Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grid Spannung für VFD erzeugen


von Marcus M. (Gast)


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Hallo,

ich grübel gerade, ob man mit Hilfe einer Ladungspumpe (via PWM
angesteuert) die notwendige Spannung von 18V für die Grid- und
Segmentanodenspannung aus 5V erzeugen kann, bei der notwendigen
Stromstärke?
Bei der STromsträke mache ich mir noch etwas Gedanken.
Bisher habe ich durch Messungen gesehen, dass der Strom annähernd
konstant ist, egal ob nun alle Segmente leuchten oder nur eins.
DA mir das Prinzip der Brown'schen Röhre bekannt ist, müßte der Strom,
wie bei einem 7-Segment-LED, proportional steigen. Entweder ist mein
Meßgerät nun etwas defekt oder ich hab da einen Denkfehler.

Was sagt Ihr da aus Erfahrung zu - möglich?

Gruß Marcus

von Benedikt (Gast)


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Ladungspumpe + PWM wird sicher nichts, denn hier zählt nur der
Spitzenwert und der bleibt immer gleich. Besser gehts mit einem
normalen (induktiven) Step-Up Wandler.
Der größe Strom bei VFDs fließt durch das Gitter und nicht durch die
Anzeigefläche, daher ändert sich auch nicht viel. Bei kleineren
Displays (also nicht unbedingt 80x14 Stellen oder riesige
Grafikdisplays usw) reichen meist wenige mA aus.
Ich verwende meistens 18V für das Display und die Heizung (über PWM),
da spar ich mir die ganze Mühe. Für dir 5V für den Rest reicht ein
78L05.

von Marcus M. (Gast)


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Hallo Benedikt,

Danke für Deine Antwort. Bin mitlerweile auch auf eine interessante
Lösung bei Maxim gekommen. Die muß ich mir aber mal genauer anschauen,
denn mir ist noch nicht ganz klar, wie ich mit ein paar Transistoren,
einer Zenderdiode und ein paar Elkos Spannungen von > 30V aufbauen
kann.

Gruß Marcus

von Olaf (Gast)


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Also ich hab mir mal soetwas gebaut, mit einem der VFDs von Pollin,
indem ich einfach einen fertigen DCDC Wandler genommen habe. Den habe
ich von einer alten 10Mbit Netzwerkkarte abgeloetet. Das war viel
einfacher als er erst lange mit irgendwelchen Schaltwandlern
rumzudroesseln.

Ein weiterer Problempunkt, die Heizung muss normalerweise
Wechselspannung sein. Und zwar deshalb weil sonst die einzelnen
Segmente je nachdem wo sie auf dem Display liegen, unterschiedlich hell
sein werden. DAs ist aber natuerlich bei einer Schaltung mit man mit
Batterien betreiben will eher suboptimal.
ICh hab mein Display daher einfach mit einem Widerstand an 5V gehaengt.
Wenn die Heizspannung im Vergleich zur Anodenspannung recht klein ist
faellt der Helligkeitsunterschied nicht weiter auf. Sollte man mal
ausprobieren.

Die Ansteuerung von VFDs ist recht aufwendig, aber ich finde das lohnt
sich. Die sehen viel schoener aus als ein LCD oder LED. Sozusagen das
letzte Ueberbleibsel aus dem Roehrenzeitalter.

Olaf

von Marcus M. (Gast)


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Hallo Oldbug,

> Die Ansteuerung von VFDs ist recht aufwendig, aber ich finde das
> lohnt sich. Die sehen viel schoener aus als ein LCD oder LED.
> Sozusagen das letzte Ueberbleibsel aus dem Roehrenzeitalter.

das sehe ich genau wie Du und selbstwenn ich einen Tiny als
Displaycontroller mißbrauche, bin ich noch günstiger als ein LCD (1
zeilig bei Polin).
Deine Idee mit dem DCDC Wandler gefällt mir.
IMHO kann man doch die Heizung mit 2,7V betreiben, dann sollte es doch
möglich sein eine Wechselspannung mittels zweier Widerstände per PWM zu
generieren oder?

Gruß Marcus

von Olaf (Gast)


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Also ich meine die Teile von Pollin brauchten so um die 4Veff.
Aber natuerlich kann man auch das irgendwie generieren. Dazu braucht
man nur mal einen alten Taschenrechner aufmachen, da wurde das ja auch
gemacht.
Nur war es bei mir halt nicht notwendig. Haengt aber sicher vom Display
ab. Ich wuerde es aber auf jedenfall erstmal mit Gleichspannung
probieren bevor man sich in Arbeit stuerzt.

Ein anderer Punkt ist uebrigens die Ansteuerung der Gitter und Anoden.
Dafuer gibt es spezielle ICs von OKI oder Maxim. Ist aber wohl schwer
dranzukommen. Geht aber natuerlich auch alles mit einem langen
Schieberegister und Transistoren.
Man sollte aber darauf achten das man die Spannung schnell abschalten
kann. Wenn man das Teil multiplext und das muss man, dann ist es
wichtig das es kaum uebersprechen gibt, es fliessen ja relativ kleine
Stroeme. Und man muss schnell schalten. Sonst Glimmen naemlich Segmente
die eigentlich gerade aus sind noch nach und das Display verliert an
Kontrast.

Ich habs uebrigens mit einem 2313 gemacht.

Olaf

von Benedikt (Gast)


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Es gibt verschiedene VFD Typen, einige sind schon für DC Heizung gebaut
und deshalb intern kompensiert (der Heizungsabstand ist bei - größer
als bei +).
Meistens werden aber die Wechselspannungsheizungen verwendet.
Man muss die Heizung bei 3,7Veff auf +5V legen, sonst leuchten einige
Segmente immer. Dann bleiben von den 18V (wenn man CMOS ICs verwendet)
nur noch 13V übrig, ist nicht gerade viel für ein VFD (manche laufen
mit über 60V bei hohen Mux Raten). Außerdem flackert das VFD, wenn die
Mux Rate <100Hz ist, oder nahe der 50hz Heizfrequenz liegt.

Ich mache das anderst:
Zusätzlich zum 1/10 Mux füge ich eine 11. Periode ein in der alles aus
ist. Hier wird die Heizung mit 17,5V betrieben, was ziemlich genau
3,7Veff ergibt. Für 2,7Veff muss man in die 18V Leitung einen kleinen
Widerstand einbauen. Ist insgesamt aber wesentlich effektiv als mit den
5V, denn bei 18V benötigt die Heizung nur wenige 10mA. So komme ich mit
18V 50mA für das gesamte Display einschließlich uC, EEPROM usw. aus.

von Marcus M. (Gast)


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Hallo,

erstmal Danke für die bisherigen Infos.
Ich persönlich möchte nicht die Treiberbausteine verwenden sondern
selbst die Ansteuerung via CMOS Bausteine durchführen.
Ich habe es bisher mit der Gleichspannung probiert und die Displays
funktionierne schon, allerdings ist das nachglimmen wie oben
beschrieben ein kleines Problem. Deshalb überlege ich zumindest die
Heizung mit Wechselspannung zu betreiben und wodurch sich bei einer
Mux-Rate, die ungerade im Verhältniss zur Heizungsfrequenz eine
Spannungserhöhung bezogen auf die Heizung von +18V - (-3,7V) = 21,7V
ergeben würde. Ungerdae deshalb, damit alle SEgmente immer wieder in
diesem Bereich betrieben werden. Weiterhin überlege ich die
Nachleuchtzeit der VFD's auszunutzen und nach jedem "an Zyklus" alle
Signale auszuschalten, bevor das nächste angesteuert wird um eventuelle
iduzierte Spannungen zu vermeiden - mal schauen, was dabei rumkommt.

Gruß Marcus

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