Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik trenntrafo 15V, 3A woher nehmen?


von gerd (Gast)


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Moin Leute,
ich benötige eine galvanische Trennung von einer Wechselspannung.
Ich habe einen Trafo mit unterschiedlichen Spannungsabgriffen welche 
nach entsprechenden Gleichrichtern und Stabilisierungen z.B. den MC und 
einige Relais versorgen.
Aber ich brauche jetzt noch zusätzlich eine 15V Wechselspannung welche 
auf der gleichen GND liegen soll wie der Minus von den Gleichrichtern. 
Das geht nicht direkt sonst funkt es( muss irgendwas mit der Halbwelle 
von den Gleichrichtern zu tun haben...)Also wollte ich die 15V 
Wechselspannung galvanisch trennen indem ich am Ausgang vom Trafo 
einfach einen Trenntrafo hänge und danach müsste ich einen der Drähte 
mit GND verbinden können und hätte somit meine 15V Wechselspannung gegen 
GND so wie ich das brauche..

Nun zum eigentlichen Problem, in der Theorie ist das ja schön, aber 
welcher Trafo eignet sich als Trenntrafo? ich habe 15V bei max ca 3A.
Ich finde keinen Trafo in dieser größenordnung oder ich habe die 
falschen Suchbegriffe???  alles was ich finde sind Trenntrafos für 
Netzspannung etc...

Wenn es keine kleinen 15V Trenntrafos gibt muss ich einen Zusätzlichen 
Trafo von Netzspannung auf 15V einbauen aber da hab ich keinen Platz für 
; (

kann mir jemand helfen?
besten dank für die Mühe
gruß
gerd

von Flo (Gast)


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Vlt kannste ja einen Trafo mit 2 gleichen Sekundärwicklungen benutzen?
Eine Sekundärwicklung als Eingang und eine als ausgang.

Oder du nimmst direkt einen 230V zu 15 Volt Trafo und ersetze damit dein 
Abgriffgerät.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn der Stromverbrauch von Controller/Relais im Vergleich zum 
Gesamtstrom eher gering ist, dann solltest du eine Einweggleichrichtung 
in Betracht ziehen, um deren Versorgung aus den 15V~ zu gewinnen.

von Tiesto (Gast)


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ist normal, daß es dabei zum Kurzschluss kommt. Man kann keine 
Wechselspannung einmal gleichrichten, und dann nochmal zusätzlich die 
gleiche Wechselspannung aufs entstandene Minus legen...man schließt so 
(je nach Gleichrichtungsart) mindestens eine Halbwelle kurz.
Glaube, daß es Trenntrafos für 42V gibt, aber gewichts- und platzmäßig 
wird jeder normale Trafo 230-15V besser sein. Würde einen Ringkerntrafo 
15v nehmen...

von gerd (Gast)


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der Stromverbrauch von Controller und Relais etc.. hält sich in Grenzen, 
das ist nicht viel
Wie meinst du das mit der Einweggleichrichtung?

von (prx) A. K. (prx)


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Tiesto schrieb:

> Man kann keine Wechselspannung einmal gleichrichten, und dann
> nochmal zusätzlich die gleiche Wechselspannung aufs entstandene
> Minus legen...

Beim Brückengleichrichter nicht, aber beim Einweg- und 
Mittelpunktgleichrichter kann man durchaus.

von Tiesto (Gast)


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der Trafo 230V mit doppelter 15V-Sekundärwicklung war auch meine erste 
Idee, muss aber leider doppelt so groß sein, wie ein normaler 
230V-1x15V/3A...überlege mal...muss eigentlich nicht, aber ist er 
automatisch, weil er dann für 2x15V/3A ausgelegt ist...

von byte (Gast)


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gerd schrieb:
> Wenn es keine kleinen 15V Trenntrafos gibt muss ich einen Zusätzlichen
> Trafo von Netzspannung auf 15V einbauen aber da hab ich keinen Platz für

Ne, lass das mit dem Trennter. Der Trafo würde immer ungefähr die 
gleiche größe haben. Du must immer min 45VA umsetzten. Nur das du die 
45VA schon einmal durch den ersten geschickt hast... => infeffizent.

Effizienteste Lösung... Traf mit 2 (getrennten) Sekundärwicklungen.. 
zb.. 2x15V(12V?). Mit dem einen machst V+, mit dem anderen VAC_last. Mit 
sicherheit besser besorgbar wie ein exotischer Trenner.

von (prx) A. K. (prx)


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gerd schrieb:

> Wie meinst du das mit der Einweggleichrichtung?

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0201071.htm

Eine der beiden Trafoanschlüsse einer 15V Wicklung ist GND, der andere 
einerseits 15V~ gegenüber GND, andererseits die Versorgung vom 
Controller über ebensolchen Einweggleichrichter.

Im Vergleich zum Vollwellengleichrichter muss der Elko deutlich grösser 
ausfallen, aber das dürfte hier kein Problem darstellen.

von oszi40 (Gast)


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1.Zeig mal eine Schaltskizze. Da scheint was unklar.

2.Eine Spezial-Trafo, der alle Wünsche erfüllt, ist vermutlich nur in 
der Trafowickelei in den Gelben Seiten zu finden.

3.Wenn jedoch genügend Platz ist, würde ich die 15V einzeln beschaffen.
Auge zu RS Components wäre eine Idee.
z.B.? 
http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAction.html?method=browseSubRange&Ne=4294954290&N=4294697804&productNum=0504252

von Tiesto (Gast)


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Hallo A.K., das geht leider nie, auch nicht mit einer Brücke! Die Brücke 
ist das Schlimmste, dabei wird eine Halbwelle kurzgeschlossen, die 
Andere kann nicht genutzt werden! Zeichne es Dir kurz mal auf, dann 
siehst Du es!

von Tiesto (Gast)


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mal sehen, wieviele Vorschläge noch mit einem Trafo 230V auf 2x15V/3A 
kommen...;-)

von byte (Gast)


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Wenn die Steuerung nicht zuviel verbraucht könntest Theoretisch einen 
15V/3A Trafo benutzen und den DC-Teil mit fetten Elkos entkoppeln... was 
aber auch wieder entsprechend große/gute Kondensatoren voraussetzt. Als 
Beispiel siehe bz. Erzeugung V- für manche Labornetzteile um auf 0V 
regeln zu können (Negative Hilfspannung). Hat aber seine Tücken. Da währ 
die oben genannte Einweggleichrichtung sicher besser.

von Andrew T. (marsufant)


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Tiesto schrieb:
> der Trafo 230V mit doppelter 15V-Sekundärwicklung war auch meine erste
> Idee, muss aber leider doppelt so groß sein, wie ein normaler
> 230V-1x15V/3A...überlege mal...muss eigentlich nicht, aber ist er
> automatisch, weil er dann für 2x15V/3A ausgelegt ist...


Die Sache wird deutlich besser wenn man einen Trafo mit 15V 3A und 15V 
0.3 A Sekundärwicklungen nimmt.

Man ist dann allerdings dicht bei Sonderanfertigung -- falls nicht 
Pollin und Co was auf der Resterampe haben.

von Tiesto (Gast)


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gerd, selbst wenn Du einen Trafo 15 auf 15V finden oder anfertigen 
lassen solltest...die Verluste sind höher, als wenn Du gleich eine 
zweite Transformation 230 auf 15V unternimmst! Auch ein Trafo 15 auf 15v 
hat bei nur 50Hz eine sehr ähnliche Größe wie ein Standardtrafo!

von Andrew T. (marsufant)


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Tiesto schrieb:
> Hallo A.K., das geht leider nie, auch nicht mit einer Brücke! Die Brücke
> ist das Schlimmste, dabei wird eine Halbwelle kurzgeschlossen, die
> Andere kann nicht genutzt werden! Zeichne es Dir kurz mal auf, dann
> siehst Du es!

Zeichne Dir mal eine Einweggleichrichtung auf, dann siehst Du das A.K. 
Recht hat. Es geht so ganz famos -- insbesondere wenn bzw. da hier  die 
Gleichstromentnahme kleine gegen die Trafoleistung ist.

Ein Trafo mit einer sek. 15V 3.5 A Wicklung dürfte das Problem dann 
lösen.

elektrisch und vom Platzbedarf.

von (prx) A. K. (prx)


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Tiesto schrieb:

> Hallo A.K., das geht leider nie, auch nicht mit einer Brücke! Die Brücke
> ist das Schlimmste, dabei wird eine Halbwelle kurzgeschlossen, die
> Andere kann nicht genutzt werden! Zeichne es Dir kurz mal auf, dann
> siehst Du es!

Was soll das denn? Ich rede hier dauernd von einem Einweggleichrichter 
und du schiebst mir einen Brückengleichrichter unter.

von Tiesto (Gast)


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Sorry, jetzt hab ich es nochmal gelesen, und diesmal auch richtig herum 
erkannt...leider geht es aber auch nicht mit einer Einweggleichrichtung! 
man hat immer  entweder gar keine Spannung, oder Kurzschluss. Man kann 
einfach nicht aus einer Wechselspannung erst eine Gleichspannung machen, 
und dann nochmal eine Seite der Wechselspannung auf minus legen...

von Tiesto (Gast)


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wenn er nur wenig Strom für die zusätzlichen 15Vac braucht, wäre der 
Netztrafo dafür doch sehr klein (z.B. ab 0,35VA aufwärts...)

von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

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Eagle auf Netbook macht zwar keine Freude, aber nun denn...

Ergibt 15V AC gegen GND und 20-25V DC gegen GND.

von Tiesto (Gast)


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ja dazu müsste er seine vorhandene Gleichrichtung ändern. Gehe davon 
aus, daß es sich um ein bestehendes Gerät handelt, wo sicher auch die 
zweite Halbwelle genutzt wird. Sonst hätte es ja nicht schon geblitzt!
Dann müsste er tatsächlich seine leistungshungrige Schaltung mit 
riesigem Elko und Einwegggleichrichtung bauen, nur damit er z.B. 100mA 
Wechselspannung beibehält...also mein Tip bliebe da der kleine 15V 
Trafo...;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Tiesto schrieb:

> Gehe davon aus, daß es sich um ein bestehendes Gerät handelt,

Bin heute nicht gut im Kaffeesatzlesen. Soll er genauer werden, was er 
hat, welche Ströme er wo braucht. Jedenfalls ist das eine Lösung für AC 
mit viel und DC mit wenig Leistung, und so hatte ich ihn verstanden.

> Dann müsste er tatsächlich seine leistungshungrige Schaltung mit
> riesigem Elko und Einwegggleichrichtung bauen, nur damit er z.B. 100mA

Nach der DC-Leistung hatte ich gefragt, die sei gering hiess es. Klar 
wird der Elko etwas grösser, aber das dürfte zu verschmerzen sein.

von oszi40 (Gast)


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stand oben
>Ich habe einen Trafo mit unterschiedlichen Spannungsabgriffen ...
>braucht 15V~ max 3A

Da sind wohl 2 Trafos "von der Stange" ersatzteilmäßig die schnellste 
Lösung. Bei exotischen Sonder-Wickelvarianten reicht später nie der 
Platz um einen gleichwerteiegn Ersatz einzubauen.

von Arno H. (arno_h)


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Guck hier:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/labnt1.htm
Was mit positiver Spannung geht, sollte mit negativer auch 
funktionieren.
In jedem 2. elektor-Netzteil war eine ähnliche Schaltung drin.

Arno

von MaWin (Gast)


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> Wenn es keine kleinen 15V Trenntrafos gibt muss ich einen Zusätzlichen
> Trafo von Netzspannung auf 15V einbauen aber da hab ich keinen Platz für

Wieso glaubst du, wäre ein 15V:15V@3A Trfao kleiner als ein 230V:15V@3A 
Trafo ?

Wenn dein schon vorhandener Trafo die zusätzlichen 3A liefern kann, wäre 
der nicht viel kleiner wenn du ihn durch einen Trafo ersetzt, der 3A 
weniger liefern kann, so dass wieder Platz für den 2. Trafo ist?

Und warum glaubst du, gibt es keine Lösungen die ohne weiteren Trafo 
auskommen?

> Das geht nicht direkt sonst funkt es

Falsche Schaltung, vielleicht hast du mal die Güte, aufzuzeichnen, 
welche Dinge du an deine Trafos anschliessen willst, welche davon wie 
geschaltet werden sollen (Relais, Transistoren) und ob welche davon 
gemessen werden sollen (durch den uC oder so).

Dann kann man überlegen wie du dein wasauchimmer anschliessen kannst, 
ohne dass es funkt.

Notfalls gibt es kleine DC/DC-Wandler.

von gers (Gast)


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Hallo
danke für die Antworten!
hier noch mal genauer der Aufbau meiner Schaltung,
der Trafo (100VA) hat unterschiedliche Spannungsabgriffe, davon benötige 
ich:
----
5V für den Controller, mit Brückengleichrichter und 7805 wird daraus 5V 
und versorgt nur den Atmega32 mit Display(100mA??)

10V als Referenzspannung für einen Sensor. Hier auch Brücke und 7810 und 
dann vielleicht 5 mA

24V für die Relais die brauchen ca 120mA

15V als Versorgungsspannung für einen Senosor. Hier auch Brücke und 7815 
und ca 50mA

Und jetzt kommen noch meine 15V Wechselspannung für die Heizung von 
einem Sensor die braucht dann max. 3A
---

Ich habe natürlich diverse Kondensatoren auf der Platine, jeder Spannung 
habe ich eine 220µF, einen 10µF und zwei 100nF für den 78xx gegönnt

Die Idee mit der Einweg Gleichrichterschaltung finde ich am 
praktischesten.. Dann hab ich keine zusätzlichen Verluste durch einen 
zweiten Trafo, und ich brauche nur die Brückengleichrichter durch 
jeweils eine Diode ersetzen.. reichen die Kondesatorgrößen oder sollte 
ich da noch nachlegen?
gruß und danke für die Hilfe
gerd

von MaWin (Gast)


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> 5V für den Controller, mit Brückengleichrichter und 7805 wird
> daraus 5V und versorgt nur den Atmega32 mit Display(100mA??)

Dann bring mal deinen Trafo wieder zurück, denn auf einer Wicklung
mit 5V~ werden keine 5V Gleichspannung.

Die Heizung scheint dein grösster Verbraucher zu sein, und sie
scheint mit Wechelspannung auszukommen.

Warum willst du da gleichrichten ?

Du kannst sie vermutlich mit einem TRIAC, mit 2 antseriellen MOSFETs, 
mit PhotoMOSRelais oder einem normalen Relais schalten.

Bleiben 15V/50mA, 10V/5mA und 5V/100mA.
Die wiederum kann man gut aus gleichgerichteten 15V Wechselspannung 
erzeugen.

15V gleichgerichtet ergibt ca. 19V, ein 7815 erzeugt 15V, ein 7810 
erzeugt 10V, ein 7805 erzeugt 5V, wobei bei den 10V fast noch zu wenig 
Last ist und ein 7810 auch nicht wirklich als Referenzsapnnung 
bezeichnet werden kann, also besser eine REF10 mit Vorwiderstand an die 
15V hängen.

Vergiss einfach die 5, 10 und 24V Abgriffe an deinem Trafo.

von MaWin (Gast)


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Ich vergass: Die gleichgerichteten 15V~, also knapp 20V,
versorgen deine Relais, die brauchen keine gesiebte Gleichspannung und 
nehmen's nicht so genau.

von faustian (Gast)


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Ein DC/DC-Wandlermodul, aus einem Brueckengleichrichter/Elko gespeist 
der KEINE Masseverbindung auf der DC-Seite bekomm, fuer den 
Gleichspannungsteil waere keine Moeglichkeit?

von Michael_ (Gast)


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Wer sich so einen Trafo mit Anzapfungen anschafft, muß mit 
Einweggleichrichtern leben. Ansonsten muß man vorher nachdenken, was man 
will.
Punkt!
Ansonsten neuen Trafo konzipieren mit getrennten Wicklungen. Das ist 
schon seit 100 Jahren so.

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