Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsteiler bei Verstärkern


von Florian L. (jesus)


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Hallo,

Ich baue mir einen Verstärker für mein Zimmer. Den Stereo Vorverstärker 
möchte ich mit dem Ne5532N aufbauen. Als Endstufe verwende ich den TDA 
2030. Diese baue ich jedoch 5 mal auf, da ich die Lautsprecher meiner 
Surround Anlage verwenden möchte.

Nun zu meinem Problem:
Ich möchte den Trafo (Output 25V AC/55W) meines alten Verstärkers 
verwenden. Meine Verstärker ICs brauchen jedoch nur eine Spannung von 
12V DC. Nun suche ich eine Schaltung, mit der ich immer zwei 
Verstärker/OpAmps in Serie zusammenschalten kann. Kann ich das so wie 
bei Widerständen bewerkstelligen (zwei gleiche Widerstände in Serie = 
1/2 Spannung an jedem Wid.)? Zudem brauche ich +12V und -12V. Wie 
bekommt man eigentlich eine negative Spannung?

Vielleicht hat ja jemand eine Idee für solch eine Schaltung!

mfg Jesus

von Walter (Gast)


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Florian L.s schrieb:
> Kann ich das so wie
> bei Widerständen bewerkstelligen

nein

von Florian L. (jesus)


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Habe ich mir schon gedacht.
Ich hoffe, es gibt eine sinnvolle Lösung. xD

von Tom (Gast)


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> Zudem brauche ich +12V und -12V. Wie
> bekommt man eigentlich eine negative Spannung?

> Meine Verstärker ICs brauchen jedoch nur eine Spannung von
> 12V DC. Nun suche ich eine Schaltung, mit der ich immer zwei
> Verstärker/OpAmps in Serie zusammenschalten kann.

Lass es lieber mit dem Verstärkerbau und beschäftige dich erstmal mit 
den Grundlagen.

von HildeK (Gast)


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>Zudem brauche ich +12V und -12V. Wie
>bekommt man eigentlich eine negative Spannung?
Da wäre dein 25V-Trafo schon ganz gut geeignet, wenn er denn eine 
Mittelanzapfung hat.
Ansonsten würde ich einfach einen passenden Trafo neu kaufen.

>Vielleicht hat ja jemand eine Idee für solch eine Schaltung!

Hier sind viele Beispiele zusammengestellt. So z.B. die fünfte in der 
mittleren Spalte wäre für dein Problem passend.
http://pitts-electronics-home.de/electron/schplnt.htm

von Florian L. (jesus)


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>> Wie bekommt man eigentlich eine negative Spannung?

> Lass es lieber mit dem Verstärkerbau und beschäftige dich erstmal mit
> den Grundlagen.

Die Frage mit der Negativen Spannung hat sich geklärt.
Also jetzt kann ich mit dem Bau meines Verstärkers weitermachen.^^

von yalu (Gast)


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Der TDA2030 läuft doch wunderbar mit 25V, maximal kann er sogar ±18V,
was beim Betrieb mit einer einzelnen Veresorgungsspannung 36V
entspricht. Der NE5532 verträgt noch mehr, nämlich 40V. Wenn der Trafo
keine Mittenanzapfung, sondern nur eine einzelne Ausgangsspannung von
25V hat, würde ich nicht versuchen, krampfhaft daraus eine symmetrische
Spannung zu erzeugen, sondern den gesamten Verstärker (sowohl Vor- als
auch Endverstärker) für den Betrieb ohne negative Spannung auszulegen.
Für Audiosignale, die reine AC-Signale sind, ist das ja kein Problem.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Der 25V-Trafo ist ziemlich ideal, da er im Leerlauf auf etwa 32V 
hochlaufen wird. Es bleibt also noch etwas Reserve, bevor die TDA2030 
abrauchen.

von Florian L. (jesus)


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Ich bekomme das Gehäuse momentan nicht auf. Ich bezweifle jedoch, dass 
dieser Trafo eine Mittelanzapfung hat.

> für den Betrieb ohne negative Spannung auszulegen. Für Audiosignale, die  > 
reine AC-Signale sind, ist das ja kein Problem.
Das wäre für mich sehr viel praktischer. Ich habe gelesen, dass OpAmps 
jedoch störungsfreier funktionieren, wenn sie mit einer positiven und 
negativen Spannung betrieben werden.

> Der 25V-Trafo ist ziemlich ideal, da er im Leerlauf auf etwa 32V
> hochlaufen wird.
Auf meinem Trafo ist angeschrieben, dass er nur für 2,2A Ausgangsstrom 
ausgelegt ist. Wenn ich jedoch die OpAmps mit "25V" betreibe habe ich 
das Problem, dass alle OpAmps zusammen mehr Strom verbrauchen. Wenn die 
OpAmps mit mehr Spannung versorgt werden, sinkt der Strom ja nicht 
automatisch linear zur Spannung ab. Eine elektronische Strombegrenzung 
werde ich im Netzteil schon noch einbauen müssen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Florian L.s schrieb:
> Ich bekomme das Gehäuse momentan nicht auf.

Das fängt ja gut an und ist vielleicht auch besser so ;)

von yalu (Gast)


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> Ich habe gelesen, dass OpAmps jedoch störungsfreier funktionieren,
> wenn sie mit einer positiven und negativen Spannung betrieben werden.

Wer hat das wo geschrieben, und worauf beziehen sich die Störungen? Den
Hauptnachteil der einfachen Spannungsversorgung sehe ich eher darin,
dass man zwischen dem Ausgang des OpAmps und dem Lautsprecher einen
Koppelelko braucht, der in den Ohren von so genannten Audiophilen bäh
ist, da er den Klang negativ beeinflussen könnte. Für die Audiophilen
ist aber schon der TDA2030 bäh, also was soll's?

> Auf meinem Trafo ist angeschrieben, dass er nur für 2,2A Ausgangsstrom
> ausgelegt ist. Wenn ich jedoch die OpAmps mit "25V" betreibe habe ich
> das Problem, dass alle OpAmps zusammen mehr Strom verbrauchen.

Die OpAmps haben einen relativ geringen Eigenverbrauch (je 40mA). Die
eigentlichen Verbraucher sind die Lautsprecher. Und wenn für die der
Strom nicht ausreicht, kann man eben nicht so laut aufdrehen. Für den
Wirkungsgrad des Verstärkers wäre ein Trafo mit einer geringeren
Spannung, dafür aber höheren Strom sicher besser, was aber auch von der
Lautsprecherimpedanz (4Ω, 8Ω oder 16Ω?) abhängt. Der Betrieb in der Nähe
des maximalen Wirkungsgrads verschlechtert aber den Klirrfaktor, so dass
man das garnicht unbedingt will. Wenn du mehr Ausgangsleistung bei
ähnlich guter Klangqualität willst, solltest du eher über einen größeren
Trafo nachdenken und zwar einen, der bei gleicher oder etwas höherer
Spannung mehr Strom liefert.

Die Angaben im Datenblatt bzgl. Ausgangsleitung und Verzerrungen
beziehen übrigens alle für eine Versorgungsspannung von ±14V, was bei
einfacher Versorgung 28V entspricht. Das scheint also für 4Ω- und
8Ω-Lautsprecher ein sinnvoller Wert zu sein.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Trafo 25V ist zwar durchaus brauchbar für TDA2030.
55W aber nur für eine, höchstens 2 Endstufen mit dem TDA.

Strombegrenzung erledigt da bei 5 Endstufen schon der Trafo, 
normalerweise, weil Du bei 5 Endtufen schnell ziemlich leise drehst, 
wenn der Klirrfaktor die 100% erreicht. ;-)

Erste Frage wäre also: welche Daten haben Deine Boxen (max. Leistung, 
Impedanz)?

Dann mit der möglichen und gewünschten Leistung passende Endstufen-ICs 
aussuchen, dann den nötigen Trafo bestimmen...

Gruß aus Berlin
Michael

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Yalu,

>> Ich habe gelesen, dass OpAmps jedoch störungsfreier funktionieren,
>> wenn sie mit einer positiven und negativen Spannung betrieben werden.
>
>Wer hat das wo geschrieben, und worauf beziehen sich die Störungen? Den
>Hauptnachteil der einfachen Spannungsversorgung sehe ich eher darin,
>dass man zwischen dem Ausgang des OpAmps und dem Lautsprecher einen
>Koppelelko braucht, der in den Ohren von so genannten Audiophilen bäh
>ist, da er den Klang negativ beeinflussen könnte. Für die Audiophilen
>ist aber schon der TDA2030 bäh, also was soll's?

Da hat Florian ja nicht so ganz Unrecht. Einmal hat man den 
Einschaltplop, und dann ist die Pseudo-Ground-Hilfsspannung oft ziemlich 
verbrummt oder anderweitig gestört. Auch wenn man das in einem gewissen 
Bereich filtern kann, ist das doch nie so sauber, wie bei einer 
bipolaren Versorgung mit echter Masse.

Dazu kommt noch, daß die Zeitkonstanten der beteiligten RC-Glieder gut 
aufeinander abgestimmt sein müssen, was auch nicht so einfach für einen 
Anfänger ist.

>Für die Audiophilen ist aber schon der TDA2030 bäh, also was soll's?

Wenn du ihnen nicht sagst, daß da ein Elko und ein TDA2030 im Signalweg 
sitzt, hören sie die Dinger auch nicht...

Der TDA2030 klingt garnicht so übel, allerdings ist er ganz schnell 
thermisch am Anschlag. Also richtig laut kann der nur ein paar Sekunden.

Kai Klaas

von Florian L. (jesus)


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> Erste Frage wäre also: welche Daten haben Deine Boxen (max. Leistung,
> Impedanz)?
Momentan möchte ich 5 Boxen (8 Ohm/5W) damit betreiben. Zusätzlich baue 
ich mir einen aktiven Subwoofer mit 50 bis 70 Watt Leistung. Das müsste 
leicht für mein Zimmer genügen. Wenn ich mehr Geld habe, kaufe ich mir 
neue Boxen mit richtig guter Qualität (so um die 4 Ohm/10W). Pro 
Lautsprecher rechne ich 10W, das ergibt eine Gesamtleistung von 50W. 
Somit müsste mein Trafo genügen. Ist mir das im Nachhinein zu wenig, 
kann ich ja immer noch einen größeren Trafo verwenden.

Die Strombegrenzung ist nicht nur dafür sinnvoll, dass der Trafo nicht 
zu heiß wird, sondern dass auch die Boxen nicht zu viel Leistung 
abbekommen.

> Da hat Florian ja nicht so ganz Unrecht. Einmal hat man den
> Einschaltplop, und dann ist die Pseudo-Ground-Hilfsspannung oft ziemlich
> verbrummt oder anderweitig gestört. Auch wenn man das in einem gewissen
> Bereich filtern kann, ist das doch nie so sauber, wie bei einer
> bipolaren Versorgung mit echter Masse.
Damit ich das Einschaltplop nicht bekommen, möchte ich die 
Versorgungsspannung langsam hochfahren. Nach solch einer Schaltung bin 
ich gerade auf der Suche.
Natürlich ist für einen guten Verstärker eine gefilterte und geglättete 
Spannungsversorgung besonders wichtig. Deshalb möchte ich sie, wie unten 
beschrieben aufbauen (ohne negative Spannung).

http://www.huennebeck-online.de/diy/pre-1/pre-1.pdf

von Michael_ (Gast)


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>Das müsste leicht für mein Zimmer genügen.
Nein, für den ganzen Wohnblock!
>das ergibt eine Gesamtleistung von 50W.
>Somit müsste mein Trafo genügen.
2,2A und 24V? NF-Leistung und NT-Leistung kann man nicht vergleichen.
>Die Strombegrenzung ist nicht nur dafür sinnvoll, dass der Trafo nicht
>zu heiß wird, sondern dass auch die Boxen nicht zu viel Leistung
>abbekommen.
Quatsch! Das wird über die Betriebsspannung und die Impedanz der 
Lautsprecher geklärt.
>Damit ich das Einschaltplop nicht bekommen, möchte ich die
>Versorgungsspannung langsam hochfahren. Nach solch einer Schaltung bin
>ich gerade auf der Suche.
Dafür gibt es Schaltungen, die die Lautsprecher später zuschalten.
>http://www.huennebeck-online.de/diy/pre-1/pre-1.pdf
Man kann es auch übertreiben.

von yalu (Gast)


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Florian L.s schrieb:
> Pro
> Lautsprecher rechne ich 10W, das ergibt eine Gesamtleistung von 50W.
> Somit müsste mein Trafo genügen.

Das ist ein Trugschluss. Ein AB-Verstärker hat einen lt. Wikipedia einen
Wirkungsgrad von maximal 78% (hab's nicht nachgerechnet, wird aber
schon stimmen) und typisch 50%.

http://de.wikipedia.org/wiki/Endstufe_%28Elektrotechnik%29#AB-Betrieb_und_B-Betrieb
http://en.wikipedia.org/wiki/Electronic_amplifier#Class_B_and_AB

Nicht umsonst haben etwas kräftigere Verstärker große Kühlkörper.

> Damit ich das Einschaltplop nicht bekommen, möchte ich die
> Versorgungsspannung langsam hochfahren. Nach solch einer Schaltung bin
> ich gerade auf der Suche.

Bei vielen Audio(end)verstärkern (auch solchen mit symmetrischer Versor-
gung) werden die Lautsprecher per Relais verzögert zugeschaltet, um den
Plop zu vermeiden. Das gleiche Relais kann dazu verwendet werden, die
Lautsprecher bei Überlastung des Verstärkers wieder abzukoppeln.

von MaWin (Gast)


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> Der 25V-Trafo ist ziemlich ideal,
> da er im Leerlauf auf etwa 32V hochlaufen wird.

Aua.

Selbst Spitzenwertgleichgerichtet (25*1.414=35) kommt das nicht hin.

Ein 55VA Trafo hat eine ca. 15% höhere Leerlaufspannung, also 28.75V.

Leider liegt die gleichgerichtete Spannung (*1.414) im Leerlauf (*1.15) 
bei 10% Netzüberspannung (*1.1) bei 25*1.414*1.15*1.1 = 44V selbst mit 
Gleichrichterdiodenspannungsabfall über der zulässigen Spannung für den 
TDA2030.

Der Trafo ist also nur mit Vorsicht zu verwenden.

> Momentan möchte ich 5 Boxen (8 Ohm/5W) damit betreiben.

Ich würde einen anderen Trafo empfehlen. Für 5W mit 8Ohm brauchst du am 
TDA2030 unter 25V GLEICHSPANNUNG, also ein 18V WECHSELSPANNUNG Trafo, 
bei 55VA mit 3A Stromlieferfähigkeit bei 5 Kanälen.
Da Verstärker mit RMS Leistung angegeben werden, müssen Trafos nicht auf 
die Spitzenleistng ausgelegt sein.


Wenn dein 25V Trafo natürlich schon eine Gleichspannungsquelle war, 
passt sie.

von Jens G. (jensig)


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>Leider liegt die gleichgerichtete Spannung (*1.414) im Leerlauf (*1.15)
>bei 10% Netzüberspannung (*1.1) bei 25*1.414*1.15*1.1 = 44V selbst mit
>Gleichrichterdiodenspannungsabfall über der zulässigen Spannung für den
>TDA2030.

Da haste ja noch die Chance, einen TDA2030A zu nehmen (also die 
44V-Variante mit dem A hintendran). Aber Achtung: ich habe schon 
Datenblätter von anderen Herstellern gesehen (war irgend so ein 
exotischer), da bedeutete das A am Ende nicht 44V, sondern irgendeine 
andere niedrige Spannungsvariante (irgendwie 32V oder sowas). Bei den 
"namhaften" Herstellern wie ST aber sollte das A zuverlässig 44V 
bedeuten.

von Florian L. (jesus)


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>> Das müsste leicht für mein Zimmer genügen.
> Nein, für den ganzen Wohnblock!
Dann bin ich ja beruhigt!^^ xP

> Dafür gibt es Schaltungen, die die Lautsprecher später zuschalten.
Hat jemand zufällig solch einen Schaltplan?

> Nicht umsonst haben etwas kräftigere Verstärker große Kühlkörper.
An Kühlkörpern wird es bei diesem Verstärke nicht mangeln. Die 
Seitenwände werden mit ihnen aufgebaut.

> Leider liegt die gleichgerichtete Spannung (*1.414) im Leerlauf (*1.15)
> bei 10% Netzüberspannung (*1.1) bei 25*1.414*1.15*1.1 = 44V selbst mit
> Gleichrichterdiodenspannungsabfall über der zulässigen Spannung für den
> TDA2030.
Um diese Spannungsspitzen abzufangen kann ich ja immer noch einen bzw. 
mehrere Spannungsregler einbauen. Auf welche Spannung müsste ich diesen 
LM317 idealerweise einstellen?

> Ich würde einen anderen Trafo empfehlen. Für 5W mit 8Ohm brauchst du am
> TDA2030 unter 25V GLEICHSPANNUNG, also ein 18V WECHSELSPANNUNG Trafo,
> bei 55VA mit 3A Stromlieferfähigkeit bei 5 Kanälen.
Wie viel Leistung werde ich etwa schätzungsweise mit meinem derzeitigen 
Trafo (25V AC / 2,2A / 55W) pro Kanal herausholen können.
Falls mir das dann nicht reicht, kann ich mir im Nachhinein einen 
idealeren Trafo zulegen.

von jl (Gast)


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Rechne selber mal nach:

Lautsprecher 8 Ohm
Verfügbarer Strom 2A
Aufteilen auf 5 Lautsprecher

R = U / I -> U = R * I
P = U * I
-> P = (R * I) * I
-> I = 2A / 5 (Lautsprecher) = 0,4A (pro Lautsprecher)

--> P = 8 * 0,4 * 0,4
    das kommt pro Lautsprecher raus

von Florian L. (jesus)


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Ich habe ein bisschen herum gerechnet und bin auf folgende Ergebnisse 
gekommen:

Mit 8 Ohm habe ich gerade mal eine Ausgangsleistung von 1,6 W.
Kann das stimmen? Die Formel zur Berechnung der Leistung leuchtet mir 
ein, jedoch das Ergebnis ist unrealistisch. ;-)

Bei 4 Ohm habe ich nur noch 0,8 W.

Ich habe mir mal den Stromverbrauch im Idealfall ausgerechnet.
Das ergibt dann 1,1 A pro Kanal bei 8 Ohm. Im Gesamten also 5,6A. Jedoch 
bei 4 Ohm 1,6 A (7,9A). Das scheint mir zu hoch!

Ich habe noch ein anderes Netzteil gefunden, welches ich als erstes für 
den Subwoofer verwenden wollte. Es ist ein Notebook Netzteil, welches 20 
V Gleichspannung und 3,5 A am Ausgang liefert. Ist dieses Netzteil für 
meinen Verstärker besser geeignet?

von Michael_ (Gast)


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Lass es lieber sein! Für 50EUR kriegst du schon was ganz feines.
Bist allem noch nicht gewachsen.

von MaWin (Gast)


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> Ist dieses Netzteil für meinen Verstärker besser geeignet?

Notebook-Netzteile sind Schaltnetzteile.
Wenn die mehr liefern sollen, als draufsteht, gehen die mit
der Spannung runter.

(Audio-)verstärker haben normalerweise Leistungenangaben
für Mittelwerte (RMS root mean square) und können durchaus
viel grössere Spitzenleistungen bringen (nicht PMPO, aber
max. Power oder so).

Dazu passen 50Hz Eisenkerntrafos ganz gut, weil die auch nur
auf den Mittelwert ausgelegt werden müssen, und trotzdem
die Spitzenwerte liefern können. Sie sind thermisch träge und
werden die bei mittlerer Belastung entstehende Wärme schon los.

Dein Notebook-Netzteil wird also zu Klangeinbrücken bei Spitzen
führen, die ein gleichstarkes Trafonetzteil locker wegsteckt.

Ich würd dir nun nicht so sehr vom Selbstbau abraten, wie die
anderen hioer, denn mit irgendwas muss man mal anfangen.
Ich würde dir aber nicht zum TDA2030 raten, der ist recht alt
und bei falschem Aufbau recht schingfreudig.
Nimm was moderneres, wie TDA7560 oder schau hier:
http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30

von Florian L. (jesus)


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> Ich habe mir mal den Stromverbrauch im Idealfall ausgerechnet.
> Das ergibt dann 1,1 A pro Kanal bei 8 Ohm. Im Gesamten also 5,6A. Jedoch
> bei 4 Ohm 1,6 A (7,9A). Das scheint mir zu hoch!
Sorry, hier habe ich kompletten Schwachsinn zusammengerechnet!

> Lass es lieber sein! Für 50EUR kriegst du schon was ganz feines.
Mir ist jedoch nicht bekannt, wo man auf dem Markt einen 
Stereoverstärker mit 5.1 Lautsprecherausgängen bekommt. Zudem macht der 
Selbstbau auch noch spaß und man kann den Verstärker so bauen, wie man 
möchte.

> Dein Notebook-Netzteil wird also zu Klangeinbrücken bei Spitzen
> führen, die ein gleichstarkes Trafonetzteil locker wegsteckt.
So was habe ich mir im Vornherein auch schon gedacht.
Ok ihr habt mich überredet. Ich werde mir einen Ringkerntrafo von 
Reichelt zulegen. Da ich jedoch einen zweiten Trafo einsparen will, 
werde ich ihn in den Subwoofer verbauen (steht gleich neben dem 
Verstärker). Die Trafos sind ja mit zwei sekundären Wicklungen 
ausgestattet. Die eine verwende ich für den Subwoofer und die andere für 
den Verstärker. Als Endstufe für den Subwoofer möchte ich den LM3886T 
verwenden (nur einen Kanal).
Was währe nun die beste Dimensionierung des Trafos, so dass er für den 
NE5532, 5 mal den TDA2030 und den LM3886T gut passt?

> Ich würd dir nun nicht so sehr vom Selbstbau abraten, wie die
> anderen hier, denn mit irgendwas muss man mal anfangen.
Endlich mal einer, der einem nicht nur ab rät. Danke!

> Ich würde dir aber nicht zum TDA2030 raten, der ist recht alt
> und bei falschem Aufbau recht schingfreudig.
> Nimm was moderneres, wie TDA7560 oder schau hier:

Der TDA2030 wurde mir in der HTL von einem Werkstättenlehrer empfohlen. 
Der TDA7560 ist leider ziemlich schwer zu beschaffen. Auf was sollte man 
denn beim Aufbau des TDA2030 besonders achten, außer auf die 
Grundsätzlichen Dingen?

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Florian,

>Auf was sollte man denn beim Aufbau des TDA2030 besonders achten, außer
>auf die Grundsätzlichen Dingen?

TDA2030A Originaltyp von ST verwenden, auf das "A" achten und super 
super super gut kühlen!!! Ansonsten die Datenblattempfehlungen genau 
einhalten.

Ich habe schon viel mit dem TDA2030A gemacht und beachtliche Ergebnisse 
erzielt.

>Endlich mal einer, der einem nicht nur ab rät. Danke!

Hey, das tun doch die meisten hier, oder?

In diesem Datenblatt gibt es übrigens auch Empfehlungen zum Netzteil:

http://www.st.com/stonline/books/pdf/docs/1459.pdf

Kai Klaas

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Florian L.s schrieb:
> Ich habe ein bisschen herum gerechnet und bin auf folgende Ergebnisse
> gekommen:
>
> Mit 8 Ohm habe ich gerade mal eine Ausgangsleistung von 1,6 W.
> Kann das stimmen? Die Formel zur Berechnung der Leistung leuchtet mir
> ein, jedoch das Ergebnis ist unrealistisch. ;-)
>
> Bei 4 Ohm habe ich nur noch 0,8 W.
>
> Ich habe mir mal den Stromverbrauch im Idealfall ausgerechnet.
> Das ergibt dann 1,1 A pro Kanal bei 8 Ohm. Im Gesamten also 5,6A. Jedoch
> bei 4 Ohm 1,6 A (7,9A). Das scheint mir zu hoch!
>
> Ich habe noch ein anderes Netzteil gefunden, welches ich als erstes für
> den Subwoofer verwenden wollte. Es ist ein Notebook Netzteil, welches 20
> V Gleichspannung und 3,5 A am Ausgang liefert. Ist dieses Netzteil für
> meinen Verstärker besser geeignet?

die theoretische Ausgangsleistung einer solchen Gegentaktendstufe ist P 
= (U*U)/(8*RL).
Bei 20V und 8 Ohm also (20*20) 400/ (8*8) 64 = 6,25W
Praktisch sind etwa 60-80% davon erreichbar.
Bei 30V wären es schon 14W,
mit 4 Ohm und 20V  12,5W und bei 30V und 4 Ohm 28W.

20V * 3,5A sind 70W die reingehen.
Bei 20V und den 8 Ohm Boxen sind also praktisch 5x ca. 4,5W NF-Leistung 
möglich.

PS: die Rechnungen und die Formel geben einen groben Überblick, welche 
Leistung mit einem gegebenen Lastwiderstand und Betriebsspannung 
theoretisch erreichbar sind.

Für Brückenschaltung wäre es P = (U*U)/(2*RL).

PS: schau Dir auch mal den TDA2050 an.

Gruß aus Berlin
Michael

von MaWin (Gast)


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> Was währe nun die beste Dimensionierung des Trafos, so dass er
> für den NE5532, 5 mal den TDA2030 und den LM3886T gut passt?

Ich merke schon, du bist vom uralten TDA2030 nicht abzubringen.

Die Dimensionierung hängt mit deinem Lautsprechern zusammen.
Aber du kannst dich bei deinen Lautsprechern ja nicht festlegen,
mal 8 Ohm/5W dann 4 Ohm/10W. So wird das nichts. "Ich brauch ein Auto 
für die Autobahn und für Islands Geröllfelder (Chayenne) und billig muss 
es auch noch sein (örks)."

Für 8 Ohm 5W hatten wir schon gesagt, passt ein 18V Trafo mit 8VA pro 
Lautsprecher. Der passt aber nicht für den LM3886 mit 55W. Wenn wir 
einen Trafo mit 2 x 18V nehmen, und daraus 2 x 25V Gleichspannung 
erzeugen, den LM3886 mit diesen +/-25 versorgen und die TDA jeweils 
verteilen, 2 auf die positiven 25V und 3 auf die negativen 25V, dann 
kommt man zwar mit einem Trafo mit 2 gleichen Wicklungen aus, aber die 
Schaltung wird abenteuerlich und damit nichts für einen Anfänger.

Es spricht eine Menge adfür, daß du deinen Geiz einschränkst, und dir 2 
Trafos gönnst. Verzichte auf Reichelts teure Ringkerne, und schau ob du 
bei Oppermann-Elektronik billigere Restposten bekommst.

Baue die Schaltungen mit ihrem jeweiligen Platinenvorschlag aus dem 
Datenblatt nach, dann bist du vor Aufbaufehlern etwas gefeit. Denn bei 
falschem Aufbau können Verstärker schwingen und das ruiniert nicht nur 
den Klang, sondern macht den IC auch heiss bis er kaputt geht. Beim 
TDA2030 hast du ja schon den richtigen Kandidaten für solche Spielereien 
ausgesucht.

von Florian L. (jesus)


Angehängte Dateien:

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> PS: schau Dir auch mal den TDA2050 an.
Vielen Dank für den Tipp! Dieser ist ja besser als der TDA2030. Ihr habt 
mich überzeugt. ;-)

> Die Dimensionierung hängt mit deinem Lautsprechern zusammen.
> Aber du kannst dich bei deinen Lautsprechern ja nicht festlegen.
Du hast mich falsch verstanden. Ich möchte die Verstärker so auslegen, 
dass sie für 4 Ohm / 10W Lautsprecher optimal passen. Die 5 Ohm / 5W 
Boxen sollten nur als Übergangslösung dienen.

> Verzichte auf Reichelts teure Ringkerne, und schau ob du
> bei Oppermann-Elektronik billigere Restposten bekommst.
Ich habe nichts Brauchbares gefunden, was bei 18V genügend Strom liefert 
(max. 1,8A). Ich muss mir wahrscheinlich einen Ringkerntrafo von 
Teichelt leisten.

>  Wenn wir einen Trafo mit 2 x 18V nehmen, und daraus 2 x 25V Gleichspannung
> erzeugen, den LM3886 mit diesen +/-25 versorgen und die TDA jeweils
> verteilen, 2 auf die positiven 25V und 3 auf die negativen 25V, dann
> kommt man zwar mit einem Trafo mit 2 gleichen Wicklungen aus.
Wenn ich jedoch alle Verstärker mit positiver und negativer Spannung 
versorge, sind die Versorgungsspannungen relativ gleich. Währe es 
deshalb nicht möglich, einfach den LM3886, die TDA2050 und den NE5532 
parallel zu schalten, so wie ich es im Anhang gezeichnet habe?

von MaWin (Gast)


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> Währe es deshalb nicht möglich, einfach den LM3886,

Der passt gut zu deiner Schaltung

> und die TDA2050 und den NE5532 parallel zu schalten,
> so wie ich es im Anhang gezeichnet habe

Da wird der TDA2050 mit zu hoher Spannung versorgt und liefert zu viel 
Leistung an deine Lautsprecher, die vielleicht kaputt gehen, auf jeden 
Fall wird viel Leistung im TDA2050 verbraten, der wird heiss und du 
brauchst unnötig viel Trafoleistung.

Es ist also unklug, den mit so hoher Spannung zu versorgen, ebneso den 
NE5532 (max 44V, du hast mehr als 50V).

von Florian L. (jesus)


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> Es ist also unklug, den mit so hoher Spannung zu versorgen, ebneso den
> NE5532 (max 44V, du hast mehr als 50V).
Wie wäre es, wenn ich vor jeden TDA und NE einen Festspannungsregler 
(LM317) hängen würde? Wahrscheinlich verbrate ich dadurch auch nur 
Leistung. Wie kann ich das idealer mit nur einem Trafo lösen?

von MaWin (Gast)


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> Wahrscheinlich verbrate ich dadurch auch nur Leistung.

Richtig. Genau so viel. Immerhin verteilt auf 2 Gehäuse.

> Wie kann ich das idealer mit nur einem Trafo lösen

Wurde schon gesagt, einen Teil zwischen + und GND,
den anderen zwischen GND und - hängen, zwischen den
Teilen sind eh Koppelkondensatoren die Gleichspannung
trennen. Nur der Einschaltplopp muss unterdrückt werden,
sonst ploppt es gewaltig.

von Florian L. (jesus)


Angehängte Dateien:

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Ist die Beschaltung so grundsätzlich richtig?
Habe ich das richtig verstanden?

Reicht für die gesamte Schaltung ein Ringkerntrafo 18V mit 160W 
(2x4,44A) aus, oder sollte ich mir einen mit 220W (2x6,25A) zulegen.

> Nur der Einschaltplopp muss unterdrückt werden, sonst ploppt es gewaltig.
Ich habe vor, die Lautsprecher verzögert zur Versorgungsspannung mit 
Relais zu schalten. Welche Zeitverzögerung ist hier sinnvoll?

Danke für die Mühe!

von MaWin (Gast)


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Du brauchst 2 der 3 Brückengleichrichter nicht,
sondern kannst die TDA2050 an jeweils einen Elko des LM3886 hängen.

> Welche Zeitverzögerung ist hier sinnvoll?

So lang wie nötig, so kurz wie möglich :-)

Mein Denon nervt mit 5 Sekunden,
2 wären mir lieber, sollte reichen.

> 18V mit 160W (2x4,44A) aus,
> oder sollte ich mir einen mit 220W (2x6,25A) zulegen

1 x 55W + 5 * 10W ? Sind 105W, damit reichen 160VA.

Trafos in kommerziellen Verstärkern sind meist stärker
unterdimenioniert, die müssen nur 1 Minunte Volllast
aushalten.

Ein Trafo mit Thermosicherung schützt, wenn man den
Verstärker mal zu lange mit abgedeckten Lüftungsschlitzen
laufen lässt, denn Trafos sind thermisch limitiert,
sterben also wenn sie zu heiss werden.

von Florian L. (jesus)


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