Hallo, ich möchte einen unipolar betriebenen Schrittmotor (s. Skizze unten) entstören, indem ich sämtliche Zuleitungen zum Motor mit ein oder zwei Wicklungen durch einen Ringkern (Ferrit) führe. Frage: reicht es, wenn ich alle Zuleitungen A bis F parallel (im gleichen Wickelsinn) um den Rinkern führe, oder soll ich lieber die Zuleitungen zu den Mittenanzapfungen (E, F) der Spulenpaare gegensinnig zu den Spulenleitungen (A, B, C, D) aufbringen? E l A-------L1-------l------L2--------B F l C-------L3-------l------L4--------D (E und F sind für unipolaren Betrieb auf Platine verbunden)
wenn ich die Zuleitungsstränge für die Spulen A, B, C, D gegensinnig zu den Anzapfungen E und F um den Ringkern wickle, müssten sich die höherfrequenten Störungen doch im Ringkern kurzschließen, oder?
>wenn ich die Zuleitungsstränge für die Spulen A, B, C, D gegensinnig zu >den Anzapfungen E und F um den Ringkern wickle, müssten sich die >höherfrequenten Störungen doch im Ringkern kurzschließen, oder? das wirds wahrscheinlich sein. Wahrscheinlich reicht aber auch das gleichsinnige Umwickeln des Ferritrings zur Unterdrückung von Störstrahlungen schon aus (wie bei externen Computerleitungen oftmals gehandhabt)!?!
Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine Induktivität nutzt. Nunja - Käse. Evtl. hilft es eher, die Versorgungsspannung des Motortreibers zu entstören, also ein paar Low-ESR-Kondis spendieren und eine Spule in die Versorgungsleitung. Masseführung ist auch noch ein Thema... Zum Erschrecken kannst Du ja noch ein paar kleine kermaische Kondensatoren an die Ausgänge zu dem Schnrittmotor packen um HF zu entsören, aber die werden immer umgeladen durch die ANsteuerung, also nicht zu groß.
Entweder wickelst du so, dass die Ströme sich aufheben. Dann dämpft der Ferrit Gleichtaktstörungen, die ein (bürstenloser) Schrittmotor höchstens in geringem Maße aussendet. Oder du wickelst so, dass die Ströme sich nicht aufheben. Dann geht der Ferrit aber sehr schnell in Sättigung, und wäre damit wirkungslos. Vergiss das mit dem Ferritkern. Was ist das überhaupt für ein Schrittmotor, der entstört werden muss? Ob da nicht eher die Ansteuerung entstört werden sollte? Gruß
>Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine >Induktivität nutzt. ...interessanter Aspekt! Was würde denn passieren? >Du ja noch ein paar kleine kermaische Kondensatoren an die Ausgänge zu dem >Schnrittmotor packen gibt das nicht einen gedämpften Parallelschwingkreis, der im Takt der Ansteuerung vor sich hin schwingt und sendet?
Zeig doch mal deinen Schaltplan bevor hier lange gerätselt wird. Kann es sein dass du keinen Snubber nutzt?
die schrittmotoren werden beide mit jeweils einem treiber-IC ULN2803 angesteuert. zwischen plus und masse des ICs befindet sich ein kerko und ein paar mm entfernt ein elko. ob die weitere entstörung der versorgungsleitungen zum motor (ca. 7cm länge) wirklich nötig ist, weiß ich nicht, die ferritkerne würden sozusagen vorbeugend zugewickelt. habe jetzt die motorströme selber nicht im kopf, irgendetwas unter 5V und 4R strangwiderstand pro spule... (ULN wird jedenfalls im doppelschrittbetrieb nicht nennenswert heiß, d.h. unter 40°C)
Gerd schrieb: >>Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine >>Induktivität nutzt. > ...interessanter Aspekt! Was würde denn passieren? Mit einer Spule erreichst Du, daß der Strom sich nicht sprunghaft ändert. Du hast aber schon eine Spule, die Du ansteuerst, was soll denn da noch geglättet werden ? >>Du ja noch ein paar kleine kermaische Kondensatoren an die Ausgänge zu dem >>Schnrittmotor packen > gibt das nicht einen gedämpften Parallelschwingkreis, der im Takt der > Ansteuerung vor sich hin schwingt und sendet? Ja. Bei DC-Motoren (Bürsten) setzt man Kerkos ein, weil die Kontakte ja freudig unterbrechen. Bei PWM-Ansteuerungen von Spulen hat man höchstens Feuer an den Leistungstreibern, weil die Freilauf-Dioden eine Schaltzeit haben und da kommt es zu HF-Störungen. Da können Kerkos etwas helfen. Eine stromkonpensierte Drossel ist IMHO auch nicht der richtige Weg. Sie würden helfen, kapazitive Auskopplungen an das Gehäuse des Motors (Abschirmung) zu unterdrücken. So eine Drossel gehört eher in die Stromversorgung der Steuerung.
Bernd Rüter schrieb: > Gerd schrieb: >>>Du willst also einen induktiven Motor entstören, indem Du eine >>>Induktivität nutzt. >> ...interessanter Aspekt! Was würde denn passieren? > > Mit einer Spule erreichst Du, daß der Strom sich nicht sprunghaft > ändert. Du hast aber schon eine Spule, die Du ansteuerst, was soll denn > da noch geglättet werden Für den Moment des Einschaltens stimmt das. Aber: Im Abschaltmoment einer Motorspule entsteht durch Stromrichtungsumkehr über die Freilaufdiode des ICs doch noch mal ein Störimpuls, würde hier der Ringkern in der Leitung nicht doch eine Dämpfung bewirken?
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