Hallo, welche Art von Cat5e Kabel sollte ich nehmen, wenn ich damit 50m quer durchs Haus will und damit recht nah an Telefon- und TV-Kabeln vorbei muss? UTP, FTP, F/UPT, SF/UTP? Oder ist das egal solange Cat5e draufsteht? Zunächst soll nur eine 100Mbit Verbindung aufgebaut werden, allerdings solle sich das ganze irgendwann auch auf 1Gbit erweitern lassen, damit ich dann nicht wieder ein Kabel verlegen muss. Grüße, Johannes
S(hielded) ist immer gut, zusätzlich F(oiled) schadet auch nicht. Auch wenn UTP theoretisch für 100MBit reicht, hat man mit Schirmung natürlich weniger Störung.
@ Chris: Es geht um die Art der Schirmung: Also entweder jedes Paar, alle Paare zusammen mit Folie oder Geflecht oder eben garnichts.
@Klaus Falsch! Ein Kollege von mir hat sich da erst schlau gemacht. Das ganze ist ne Wissenschaft für sich. Wenn man die geschirmten Kabel nämlich falsch anschliesst kann die "Qualität" des Kabels gegenüber eines UTP massiv abnehmen. Zusätzlich kann es Probleme mit Strom über die Schirmung geben. Aber das ist wohl eher bei Firmen mit mehreren Stockwerken interessant. Ich war auch lang der Meinung, dass geschirmt grundsätzlich besser ist. Geh doch gleich auf Cat6. Das macht preislich glaub nicht mehr viel aus.
Ich betreibe bei mir Cat5e mit SFTP im Haus (100 qm im EG, kleineres OG und ein Zweig in den Keller, und 50 m in den Garten im Sommer) ursprünglich mit 100MBit, inzwischen mit GBit. Das geht jedenfalls problemlos.
Sollte man kennen http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html http://de.wikipedia.org/wiki/Twisted-Pair-Kabel Cat6 ist dicker. Daher auf Biegeradius + Dosen achten.
Ich habe überall Cat7 Duplex-Kabel verwendet, ist eigentlich Stand der Technik. Und sehr viel teurer als Cat 5e ist Cat7 auch nicht. Allerdings mit dem Vorteil, dass die Kabel auch für 10GigE tauglich sind. Nur halt die üblichen RJ45-Stecker nicht...
Ich würde ja für Cat7 plädieren, auch wenn bei Reichelt die 1000m-Trommel Cat5 grad für 463,95 im Angebot ist. Und das es "Twin-Kabel" (2 Cat7-Kabel zusammengeschweißt) ist mir noch neu, find ich aber praktisch.
Duplex-Kabel sind spitze, da meist ja sowieso Doppeldosen eingebaut werden. Und versuch mal zwei einzelne Kabel in ein Leerrohr zu ziehen... Das funktioniert meist nicht ganz so gut.
S/FTP, also Folienschirmung jedes einzelenen Adernpaars plus Gesamtschirm aus Geflecht ist eine gute Wahl. Schützt nicht nur das Netzwerk gut gegen Einstrahlung, sondern auch gegen Abstrahlung. Besonders parallel laufende Telefonleitungen wird das freuen. >Wenn man die geschirmten Kabel nämlich falsch anschliesst kann die > "Qualität" des Kabels gegenüber eines UTP massiv abnehmen. Wenn man zu blöd ist, die Verkabelung ordnungsgemäß zu installieren, dann bekommt man mit jeder Art Probleme. Für die Dosen empfehle ich Telegärtner AMJ45. Du wirst die paar Euro Mehrausgabe schon bei während der Installation nicht bereuen, kannste glauben...
Ggf. ncht vergessen, das Auflegewerkzeug bei der Hand zu haben.
Ach wer braucht denn schon Dosen. Das Kabel geht vom Modem im Keller bis zum Router im zweiten Stock in einem Stück durch. (Nicht unbedingt schön, wenn das Kabel so von der Decke baumelt, aber da kommt es eben raus :-)
Ohne Dosen kein Anschluß... Oder willst du das Ende vom Kabel in der Netzwerkkarte anlöten?
An Kabel für Festverlegung kann man keine RJ45-Stecker crimpen, da die Einzelleiter anders als bei Patchkabel keine Litze, sondern massiver Draht sind. Da ist die Verwendung von Netzwerkdosen mit LSA+-Schneidklemmkontakten äußerst ratsam.
Patchkabel hat Litze? Ich habe übrigens auch schon SFTP-Verlegekabel an RJ45 geklemmt. Zumindest mit meinem Kabel ging das hervorragend.
PS: Bei dem Verlegekabel waren aber auch nicht die Paare einzeln geschirmt; das ganze Kabel ist kaum dicker als Patchkabel.
>Ich habe übrigens auch schon SFTP-Verlegekabel an RJ45 geklemmt. >Zumindest mit meinem Kabel ging das hervorragend. Muß aber welches mit sehr kleinem Querschnitt gewesen sein. Ansonsten popelt man sich die Finger blutig, um es in die Modularstecker reinzubekommen. Bei den für Cat.5e üblichen Querschnitten ist das so gut wie unmöglich.
> Patchkabel hat Litze? In der Tat. > Ich habe übrigens auch schon SFTP-Verlegekabel an RJ45 geklemmt. > Zumindest mit meinem Kabel ging das hervorragend. Hmm. Reden wir hier vom gleichen? Du hast Verlegekabel mit einzelnen Drähten in RJ45-Stecker gecrimpt? Und das hält? Wie lange?
Icke schrieb: > Muß aber welches mit sehr kleinem Querschnitt gewesen sein. Ansonsten > popelt man sich die Finger blutig, um es in die Modularstecker > reinzubekommen. Bei den für Cat.5e üblichen Querschnitten ist das so gut > wie unmöglich. Also das Cat5e mit AWG24 passt eigentlich ganz ordentlich in meine Stecker, und halten tuts auch nicht schlecht.
Klaus Wachtler schrieb:
> Patchkabel hat Litze?
Wäre sinnvoll, wenn nicht beim dritten Biegen die Adern brechen sollen.
@Icke: >Wenn man zu blöd ist, die Verkabelung ordnungsgemäß zu installieren, >dann bekommt man mit jeder Art Probleme. Wie installiert man denn "ordnungsgemäß"? - Schirm des Kabels an beiden Enden in der Dose auflegen? - Schirm nur an einem Ende auflegen? - Werden die Dosen selbst geerdet? - Oder erdet man über Schirmung des Patchkabels von der Dose zum Computer? - Womit misst man eigentlich, ob es gefährliche Potentialunterschiede zwischen verschiedenen Dosen/Computern und dem Switch im Keller gibt? - Mein Switch hat ein SNT ohne Schutzleiter. An welchen Stellen verbindet man in der Verkabelung dann die Erdung mit der Schirmung? Die Fragen sind ernst gemeint, ich bin offensichtlich "zu blöd", möchte aber das Wissen erlangen, um selber mal ein paar Kabel zwischen Keller und 1. Obergeschoss ziehen zu können... Gruß, Horst
Horst schrieb: > - Werden die Dosen selbst geerdet? > - Oder erdet man über Schirmung des Patchkabels von der Dose zum > Computer? Die Verbindung RJ45-Dose <-> PC sollte als ungeschirmtes Patchkabel passieren, eben um Masseschleifen zu verhindern. Das festverlegte Kabel wird ja normalerweise auf ein Patchfeld geführt, und dort wird geerdet. Die eigentlichen Patchkabel dann auch wieder ungeschirmt. > - Mein Switch hat ein SNT ohne Schutzleiter. An welchen Stellen > verbindet man in der Verkabelung dann die Erdung mit der Schirmung? Patchfeld. Siehe oben :)
>- Womit misst man eigentlich, ob es gefährliche Potentialunterschiede >zwischen verschiedenen Dosen/Computern und dem Switch im Keller gibt? Das ist Aufgabe des Elektrikers. Und der ist i.A. auch dafür verantwortlich, einen vernünftigen Potentialausgleich zu schaffen. Sollte das z.B. aus baulichen Gründen nicht möglich sein, dann ist TP-Verkabelung grundsätzlich nicht geeignet. Die Verwendung ungeschirmter Leitungen zur Umgehung des Problems würde ich vorsichtig ausgedrückt als "Workaround" bezeichnen. Man kann es auch "Murks" nennen. Spätestens bei Gigabit-Links wird das nicht mehr richtig funktionieren, i.d.R. arbeitet auch ein 100-MBit-Netz bereits suboptimal. Defekte an den Switches oder Netzwerkkarten sind auch nicht selten eine Folge. Bei nicht behebbaren Potentialunterschieden ist LWL die bessere Wahl oder notfalls ein spezieller Potentialtrenner. Wie Reinhard schon richtig ausgeführt hat, wird die Erdung nur zentral am Patchfeld vorgenommen. Die Masse der Dosen wird an den Schirm des Kabels (oder bei UTP an den Massedraht) geführt. Beim Auflegen der Adern muß man peinlich darauf achten, daß die Verdrillung bis auf wenige Millimeter vor der Klemmstelle erhalten bleibt. Eine zu frühe Aufhebung der Verdrillung ist die häufigste Ursache für schlechte Links.
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