Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Dokumentation über elektrische Leitungen?


von Horst (Gast)


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Hallo,

ich wollte mal fragen was sinnvollerweise alles zu einer ordentlichen 
Dokumentation der Elektro-Installation bei einem Haus gehört...es geht 
mir darum, dass ich als Eigentümer Jahre oder Jahrzehnte später nicht 
auf die Nase falle, weil aus Unwissenheit "damals" keine oder nur eine 
sehr lückenhafte Dokumentation erstellt wurde...

Also, was gehört da in welchem Umfang rein? Es wäre nett, wenn ihr es so 
formulieren könntet, dass es auch ein Laie versteht... ;)

Herzlichen Dank!

von Holger S. (strabe)


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Huups,
welcher Querschnitt ( vom Kabel ), von wo nach wo geht (inkl. 
Verteilerdoesen). Wenn Du's ganz sicher haben willst, beschreibst Du 
auch den Weg den die verschiedenen Leitungen vom Sicherungskasten / 
Verteilerdose nehmen....(möglichst genau)
Gruß Strabe

von Bernd F. (metallfunk)


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Sehr sinnvoll ist es, im Rohbau Fotos zu machen.
( Jede Wand ! )

Metermaß dazu stellen, die Fotos vernünftig beschriften
und in Papierform abheften.
Am besten mit Grundriss und eindeutiger Zuordnung der Bilder.

Bitte keine CD, wer weiß, ob man die in 20 Jahren noch
lesen kann.

Kabelquerschnitte lassen sich jederzeit rausfinden,
die muss man nicht dokumentieren.

von Peter R. (gelb)


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Horst schrieb:

> zu einer ordentlichen Dokumentation der Elektro-Installation bei einem
> Haus gehört.

Bei Privathäusern genügt in der Regel, dass aus jeder Steckdose bei 
Bedarf Strom kommt und dass die Sicherungen halbwegs beschriftet sind.

Alles andere wurde nach Vorschrift gemacht und bedarf keiner eigenen 
Beschreibung.

Es empfiehlt sich aber, alle unverputzten Wände zu fotografieren, um die 
Lage aller Leitungen und Rohre festzuhalten.

(Hoppla, da war einer schneller)

Grüße, Peter

von Bernd F. (metallfunk)


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Ja sicher, Heizung und Wasserversorgung gleich
mit photographieren ! ( fotografieren )  : )

von Bernd F. (metallfunk)


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Wenn da aber ein BUS verlegt ist und noch eine Crestron-
Anlage, Brandmeldesystem, Alarmanlage, Klimaanlage und was weiß ich,
dann sollten einige Regalmeter für die technische Dokumentation
vorgesehen sein.

von Andrew T. (marsufant)


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Bernd Funk schrieb:
> Wenn da aber ein BUS verlegt ist und noch eine Crestron-
> Anlage, Brandmeldesystem, Alarmanlage, Klimaanlage und was weiß ich,
> dann sollten einige Regalmeter für die technische Dokumentation
> vorgesehen sein.

Sowas packt man auf eine DVD und mordet nicht sinnlos Bäume um Regale zu 
füllen ,-)

von Deneriel (Gast)


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Dokumentation auf DVD? Wozu? Wenn man die mal braucht weil man sich 
nicht mehr dran erinnert ist die auch nicht mehr lesbar. Sowas gehört 
auf Papier.

In Firmen liefern die Elektriker nen Stromlaufplan zu den Verteilungen 
mit - im EFH kann man normalerweise darauf verzichten weil 
übersichtlich. Die Handvoll Gebäude die eine moderne Installation mit 
etwas Schnickschnack drin haben mal ausgenommen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Andrew Taylor schrieb:

> Sowas packt man auf eine DVD und mordet nicht sinnlos Bäume um Regale zu
> füllen ,-)

Im Prinzip schon.
Aber ohne Strom kannst du die DVD nicht lesen.
Das nächste wäre, ob du in 25 Jahren den passenden Player hast?
( Da gabs doch mal so große schwarze Scheiben? )

von Andreas H. (asmhesse)


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Hi,

die großen schwarzen Scheiben sind wohl auch heut noch lesbar, und 
Abspielgeräte gibt es ja wieder :-)
Bei DVDs bin ich mir nicht sicher, ob man die noch nach Jahren lesen 
kann (auch wenn man ein passendes Abspielgerät hat).

Papier ist eben manchmal nicht (vollständig) zu ersetzen...

von Bernd F. (metallfunk)


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Bernd Funk schrieb:

> ( Da gabs doch mal so große schwarze Scheiben? )

Ich dachte da eher an Floppy- Disc.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Ich dachte da eher an Floppy- Disc.

8"-Disketten?

von Andrew T. (marsufant)


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Na dann träumt schön weiter, Boyz ,-)

von vergesslicher Typ (Gast)


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Warum hat Martin Luther die Biebel nicht auf DVD verfasst?
Ganz einfach: Weil er noch nicht wußte, daß ein Finanzminister Millionen 
dafür zahlen würde!

von Daniel H. (daniel_fh)


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Noch ein kleiner Tipp...
Holger S. sprach von Verteilerdosen.
Jedoch sollte man diese bei einer heutigen Elektroinstallation zum 
verklemmen von "einfachen" Schaltungen nicht mehr verwenden. Erstens 
sieht solch eine Verteilerdose unter der Tapete nicht besonders gut aus 
und Zweitens wenn du was ändern willst musst du die Tapete aufschneiden 
bzw. den Putz aufschlagen. Deswegen sollte man Geräteeinbaudosen 
verwenden:
http://www.baulinks.de/webplugin/2008/i/1718-kaiser2.gif   (linke Dose)

Damit verklemmst du alles direkt an dem Schaltern/Steckdosen und musst 
bei eventuellen Änderungen nur den Schalter/Steckdose ausbauen.


Gruß Daniel

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das setzt die Möglichkeit voraus, entsprechend tiefe Löcher in die Wände 
zu bohren.
Die ist nicht überall gegeben, so z.B. in älteren Gebäuden.

Ich wohne in einem üblichen Berliner Altbau, und in diesem sind 
nichttragende Trennwände innerhalb einer Wohnung etwa 7..8 cm dick (je 
nach Lust&Laune der Typen, die die damals hingestellt haben).
Da passen dann nur normale Dosen, und bereits bei denen ist das 
Dosenbohren eine Kunst, wenn man nicht die andere Seite der Wand auch 
neu verputzen will.

BTW: Kennt jemand Netzwerkdosen (CAT5) für UP-Einbau, die in die 
üblichen 55mm-Dosen passen und möglichst geringe Einbautiefe haben?

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus t. Firefly schrieb:
>> Ich dachte da eher an Floppy- Disc.
>
> 8"-Disketten?

Genau die.
War ja nur als Hinweis gedacht, daß Speichermedien doch
eine recht kurze Verfallszeit haben.

von Wolf (Gast)


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> Netzwerkdosen (CAT5) für UP-Einbau, die in die üblichen
 > 55mm-Dosen passen und möglichst geringe Einbautiefe haben?

Besonders flache Ausführung: nur 26,5mm Einbaumaß mit 2xRJ45-Buchsen.

Bei Jäger direkt in Reichelsheim, aber nur für Fachhandel.

von Andrew T. (marsufant)


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Rufus t. Firefly schrieb:

>
> BTW: Kennt jemand Netzwerkdosen (CAT5) für UP-Einbau, die in die
> üblichen 55mm-Dosen passen und möglichst geringe Einbautiefe haben?

Schau Dir mal diese an ob sie für Dich geeignet sind:

ebay  360235450548

von Wolf (Gast)


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Hat sogar Cat. 6
Artikel Nr.790.113.02 reinweiss
                  .27 alpinweiss
ohne Zwischenrahmen, schweineteuer.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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>> BTW: Kennt jemand Netzwerkdosen (CAT5) für UP-Einbau, die in die
>> üblichen 55mm-Dosen passen und möglichst geringe Einbautiefe haben?
>
> Schau Dir mal diese an ob sie für Dich geeignet sind:
>
> ebay  360235450548

Und woran bitte soll ich das erkennen? Ein Datenblatt oder eine 
Maßzeichnung ist da nicht zu erkennen, und von oben sehen Netzwerkdosen 
sich alle recht ähnlich.

@Wolf: Das sieht schon ganz gut aus, danke!

von alexander v. (Gast)


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ich würde beim bemassen vorallem drauf achten, dass du an Aussenwänden 
oder zumindest tragenden Wänden ansetzt, denn gipskaton ist schnell mal 
umgestellt.

von Andrew T. (marsufant)


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Rufus t. Firefly schrieb:
>>> BTW: Kennt jemand Netzwerkdosen (CAT5) für UP-Einbau, die in die
>>> üblichen 55mm-Dosen passen und möglichst geringe Einbautiefe haben?
>>
>> Schau Dir mal diese an ob sie für Dich geeignet sind:
>>
>> ebay  360235450548
>
> Und woran bitte soll ich das erkennen? Ein Datenblatt oder eine
> Maßzeichnung ist da nicht zu erkennen, und von oben sehen Netzwerkdosen
> sich alle recht ähnlich.
>

Und woran sollen wir hier erkennen was DU als "möglichst geringe 
Einbautiefe " betrachtest?

Schreib halt eine email an den VK, als Moderator solltest Du das 
eigentlich hinkriegen.

von Flow (Gast)


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> ich wollte mal fragen was sinnvollerweise alles zu einer
 > ordentlichen Dokumentation der Elektro-Installation bei
 > einem Haus gehört

Also "sinnvollerweise" sind Gedanken VOR dem Arbeitsbeginn über die 
Verlegeanordnung der Leitungen, damit es keine Kraut-und Rübenverlegung 
wird. Die richtige Ausgangsposition im Verteiler/Sicherungskasten bringt 
eine saubere Leitungsführung ohne Kreuzungen.

Zu einer ordentlichen Doku gehören mindestens ein Übersichts und ein 
Installationsplan von z.B.
Elektroinstallation allgemein
Blitzschutz außen
Blitzschutz innen
BK-Anlage
Sat-Anlage
Hausbus
...
Jede Installation bekommt ihren eigenen Bauplan, um übersichtlich zu 
bleiben.
 > Bei Privathäusern genügt in der Regel, dass aus... und dass die
 > Sicherungen halbwegs beschriftet sind.
Es ist natürlich eine durchgehende und dauerhafte Beschriftung 
vorzunehmen.
Bei
 > "einfachen" Schaltungen <
 ist weiterhin eine Verbindungsdose vorteilhaft.

 > Tapete aufschneiden bzw. den Putz aufschlagen.
Die Dose wurde zu tief gesetzt oder der Verputzer hat zu dick
aufgetragen. Der Elektriker weiß sich nicht mit einem Ausgleichring zu 
helfen und der Bauherr hat auch geschlafen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andrew Taylor schrieb:
> Und woran sollen wir hier erkennen was DU als "möglichst geringe
> Einbautiefe " betrachtest?

Spuren von Textverständnis vorausgesetzt, könnte erahnt werden, daß mit 
der Formulierung z.B. "so flach wie möglich" oder "flacher als üblich" 
gemeint sein könnte.

von wastel (Gast)


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Als in einem Zweifamilienhaus aus den 70ern die Sprechanlage kaputt 
gegangen ist, habe ich - natürlich mit Unterbrechungen - zwei Jahre nach 
dem Verlauf der Verkabelung gesucht. Die ging in den Keller, von da über 
den Dachboden wieder in den Keller, über eine kaum erkennbare Dose 
hinter dem Öltank in den Garten, dann in die Garage, wieder zu einer 
kaum zu entdeckenden Dose, dann wieder durch den Garten zu den 
Außensprechstellen.

Dass die Experten dabei seinerzeit mehrfach die Adernfarben getauscht 
haben und mal mehr, mal weniger Adern je Kabel vorhanden sind, hat die 
Sache über die ganze Zeit spannend gehalten.

Die zwischenzeitlich besorgte Zweidrahtanlage zwecks Verzicht auf die 
irgendwo unterbrochene eine Ader habe ich bis heute nicht eingesetzt, 
weil man das Außenmodul doch allen ernstes vor Spritzwasser schützen 
soll. Es handelt sich um ein deutsches Fabrikat, entwickelt offenbar in 
einer regenfreien Region.

Ein ordentlicher Verdrahtungsplan oder wenigstens eine ordentliche 
Verdrahtung hätte mir manche Stunde erspart, aber auch interessante 
Einblicke.

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