Ich habe auf meiner Schaltung einen HF-Teil den ich vom Rest der Schaltung abschirmen möchte. Dazu habe ich ein Abschirmgehäuse zum auflöten auf die Platine. Meine Frage ist, ob es damit Probleme mit Kondenswasser im inneren geben kann. Die Schaltung soll auch im Freien eingesetzt werden. Soll ich zuerst eine Schicht Plastiklack auf die Platine sprühen? Oder ist dieser eher schädlich bei Hochfrequenzanwendungen? Müssen "Luftlöcher" vorgesehen werden?
Luftloecher machen Sinn. Beim Loeten wird das Zeug ja auch 220 Grad warm.
Hochfrequenz und Löcher passen irgendwie nicht zusammen, sagt bitte wenn ich da etwas falsches sag! Werden Gehäuse nicht so entwickelt das, wenn Öffnungen vorkommen sollen, diese verwinkelt werden...also über Gänge und schrägen geführt? Gruß Andi
Andreas G. schrieb: > Hochfrequenz und Löcher passen irgendwie nicht zusammen, sagt bitte wenn > ich da etwas falsches sag! Stichwort: Faradayscher Käfig Also selbst Drahtgitter mit vielen Löchern schirmt ab. Der Durchmesser der Löcher muss natürlich verhältnismäßig sein.
Jap, der gute alte Faraday und sein Käfig ;o) Ich denk aber das dies für Blitze und tiefe Frequenzen schon stimmt, nur bei hohen Frequenzen wird dich das nicht weiterbringen! Also gilt das was ich oben geschrieben habe noch immer! Gruß Andi
Nur so nebenbei, der Mikrowellenherd hat auch ein Lochgitter und 1kW innendrin. Wenn das nicht hinreichend dicht waere, gaeb's Probleme. In der Tat gibt es Faradaykaefige mit 2 Lagen Drahtgitter, 3mm Maschenweite, die bringen 180dB.
>Nur so nebenbei, der Mikrowellenherd hat auch ein Lochgitter und 1kW >innendrin. Das funktioniert aber nur wenn die Entfernung von Antenne zur Türe viel weiter weg ist als die Wellenlänge der verwendeten Frequenz. Mit solchen Verallgemeinerungen muß man schon etwas vorsichtig sein.
>Meine Frage ist, ob es damit Probleme mit Kondenswasser im inneren geben >kann. Wenn Du genügend (Heiz-)Energie verbrätst sollte es keine Probleme geben.
Ich versuche so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen, also mit Heizen wirds nix... Wies aussieht werde ich ein paar 1mm Löcher bohren und hoffen bzw. messen, dass die Abschirmung nicht allzu sehr geschwächt wird.
Also ich würde die Platine mit Plastik70 überziehen. Und in Abschirmungen von Baugruppen auf Platinen habe ich auch noch nie BElüftungslöcher gesehen. Egal ob im Außen- oder Innenbereich. Wenn da Einige wenige kleine Löcher drin waren, dann höchsten um zum abgleich an ein Poti oder DrehKo zu kommen. Um welche Frequenzen handelt es sich denn? Nebenbei: Für Belüftungen von Gehäusen werden Wabenkamine verwendet.
Wenn du unterhalb 300GHz bleibst, machen ein paar 1mm-Löcher garnichts. Es kann aber sinnvoll sein, wenn das Gehäuse um die gesamte Schaltung hermetisch verschlossen ist (Schutzklasse IP68), dann ein Säckchen Silica-Gel beizugeben. Dies zieht die Feuchtigkeit aus der Restluft raus und verhindert dadurch Korrosion und Schwitzwasserbildung. Gruß Jadeclaw.
>>Nur so nebenbei, der Mikrowellenherd hat auch ein Lochgitter und 1kW >>innendrin. >Das funktioniert aber nur wenn die Entfernung von Antenne zur Türe viel >weiter weg ist als die Wellenlänge der verwendeten Frequenz. >Mit solchen Verallgemeinerungen muß man schon etwas vorsichtig sein. Ja. aber eher andersrum. Wenn ein einzelnes Loch genuegend daempft, so kann man nicht notwendigerweise davon ausgehen, dass eine periodische Anordnung von Loechern auch noch schirmt. Ich wuerd nun eher davon ausgehen, wenn eine periodische Anordnung von Loechern eine ebene Welle daempft, so wird ein einzelnes Loch auch das Nahfeld daempfen. Nein ?
Mal was grundsätzliches zum Thema HF und Löcher: Grundsätzlich gilt: Sind die Löcher kleiner als die Wellenlänge, idealerweise kleiner als die halbe Wellenlänge, dann haben Löcher im Blech keine Auswirkung auf die Abschirmwirkung/Reflektionsfähigkeit einer Metallfläche. Dies ist auch der Grund, warum die Amstrad/Sky-Satschüsseln trotz der Löcher funktionieren. Richtig, die Dinger waren/sind aus Lochblech. Warum werden Sat-Schüsseln nicht mehr aus Lochblech gemacht? Lochblech ist merklich teurer als volles Blech. So einfach ist das. Sat-Schüsseln/Radarantennen für niedrigere Frequenzbereiche werden übrigens immer noch aus Lochblech gefertigt, wegen dem Gewicht. Gewinneinbußen gibt es dadurch trotzdem nicht. Gruß Jadeclaw.
Andreas G. schrieb: > Hochfrequenz und Löcher passen irgendwie nicht zusammen, sagt bitte wenn > > ich da etwas falsches sag! Das ist falsch! Solange Löcher << max. Wellenlänge ist ein loch kein Problem...
Die Antwort ist einfach, das das Loch als kurzgeschlossene inverse Antenne funzt. Also da wo bei einer 'normalen' Antenne Material ist, ist dies bei der inversen eben nicht.
Jadeclaw Dinosaur schrieb: > Warum werden Sat-Schüsseln nicht mehr > aus Lochblech gemacht? weil im Winter sich in den Löschern Wasser sammelt und als Tropfen gefriert. Das reflektiert leider dann nicht mehr Richtung LNB.
Noch eine Beobachtung: Ich habe neulich ein Schaltnetzteil aus einem Videorekorder zerlegt, das auf der Bestückungsseite auch ein Blechgehäuse hatte (auf der Lötseite aber nicht). Der "Deckel" war zwar ein durchgehendes Blechstück, aber in den Seiten waren mehrere Löcher (Durchmesser ca. 1cm).
Fallout-Girl und Jadeclaw haben recht, genau das ist es Löcher << Wellenlänge.
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