Ich habe in einer Schaltung dieses Detail entdeckt. Ich frage mich, warum schützt jemand den Eingang des OP-Amp's mit zwei J-Fet's ? Zwei 1N4148 hättens doch auch getan? Oder bieten die J-Fet's einen Vorteil?
Moin, vielleich haben die FETs geringere Leckströme im Sperrbetrieb als die Dioden? Oder eine höhere Ansprechspanung? Beste Grüße, Marek
Kapazitäten. Kuck dir mal das Datenblatt der JFETs an. Die Schaltung sieht etwas älter aus, da gab's noch nicht so schicke sub-pF ESD Teile wie heute.
Kapitän Nuss: Die IG-FET leiten schon bei Masse, und vergrößern bei zunehmender Spannung in beiden Richtungen die Steilheit. Ähnlich wie bei Dioden, nur daß die bei Masse nicht schon leiten. Sowas ist bei vielen OP-Schaltungen allerdings störend. Ist wohl eine spezielle Schaltung. Gibt es da weitere Details?
Wilhelm Ferkes schrieb: > Die IG-FET leiten schon bei Masse, und vergrößern bei zunehmender > Spannung in beiden Richtungen die Steilheit. Ähnlich wie bei Dioden, nur > daß die bei Masse nicht schon leiten. > Seh ich auch so > Sowas ist bei vielen OP-Schaltungen allerdings störend. > > Ist wohl eine spezielle Schaltung. Gibt es da weitere Details? Ist ein Hochvolt-Verstärker mit dem PA240 Ich danke mal die Schaltung wurde von Leuten mit einem *soliden Halbwissen* aus schon bestehenden Schaltungen zusammengestoppelt. Irgendwann funktioniert sowas dann und ist heilig und darf nie wieder angefasst werden. (Never change a runnuing System) Ich kenne das aus anderen Schaltungen, siehe Anhang, dort werden Fet's als Dioden missbraucht. Man verspricht sich davon, das ein Fet als Diode einen kleineren Sparrstrom als z.B. eine 1N4148 hat. Keine Ahnung ob es stimmt, müsste man mal selber eine Messung machen oder Datenblätter anschauen. Dioden mit besonders kleinem Sparrstrom heissen Picoamperedioden und sind teuer und meistens abgekündigt ;-)
Kapitän Nuss schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: > Ich kenne das aus anderen Schaltungen, siehe Anhang, dort werden Fet's > als Dioden missbraucht. Man verspricht sich davon, das ein Fet als Diode > einen kleineren Sparrstrom als z.B. eine 1N4148 hat. Keine Ahnung ob es > stimmt, müsste man mal selber eine Messung machen oder Datenblätter > anschauen. FET vs. 1n4148: Es stimmt durchaus das der Strom in Sperrichtung niedriger ist als bei Si-Dioden einfacher Bauart. Eben weil FET oft billig(er) zu haben sind als Z.B. PAD, nimmt man FET. Wobei nicht viel dazugehört, um niedrigere Leckströme als eine 1n4148 zu haben. Deine Originalschaltung ist die eines invertierenden Verstärkers, stimmt's? > Dioden mit besonders kleinem Sparrstrom heissen Picoamperedioden und > sind teuer und meistens abgekündigt ;-) Sperrstrom, Zumindest sind die PAD immer teuer und genau dann schwer zu bekommen, wenn man sie dringend benötigt. Man spar(r)t also mit dem FET .-))
Andrew Taylor schrieb: > Deine Originalschaltung ist die eines invertierenden Verstärkers, > stimmt's? Ja. Habe die Fet's falsch gepolt, Schaltbild hier jetzt richtig!
Kapitän Nuss schrieb: > Habe die Fet's falsch gepolt, Schaltbild hier jetzt richtig! Schaltbild immer noch falsch, auweia! Habe mit LTspice simuliert, so müssen die Fet's als Diode gepolt werden! Sperrstrom bei der 1N4148 ist 2,5 nA Sperrstrom beim 2N4416 ist 32 pA Durch einen 1G Ohm Widerstand fließen bei 15V immerhin 15 nA! Ich sehe aber den Thread immer noch nicht als wirklich gelöst an, da muss es noch ein Geheimnis geben?!
Kapitän Nuss: >Ich sehe aber den Thread immer noch nicht als wirklich gelöst an, >da muss es noch ein Geheimnis geben?! Ja, man geht zu wenig mit den IG-FET um, es wird also noch etwas spannend! Habe deine zuoberst gepostete und die vorletzte Schaltung (12.02.2010 13:33) auch mal in PSPICE eingegeben. Und zwar mit dem 2N3819, da die Bauteile-Library nicht so ganz wahlfrei ist, aber das spielt keine wirkliche Rolle. Da sind ja einmal die Transistoren auf Masse gelegt, und ein anderes mal gegen die Betriebsspannungen. Das sind nochmal 2 grundverschiedene Dinge! In der Schaltung vom 12.02.2010 13:33 wirken die Transistoren als Konstantstromquelle über einen weiten Spannungsbereich, während sie in der obersten Schaltung mit Massebezug wie Dioden wirken. Dioden deswegen, weil der Hauptstrom bei inverser Polung durch die PN-Strecke des Gates zum Drain fließt. Mit Picoampere, ist da in beiden Fällen aber nichts.
Arno H. schrieb:
>Ursprünglich von BurrBrown: http://www.ti.com/litv/pdf/sboa058
Danke, neue Schaltung, neue Erkenntnisse: D-S gebrückt, und G am zu
schützenden Eingang.
Ja, so funktioniert das sauber als Picoampere-Dioden!
Wilhelm Ferkes schrieb: > Arno H. schrieb: > >>Ursprünglich von BurrBrown: http://www.ti.com/litv/pdf/sboa058 > > Danke, neue Schaltung, neue Erkenntnisse: D-S gebrückt, und G am zu > schützenden Eingang. > > Ja, so funktioniert das sauber als Picoampere-Dioden! Ich weiß nicht, war das nicht schon in irgendeiner Siliconix AppNote vor 30 Jahren?
Abdul K. schrieb: >Ich weiß nicht, war das nicht schon in irgendeiner Siliconix >AppNote vor 30 Jahren? Du sprichst mir voll aus dem Herzen. Ja, es ist traurig, aber was vor 30 Jahren war, interessiert heute nicht mehr so richtig. Das wird als Opas Klamottenkiste abgetan. Die glauben heute alle, daß man was fertiges besseres an jeder Straßenecke kaufen kann. Obwohl das die Grundlagen sind. Leider. :-(
Hallo Kapitän, >Ich danke mal die Schaltung wurde von Leuten mit einem *soliden >Halbwissen* aus schon bestehenden Schaltungen zusammengestoppelt. >Irgendwann funktioniert sowas dann und ist heilig und darf nie wieder >angefasst werden. (Never change a runnuing System) Weit gefehlt, die Geschichte mit den FETs ist gängige Schaltungspraxis unter Profis, auch heute noch! Statt der FETs nehme ich gewöhnlich den Basis-Kollektor pn-Übergang eines BC546, oder ähnlich, wenn ich besonders niedrige Leckströme brauche. Das sind dann rund 200pA Sperrstrom pro Transistor. Das reicht in der Regel. Man darf ja nicht vergessen, daß der invertierende Eingang des OPamp der Schaltung virtuell auf Masse liegt und damit über den pn-Übergängen im gegengekoppelten Normalbetrieb sowieso praktisch keine Spannung anliegt. (Was für ein Strom fließt wohl, wenn eine Spannung von 0V über einem pn-Übergang anliegt??) Dadurch sind die resultierenden Sperrströme also noch einmal deutlich kleiner als die üblicherweise angegebenen Werte. Man sollte allerdings bedenken, daß solche extrem leckstromarmen Sperrschichten nicht sehr schnell sind, wenn sie ein- oder ausschalten sollen. Als ESD-Schutz taugen sie jedenfalls überhaupt nicht, weil die extrem niedrigen Leckströme nach ein paar ESD-Treffern nur noch Geschichte sind. In der obigen Anwendung geht es wohl darum, den invertierenden Eingang des OPamp im Falle einer Übersteuerung im erlaubten Eingangsspannungsbereich zu halten, beispielsweise um Phase Reversal oder gar Zerstörung zu vermeiden. Der Vorteil der Anordnung beim invertierenden Verstärker liegt darin, daß die über den Sperrschichten anliegende Spannung und damit die resultierenden Leckströme besonders gering sind. Kai Klaas
@Kai Klaas: Klasse Beschreibung! >Ich danke mal die Schaltung wurde von Leuten mit einem *soliden >Halbwissen* aus schon bestehenden Schaltungen zusammengestoppelt. >Irgendwann funktioniert sowas dann und ist heilig und darf nie wieder >angefasst werden. (Never change a runnuing System) Das ist in der Tat so mit den Heiligtümern, ich kann das bestätigen. Hat man eine Frage zu sowas, gibt es oft eine heftige ärgerliche Antwort vom Projektleiter, der dazu überhaupt nicht diskussionsbereit ist, außer daß man gefälligst die Finger davon zu lassen hat... Warum und wie was funktioniert, weiß dann keiner so wirklich richtig... Z.B. ein stehender Styroflex-Kondensator, der auf der Platine nur mit der Beschriftung gegen Osten ausgerichtet sein durfte. Eine von vielen Kuriositäten... :-(
Hallo Wilhelm, >Das ist in der Tat so mit den Heiligtümern, ich kann das bestätigen. Hat >man eine Frage zu sowas, gibt es oft eine heftige ärgerliche Antwort vom >Projektleiter, der dazu überhaupt nicht diskussionsbereit ist, außer daß >man gefälligst die Finger davon zu lassen hat... Naja, wenn jemand meint, daß man anstatt des extrem leckstromarmen FET auch eine normale Diode verwenden kann, dann spricht das ja nicht unbedingt für viel Kompetenz. Und wenn dann zehn solcher Leute jeden Tag mit zehn zehn solcher Fragen daher kommen, wird es dem Projektleiter dann doch vielleicht ein wenig zu nervig und er sagt dann einfach: "Finger weg!". Die feine Art ist es nicht, aber er ist auch nur ein Mensch, dem auch nur ein Chef im Nacken sitzt. >Warum und wie was funktioniert, weiß dann keiner so wirklich richtig... Das ist natürlich schlecht, weil dann schnell Fehler entstehen können. Ein guter Chef erklärt das einmal in einer Besprechung richtig und demonstriert den Unterschied. Wer dann noch glaubt, es besser zu wissen, sollte vielleicht wo anders arbeiten... >Z.B. ein stehender Styroflex-Kondensator, der auf der Platine nur mit >der Beschriftung gegen Osten ausgerichtet sein durfte. Eine von vielen >Kuriositäten... Bei Wickelkondensatoren gibt es oft eine äußere und eine innere Folie. Manchmal ist eine der beiden auf dem Becher sogar extra gekennzeichnet. Verbindet man die äußere Folie niederohmig mit Masse, ist die innere Folie optimal abgeschirmt. Baut man jetzt den Kondensator verkehrt herum ein, ist die Abschirmwirkung für die Katz und die Schaltung kann durchaus nicht mehr richtig funktionieren. Kai Klaas
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