wollen.
(Beispiel: Jungendämter wenn mal wieder ein Kind wegen Versäumnisse
Schaden nimmt und die Behörde untätig war was in letzter Zeit 
erfreulicherweise kaum noch publik wurde).

von Wilhelm F. (Gast)


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>Aber das betrifft statistisch nur eine verschwindend geringe
>Anzahl an Menschen die so tief sinken.

Ich wußte noch gar nicht, daß offiziell 4 Millionen plus etwa 12 
Millionen Dunkelziffer eine verschwindend geringe Zahl ist.

von Gastino G. (gastino)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich wußte noch gar nicht, daß offiziell 4 Millionen plus etwa 12
> Millionen Dunkelziffer eine verschwindend geringe Zahl ist.

Einfach mal ein Bruttogehalt von mehr als 3500 Euro pro Monat haben und 
dann ist rein statistisch gesehen schon die Wahrscheinlichkeit fast 
Null, jemals auf Hartz4 (und darunter) abzurutschen:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article6458422/Wer-viel-verdient-muss-Hartz-IV-kaum-fuerchten.html

;)

von p-man (Gast)


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"Warst du schon auf Gehirnwäsche, äääh, ich meine Bewerbungstrainings? 
Da
hast du doch sicher gelernt, daß man das Paßfoto mal weglassen kann, und
man eine Mappe, die schon 20 mal im Umlauf war, gerne wieder verwenden
kann."

Nein, ich habe bisher an noch keiner Maßnahme teilgenommen. Ende letzten 
Jahres hieß es von meiner Sachbearbeiterin, dass zur Zeit die Kassen 
knapp wären und keine Kurse mehr so einfach bewilligt werden würden. 
Jetzt scheint es wohl anders zu sein.

Einerseits ist es bei mir Faulheit, sinnlose Bewerbungen zu verschicken. 
Andererseits sehe ich es nicht ein, da Bewerbungen auf allen Seite Geld 
und / oder Zeit kosten. Die Unternehmen müssen diese schließlich in 
irgendeiner Form auch immer bearbeiten. Von daher bewerbe ich mich als 
Java-Entwickler nicht auf Stellen für VB.net, php oder SAP & CO....

Nein, ich suche schon nach sinnvollen Stellenangeboten oder initiativ. 
Die meisten Angebote über die BA sind Mist. Oft handelt es sich dabei 
einfach um Stellen, die offenbar keiner machen möchte oder die 
Bedingungen zu schlecht sind. Oder es sind Scheinanzeigen und keine 
Stelle Dahinter. (von Zeitarbeit und Personalverleih halte ich nichts)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Mach dir eine Bewerbungs HP mit Unterseiten
welche nicht auf einer öffentlich zugänglichen Domäne liegt (irgendwo in 
einem Webspace ohne sie von der entsprechenden Hauptseite zu verlinken).

Dort stappelst du die Unterlagen, welche du immer wieder verschicken 
mußt und ein allgemmeines Bewerbungsanschreiben sowie eine 
Kurzvorstellung mit klar umrissenen Bewerbungsgebiet (speialisiert auf 
JavaScript, blablabla) ......
1 maliger Aufwand 3-4h

Dann schickst du an jede dir offerierte Stelle den Link per mail und 
hast Deine Pflicht getan.
regelmäßiger Auwfand <10 min pro Bewerbung

Unternehmen welche dich besonders interessieren bekommen

1. Ein 1a Anschreiben
2. Einen Individuelle Vorstellung mit Referenzen
3. einen tiptop Lebenslauf
4. den Link auf die Zeugnisse welche für die stelle Relevant sind

Spezieller Aufwand <30 min

Das funktioniert in jeder gewünschten Weise und die BA ist zufrieden.

MfG Winne

von Wilhelm F. (Gast)


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p-man schrieb:

>Nein, ich suche schon nach sinnvollen Stellenangeboten oder
>initiativ.

Diese Stellen, wo was passt, findet man nur leider nicht so oft, wie die 
Agentur es gerne hätte.

>Die meisten Angebote über die BA sind Mist.

Da ist dann die Frage, in wie weit sie dich dazu nötigen können, dich 
genau auf all diese Angebote zu bewerben. Daher meine Idee mit der nicht 
so ausgefeilten Bewerbung, da kommt dann nichts weiteres zurück.

von Peter (Gast)


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Ergänzung zur BA:
Das von der BA ins Netz gestellte Profil bringt nicht so viel Resonanz 
als ein selbst bei der BA reingestellte Profil. (ca. 10x mehr Anfragen, 
teilweise auch vernünftige).

Man kann dort auch sein eigenes Profil über die Jobbörse/Arbeitgeber und 
natürlich auch seine "Konkurrenz" dort finden.

von Pics or it didn't happen (Gast)


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Max M. schrieb:
> Dann wirds gefährlich. Ohne KK gehts einfach nicht weil
> unsere Gesellschaft an diesen Gesundheitsdienst auch gewöhnt
> ist.

Wenn es soweit ist, hilft nur noch eine Straftat und sich verhaften zu 
lassen. Dann ist wieder für alles gesorgt, evtl. gibt es später wieder 
eine Sozialisierungsmaßnahme. Evtl. auch seinen Lebensunterhalt komplett 
mit Straftaten bestreiten und sich nicht erwischen lassen. Das ist 
natürlich das Optimum.

von p-man (Gast)


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naja, es gibt ja noch die freiwillige Zwangsversicherung, die etwa 140 
Euro im Monat kostet. Mit der musste ich mich auch anfreunden, da jeder 
in DE krankenversichert sein muss.

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