Forum: Offtopic Ursache von Schimmel ausmachen


von Chris S. (-fx-)


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Wir haben im Schlafzimmer in einer Ecke (2 Aussenwände) Schimmel, sowohl 
verstärkt im unteren Bereich, aber auch ganz oben in der Ecke. Eine Wand 
hat eine Rigipsplatte davor, die Andere besteht nur aus Mauerwek und 
Putz. Der Boden zwischen Erdgeschoss und 1. Stock (wir) besteht 
altbautypisch aus einer mit irgendwas aufgefüllten Holzkonstruktion.

Möchte eigene Fehler beim Lüften nicht auschließen und das Problem 
beheben, jedoch hat sich noch eine weitere Möglichkeit ergeben. Der 
Haushalt unter uns hat genau unter dieser Ecke seine Dusche und die 
Decke dort drüber sieht sehr ungesund aus.

Ist es möglich, dass der Schimmel von unten in die Wand kommt oder 
zumindest die verstärkte Feuchtigkeit durch die Dusche darunter dazu 
beiträgt ?

Kann Infolge dessen auch die obere Ecke schimmeln oder ist das doch eher 
ein Hinweis auf ein Lüftungsproblem ?

Wäre Schimmel im Mauerwerk zu erkennen oder ist das nur was für 
Spezialisten ?

Inwiefern ist der Vermieter verpflichtet bezüglich das Schimmels im 
Haushalt unter uns einen Spezialisten zu Rate zu ziehen ? (Es geht 
einfach darum, dass nicht selber rumgepfuscht wird, um das Problem 
temporär zu "verstecken")

von Axel L. (axel_5)


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>Ist es möglich, dass der Schimmel von unten in die Wand kommt oder
>zumindest die verstärkte Feuchtigkeit durch die Dusche darunter dazu
>beiträgt ?
Kann schon sein, wenn die Feuchtigkeit da hoch zieht.

>Kann Infolge dessen auch die obere Ecke schimmeln oder ist das doch eher
>ein Hinweis auf ein Lüftungsproblem ?
Eher nicht. Der Schimmel in der oberen Ecke spricht eher gegen die 
Duschtheorie.

Grundsätzlich sind solche Hausecken immer kritisch, weil die Wände dort 
von zwei Seiten gekühlt werden. Wenn dann auch noch das Schlafzimmer mit 
17° geheizt wird, schreit das nach Schimmel. Man kann das natürlich 
durch Dämmung von aussen in den Griff bekommen, das ist dann aber schon 
die Luxusvariante.

Grundsätzlich mal ein paar Tips:

0. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit halten als kalte. Wann immer warme 
Luft an kalte Wände kommt, wird es kritisch. Daraus ergeben sich die 
folgenden Tipps.

1. Schlafzimmer tagsüber nicht zu kalt lassen. Die Wände kühlen ab, wenn 
man dann darin schläft, kondensiert die Atemluft an den Wänden. Oder die 
warme Luft aus den anderen Zimmern kondensiert.

2. Mehrmals am Tag kurz und kräftig lüften. Kurz bedeutet max. ein paar 
Minuten. Dafür aber alle Fenster richtig auf, es muss richtig ziehen. 
Wenn man die kalte Luft spürt, kann man schon wieder zu machen. Die 
Wände dürfen auf keinen Fall abkühlen, es soll lediglich die feuchte, 
verbrauchte Luft abziehen.

3. Niemals Fenster auf Kipp stellen.

4. Wenn man unbedingt tagsüber das Schlafzimmer nicht heizen will, 
wenigstens die Türe zulassen, damit nicht die warme Luft ins 
Schlafzimmer kommt und an den kalten Wänden kondensiert.

Gruss
Axel

von M. S. (bugles)


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>Der Haushalt unter uns hat genau unter dieser Ecke seine Dusche und die
>Decke dort drüber sieht sehr ungesund aus.

Der Schimmel von unten kommt bestimmt von den Nachbarn. Der Schimmel da 
oben liegt wahrscheinlich an Euch bzw. das die Luftfreuchtigkeit von da 
unten immer so hoch ist.

>Ist es möglich, dass der Schimmel von unten in die Wand kommt oder
>zumindest die verstärkte Feuchtigkeit durch die Dusche darunter dazu
>beiträgt ?

Aber definitiv. Feuchtigkeit von Wänden wie ein Schwam aus dem Erdreich 
bis nach oben gesaut werden. Wobei ich dabei bleibe das es bei dir 
wahrscheinlich die Dusche ist. Wenn es da eh schon schimmelt.

>Wäre Schimmel im Mauerwerk zu erkennen oder ist das nur was für
>Spezialisten ?

Ich glaube nicht so einfach. Außerdem ist es auch nicht sehr gesund 
dadrin rumzu wühlen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Wahrscheinlich kommts von Unten.( Wie die Vorposter schon
schrieben )

Am häufigsten bekommt man feuchte Wände und Schimmel
aber im Schlafzimmer.
( Warum eigentlich kalt schlafen? )

Die einfachste Abhilfe:
Heizung anschalten, Schlafgewohnheiten auf Sommer um-
stellen und die Tür immer offen lassen.

Dann erledigt sich das von selbst.

Wenn das Schlafzimmer der kühlste Raum der Wohnung ist,
sind Feuchteschäden fast unabwendbar.

von Chris S. (-fx-)


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Dann wäre das wohl fast geklärt und wir werden den Vermieter und/oder 
die Nachbarn wohl dazu anhalten müssen, da etwas zu ändern.

Im Nachhhinein fällt mir noch ein, dass im Keller unter deren Bad 
ebenfalls ein wenig was im Argen ist, da sind schon Teile der 
ursprünglichen Decke abgebröselt. Möglicherweise ist ja auch (unter 
Anderem) die Silikonfuge der Duschwanne undicht.

Bis das alles geklärt ist würde wohl ein paar Tage dauern, da der 
Hauptmieter unter uns derzeit nur wochenends zu Hause ist.

Eine entscheidende Frage drängt sich mir auf: Die Tage (möglicherweise 
diese Woche noch) kommen neue Matrazen, die man naürlich nicht in ein 
"verseuchtes" Schlafzimmer legen möchte.

Wie wird man dem Problem zumindest temporär Herr, damit man sich bis zur 
vollständigen Klärung keine Sorgen machen muss ?

Tapete an der Stelle runter wäre die eine Sache, aber wer sagt mir, ob 
der Schimmel nicht im Mauerwerk/Rigips hängt ?

Optisch zu erkennen oder nur im Labor nachweisbar ?

Massenweise Pestizide sind ja auch nicht das Gesündeste. Oder kann man 
bei noch recht kleinen Flächen damit leben ?

von Uhu U. (uhu)


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Chris S. schrieb:
> Massenweise Pestizide sind ja auch nicht das Gesündeste. Oder kann man

Wenn, dann sowieso nur Fungizide.

von Chris S. (-fx-)


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>Wenn, dann sowieso nur Fungizide.

Äh, ja klar :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Schimmel bzw. Durchfeuchtung von Wandteilen kannst du
nicht auf die Schnelle beheben.
( Das hat ja auch lang gedauert, bis es soweit war )

Die schnellste Lösung zur Austrocknung:
Ändere die Funktion des Zimmers.
( Schlafzimmer in einen anderen Raum verlegen )

Jetzt kannst du die Heizung voll aufdrehen, ( Voll! )
und den Raum und die Wände trockenheizen .

Und mal keine übertriebene Angst vor den Heizkosten,
die Wärme bleibt ja im Haus.

Die Luftfeuchtigkeit einer Wohnung sucht sich halt
das kälteste Wandstück,( meist im Schlafzimmer ) um sich
dort in der Wand zu verkrümeln.

Dadurch sinkt dann die Isolierfähigkeit und noch mehr Feuchtigkeit
dringt ein.

Da muss man halt was gegen tun.

von Max M. (xxl)


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Na, die Ursache für den Schimmel muss erst mal beseitigt werden.
Die Feuchte in der Wand kann man messen und dort wo die am höchsten
ist deutet die auf die Ursache. Wenn der Vermieter da in die Plicht
genommen wird kann ich mir schon denken was der sagen wird.
Nämlich das man selbst schuld ist wegen zu geringem oder falschem
Lüftungsverhalten. Das ist die beliebstete Ausrede in dem Bereich
überhaupt(ist ja auch am billigsten). Sollte sich die Ursache
bestätigen sollten Fachleute das Problem beseitigen. Z.b. könnten
die Löcher in die Wand bohren und ein Abdichtungsmittel injizieren
damit die Mauer wieder dicht wird. Auch die Dämmung draußen sollte
überprüft werden. Wenn Feuchtigkeit durch einen unerkannten Riss
in der Fassade eindringt muss man evtl. noch eine lange Zeit mit
dem Problem leben was nicht sehr gesund ist.

von Bernd F. (metallfunk)


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Max M. schrieb:
> Na, die Ursache für den Schimmel muss erst mal beseitigt werden.
> Die Feuchte in der Wand kann man messen und dort wo die am höchsten
> ist deutet die auf die Ursache.

Das wäre zu einfach gedacht.

Wenn ich mein Schlafzimmer schön kalt halte, hab ich da die größte
relative Feuchte.
Bei jedem Öffnen der Tür kommt zusätzliche Feuchte von
den anderen Zimmern dazu.
Zusätzlich noch die Befeuchtung durch Atemluft während
des Schlafens.

Wenn dann noch Außenwandbereiche durch einen Kleiderschrank
von der Luftzirkulation abgesperrt sind, tritt eine
langsame Durchfeuchtung dieser Wandbereiche ein

Als Folge sinkt der Dämmwert und das Ganze wird noch schlimmer.

Es ist also durchaus möglich, daß in einem Haus Baufehler
bzw. schlecht gedämmte Bereiche sind, evtl. sogar Stellen
an denen Wasser eintritt, ohne das dort Schäden entstehen.

Die Schäden mit durchfeuchteten Wandbereichen ( Schimmel )
treten manchmal auch ganz woanders auf.

von Bernd F. (metallfunk)


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Von einer feuchten Stelle an der Wand die richtigen
Schlüsse zu ziehen ist ähnlich wie die Sache mit der
Betondecke und der Flachdachabdichtung.

( Nicht einfach ! )

von Bernd F. (metallfunk)


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Wenn ich in allen Räumen ( Auch im Schlafzimmer, Bad usw. )
die gleiche Temperatur habe, und alle Türen immer offen
sind, dann kann ich natürlich eine feuchte Wandfläche
als schadhaft detektieren.
( Schlecht gedämmt oder eindringende Feuchtigkeit )

Solange ich aber unterschiedliche Raumtemperaturen und
unterschiedliches Nutzungsverhalten ( Bad, Küche )habe,
ist die Ursachenforschung einer Durchfeuchtung kompliziert
und knifflig.

von Axel L. (axel_5)


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>Dann wäre das wohl fast geklärt und wir werden den Vermieter und/oder
>die Nachbarn wohl dazu anhalten müssen, da etwas zu ändern.
Also wie Du aus den Kommentaren darauf kommst, ist mir schleierhaft.

>Bis das alles geklärt ist würde wohl ein paar Tage dauern, da der
>Hauptmieter unter uns derzeit nur wochenends zu Hause ist.
Wenn der da nur zweimal die Woche duscht, ist es eher unwahrscheinlich, 
dass die Feuchtigkeit bis nach oben in Dein Zimmer zieht. Schon gar 
nicht bis in die obere Ecke. Da gibt es nicht viel zu klären.

Da würde ich dann doch eher auf ein Lüftungsproblem tippen, auch wenn so 
eine Hauswand natürlich schon kritisch ist. Aber da muss man dann eben 
besonders sorgfältig (nicht lange) lüften.

Gruss
Axel

von Bernd F. (metallfunk)


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Axel,
JA !

von Thilo M. (Gast)


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Es wurden ja schon alle Faktoren genannt, mit Sicherheit ist es aber ein 
Zusammenspiel vieler Faktoren:
- das Bad unter euch wird schlecht/gar nicht gelüftet
- euer Schlafzimmer ist zu kalt (nicht unter 18°C kommen lassen)
- die Aussenwände und Zwischenböden sind schlecht isoliert
- Wassereintritt durch das Dach oder die Fenster

Der Effekt tritt oft bei sanierten Altbauten auf, dort muss man, wie 
oben schon geschrieben, Stoßlüften, und zwar mindestens zweimal am Tag.

von Bernd F. (metallfunk)


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Jetzt hab ich doch glatt einen Kusch gemacht. :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Generell gilt, daß der Einbau besserer Fenster und Türen,
die fast panische Angst die teure Heizenergie rauszulassen,
aber auch die Abwesenheit tagsüber ( Beide arbeiten ),
zu einer enormen Verbreitung der Schimmelproblematik
geführt hat.

Früher (TM) gab es das so nicht.

Gute Nacht!

von Thilo M. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Generell gilt, daß der Einbau besserer Fenster und Türen,
> die fast panische Angst die teure Heizenergie rauszulassen,
> aber auch die Abwesenheit tagsüber ( Beide arbeiten ),
> zu einer enormen Verbreitung der Schimmelproblematik
> geführt hat.
>
> Früher (TM) gab es das so nicht.
>
> Gute Nacht!

So ist es!
Darum: Stoßlüften. Dabei kühlen das Inventar un die Wände nicht aus, die 
Wohnung ist schnell wieder warm.
Und bloß nicht die Heizung zu stark absenken, wenn keiner daheim ist. 
Unter 17°C liegt schnell der Taupunkt und es kommt zu Schimmelbildung.

von Chris S. (-fx-)


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>>Dann wäre das wohl fast geklärt und wir werden den Vermieter und/oder
>>die Nachbarn wohl dazu anhalten müssen, da etwas zu ändern.
>Also wie Du aus den Kommentaren darauf kommst, ist mir schleierhaft.

Ich dachte die Meinung herauszuhören, dass es durchaus sein kann, dass 
von dem Duschbereich eine erhöhte Menge an Feuchtigkeit durch die Wand 
zieht. D

Sollte nicht heissen, dass man selber nicht noch besser auf 
entprechendes Lüften achtet.

>>Bis das alles geklärt ist würde wohl ein paar Tage dauern, da der
>>Hauptmieter unter uns derzeit nur wochenends zu Hause ist.
>Wenn der da nur zweimal die Woche duscht, ist es eher unwahrscheinlich,
>dass die Feuchtigkeit bis nach oben in Dein Zimmer zieht. Schon gar
>nicht bis in die obere Ecke. Da gibt es nicht viel zu klären.

Naja, das stimmt nicht ganz. Er hat einen Untermieter und seine Freundin 
ist auch meistens da. Dass er unter der Woche nicht da ist ist auch nur 
ein temporärer Zustand.

>Es wurden ja schon alle Faktoren genannt, mit Sicherheit ist es aber ein
>Zusammenspiel vieler Faktoren:
>- das Bad unter euch wird schlecht/gar nicht gelüftet
möglich
>- euer Schlafzimmer ist zu kalt (nicht unter 18°C kommen lassen)
Ja
>- die Aussenwände und Zwischenböden sind schlecht isoliert
Zwischenböden sicherlich, Aussenwand wurde vor ca. 5 Jahren neu verputzt 
(allerdings ohne besondere Wärmedämmmaßnahmen zu ergreifen)
>- Wassereintritt durch das Dach oder die Fenster
nein


>Und bloß nicht die Heizung zu stark absenken, wenn keiner daheim ist.
>Unter 17°C liegt schnell der Taupunkt und es kommt zu Schimmelbildung.

Das ist insgesamt ein Problem, da die Dämmung nicht sonderlich ist. In 
Verbindung mit teils offenen Türen (da Katzen) kann man sich zu kalten 
Zeiten richtig arm heizen, wenn man gerne "Normaltemperaturen" von 
20-21°C hätte.

Das Schlafzimmer zumindest einen Teil des Tages besser zu beheizen 
sollte aber dank geschlossener Tür machbar sein und wird beherzigt 
werden.

von Max M. (xxl)


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>Unter 17°C liegt schnell der Taupunkt und es kommt zu Schimmelbildung.
Wenn der Wandaufbau entsprechend ist könnte der Fall eintreten, aber
tatsächlich liegen gar nicht genügend Informationen vor damit man
das einschätzen kann. Ich habe selbst mit Wanddurchfeuchtung zu
kämpfen, weiß aber genau wo es herkommt und wo der Fehler liegt.
Wenn die Wand feucht ist bildet sich gewöhnlich ein bestimmtes
Feuchtigkeitsbild aus und das ist bei bestimmten Ursachen typisch
und wenn nicht sichtbar sehr wohl messbar. Wenn man das nicht machen
will ist auch niemanden zu helfen.

von Unbekannt U. (Gast)


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Ganz einfacher erster Schritt: Luftfeuchtigkeit und Temperatur mal grob 
messen.

Es gibt in Discounter diese billigen Funk-Wetterstationen mit Feuchte- 
und Temperaturmessung. Die sind zwar nicht die genausten, aber für eine 
erste Hausnummer ganz gut zu gebrauchen.

So ein Dinges kaufen. Und dann hängst Du das Funkmodul, das 
normalerweise draussen aufgehängt werden soll, in die kritsche Ecke. Die 
Wetterstation selbst in einen warmen Raum, ohne Feuchte-Eintrag, am 
besten Wohnzimmer.

So und nun vergleichst Du mal die Messwerte zwischen Wohnzimmer und 
kritischer Ecke eine zeitlang.

Wenn es in der Ecke immer kühl ist und deutlich feuchter dann weisst Du 
woran Du bist.

Ganz grobe Hausnummer: Bei einer (andauernden) relativen Feuchte von 
über 60% bei Temperaturen unter 19°C fühlt sich der Schimmel wohl.

von Unbekannt U. (Gast)


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> Das Schlafzimmer zumindest einen Teil des Tages besser zu beheizen
> sollte aber dank geschlossener Tür machbar sein und wird beherzigt
> werden.

Noch ein Tip: Geschlossene Räume sind mist.

Offene Wohnungen sind am wenigsten von Schimmel betroffen. Geschlossene 
(kleine und kalte) Räume am meisten.

Der Grund ist einfach: Wenn alles offen ist, hast Du eine viel größere 
Luftbewegung in der ganzen Wohnung. Falls irgendwo lokal erhöhte 
Feuchtigkeit auftritt, wird sie schnell und effektiv auf die ganze 
Wohnung verteilt.

Und es ist dann auch alles gleich warm. Kein kalten Ecken usw.

Der Nachteil ist, dass ich der Staub besser verteilt. Allerdings ist das 
auch ein guter Indikator, dass die Luftumwälzung in der Wohnung gut 
funktioniert.

von Chris S. (-fx-)


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>Noch ein Tip: Geschlossene Räume sind mist.

Lässt sich leider nicht ändern, habe meine Tieerhaarallergie nur solange 
im Griff, solange sich die Katzen nicht in´s Bett legen können. Und das 
tun sie liebend gerne, wenn die Möglichkeit besteht :)

Aber Tipp mit der Wetterstation ist gut - werde mal in den 
Angebotsprospekten darauf achten ...

von Tobias X. (Gast)


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Hallo,

ich  hatte ein ähnliches Problem in meinem Schlafzimmer, wenn auch 
glaube ich nicht ganz so stark.
Mein Schlafzimmer ist auch relativ klein, hat eine Außenwand vor der ein 
großer Schrank steht und wird auch weniger geheizt als die anderen 
Räume. Ich hatte dann nach einiger Zeit leichten Schimmelansatz im 
Bereich der Fußleisten.
Habe dann entsprechend sämtliche Tapeten entfernt, zum Teil auch den 
Putz und das Ganze mit einem Schimmelentferner aus dem Baumarkt 
behandelt. Anschließend wieder neu verpuzt und tapeziert.
Damit das Problem nicht wieder auftritt steht der Schrank nun mit etwas 
Abstand zur Wand um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen. Und ich 
habe bei mir Schalfzimmer jetzt einen Raumluftentfeuchter stehen der die 
Luftfeuchtigkeit auf ein normales Maß absenkt.

http://www.uhu.de/produkte/luftentfeuchter.html

Vielleicht wäre so ein Entfeuchter schon mal fürs erste eine Möglichkeit 
um das Problem wenigstens etwas zu bremsen und die weitere 
Schimmelneubildung etwas aufzuhalten.

Wenn die Ursache gefunden und behoben ist, bleibt dir nichts anderes 
üblich als den Raum komplett zu renovieren. D.h. betroffenen Putz und 
Rigpswände entfernen. Ggf. sich auch von Möbeln und ähnliches trennen. 
Hier natürlich auf entsprechenden Atemschutz achten.

Sollte es da Stress mit dem Vermieter geben würde ich an deiner Stelle 
schon mal Ausschau nach einer neuen Wohnung halten.

Gruß Tobias

von Claudio H. (bastelfinger)


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Wenn in der Wohnung Schimmel blüht,
schlägt es dir bald aufs Gemüt,
doch als Mieter hast du Glück:
such dir ein neues Wohnungsstück

Ich würde nicht in einer Wohnung mit Schimmel bleiben, selbst wenn der 
Schimmel eigentlich beseitigt wurde.

von Johannes S. (demofreak)


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Ist der Tip mit dem Heizen des betreffenden Raumes wirklich immer 
richtig?

Wenn an der schimmligen Stelle eine Kältebrücke in der Wand ist, würde 
doch wärmere (und damit potentiell feuchtigkeitshaltigere) Luft das 
Problem eher verschärfen als verbessern?

von Tobias X. (Gast)


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Den Raum zu heizen macht in so Fern Sinn, dass man durch die höhere 
Raumtemperatur die Feuchtigkeit aus den Wänden herrausholt. Anschließend 
lüftet (Stoßlüften) man dann und tauscht die warme Luft mit hoher 
Feuchtigkeit gegen kalte mit niedriger Feuchtigkeit aus.

von Max M. (xxl)


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Ohne Ursachenforschung und -beseitigung wird das Problem aber nicht
gelöst trotz aller gut gemeinten Laienvorschläge.

>Aber Tipp mit der Wetterstation ist gut - werde mal in den
>Angebotsprospekten darauf achten ...

Rausgeschmissenens Geld weil sich damit nur die durchschnittliche
Feuchte des Raumes erfassen und bewerten lässt. Um das Problem zu
beseitigen vollkommen unbrauchbar.
Das hier ist besser und gibts auch günstiger im Baumarkt:
http://cgi.ebay.de/Holz-und-Baufeuchtemessgeraet-BT300-gegen-feuchte-Waende_W0QQitemZ250563982503QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_77?hash=item3a56c6f4a7

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Vermutlich sind die Fenster aus "Energiespargründen" zu dicht. Mit dem 
vielbeschworenen "Stoßlüften" lässt sich zwar die Raumluft austauschen, 
die in der Wand befindliche Feuchtigkeit aber interessiert sich nicht 
dafür, was man mit einem Luftfeuchtemessgerät mit drei Messungen leicht 
erkennen kann:

- Unmittelbar vor dem Stoßlüften
- Unmittelbar danach
- ein bis zwei Stunden danach

Liegt der dritte Wert in einer ähnlichen Größenordnung wie der erste, so 
ist genügend Feuchtigkeit im Baukörper vorhanden, um jede 
"Stoßlüftungsversuche" ins Leere verpuffen zu lassen.

von Axel L. (axel_5)


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Durch die wärmere Luft wird natürlich auch die Wand wärmer.

Und die Feuchtemenge in der Luft bleibt ja erstmal die gleiche, nur dass 
die bei der höheren Wandtemperatur nicht kondensiert. Die relative 
Luftfeuchtigkeit sinkt auch bei höheren Lufttemperaturen.

Natürlich nur wenn regelmässig gelüftet wird.

>bleibt dir nichts anderes
>üblich als den Raum komplett zu renovieren. D.h. betroffenen Putz und
>Rigpswände entfernen. Ggf. sich auch von Möbeln und ähnliches trennen.
>Hier natürlich auf entsprechenden Atemschutz achten.

Das halte ich komplett für übertrieben. Schimmel hast Du auch im Wald, 
im Garten etc. . Das ist ein natürlicher Teil unserer Umwelt. In der 
Regel gibt es draussen sogar deutlich mehr Schimmelsporen als im 
Innenraum. Wenn Du so an die Sache rangehst, darfst Du auf keinen Fall 
in den Wald gehen.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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>Liegt der dritte Wert in einer ähnlichen Größenordnung wie der erste, so
>ist genügend Feuchtigkeit im Baukörper vorhanden, um jede
>"Stoßlüftungsversuche" ins Leere verpuffen zu lassen.

Naja, durch konsequentes Stosslüften, was bei diesen Aussentemperaturen 
die Luftfeuchte auf deutlich unter 50% hält, trocknet die Wand schon 
aus. Bautrockner machen ja nichts anderes.

Wenn natürlich jahrelang falsch gelüftet wurde, ist das nicht mit einmal 
Stosslüften zu beheben.

Gruss
Axel

von Johannes S. (demofreak)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Und die Feuchtemenge in der Luft bleibt ja erstmal die gleiche, nur dass
> die bei der höheren Wandtemperatur nicht kondensiert. Die relative
> Luftfeuchtigkeit sinkt auch bei höheren Lufttemperaturen.

Die Wandtemperatur wird ja nicht höher, wenn in der Wand eine 
Kältebrücke ist. Es erhöht sich nur die Temperaturdifferenz zwischen 
Raumluft und Wand.

Solche Kältebrücken hat man regelmässig an schlecht eingebauten Fenstern 
oder Türen, oder an Stellen, wo z.B. Metallträger in der Wand verankert 
sind.

von Tobias X. (Gast)



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Axel Laufenberg schrieb:
> Das halte ich komplett für übertrieben. Schimmel hast Du auch im Wald,
> im Garten etc. . Das ist ein natürlicher Teil unserer Umwelt. In der
> Regel gibt es draussen sogar deutlich mehr Schimmelsporen als im
> Innenraum. Wenn Du so an die Sache rangehst, darfst Du auf keinen Fall
> in den Wald gehen.

Schimmel ist aber nicht gleich Schimmel. Manche sind giftig und manche 
nicht. Schließlich gibt es ja z.B. auch Blauschimmelkäse welchen man 
bekanntlicherweise problemlos essen kann, da nicht ungesund. Hingegen 
die Schimmelsorten die sich z.B. auf Brot ansiedeln sind hingegen giftig 
und sollte man daher nicht essen.
Und die Schimmelsorten die man bei Feuchtigkeitsproblemen im Haus hat 
sind giftig, zum Teil sogar sehr giftig. Und die wird man nur durch 
umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wieder los. Auch das abtöten bringt 
nichts, da auch die abgetöteten Schimmelsporen immer noch 
gesundheitsschädlich sind.

Anbei noch eine Empfehlung vom Gesundheitsamt Bremen.

von Axel L. (axel_5)


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>Und die Schimmelsorten die man bei Feuchtigkeitsproblemen im Haus hat
>sind giftig, zum Teil sogar sehr giftig. Und die wird man nur durch
>umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wieder los.

Die wirst Du gar nicht los. Die sind immer in der Luft, die kommen ja 
auch nicht aus dem Nichts, sondern schweben kontinuierlich in der Luft 
und lassen sich dann auf der feuchten Wand nieder.

>Die Wandtemperatur wird ja nicht höher, wenn in der Wand eine
>Kältebrücke ist.
Doch, wird sie.

Gruss
Axel

von Tobias X. (Gast)


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@Axel

Klar hat man die immer, die Frage ist halt nur in welcher Konzentration. 
Und wenn der Schimmel sichtbar an der Wand wächst, dann ist die 
Konzentration eindeutig zu hoch und damit gesundheitsschädlich. Und um 
dieses Problem zu lösen gibt es nur einen Weg.

1. Schritt:
Problem der zu hohen Feuchtigkeit beheben.
2. Schritt:
Schimmel entfernen.

Warum sonst haben soviele Leute gesundheitliche Probleme wenn sie in 
Wohnungen mit starkem Schimmelbefall wohnen, wenn der Schimmel deiner 
Meinung nach gar nicht so gefährlich ist.

von Uhu U. (uhu)


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Tobias C. schrieb:
> Und die Schimmelsorten die man bei Feuchtigkeitsproblemen im Haus hat
> sind giftig, zum Teil sogar sehr giftig.

Es sind wohl meistens Aspergillus-Arten und die kommen nun wirklich 
überall vor und sind auch mit raffinierten Reinigungsrieten nicht aus 
der Welt zu schaffen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Aspergillus

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Tobias C. schrieb:
>> Und die Schimmelsorten die man bei Feuchtigkeitsproblemen im Haus hat
>> sind giftig, zum Teil sogar sehr giftig.
>
> Es sind wohl meistens Aspergillus-Arten und die kommen nun wirklich
> überall vor und sind auch mit raffinierten Reinigungsrieten nicht aus
> der Welt zu schaffen.


Wie so oft:
Die Dosis macht das Gift.

von Uhu U. (uhu)


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Karl heinz Buchegger schrieb:
> Wie so oft:
> Die Dosis macht das Gift.

Ja klar. Aber diese aufwendigen Reinigungsoperationen mit Amputation 
halber Mauern etc. bringen nichts.

Zuerst muß die Feuchtigkeitszufuhr möglichst weit reduziert werden, daß 
den Pilzen die Assimilation unmöglich gemacht wird und dann muß der 
Pilzbewuchs oberflächlich entfernt werden - mit samt Tapete.

Wenn keine Pilze mehr wachsen, entstehen keine neuen Sporen und die 
Konzentration nimmt ab.

von Tobias X. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Zuerst muß die Feuchtigkeitszufuhr möglichst weit reduziert werden, daß
> den Pilzen die Assimilation unmöglich gemacht wird und dann muß der
> Pilzbewuchs oberflächlich entfernt werden - mit samt Tapete.


Richtig, zuerst muss das Feuchtigkeitsproblem gelöst werden, da gebe ich 
dir recht. Aber das oberflächliche entfernen bring nur was, wenn der 
Schimmel auch nur oberflächlich gewachsen ist. Ist er aber schon tiefer 
vorgedrungen, müssen auch die tieferliegenden Schichten wie z.B. der 
Putz entfernt werden.

von Axel L. (axel_5)


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>Ist er aber schon tiefer
>vorgedrungen, müssen auch die tieferliegenden Schichten wie z.B. der
>Putz entfernt werden.
Warum, solange der Schimmel da nicht in Mengen raus kann ? Schimmelfrei 
kriegt man die Bude sowieso nicht.

>Warum sonst haben soviele Leute gesundheitliche Probleme wenn sie in
>Wohnungen mit starkem Schimmelbefall wohnen, wenn der Schimmel deiner
>Meinung nach gar nicht so gefährlich ist.
Es hatten auch schon Leute neben einem Handymast gesundheitliche 
Probleme als der noch gar nicht eingeschaltet war.

Es gibt sicher Leute, die gesundheitlich vorbelastet sind. Bei denen 
kann sowas Sinn machen. Aber generell würde ich die Kirche im Dorf 
lassen.

Gruss
Axel

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Generell gilt, daß der Einbau besserer Fenster und Türen,
>> die fast panische Angst die teure Heizenergie rauszulassen,
>> aber auch die Abwesenheit tagsüber ( Beide arbeiten ),
>> zu einer enormen Verbreitung der Schimmelproblematik
>> geführt hat.
>>
>> Früher (TM) gab es das so nicht.
>>
>> Gute Nacht!
>
> So ist es!
> Darum: Stoßlüften. Dabei kühlen das Inventar un die Wände nicht aus, die
> Wohnung ist schnell wieder warm.
> Und bloß nicht die Heizung zu stark absenken, wenn keiner daheim ist.
> Unter 17°C liegt schnell der Taupunkt und es kommt zu Schimmelbildung.

Puh, viel geschrieben in der Zwischenzeit, kann aber aus eigener Sache 
nur zustimmen. Letztens wurden unsere Fensterscheiben im Rahmen neu 
abgedichtet. Davor habe ich das mit dem Lüften auch nicht ernst 
genommen. War auch kein Problem. Jetzt habe ich nen Schimmelfleck an der 
Hausecke (2 Außenwände).

Tja. Also musste ich auch lernen richtig zu lüften/heizen. Und das bei 
einem Zimmer, das knapp 6m² hat.

von Chris S. (-fx-)


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>Puh, viel geschrieben in der Zwischenzeit, ...

Ja, meine ich auch.

Wegen dem Thema Gesundheitsschädlichkeit und on man überhaupt was machen 
sollte kommt es ganz darauf an ...

- Es ist (noch) nicht viel Schimmel, lange nicht in dem Maße wie die 
meisten Bilder der google Bildersuche zum Thema Schimmel zeigen.

- Weil immer wieder die Möbelkommentare kommen: es steht nichts davor

- Auch die Fenster sind nicht aus "neuestem Stand" und somit absolut 
dicht

- Umziehen werden wir nicht gleich, Aufwand und Kosten stehen in keinem 
Verhältnis

- Auch sonst wird es keinen großen Streit geben, wegen 2 Bahnen Tapete, 
ein bisschen Putz oder Gips, Schimmelentferner und ein wenig Farbe 
behänge ich mich doch nicht mit dem Vermieter - das sind mir meine 
Nerven zu schade

- Auszudiskutieren gibt es nur etwas, wenn sich erhöhte Wandfeuchte 
durch die Dusche darunter bestätigen sollte, aber das sollte alles 
regelbar sein

- Solche Feuchtemessgeräte werde ich mal in Betracht ziehen oder 
schauen, ob ich mir mal irgendwo eins leihen kann

- Thema "mach doch keinen Hehl aus ein bisschen Schimmel": als 
Allergiker muss man  mit so Geschichten immer etwas vorsichtig sein

- Unabhängig davon wird es auch schon aus optischen Gründen eine 
Beseitigung geben ...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> - Auch die Fenster sind nicht aus "neuestem Stand" und somit absolut
> dicht

Wie meinen?

von Chris S. (-fx-)


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>> - Auch die Fenster sind nicht aus "neuestem Stand" und somit absolut
>> dicht

>Wie meinen?

Gemeint war, dass sie nicht so astrein luftdicht / wärmeislorierend sind 
wie moderne Fenster aus den letzten sagen wir mal 5 Jahren (geschätzte 
20-30 Jahre alt)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Doch, auch 20-30 Jahre alte Fenster sind schimmelrelevant dicht, 
jedenfalls wenn sie über Dichtungsgummis verfügen.

von Claudio H. (bastelfinger)


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>- Umziehen werden wir nicht gleich, Aufwand und Kosten stehen in keinem
>Verhältnis

Naja, wenn dir deine Gesundheit nicht soviel wert ist. Mal im Ernst, wie 
lange wird es dauern, bis der Vermieter etwas unternimmt (denn als 
Mieter darfst du nicht an den Wänden rummachen), und mehr als ein Jahr 
noch in einer Wohnung mit Schimmel zu sitzen, würde ich mir und meiner 
Familie nicht antun.

von Max M. (xxl)


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>(denn als Mieter darfst du nicht an den Wänden rummachen)
Kommt drauf an, was du machst. Bauliche Veränderungen, also Wand
einreißen, sind natürlich tabu aber den Putz abklopfen und dann
erneuern kann jeder machen, sofern das einigermaßen Fachmännisch
in den Ursprungszustand wieder hergestellt wird.
Solche Maßnahmen braucht man aber erst wenn der Schimmel immer
wieder kommt und das passiert nur dann wenn er durch Feuchtigkeit
neu erblüht. Als ich das Problem mal hatte: Feuchtigkeitsquelle
beseitigt, dann Chemisch behandelt und dann gelüftet damit die
Dämpfe verfliegen und seitdem ist Ruhe. Übrigens ist der Pilz
in der Wand unschädlich ohne Feuchtigkeit weil der ohnehin
verkümmert. Gefährlich sind die Fruchtkörper (das schwarze
Zeug an der Wand), die Sporen abgeben und dann eingeatmet werden.

von Bernd F. (metallfunk)


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Außerdem ist ein Pilz ein Lebewesen.
Der braucht Lebensbedingungen.
Feuchte, Temperatur und Nahrung.

Wenn ich ihm eine dieser Grundlagen entziehe, stirbt er.
Also austrocknen!

von Tobias X. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bernd Funk schrieb:
> Wenn ich ihm eine dieser Grundlagen entziehe, stirbt er.
> Also austrocknen!

Richtig! Aber nochmals der Hinweis, auch abgetötete Schimmelpilzkulturen 
sind noch krankheitserregend.

von Uhu U. (uhu)


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Tobias C. schrieb:
> Richtig! Aber nochmals der Hinweis, auch abgetötete Schimmelpilzkulturen
> sind noch krankheitserregend.

Nur, wenn Sporen freigesetzt werden und die "Krankheiten" sind im 
Wesentlichen Allergien, die man eigentlich nicht als Krankheit 
bezeichnen kann. Es handelt sich um eine Überfunktion des Immunsystems.

Auf dem Gebiet wird unheimlich viel Panik gemacht - kein Wunder, denn 
dort tummeln sich Esoteriker, Hypochonder, Alternativ-"Mediziner", 
Heilpraktiker, Geschäftemacher, Elektrohomöopathen etc. pp. im Dutzend 
billiger.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich glaube, daß allein der Tapetenkleister und eine frische
Tapete jegliche Freisetzung von solchen Sporen,
( Bei einer wieder ausgetrockneten Wand ) verhindern.

von Uhu U. (uhu)


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Tapetenkleister ist so eine Sache: Aspergilluspilze haben Enzyme, mit 
denen sie den Kleister gut verdauen können - vorausgesetzt, es ist 
feucht genug.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das ist ja der Punkt.

Ist die Wand durchfeuchtet, hat der Pilz mit dem Kleister
eine gute Nahrung.

Ist die Wand aber wieder trocken, verhindert der Kleister
das freisetzen evtl. im Putz vorhandener Sporen.

Aber ums Austrocknen kommt man ja nicht rum.

Alles Andere ist verlorene Liebesmüh.

von Chris S. (-fx-)


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>Naja, wenn dir deine Gesundheit nicht soviel wert ist. Mal im Ernst, wie
>lange wird es dauern, bis der Vermieter etwas unternimmt (denn als
>Mieter darfst du nicht an den Wänden rummachen), und mehr als ein Jahr
>noch in einer Wohnung mit Schimmel zu sitzen, würde ich mir und meiner
>Familie nicht antun.

Wie Nachposter schon erwähnt haben gibt es Maßnahmen im Bereich des 
Vertretbaren, abgesehen davon haben wir da sowieso recht freie Hand. Er 
weiss, dass wir nicht noch mehr verpfuschen, als es mancher Vormieter 
schon getan hat :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Und um mal auf die Katzen zurückzukommen.

Eine Lösung wäre der Einbau von Türlüftungsgittern.
Eine Andere eine kleine Kette und ein Holzkeil.

So könnte die Schlafzimmertür immer einen Spalt geöfnet sein,
trotzdem könnte die Katze nicht rein.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die größte Hürde bei einer erfolgreiche Schimmelbekämpfung,
( Von Baufehlern mal abgesehen ) ist aber den Nutzer dazu
zu bringen, sein Verhalten zu ändern.

Dabei ist es auch ziemlich egal, ob es um die Lüftung einer Kirche,
die Wäschetrocknung im Keller oder das ungeheizte Schlafzimmer geht.

Aber ohne diese Änderungen wird auch der Schimmel immer
wieder kommen.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Dabei ist es auch ziemlich egal, ob es um die Lüftung einer Kirche,

Wobei ich es mir ziemlich schwierig vorstelle, die Heiligen zu anderem 
Lüftungsverhalten zu bewegen ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Die größte Hürde bei einer erfolgreiche Schimmelbekämpfung,
> ( Von Baufehlern mal abgesehen ) ist aber den Nutzer dazu
> zu bringen, sein Verhalten zu ändern.

> Dabei ist es auch ziemlich egal, ob es um (...)
> das ungeheizte Schlafzimmer geht.

Grandios. Es gibt Menschen, die bei niedrigen Temperaturen erheblich 
besser schlafen als bei höheren; da muss man sich also zwischen 
schlechtem Schlaf oder Schimmel entscheiden.

Wenn die bauliche Veränderung einer Wohnung so krasse Änderungen der 
Nutzbarkeit mit sich bringt, ist das nicht schon als Baufehler zu 
klassifizieren?

von Bernd F. (metallfunk)


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Uhu:
Versuch mal einen Küster ( 70 J ehemaliger Lehrer ) davon
zu überzeugen, daß es absolut schädlich ist, im Sommer bei
gutem Wetter, die Türen aufzulassen.

Rufus:
Bauphysik nimmt keine Rücksicht auf deine Schlafgewohnheiten.
Und ein Baumangel muss das noch lange nicht sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das würde ich schon so sehen, denn eine Wohnung ist primär zum Wohnen 
da, und nicht zum Befriedigen der Bauphysik.
Und zum Wohnen gehört auch das Schlafen in der Wohnung.

Wenn eine Wohnung einen zur Entscheidung zwischen schlechtem Schlaf und 
Schimmelbefall zwingt, ist diese Wohnung nicht zum Bewohnen geeignet, 
auch wenn es eine bauphysikalische Erklärung gibt.

Im übrigen ist eine Wohnung auch dann nicht zum Bewohnen geeignet, wenn 
das zu ihrer Trockenhaltung erforderliche "richtige" Lüften es 
erfordert, daß eigens Personal eingestellt wird, um den geforderten 
Stoßlüftungsrythmus einzuhalten.

Da es Wohnungen gibt, die nicht schimmeln, obwohl ihn ihnen andere 
Temperatur- und Lüftungsverhältnisse herrschen, scheint es wohl einen 
bedeutsamen Unterschied zwischen diesen und den personalintensiven 
Warmschläferwohnungen zu geben.

von Bernd F. (metallfunk)


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Solange da nichts schimmelt, macht man ja auch nichts verkehrt.

Wenn ich mein Schlafzimmer kühler als den Rest der Wohnung
halten will, muß ich auch dafür sorgen dass möglichst wenig
warmfeuchte Luft von anderen Zimmern kommt. ( Tür zu )

Ich muss aber auch mehr lüften, dann funktioniert das.
Der schlimmste Fehler wäre, diesen Raum aus der Wohnung
mitzubeheizen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Und diese Probleme sind ja erst in den letzten Jahrzehnten
( Durch dichte Fenster, Zentralheizung usw. ) verstärkt
worden.

Unser Eltern oder Großeltern kannten die garnicht.

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Das würde ich schon so sehen, denn eine Wohnung ist primär zum Wohnen
> da, und nicht zum Befriedigen der Bauphysik.

Die Schwerkraft ist primär dazu da, überwunden zu werden, nicht das 
Gravitationsgesetz zu befriedigen ;-)

Das Problem ist übrigens nicht die Temperatur im Schlafzimmer, sondern 
der Temperaturunterschied in den verschiedenen Räumen: Je größer der 
ist, desto mehr Wasser ist in der Luft der warmen Räume enthalten.

Mit der Nachtabsenkung der Heizung steigt die relative Feuchtigkeit 
weiter an und das Wasser kondensiert dann dort, wo es am kältesten ist: 
Der Schlafzimmer-Außenwand.

von Thilo M. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Das ist ja der Punkt.
>
> Ist die Wand durchfeuchtet, hat der Pilz mit dem Kleister
> eine gute Nahrung.
>
> Ist die Wand aber wieder trocken, verhindert der Kleister
> das freisetzen evtl. im Putz vorhandener Sporen.
>
> Aber ums Austrocknen kommt man ja nicht rum.
>
> Alles Andere ist verlorene Liebesmüh.

Ist der Schimmel schon vorhanden (schwarze Benetzung), dann kann man die 
mit Isopropanol absprühen, um sie abzutöten. Danach trocknen lassen 
(24h) und (mit Atemschutz!) abkehren. Das beseitigt zwar nicht die 
Ursache, schützt aber die Gesundheit, solange man dort wohnen muss.

von Uhu U. (uhu)


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Dazu kann man auch stinknormalen Brennspiritus nehmen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Ursache ist nicht der Schimmel, das ist das sichtbare
Zeichen einer dauernden Kondensation.

Diese Kondensation muss verhindert werden.
( Nicht mehr schlafen :-) )

von Thilo M. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Dazu kann man auch stinknormalen Brennspiritus nehmen.

Schon, da geht jeder Alkohol, aber das Vergällungsmittel stinkt 
bestialisch, das möchte ich nicht in der Tapete haben. ;)

von Karl H. (kbuchegg)


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Rufus t. Firefly schrieb:

> Da es Wohnungen gibt, die nicht schimmeln, obwohl ihn ihnen andere
> Temperatur- und Lüftungsverhältnisse herrschen, scheint es wohl einen
> bedeutsamen Unterschied zwischen diesen und den personalintensiven
> Warmschläferwohnungen zu geben.

Mehr Personen die schwitzen :-)

Wo ist eigentlich der Hr. Kusch, wenn man ihn braucht.

Der würde dir gleich eine Elektroosmose Anlage einbauen und das Wasser 
zurückdrängen. Mit dem zurückgedrängten Wasser könnte dann der Mieter 
unter dir duschen und so gleich auch noch Wasser sparen :-)
Sozusagen: ein Teufelskreis

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> aber das Vergällungsmittel stinkt bestialisch

Da das Vergällungsmittel einen ganz ähnlichen Siedepunkt, wie Ethanol 
hat, verflüchtigt es sich auch ähnlich schnell. Aber so lange stinkts 
natürlich.

von Uhu U. (uhu)


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Karl heinz Buchegger schrieb:
> Mit dem zurückgedrängten Wasser könnte dann der Mieter
> unter dir duschen und so gleich auch noch Wasser sparen :-)

Ein Kraftwerk betreiben!

von Bernd F. (metallfunk)


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Karl heinz Buchegger schrieb:

> Wo ist eigentlich der Hr. Kusch, wenn man ihn braucht.


Oh nein, bitte nicht!

von Bernd F. (metallfunk)


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Chris S,

mal ganz ernsthaft, die schnellste Sanierungsmöglichkeit
ist ein kleiner Bautrockner , ( Gibt es im Baumarkt oder
Mietzentrum ) den kannst du tagsüber laufen lassen
und dich wundern, wo das ganze Wasser herkommt.

Dann sanierst du deine Tapete und schaust mal, ob du nicht
etwas an deiner Schlafzimmertür veränderst.
( Bessere Lüftung )

von Max M. (xxl)


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@Uhu
Ich glaube, du hast dich verzettelt, Uhu.
>Mit der Nachtabsenkung der Heizung steigt die relative Feuchtigkeit
>weiter an und das Wasser kondensiert dann dort, wo es am kältesten ist:
>Der Schlafzimmer-Außenwand.

Wieso steigt die Feutigkeit denn an?
Grundsätzlich kenne ich das nur so:
-kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit und
-warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf.
Die Nachtabsenkung hat somit den Effekt das die Luft WENIGER
Feuchtigkeit aufnimmt, oder?
Und wenn der Taupunkt unterschritten wird, kondensiert
der Wasserdampf zu Wasser was dann an kaltem Mauerwerk
zu beobachten ist.

von Axel L. (axel_5)


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>>Mit der Nachtabsenkung der Heizung steigt die relative Feuchtigkeit
>>weiter an und das Wasser kondensiert dann dort, wo es am kältesten ist:
>>Der Schlafzimmer-Außenwand.

>Wieso steigt die Feutigkeit denn an?
>Grundsätzlich kenne ich das nur so:
>-kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit und
>-warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf.
>Die Nachtabsenkung hat somit den Effekt das die Luft WENIGER
>Feuchtigkeit aufnimmt, oder?
>Und wenn der Taupunkt unterschritten wird, kondensiert
>der Wasserdampf zu Wasser was dann an kaltem Mauerwerk
>zu beobachten ist.

Das ist schon richtig. Die Wassermenge im Raum bleibt ja die gleiche. 
Wenn also die Lufttemperatur sinkt, sinkt auch die Wassermenge, die sie 
aufnehmen kann. Da die Wassermenge aber tatsächlich gleich bleibt und 
die maximale mögiche Wassermenge sinkt, steigt die relative Luftfeuchte 
(due ja nur angibt, wie viel der möglichen Wassermenge bereits in der 
Luft drin ist). Wenn sie über 100% steigt, kondensiert das Wasser. Das 
passiert dann an der kalten Mauer, wo die Lufttemperatur unter diesen 
100% Wert fällt.

Dagegen kann man zwei Dinge tun: 1. Lüften, so dass die Wassermenge im 
Raum sich verringert. Oder 2. die Wand erwärmen.

Daraus ergibt sich dann auch, dass beim Lüften nicht die Wand abkühlen 
darf -> Stosslüften

Gruss
Axel

von Uhu U. (uhu)


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Max M. schrieb:
> Wieso steigt die Feutigkeit denn an?

Die Luft hat sagen wir im warmen Zustand 60% rel. Feuchtigkeit. Nun läßt 
man sie sich mit der Luft in ungeheizten Räumen vermischen. Die 
Temperatur fällt.

Wenn die Temperatur der Luft fällt, nimmt die relative Feuchtigkeit zu - 
die absolute Wassermenge bleibt gleich, während das Absorptionsvermögen 
der Luft abnimmt.

Die relative Luftfeuchtigkeit ist ausschlaggebend für Kondensation.

von Chris S. (-fx-)


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>Chris S,

>mal ganz ernsthaft, die schnellste Sanierungsmöglichkeit
>ist ein kleiner Bautrockner , ( Gibt es im Baumarkt oder
>Mietzentrum ) den kannst du tagsüber laufen lassen
>und dich wundern, wo das ganze Wasser herkommt.

>Dann sanierst du deine Tapete und schaust mal, ob du nicht
>etwas an deiner Schlafzimmertür veränderst.
>( Bessere Lüftung )

Mal schauen, die Ecke scheint laut so einem einfachen Messgerät 
(Widerstandsmessung) nicht nennenswert feuchter zu sein wie die anderen 
Hausecken auch.

Wir haben zwar einige Freiheiten aber Manipulation in dem Maße an den 
Türen ist dann doch nicht so toll.

Werde beim Beheben nochmal etwas tiefer in der Wand messen und wenn sich 
da nichts besonders auffälliges ergibt es einfach nochmal mit penibler 
Lüfttaktik undeventuell dem Versuch auf Sommerschlafgewohnheiten (höhere 
Temperatur) umzustellen, wagen.

Wenn es wieder schiefgeht kann man immer noch zu andere Maßnahmen 
greifen (Kalkputz oder Innendämmung, was dann auch vom Vermieter 
unterstützt werden würde)

von Uhu U. (uhu)


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Innendämmung ist ganz schlecht. Da gedeiht der Schimmel dann womöglich 
unter der Dämmung.

Zur Messung: Wer sagt denn, daß die betreffende Stelle immer naß sein 
muß?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Salz bindet feuchtigkeit auch gut oder Kieselgur.

von Uhu U. (uhu)


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Ja, diese Luttrockner, wie oben einer verlinkt ist, funktionieren meist 
mit Calziumchlorid.

Aber wenn das Salz in der Wand ist, dann heißt das eben auch, daß sie 
sehr schlecht trocken zu bekommen ist.

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