Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie entscheiden für Diplomarbeit


von Student2010 (Gast)


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Hallo Leute,

wie würdet ihr euch entscheuden?

Ich habe zwei Angebote für eine Diplomarbeit:

1. Ein gutes, größeres Unternehmen wo ich 5min Fußweg habe. Das 
Arbeitsklima ist gut mit den Kollegen verstehe ich mich, die Vergütung 
passt und die Chancen übernommen zu werden sind relativ gut. Allerdings 
ist das ein Thema wo ich mich länger einarbeiten müsste und was von 
meiner Wunschfachrichtung abweicht.

2. Eine kleine Bude wo ich ca. eine Stunde Arbeitsweg habe. Über das 
Arbeitsklima und die Kollegen kann ich nichts sagen. Vergütung wollen 
sie sich noch überlegen,können es nicht versprechen. Die Chancen 
übernommen zu werden kenne ich nicht.
Aber das Thema ist voll meine Wunschfachrichtung.

Ich kann mich echt nicht entscheiden.Bitte gebt mir mal paar Tipps.

LG

von Gast9 (Gast)


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Spontan würde ich mich für 1.) entscheiden. Allerdings kann es später 
von Vorteil sein, noch Kontakt zu einer zweiten Firma zu haben. Das neue 
Thema bei 1.) würde ich eher als Chance sehen!

Eine Stunde Fahrtzeit kannst Du in 1.) quasi jeden Tag länger arbeiten. 
;-) Das kommt immer gut an.

Wären die Leute der ersten Firma verärgert, wenn Du zu einer anderen 
Firma gehen würdest?

von Student2010 (Gast)


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Hallo,

schwer zu sagen aber würde fast sagen das sie verärgert sind. Ich habe 
dort schon als Praktikant gearbeitet und die haben sich voll ins Zeug 
gelegt für mich, ein gutes interesantes Thema zufinden. Die haben sich 
sogar von selber bei mir gemeldet. Bei Firma 2 musste ich mehr mals 
anrufen.

Gruß

von oszi40 (Gast)


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Eine Stunde Fahrzeit
ist eine Stunde + Nettolohnverlust durch Benzin und Fahrzeug
Ein kurzer Weg ist für Familie und Firma ein Vorteil.

von Gast9 (Gast)


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>schwer zu sagen aber würde fast sagen das sie verärgert sind.

Also dann auf jeden Fall 1.) Wenn Du dich da wohl fühlst, zögere nicht 
einen Tag und sage zu! Und wie gesagt: freue Dich auf das neue Thema und 
zeige, was du drauf hast!

von hahalol (Gast)


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Nimm die größere Herrausforderung!

von Student2010 (Gast)


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Ja ich glaube auch fast das ich zu 1 gehe. Nur bin ich noch voll auf die 
Fachrichtung fixiert. Das kam durchs Studium und ich bin dort auch sehr 
gut drin. Wenn ich nun zu 1 gehe und komplett in einer anderen Richtung 
arbeite, komme ich bestimmt nie mehr zu dem anderen zurück? Oder habt 
ihr Erfahrungen, das man während des Berufslebens mal komplett die 
Richtung ändert?

von Mark B. (markbrandis)


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Das, was ich in meiner Diplomarbeit gemacht habe, habe ich in meiner 
bisherigen Berufslaufbahn eher nicht gemacht. Von der Fachrichtung her 
hat es freilich schon gepasst.

von Tim (Gast)


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NIMM NUMMER 1!

Ich muss gerade selbst erfahren, wie schwierig es ist, als Jung-Ing. 
einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Wenn du Chancen hast, übernommen 
zu werden und du dich mit dem Thema anfreunden kannst, gäbs da für mich 
nichts mehr zu überlegen!

Ich habe mich "damals" bei meiner DA auch für das Thema entschieden, das 
mit am meisten Spaß gemacht hat. Jetzt bin ich schlauer und hätte mir 
lieber eine große Bude gesucht, bei der ich evtl. übernommen worden 
wäre. Na ja, man kann nichts rückgängig machen.

von Student2010 (Gast)


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Ja ich glaub ihr habt recht, auch wenn ich mich dann wohl von meiner 
lieblings Fachrichtung verabschieden muss. Ich werde aber morgen noch 
mal bei Firma 1 vorbeischauen und noch mal genau fragen wie denn die 
chancen für eine Übernahme sind.

von STK500-Besitzer (Gast)


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>Ich habe mich "damals" bei meiner DA auch für das Thema entschieden, das
>mit am meisten Spaß gemacht hat. Jetzt bin ich schlauer und hätte mir
>lieber eine große Bude gesucht, bei der ich evtl. übernommen worden
>wäre. Na ja, man kann nichts rückgängig machen.

Geht nicht nur dir so...

von Zacc (Gast)


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Oder habt ihr Erfahrungen, das man während des Berufslebens mal komplett 
die
Richtung ändert?

mal ? ... Dauernd. Ich wuerd mal postulieren, dass das gesammte Wissen 
in 6 Jahren ausgetauscht wird. Das sieht man auch daran, dass die 
Werkzeuge, die von 10 Jahren das Beste, Abgehobenste, Teuerste waren, 
nun Standard sind, und man's am Schleckstengel bekommt. Das bedeutet man 
muss dran bleiben, zumindest die naechsten 25 Jahre. So mit 50 kann man 
sich dann ueberlegen in die Schulung, Verkauf, ..., zu gehen.

von Student2010 (Gast)


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Mal ein ganz krasses Bsp. Ich arbeite 5 Jahre in der Softwareentwicklung 
und will dann in die Hochspannungstechnik... das ist doch fast nicht 
machbar oder?

von Tom (Gast)


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>Mal ein ganz krasses Bsp. Ich arbeite 5 Jahre in der Softwareentwicklung
>und will dann in die Hochspannungstechnik... das ist doch fast nicht
>machbar oder?

Doch, wenn die Hochspannungsanlagen in Betrieb nehmen willst, weltweiter 
Einsatz fast das ganze Jahr nicht abschreckt, dann schon.

von Zacc (Gast)


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Hochspannungstechnik... als was ? Es gibt Firmen, die stellen Elemente 
dafuer her. zB Schalter, Isolatoren, Sicherungen, Kabel usw.
Und dann gibt es Firmen, die das Zeug einetzen, zb die Energiekonzerne. 
Deren Installationen muss man planen, bauen, warten.

von Mark B. (markbrandis)


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Student2010 schrieb:
> Mal ein ganz krasses Bsp. Ich arbeite 5 Jahre in der Softwareentwicklung
> und will dann in die Hochspannungstechnik... das ist doch fast nicht
> machbar oder?

Kommt ein bisschen drauf an, Du könntest ja auch Software für die 
Steuerung von Hochspannungsanlagen entwickelt haben. ;-)
Aber ist schon was dran, in einen Bereich zu wechseln mit dem man bisher 
absolut rein gar nichts zu tun hatte ist tendenziell eher schwierig, 
wenn auch nicht unmöglich.

von Mr. T (Gast)


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Student2010 schrieb:
> Oder habt ihr Erfahrungen, das man während des Berufslebens mal komplett > die 
Richtung ändert?
Weiß ja nicht, was Du studierst (vermutlich MINT?). Wenn Du in der 
Entwicklung landest, dort arbeitest und dann in den Vertrieb wechselst, 
führt kein Weg zurück! Vertriebsingenieure sind i.d.R. für die 
Entwicklung unbrauchbar. Man könnte jetzt auch sagen "zu unfähig". Aber 
sowas darf man ja nicht sagen ;)

von Student2010 (Gast)


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Ja stimmt schon in den Vertrieb will ich auch nicht.
Mir ist schon klar was ich in der Hochspannungstechnik machen kann. Ich 
glaube nur, dass es schwer wird wenn man 10 Jahre Software entwickelt 
hat z.B dann als Prüffelding. für Teilentladungsmessungen zu arbeiten 
oder eine Stelle zu bekommen.

Gruß

von Thisamplifierisloud (Gast)


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Absolut 1. !!!

Du wirst sowieso immer wieder feststellen, daß Du nicht unbedingt das 
machst,
was Du wolltest oder studiert hast.

Wenn Du mal in nem Laden drin bist, kannst Du Dich evtl. entsprechend 
Deinen Neigungen und Fähigkeiten entwickeln.

Woanders hingehen kannst Du später immer noch.

Die genannten Vorteile wirst Du allerdings eher selten in der 
Konzentration finden !

Los, tu es !

von max (Gast)


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Hallo,
ich denke, arbeiten ohne Bezahlung (Praktika), sollte man nach 
Möglichkeit nicht machen. Auch ein "Guter Name" einer Firma ist kein 
Grund, solange man eine bezahlte Alternative hat.
Zusätzlich ist Bezahlung auch eine Wertschätzung, denn interessante 
Themen kann sich jeder ausdenken. Eine ökonomische Basis soll vorhanden 
sein und auch das ist bei einer Bezahlung ausgedrückt.

von tuppes (Gast)


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Wie die meisten anderen schon sagten, es spricht fast alles für Angebot 
1. Denk vor allem nicht nur an die DA, sondern auch an die Zeit danach. 
Gute Chancen für eine Übernahme, du kennst die Kollegen und das 
Arbeitsumfeld, dazu noch die Wohnortnähe, das klingt ideal.

Student2010 schrieb:
> Allerdings
> ist das ein Thema wo ich mich länger einarbeiten müsste
> und was von meiner Wunschfachrichtung abweicht.

Um besser einschätzen zu können, wie weit das auseinanderliegt: Was ist 
deine Wunschfachrichtung, und in welcher Fachrichtung würdest du hier 
eingesetzt?

von Student2010 (Gast)


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Meine Wunschrichtung ist die elektrische Antriebsrichtung. Alles was so 
mit Leistungselektronik und Regelung von Antrieben zu tun hat.
Und in Firma 1 würde ich eine Firmware für ein USB 3.0 Interface bauen.

Gruß

von tuppes (Gast)


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Antriebstechnik vs. Highspeed-Datenkommunikation, also, viel weiter 
auseinander gehts nicht.

USB 3.0 ist wohl im Kommen, denke ich. Wer sich da auskennt, hat 
bestimmt gute Chancen. Ein weiterer Grund, das zu machen.

Bleibt die Frage, wie sehr dein Herz an der Antriebstechnik hängt. Der 
Abschied davon könnte endgültig sein. Wenn diese Vorstellung für dich OK 
ist, dann ist das Angebot 1 bestimmt das bessere. Wenn du glaubst, dass 
du diese Entscheidung dein Leben lang bedauern wirst, dann mach das 
andere, aber sei dir bewusst, dass es (so wie du es geschildert hast) 
der härtere Weg sein wird.

von Gast9 (Gast)


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"Und in Firma 1 würde ich eine Firmware für ein USB 3.0 Interface 
bauen."

Mach's! Das ist doch auch interessant. Und eine Diplomarbeit hat ja auch 
eine Sonderstellung. Freue Dich auf Deine Aufgabe und strenge Dich an, 
damit Du eine hervorragende Note bekommst.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

von Gast9 (Gast)


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"Der Abschied davon könnte endgültig sein. "

Schmarrn! Er kann doch nach dem Studium jederzeit wieder dort 
einsteigen. Ich habe nach dem Studium in einem völlig anderen Bereich 
angefangen, und habe das als Bereicherung gesehen. Man muss doch nicht 
immer auf demselben Pfad wandeln. Obwohl Antriebstechnik schon ein wenig 
speziell ist, wo Erfahrung eine größere Rolle spielt. Dennoch würde ich 
auf jeden Fall zu USB 3.0 raten. Ist doch gerade erst auf dem Markt, 
macht sich also gut, mit einer so modernen Technik entwickelt zu haben.

von tuppes (Gast)


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Gast9 schrieb:
> Schmarrn!

Bleib doch höflich.

Ich schrieb "es KÖNNTE ein endgültiger Abschied sein", nicht "es WIRD 
...". Du kennst den Unterschied, ja?

> Er kann doch nach dem Studium jederzeit wieder dort einsteigen.

Theoretisch vielleicht. Praktisch sinkt mit jedem Jahr, in dem er sich 
in Datenkommunikation spezialisiert, seine Attraktivität für die 
Antriebstechnik.

So wie die Entscheidung geschildert ist, ist sie zwar nicht unumkehrbar, 
aber sie hat schon eine gewisse Langzeitwirkung, dessen sollte man sich 
bewusst sein.

von Gast9 (Gast)


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>> Schmarrn!
>
>Bleib doch höflich.

Sorry, war nicht böse gemeint. Bin wohl zu oft in Minga tätig ;-)

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