Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 230V u. uC auf einer Platine - GND auf PE?


von Sebastian (Gast)


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Hallo,

ich habe auf einer Platine zwei Abschnitte. Der erste, Leistungsteil,
führt Spannungen von 230V Wechselspannung; der andere, Steuerungsteil,
wird mit 5V Gleichspannung versorgt und ist galvanisch vom
Leistungsteil getrennt. Dazwischen liegt eine PE-Leiterbahn.

Nun ist die Frage, ob ich GND mit PE verbinden kann/soll/darf. Wenn ja,
direkt (über eine Leiterbahn) oder nur über einen Widerstand?

Gruß,
sebastian

von Berti (Gast)


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Nein Ja net verbinden! Sonst kannst dir deine galvanische Trennung
aufselchen... und der FI hat auch arbeit...

von Sebastian (Gast)


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Hallo Berti,

das verstehe ich jetzt nicht. Der FI misst doch nur Stromunterschiede
zwischen N und L. Und beide rühre ich nicht an (GND ist ja über Trafo
und Optokoppler völlig galvanisch getrennt). Durch die Verbindung ziehe
ich doch nur GND des Niedervolt-Bereiches auf Erdungspotential.

Gruß,
sebastian

von Thomas Burkhardt (Gast)


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Hi,

das Verbinden mit PE sollte nix schaden und auch den FI nicht stören.
Aber wenn's nicht wirklich sein muss (wegen Bezug zu einer anderen
Schaltung) würde ich es nicht verbinden.

von Sebastian (Gast)


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Welchen Zweck soll das Verbinden denn haben?

Du solltest bedenken, dass du dir dadurch evtl. deine galvanische
Trennung kaputt machst, da in vielen Häusern aus den 50er-Jahren (wie
hier bei uns) noch PE und N im Keller zusammen liegen! In Neubauten ist
das natürlich nicht mehr so, aber bei vielen alten Häusern eben doch.
Und so könnte es zu Ausgleichsströmen über L1->N->Trafo kommen, wobei
ein Gleichanteil den Trafo schnell himmeln kann.

von Thomas Burkhardt (Gast)


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Hi Sebastian,

PE und N liegen immer zusammen :)
Das ist der Trick daran...

Was solls denn da für "Ausgleichsströme" geben, wenn er die
Sekundärseite auf Erde legt?
Er muss es nicht tun, aber wenn die Elektroinstallation fehlerfrei ist,
kann doch nix passieren.

von Sebastian (Gast)


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Hallo nochmal,

vielleicht sollte ich ein bisschen weiter ausholen, um den Einsatzzweck
zu erklären.

Ich will Daten über DMX (RS 485) empfangen um damit einen Dimmer
anzusteuern.

Nun sagt RS 485, dass GND der Schaltung üner 100 Ohm mit dem Schirm der
Leitung und über einen weiteren 100 Ohm Widerstand mit dem Gehäuse
verbunden werden soll (wegen Schirmung/ Potentialausgleich).

Die VDE-Vorschriften wollen aber, dass das Gehäuse (Metall) mit
(idealerweise) 0 Ohm mit PE verbunden werden muss. Diese Vorschrift
muss ich auf jeden erfüllen.

Will ich beide Vorderungen erfüllen, muss ich (zwangsläufig) GND mit
100 Ohm auf PE legen.

Oder reicht es, wenn ich das Gehäuse erde, um ausreichend zu schirmen?

Soweit mein "Roman".

Gruss,
sebastian

von Thomas Burkhardt (Gast)


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Hi,

PE auf Gehäuse, da solltest du der VDE schon nachkommen und gegen die
100 Ohm GND-PE spricht auch nix.

von Sebastian (Gast)


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Genau das wollte ich hören.

Und dass ich den VDEs entsprechen muss, is klar. Sonst stehen einem
irgendwann mal die Haare zu Berge =8-(

;)

Danke für die schnellen Antworten.

Sebastian

von Sebastian (Gast)


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> PE und N liegen immer zusammen :)
> Das ist der Trick daran...

Nein! Sicher nicht. Ich müsste jetzt mein Anlagen-Skript rausholen, in
dem die verschiedenen Netzformen drin waren, aber es gibt 100%ig
Topologien, in denen N und PE nicht direkt verbunden sind.

von Thomas Burkhardt (Gast)


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In der Installation wird entweder ein PEN von der Erde erzeugt, oder bei
geringerem Querschnitt getrennter PE und N.

Iss och schnuppe. Den die Sekundärseite der besagten Schaltung hat
keinen Bezug zu weder L noch N. Wenn der Trafo einen Schluss hat,
dann ist die Verbindung zu PE doch nur von Vorteil...

von Sebastian (Gast)


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@Sebastian:
Bei IT-Netzen ist N nicht geerdet. Die findet man z.B. in
Operationssälen. Nicht bei mir zu Hause.

Aber es ist ja egal, weil der Niedervoltteil, den ich erden will/muss,
ja absolut keine elektrische Verbindung zum Netz (weder zu N noch zu L)
hat. Und wenn das außerhalb meiner Schaltung zusammengeführt wird, ist
mir das also ebenso egal. Selbst bei IT-Netzen wird der
Isolationswächter nicht ansprechen.

@Thomas:
Jup, noch ein Argument dafür. Ist eh schon geplant. Das Layout ist
schon in Arbeit.

Gruß,
Sebastian

von Winfried (Gast)


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100 Ohm halte ich für kritisch. Entweder direkt niederohmig oder
hochohmig über 1 MOhm, wenn es die Schaltung zulässt. Bei
Netzwerkkarten von 3Com (3c900 mit BNC) z.B. wird Masse des
BNC-Steckers hochohmig mit 1MOhm auf Masse gelegt. Das dient wohl eher
dem Abführen von statischen Aufladungen. Trotzdem hat der Widerstand
stolze 1Watt - wohl nicht ohne Grund, daneben liegt fast nur SMD.

Wenn du mit 100 Ohm an PE koppelst, dann holst du dir den HF-Mist an
Störstrahlung ins Gehäuse, weil dann dein GND gegenüber dem Gehäuse
schwingen kann. Bei einem ungünstigen Netz kann es sogar sein, dass du
Potenzialunterschiede von mehreren Volt bei PE hast. Insbesondere dort,
wo PE und N ein Leiter ist. Dieser Potenzialunterschied fällt dann an
dem Widerstand ab und produziert Verlustleistung. Wenn mal ein Blitz
einschlägt, ist dieser Widerstand wohl auch der erste, der gehimmelt
wird. Auch Transienten koppeln voll dort ein. Übrigens: Im Computer ist
GND auch ordentlich niederohmig mit PE verbunden. Miss mal andere Geräte
nach, wird wohl fast überall so sein, wo man ein Metallgehäuse/Chassis
hat.

Was PE und N angeht - in fast allen deutschen Haushalten kommt ein PEN
Leiter in den Hausanschlußkasten. Bei modernen Netzen wird schon dort
in PE und N aufgetrennt. Bei älteren Netzen wird erst nach dem Zähler
aufgetrennt.  Manchmal ist es auch so, dass Anschlußkästen außerhalb
des Hauses sind, wo schon PE und N aufgetrennt ist.

Das ist aber für diesen Fall auch alles Schnuppe, problematisch sind im
Haus immer Netze, wo es nur einen N-Leiter gibt, der in der Steckdose
mit PE gebrückt wird. Hieß früher mal Nullung. Was EMV angeht, ist das
grausam.

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