Forum: Offtopic Energieverbrauch trainiert - untrainiert


von Agate L. (topfblum)


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Hallo,

sehr informative Diskussion hier. Wer bei gleicher Leistung mehr Energie 
verbraucht hatte ich mich auch schon des öfteren gefragt. Folgendes ist 
meine Überlegung hierzu:

1. Man stelle sich den Sportler/Couchy jeweils als simple Backbox vor. 
D.h. alle Abläufe in Herz/Kreislauf/Muskel/etc.pp. werden nicht näher 
betrachtet.

2. Nun gibt jede Blackbox die gleiche Arbeitsleistung (z.B. 200W)an z.B. 
den Ergometer ab.

3. Die Couchy-Box hat nun einen schlechten Wirkungsgrad und wandelt 
daher 600W an Energy um, um 200W am Ergometer zu leisten.

4. Aufgrund der Energieerhaltung müssen die restlichen 400W in Form von 
Wärme von der Couchy-Box an die Umgebung abgegeben werden.

Daraus ergibt sich für mich die simple Frage: Gibt ein Untrainierter bei 
gleicher Arbeitsleistung mehr Wärme an die Umwelt ab? Wenn ja dann 
braucht er auch wirlich mehr Energie.
Dagegen spricht nun ein Kommentar von Chris D.:

> "Durch Ausdauertraining wächst Die Zahl und Größe der muskulären Gefäße
deutlich an und diese sind wichtig, um z.B. die großen Wärmemengen
abzuführen."

Daraus würde sich ein höherer Energieverbrauch für den Trainierten 
ergeben.

Vielleicht sollte so ein Sportwissenschaftler mal verschiedene 
Testpersonen in einen Kalorimeter stecken.

von Uhu U. (uhu)


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Blutgefäße sind nicht nur zur Wärmeabfuhr da, sondern auch zur 
Versorgung.

Wenn sie nicht gut entwickelt sind, können die Muskeln nur das an 
Energie umsetzen, was sie gespeichert haben. Ist das verbraucht, dann 
läßt die Leistungsfähigkeit nach.

Bei Tieren unserer Größe ist das Kühlproblem eher untergeordnet wichtig. 
Die Muskeln sind nicht so massig, daß sie ihre Abwärme nicht loswerden 
können.

Bei Riesen-Dinosauriern war das übrigens anders: die konnten echte 
Probleme durch Hitzestau bekommen, wenn sie größere Strecken rennen 
mußten.

von (prx) A. K. (prx)


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Agate Loff schrieb:

> Daraus würde sich ein höherer Energieverbrauch für den Trainierten
> ergeben.

Da besteht kein Widerspruch, wenn der trainierte bei Belastung den 
geringeren und in Ruhe den höheren Energieverbrauch hat.

von Paul B. (paul_baumann)


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Kauf Dir einen Expander,
der drückt Dich zusammen,
statt Du ihn auseinander.

Nur Muskelmasse ist in der Lage, Wärme zu erzeugen. Der Trainierte hat
also einen schnelleren Energieumsatz.

MfG Paul

von Hein G. (Gast)


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>Bei Riesen-Dinosauriern war das übrigens anders: die konnten echte
>Probleme durch Hitzestau bekommen, wenn sie größere Strecken rennen
>mußten.

Aha. Bist Du dabei gewesen, oder woher weißt Du das? Quelle?

von Uhu U. (uhu)


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Hein G. schrieb:
> Aha. Bist Du dabei gewesen, oder woher weißt Du das? Quelle?

Von einem mir bekannten Paläontologen, der sich seit Jahrzehnten 
intensiv mit den Viechern befaßt. Er sagt, das könnte bei den Riesen im 
Extremfall bis zu Eiweißdenaturierung, also 60° gegangen sein, wenn 
nicht andere Mechanismen die Energiezufuhr gestoppt hätten.

Hast du dich mal gefragt, warum Elefanten so große Schlappohren haben?

von Thorsten E. (nietzsche)


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Deine Rechnung krankt an der falschen Gleichsetzung zwischen Energie 
(Joule, kcal) und Leistung (Watt) = Energie pro Zeit...

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Hast du dich mal gefragt, warum Elefanten so große Schlappohren haben?


Hmm.
Hatte da gerade einen Einfall.

Giraffen sind auch ziemlich massig. Allerdings ist die Oberfläche am 
Hals schon sehr gross. Der könnte doch unter anderem eine Art 
Wärmerauscherfunktion haben und auch zur Wärmeabstrahlung dienen. Bei 
den großen Dinos könnte das ganz ähnlich funktioniert haben. Und dazu 
noch der lange Schwanz. Ist mir sowieso nicht ganz klar, wie der zur 
Balanzierung benutzt werden soll, Giraffen haben auch keinen langen 
Schwanz und halten trotzdem das Gleichgewicht.

Das würde doch die Verhältnisse Räuber zu Pflanzenfresser etwas 
verschieben. Ein T-Rex ist zwar massig, kann aber nicht lange sprinten, 
weil er überhitzt. Ein Pflanzenfresser ist auch massig, kann aber 
ausdauernder laufen, weil er durch seinen Wärmetauscher die Wärme besser 
los wird.

Hmm.
Was wohl dein Palenontologe zu dieser schnell hinskizzierten Idee sagt?

von Uhu U. (uhu)


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Na ja, gegen die Riesendinos sind heutige Giraffen Stabheuschrecken, 
aber die Ohren dienen den Elefanten tatsächlich als Kühler.

Tyrannosaurus rex hat man übrigens im Verdacht, Aasfresser gewesen zu 
sein.

von Jens G. (jensig)


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@ Hein G.

>>Bei Riesen-Dinosauriern war das übrigens anders: die konnten echte
>>Probleme durch Hitzestau bekommen, wenn sie größere Strecken rennen
>>mußten.

>Aha. Bist Du dabei gewesen, oder woher weißt Du das? Quelle?

da braucht man nicht dabei gewesen zu sein, sondern man kann sich das 
auch logisch zusammenreimen:
wenn ein "Etwas" bei gleicher Form doppelt so groß ist, hat es die 
vierfache Oberfläche (nimmt quadratisch zu), und hat 8-fache Masse 
(nimmt kubisch zu). Mit der Masse nimmt aber auch die nötige 
Energiemenge zu, die zum Bewegen nötig ist, auch die Verlustenergie. Das 
Verhältnis Masse/Oberfläche (bzw Energie/Oberfläche) wird immer 
schlechter (größer), also eben die Kühlung, je größer man wird.

Ansonsten: ich glaube nicht, daß ein Trainierter mehr Energie 
verbraucht, verglichen mit einem untrainierten, um dieselbe Arbeit zu 
tun. Der Trainierte hat nur mehr Reserven, und keucht weniger, um 
notfalls noch mehr machen zu können. Heiser wird er wohl nicht

von Hein G. (Gast)


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>Von einem mir bekannten Paläontologen, der sich seit Jahrzehnten
>intensiv mit den Viechern befaßt. Er sagt, das könnte bei den Riesen im

Also Hörensagen. Genau wissen tut es eh keiner.

>Hast du dich mal gefragt, warum Elefanten so große Schlappohren haben?

Elefanten sind nicht mein Gebiet, sorry.


>da braucht man nicht dabei gewesen zu sein, sondern man kann sich das
>auch logisch zusammenreimen:

Klingt für mich nicht besonders wissenschaftlich und fundiert.



Solcherlei gefährliches Halbwissen ist vermutlich durch die 
einschlägigen Sendungen im Prekariats-TV in Umlauf geraten (Dinosaurier 
- Im Reich der Giganten usw.)

Sorry, aber Leute die sich über Dinge auslassen von denen Sie nun gerade 
mal überhaupt keine Ahnung haben, sind mir suspekt. Schuster bleib bei 
deinen Leisten.

von Anon N. (fuechslein)


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Zwar schon etwas aelter aber immerhin:
http://jap.physiology.org/cgi/content/abstract/76/5/1937

PS: Google-imaged mal nach "Wüstenfuchs" und dann nach "Polarfuchs" dann 
stellt ihr ganz schnell fest dass Tiere in heisen Regionen oft größere 
Ohren haben (So wie der Elefant)

von Karl H. (kbuchegg)


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Hein G. schrieb:

>>da braucht man nicht dabei gewesen zu sein, sondern man kann sich das
>>auch logisch zusammenreimen:
>
> Klingt für mich nicht besonders wissenschaftlich und fundiert.

Ist es aber. Das ist einfach nur Mathe.

Genau das ist auch der Grund warum Kinder schneller frieren als 
Erwachsene. In Relation zum Volumen ist ihre Oberfläche größer als bei 
Erwachsenen.
Die Oberfläche eines Körpers wächst quadratisch. Das Volumen aber zur 
dritten Potenz.

von Uhu U. (uhu)


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Hein G. schrieb:
> Solcherlei gefährliches Halbwissen ist vermutlich durch die
> einschlägigen Sendungen im Prekariats-TV in Umlauf geraten (Dinosaurier
> - Im Reich der Giganten usw.)

Jens G. hat es sehr gut erklärt. Daß du damit überfordert bist, ist 
bedauerlich.

Dein Ton ist jedenfalls völlig daneben.

> Schuster bleib bei deinen Leisten.

Das heißt: "Schuster bleib bei deinem Leisten.".

von Uhu U. (uhu)


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Anon Nymous schrieb:
> Google-imaged mal nach "Wüstenfuchs" und dann nach "Polarfuchs" dann
> stellt ihr ganz schnell fest dass Tiere in heisen Regionen oft größere
> Ohren haben (So wie der Elefant)

Das sind aber zwei unterschiedliche Dinge:
Der Elefant benutzt seine Ohren als aktiven Kühler - man sieht das z.B. 
in Filmen, daß sie mit den Ohren wedeln, um möglichst gute 
Luftzirkulation zu erreichen. Die Größe der Elefantenohren hängt nicht 
mit Akustik zusammen.

Kleinere Tiere kommen ohne diese Funktion der Ohren aus und sie benutzen 
sie dazu, den Schall zu bündeln. In Polarregionen sind große Ohren ganz 
einfach frostgefährdet. Die Schallbündelungsfunktion kann entsprechend 
nur eingeschränkt genutzt werden.

von Anon N. (fuechslein)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Anon Nymous schrieb:
>> Google-imaged mal nach "Wüstenfuchs" und dann nach "Polarfuchs" dann
>> stellt ihr ganz schnell fest dass Tiere in heisen Regionen oft größere
>> Ohren haben (So wie der Elefant)
>
> Das sind aber zwei unterschiedliche Dinge:
> Der Elefant benutzt seine Ohren als aktiven Kühler - man sieht das z.B.
> in Filmen, daß sie mit den Ohren wedeln, um möglichst gute
> Luftzirkulation zu erreichen. Die Größe der Elefantenohren hängt nicht
> mit Akustik zusammen.
>
> Kleinere Tiere kommen ohne diese Funktion der Ohren aus und sie benutzen
> sie dazu, den Schall zu bündeln. In Polarregionen sind große Ohren ganz
> einfach frostgefährdet. Die Schallbündelungsfunktion kann entsprechend
> nur eingeschränkt genutzt werden.

Falsch, der Wüstenfuchs benutzt die auch um Wärme abzugeben:
http://en.wikipedia.org/wiki/Fennec_Fox
"Its characteristic ears are the largest among foxes relative to body 
size,[1] and serve to dissipate heat..."

von Uhu U. (uhu)


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Da habe ich offen gesagt so meine Zweifel, ob das so stimmt.

- Der Wüstenfuchs ist ein kleiner, nachtaktiver Beutegreifer
- Die Nachttemperatur kann in der Sahara unter den Gefrierpunkt sinken
  und ist in Sommernächten nicht viel höher als 30° C
- Tagsüber kann die Temperatur 60° C erreichen - also gut 20° mehr als
  die Körpertemperatur von Säugetieren - da kühlen auch große Ohren
  garantiert nicht.
- Die Körperoberfläche ist im Vergleich zum Volumen groß.

Deswegen dürfte die Funktion der Ohren überwiegend Schallbündelung und 
Ortung von Schallquellen sein.

Sieh dir mal zum Vergleich die Ohren von Eulen an - die haben zwar keine 
von außen sichtbaren Körperanhänge - diese Funktion übernimmt der 
Gesichtsschleier - aber sie sind ganz extrem auf maximale 
Empfindlichkeit und Richtungsdiskriminierung ausgelegt. Um das zu 
erreichen, ist sogar der Schädel asymmetrisch und die Gehörgänge liegen 
rechts und links auf deutlich unterschiedlicher Höhe.

von Anon N. (fuechslein)


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Daher haste also deinen Namen. ;)

Naja kann schon sein das du recht hast. Ich kenn mich auf dem Gebiet zu 
wenig aus um da mit zu diskutieren...

von Jens G. (jensig)


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@ Hein G.

>>da braucht man nicht dabei gewesen zu sein, sondern man kann sich das
>>auch logisch zusammenreimen:
>
> Klingt für mich nicht besonders wissenschaftlich und fundiert.

seit wann sind mathematische Zusammenhänge nicht wissenschaftlich 
fundiert?

von Jens G. (jensig)


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@ Uhu Uhuhu

>- Tagsüber kann die Temperatur 60° C erreichen - also gut 20° mehr als
>  die Körpertemperatur von Säugetieren - da kühlen auch große Ohren
>  garantiert nicht.

Stimmt nur, wenn die Löffel trocken sind. würden die schwitzen, würden 
die auch bei 60°C kühlen können (wie in der Sauna). Ob der Fenek aber 
hinter den Löffeln schwitzt (in der puren Wüste eher nachteilig wegen 
dem Wasserverlust), kann ich nicht sage.

Ich denke schon, daß viele "Erkenntnisse" eher Spekulationen sind, und 
deren Begründungen z.T. ziemlich an den Haaren herbeigezogen erscheinen 
(gilt natürlich nicht für meine "wissenschaftliche Abhandlung" oben ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Jens G. schrieb:
> Ob der Fenek aber
> hinter den Löffeln schwitzt (in der puren Wüste eher nachteilig wegen
> dem Wasserverlust), kann ich nicht sage.

Sicher nicht. Beim Fenek sind sogar die Nieren auf minimalen 
Wasserverlust optimiert und Hunde schwitzen generell nicht. (Stattdessen 
hängen sie die Zunge raus, um mit der Verdunstungswärme zu kühlen. Ob 
der Fenek das auch macht, weiß ich nicht.)

Im deutsche Wikiartikel über den Wüstenfuchs fehlt übrigens die 
Geschichte mit den kühlenden Ohren.

von Uhu U. (uhu)


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Jens G. schrieb:
> seit wann sind mathematische Zusammenhänge nicht wissenschaftlich
> fundiert?

Zumindest so lange die Ableitung nicht die Anzahl Engel zum Gegenstand 
hat, die auf einer Nadelspitze Platz haben ;-)

von Zaphod B. (brezel) Benutzerseite


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klebt euch alle nen dicken CPU-Kühler aufn Bauch und dann is Ruhe...

von Hein G. (Gast)


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>Dein Ton ist jedenfalls völlig daneben.

Warum? Bin ich persönlich beleidigend geworden? Ich glaube nicht.
Tut mir Leid, wenn ein Schlauschnacker wie Du damit nicht umgehen kann, 
wenn jemand unbelegten Aussagen hinterfragt.

Jetzt darfst Du Dich angegriffen fühlen.


>> Schuster bleib bei deinen Leisten.
>Das heißt: "Schuster bleib bei deinem Leisten.".

Der Schuster besitzt mehrere Leisten. Daher ist der Plural die richtige 
Schreibweise.

von Johannes S. (demofreak)


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Käse.

Kein Mensch würde sagen "Zimmermann, bleib bei deinen Sägen"[1], sondern 
"...bleib bei deiner Säge". Man verwendet selbstverständlich den 
Singular.

[1] Du darfst das gern gegen eine Berufs- und Werkzeugbezeichnung deiner 
Wahl ersetzen.

von Uhu U. (uhu)


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Das war doch eh bloß die übliche Ausredetaktik von einem Schlaukopf, der 
bei einer Dummheit ertappt wurde...

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