Hallo, woran erkenne ich, dass der Entwickler (Natriumhydroxid glaub ich) verbraucht ist? Die Suppe wurde zwar von Mal zu Mal dunkler, hat aber immer noch funktioniert. Jetzt kommt aber wohl nicht mehr der gesamte Fotolack runter, Ätzbad funktioniert jedenfalls nicht und wenn ich einen Teil zum Test mit Aceton freilege, sieht man den farblichen Unterschied. Es könnte ja aber auch meine Vorlage (Klarsichtfolie) oder die UV Röhren sein... Gruß Mr.Green
Wenn der Lack nicht mehr abgeht, ist der Entwickler hinüber. Der Entwickler wird auch schlecht, wenn er bloß rumsteht und Luft drankommt. Wenn ich lange nicht mehr geätzt habe, setze ich immer frischen Entwickler an.
Okay, danke. Meiner ist in einer verschlossenen Glasflasche, dem sollte eigentlich nicht schlecht werden ;)
Naja die Flasche muss halt luftdicht sein, ansonsten kommen kleine Mengen Sauerstoff trotzdem ran und die Entwicklerlösung wird mit der Zeit unbrauchbar.
Wo gerade schon mal ein Thread auf die ist, der in die Richtung geht auch mal eine Frage von mir. Wie sieht das ganze mit der Ätzlösung aus? Ich habe mal gelesen, wenn sich die Lösung bläulich färbt ist Feierabend aber das ist bei mir schon nach 2-3 halben Eurokarten der Fall gewesen. Muss ich jetzt eine neues Ätzbad anmischen?
Erst, wenn die Brühe nicht mehr so richtig ätzt. An der Farbe kann man das nicht erkennen. Eher daran das die Konturen anfangen auszufransen, das Kupfer aber noch nicht vollflächig weggeätzt ist.
Also ich nehme jedes Mal neuen Entwickler. Die 1kg Dose Natriumhydroxid kostet ~10€ und hält ein ganzes Bastlerleben, wieso also Mehrfachverwenden und die Gefahr eingehen verbrauchten Entwickler zu verwenden?
Uwe ... schrieb: > Der Entwickler wird auch schlecht, wenn er bloß rumsteht und Luft > drankommt. Gibts dafür eigentlich auch einen Beweis? Ich lese diese Geschichte zwar immer wieder, aber plausibel wird sie deswegen nicht: - Sauerstoff reagiert mit NaOH nicht - Mit CO2 reagiert NaOH zu Natriumcarbonat und Wasser Nun ist der CO2-Gehalt der Luft bei 0,038 % oder 380 ppm. Ich bin zwar nicht der große Chemiker, aber so Pi*Daumen müßte man schon einige m³ Luft fein verteilt durch den Entwickler pumpen, um ihn zu neutralisieren. Nun kann aber der Inhalt einer nicht dicht verschlossenen Flasche nur über die Grenzfläche zwischen Flüssigkeit und Luft mit letzterer reagieren und ein Austausch kann eigentlich nur durch Luftdruckschwankungen getrieben werden... Kurzum: mir scheint, es handelt sich um eine "urban legend".
Hallo, Ich mache es genau so wie Julian. Immer frisch ansetzen. Das kg NaOH hat in der Apotheke gerade mal 8 EUR gekostet. Nennt sich technische Qualität Das reicht für 200 Platinenentwicklungen. In meine Glasschale fülle ich 1/2 l Wasser rein. Das wird auf 20 C erhitzt. Jetzt Gummihandschuhe anziehen und Schutzbrille aufsetzen. Dann schütte ich aus dem großen verschraubbaren 1kg Behälter 5 mg in einen kleinen Plastiktopf. Der hat 24 mm Innendurchmesser und wird 10 mm hoch befüllt. Das sind dann genau die besagten 5 mg. Ab ins Waseer damit. Das Ganze rühre ich nun mit einem ca 50mm breiten Pinsel um. Die Lösung sieht dann etwas grau aus und löst sich schnell auf. Jetzt kommt das Belichten drann und gleich danach wandert die belichtete Platine in diese Entwicklerlösung. Bei Bungard Platinen ist binnen weniger Sekunden sofort das Bild sichtbar. Immer schön mit dem Pinsel leicht über die Platine streichen und die Flüssigkeit umrühren. Wenn es fertig aussieht - das ist dann so nach 30 bis 40 sec der Fall, nehme ich die Platine raus, wasche sie gründlich ab und teste mit einem Ohmmeter auf Durchgang, das ich ganz leicht an zwei Stellen auf die durch entwickelte Fläche halte ob der Fotolack vollständig weg ist. Wenn man die Entwicklerflüssigkeit länger stehen lässt, dauert das Entwickeln dann immer länger und länger. Früher war ich immer frustriert, das das Ganze irgendwie nicht funktioniert hat. Mit der frisch angesetzen Lösung klappt es immer problemlos. Bernhard
@Uhu, >Ich bin zwar nicht der große Chemiker, aber so Pi*Daumen müßte man schon >einige m³ Luft fein verteilt durch den Entwickler pumpen, um ihn zu >neutralisieren. Das ganze ist selbstverständlich ein langsamer Vorgang. Durch die Reaktion verarmt die Luft an CO2, dadurch entsteht ein Konzentrationsgradient, der dann durch Diffusion wieder "ausgeglichen" wird.
Stülpe einen Joghurtbecher über den Flaschenhals, damit kein Luftzug die Luft umwälzen kann, dann kann da auch - außer durch Luftdruckschwankungen - kein nennenswerter Austausch stattfinden. Das, was durch Diffunsion bewegt wird, ist minimal und mit Homöopathie haben wirs zum Glück nicht zu tun. Aber ein Schraubverschluß ist natürlich aus Sicherheitsgründen trotzddem zu empfehlen...
>Das, was durch Diffunsion bewegt wird, ist minimal und mit Homöopathie >haben wirs zum Glück nicht zu tun. Zitat aus http://de.wikipedia.org/wiki/Diffusion "Diffusion von Gasen Prinzipiell unterscheidet sich die Diffusion von Teilchen in Gasen hinsichtlich ihrer Gesetzmäßigkeiten nicht von der Diffusion gelöster Teilchen in Flüssigkeiten. Allerdings ist die Geschwindigkeit der Diffusion (bei vergleichbaren Gradienten) hier um Größenordnungen höher, da auch die Bewegung einzelner Teilchen in Gasen erheblich schneller ist. Die Diffusion verdünnter Gase in Multikomponentensystemen lässt sich mit dem Modell der Maxwell-Stefan-Diffusion beschreiben" Da ist nirgends von Luftdruckschwankungen die Rede, sondern eher von der thermischen Bewegung der Teilchen. In der chemischen Reaktionskinetik gibt es sogar den Begriff der diffusionskontrollierten Reaktion.
Und die Luft enthält - wie gesagt - gerade mal 380 ppm CO2. Da muß schon ein Diffusionssturm einsetzen, um das NaOH in einem Liter Entwickler zu neutralisieren.
@Uhu,
>Da muß schon ein Diffusionssturm einsetzen,...
Die allgemeine und auch meine Laborerfahrung zeigt, daß wenn NaOH lange
Zeit nicht wirklich dicht verschlossen ist, sich diese LANGSAM durch
CO2-Aufnahme in Carbonat umwandelt.
Kleines Rechenbeispiel: setzen wir 100ml 2%ige NaOH an. Diese enthält
50mmol NaOH und reagiert mit der gleichen Menge CO2. 50mmol CO2
entsprechen bei einem molaren Volumen von 22,4l unter Normalbedingungen
1,21 l reinem CO2. Bei einem Gehalt von 0,04% CO2 in der Luft reichen
also ca. 2,8m3 Luft aus, um NaOH komplett in Na2CO3 umzuwandeln, eine
durchaus überschaubare Luftmenge.
Läßt sich übrigens sehr schön bei Titrationen von Säuren mit NaOH mit
Phenolphthalein als Indikator beobachten. Hat man den Umschlagspunkt im
leicht Alkalischen erreicht, der sich durch eine rote Färbung bemerkbar
macht, und wartet wieder etwas, so entfärbt sich nach einiger Zeit die
Lösung wieder, da durch CO2-Aufnahme aus der Luft der pH-Wert wieder
abfällt.
ist es bei der Entwicklerflüssigkeit nicht auch ratsam diese Lichtgeschützt aufzubewahren?
>ist es bei der Entwicklerflüssigkeit nicht auch ratsam diese >Lichtgeschützt aufzubewahren? Das wäre mir neu.
Danke Backflow, das sind die stöchiometrischen Werte, aber wie lang das LANGSAM dauert, hängt doch sicher vom Volumen und der Fläche ab, an der die Reaktion stattfinden kann und davon, wie frei die Luft zirkulieren kann. Wenn ich die Lösung z.B. in eine H2O2-Flasche fülle - also eine mit undichtem Deckel - dann dürfte dieses LANGSAM sehr viel Zeit brauchen. Wenn sie in einer Entwicklerschale frei rumsteht, gehts deutlich schneller.
Und was bei der ganzen Sache vergessen wird, auch die Glasflasche selbst ist nicht "sauber". Erstens enthält Glas Carbonate, bedingt durch den Herstellungsprozess, da in der Glasschmelze Carbonate zugesetzt werden Zweitens können Gase durch Glas durchdiffundieren ;-) somit kann auch durch eine 100% dicht verschraubte Flasche CO2 eindringen, und zwar durch die Glaswand
@Uhu, Deinen Beitrag vom 13.02.2010 12:06 hatte ich so verstanden, daß du den Vorgang grundsätzlich als "urban legend" für nicht möglich hältst. Der Auslöser der Frage hat übrigens von Entwickler gesprochen, der unter Luftzutritt rumsteht. >Uwe ... schrieb: >> Der Entwickler wird auch schlecht, wenn er bloß rumsteht und Luft >> drankommt. >Gibts dafür eigentlich auch einen Beweis? >Ich lese diese Geschichte zwar immer wieder, aber plausibel wird sie >deswegen nicht: Deine Einschätzug war also nicht korrekt.
Ich hab hier seit 2 Jahren eine Plastikflasche rumstehen, die zwar einen Deckel hat, der aber nicht dicht ist. Das Zeug funktioniert immer noch prima.
Ich glaube der Irrtum komt daher das die NaOH Lösung als Entwickler bezeichnet wird. Und obwohl er mit dem fotografischen Entwickler nichts zu tun hat wird die Behandlungsvorschrift für diesen einfach übertragen. Besonders die Entwickler für Negativ und Farbflilme sind sehr empfindlich gegenüber Luft und Licht. Für Natronlauge trifft das aber nicht zu, habe das Zeug des öfteren tagelang in der Schale runstehen lassen ohne nenneswerte Minderung der Wirksamkeit. In der verschlossenen Flasche hält das Zeug nach meiner Erfahrung jahrelang.
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