Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schrittmotor mittels Ringkern entstören


von Gerd (Gast)


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Hallo,

ich möchte einen unipolar betriebenen Schrittmotor (s. Skizze unten) 
entstören, indem ich sämtliche Zuleitungen zum Motor mit ein oder zwei 
Wicklungen durch einen Ringkern (Ferrit) führe.

Frage:
reicht es, wenn ich alle Zuleitungen A bis F parallel (im gleichen 
Wickelsinn) um den Rinkern führe, oder soll ich lieber die Zuleitungen 
zu den Mittenanzapfungen (E, F) der Spulenpaare gegensinnig zu den 
Spulenleitungen (A, B, C, D) aufbringen?





                  E
                  l
 A-------L1-------l------L2--------B



                  F
                  l
 C-------L3-------l------L4--------D



(E und F sind für unipolaren Betrieb auf Platine verbunden)

von Gerd (Gast)


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wenn ich die Zuleitungsstränge für die Spulen A, B, C, D gegensinnig zu 
den Anzapfungen E und F um den Ringkern wickle, müssten sich die 
höherfrequenten Störungen doch im Ringkern kurzschließen, oder?

von Herr_Mann (Gast)


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>wenn ich die Zuleitungsstränge für die Spulen A, B, C, D gegensinnig zu
>den Anzapfungen E und F um den Ringkern wickle, müssten sich die
>höherfrequenten Störungen doch im Ringkern kurzschließen, oder?
das wirds wahrscheinlich sein.

Wahrscheinlich reicht aber auch das gleichsinnige Umwickeln des 
Ferritrings zur Unterdrückung von Störstrahlungen schon aus (wie bei 
externen Computerleitungen oftmals gehandhabt)!?!

von Gerd (Gast)


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...was heißt in dem Zusammenhang "wahrscheinlich"?

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine 
Induktivität nutzt.

Nunja - Käse.

Evtl. hilft es eher, die Versorgungsspannung des Motortreibers zu 
entstören, also ein paar Low-ESR-Kondis spendieren und eine Spule in die 
Versorgungsleitung. Masseführung ist auch noch ein Thema...

Zum Erschrecken kannst Du ja noch ein paar kleine kermaische 
Kondensatoren an die Ausgänge zu dem Schnrittmotor packen um HF zu 
entsören, aber die werden immer umgeladen durch die ANsteuerung, also 
nicht zu groß.

von Gaast (Gast)


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Entweder wickelst du so, dass die Ströme sich aufheben. Dann dämpft der 
Ferrit Gleichtaktstörungen, die ein (bürstenloser) Schrittmotor 
höchstens in geringem Maße aussendet.
Oder du wickelst so, dass die Ströme sich nicht aufheben. Dann geht der 
Ferrit aber sehr schnell in Sättigung, und wäre damit wirkungslos.

Vergiss das mit dem Ferritkern. Was ist das überhaupt für ein 
Schrittmotor, der entstört werden muss? Ob da nicht eher die Ansteuerung 
entstört werden sollte?

Gruß

von Gerd (Gast)


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>Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine
>Induktivität nutzt.
...interessanter Aspekt! Was würde denn passieren?


>Du ja noch ein paar kleine kermaische Kondensatoren an die Ausgänge zu dem 
>Schnrittmotor packen
gibt das nicht einen gedämpften Parallelschwingkreis, der im Takt der 
Ansteuerung vor sich hin schwingt und sendet?

von Mike J. (Gast)


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Zeig doch mal deinen Schaltplan bevor hier lange gerätselt wird.
Kann es sein dass du keinen Snubber nutzt?

von Gerd (Gast)


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die schrittmotoren werden beide mit jeweils einem treiber-IC ULN2803 
angesteuert. zwischen plus und masse des ICs befindet sich ein kerko und 
ein paar mm entfernt ein elko.

ob die weitere entstörung der versorgungsleitungen zum motor (ca. 7cm 
länge) wirklich nötig ist, weiß ich nicht, die ferritkerne würden 
sozusagen vorbeugend zugewickelt.

habe jetzt die motorströme selber nicht im kopf, irgendetwas unter 5V 
und 4R strangwiderstand pro spule... (ULN wird jedenfalls im 
doppelschrittbetrieb nicht nennenswert heiß, d.h. unter 40°C)

von Mike J. (Gast)


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@ Gerd
... 1/2 Schritt Betrieb ;)

von Nicht ohne Pause! (Gast)


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suche mal nach "Stromkompensierte Drossel"

von Bernd Rüter (Gast)


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Gerd schrieb:
>>Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine
>>Induktivität nutzt.
> ...interessanter Aspekt! Was würde denn passieren?

Mit einer Spule erreichst Du, daß der Strom sich nicht sprunghaft 
ändert. Du hast aber schon eine Spule, die Du ansteuerst, was soll denn 
da noch geglättet werden ?


>>Du ja noch ein paar kleine kermaische Kondensatoren an die Ausgänge zu dem
>>Schnrittmotor packen
> gibt das nicht einen gedämpften Parallelschwingkreis, der im Takt der
> Ansteuerung vor sich hin schwingt und sendet?

Ja.
Bei DC-Motoren (Bürsten) setzt man Kerkos ein, weil die Kontakte ja 
freudig unterbrechen. Bei PWM-Ansteuerungen von Spulen hat man höchstens 
Feuer an den Leistungstreibern, weil die Freilauf-Dioden eine Schaltzeit 
haben und da kommt es zu HF-Störungen.
Da können Kerkos etwas helfen.

Eine stromkonpensierte Drossel ist IMHO auch nicht der richtige Weg. Sie 
würden helfen, kapazitive Auskopplungen an das Gehäuse des Motors 
(Abschirmung) zu unterdrücken.
So eine Drossel gehört eher in die Stromversorgung der Steuerung.

von Herr_Mann (Gast)


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Bernd Rüter schrieb:
> Gerd schrieb:
>>>Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine
>>>Induktivität nutzt.
>> ...interessanter Aspekt! Was würde denn passieren?
>
> Mit einer Spule erreichst Du, daß der Strom sich nicht sprunghaft
> ändert. Du hast aber schon eine Spule, die Du ansteuerst, was soll denn
> da noch geglättet werden
Für den Moment des Einschaltens stimmt das. Aber:
Im Abschaltmoment einer Motorspule entsteht durch Stromrichtungsumkehr 
über die Freilaufdiode des ICs doch noch mal ein Störimpuls, würde hier 
der Ringkern in der Leitung nicht doch eine Dämpfung bewirken?

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