Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Metallbearbeitung - Basics, Fräsen & Drehen Videotipp !


von Chris S. (-fx-)


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Hi,

da ich mich zunehemend zur Ergänzung mit Metallbearbeitung beschäftigen 
möchte, von der Praxis jedoch recht wenig Ahnung hatte und auch aus dem 
Bereich kaum jemanden kenne habe ich es zunächst mit Büchern probiert.
Jetzt habe ich einen Link zu einer sehr schönen und hilfreichen 
Videoergänzung gefunden, den man eventuell auch Interessierten nicht 
vorenthalten kann:

http://techtv.mit.edu/collections/ehs-videos/videos

Viel Spaß damit ...

: Verschoben durch Admin
von Max M. (xxl)


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Ich hab mir Machine Shop 10 mal angesehen.
Meine Meinung:
Für Anfänger ungeeignet. Für Fortgeschrittene mit
langjähriger Erfahrung die noch was dazu zu lernen
wollen durchaus geeignet. Schade das es in Englisch,
auch wenn es gerade noch verständlich, ist.
Mal sehen ob die anderen Videos einem noch was bringen.

von Chris S. (-fx-)


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Die 10 ist ja auch schon der dritte Teil zum Drehen.
Wenn man sich vorher schon ein wenig im Internet und/oder in Büchern 
eingelesen hat und schon mal grundsätzlich weiss, worum es geht und 
welche Werkzeuge es gibt, finde ich, kann man es schon recht gut 
verstehen.

Umso besser, wenn man schon seine Erstausstattung da stehen hat und das 
ganze wohl zu 99% im kleineren Stil nachvollziehen kann.

Es sind einfach so kleine Praxistipps, die einem in Schriftform nicht 
oder nur schlecht vermittelt werden können, die diesen Workshop 
ausmachen. Ein schönes Beispiel aus den Basics (ich glaube Teil 2) ist 
das Geräusch beim Aufbohren, dass ein zu schnell laufender Bohrer macht.

von Max M. (xxl)


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>Die 10 ist ja auch schon der dritte Teil zum Drehen.
>Wenn man sich vorher schon ein wenig im Internet und/oder in Büchern
>eingelesen hat und schon mal grundsätzlich weiss, worum es geht und
>welche Werkzeuge es gibt, finde ich, kann man es schon recht gut
>verstehen.
Ich denke du hast keine Ahnung?

>Umso besser, wenn man schon seine Erstausstattung da stehen hat und das
>ganze wohl zu 99% im kleineren Stil nachvollziehen kann.
Wenn das man reicht. Ich habe meine Maschinen schon 25 Jahre und habe
in etwa 5-10 Jahre gebraucht um auf den gegenwärtigen Stand zu kommen.
Recht nützlich ist es wenn man sich ein Tabellenbuch Metall vom
Westermann-Verlag besorgt. Da stehen schon mal reichlich Grundlagen
drin, allerdings ist es besser wenn einem das gezeigt wird. Ich hatte
mal ein paar Kumpels die mir einiges gezeigt haben und im 
metallverarbeitenden Bereich meines früheren Arbeitgebers hab
ich mir auch viel abgeschaut. Das mit dem Klebeband in dem Video
ist aber schon was aberwitziges. Ich hätte allerdings auch mal
Drehbacken benutzt, aber die zu wechseln sind anscheinend einige
zu faul. Jeder machst eben anders. Ich sage mir, Elektronik ohne
Mechanik ist keine Elektronik und deshalb hab ich mir auch die
Maschinen angeschafft.

>Es sind einfach so kleine Praxistipps, die einem in Schriftform nicht
>oder nur schlecht vermittelt werden können, die diesen Workshop
>ausmachen. Ein schönes Beispiel aus den Basics (ich glaube Teil 2) ist
>das Geräusch beim Aufbohren, dass ein zu schnell laufender Bohrer macht.
Dafür gibts Tabellen über die max. zulässigen Schnittdrehzahlen oder
man macht es nach Gefühl wenn man ohne Kühlmittel arbeiten will.

Ich sag ja nicht das die Videos schlecht sind, nur für Anfänger
ungeeignet. Da muss man sich erst Grundlagen aneignen und ein wenig 
Erfahrung sammeln.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich bin auch dieser Meinung.
Die Videos sind nicht schlecht gemacht und für einen Einstieg
in die Materie brauchbar.

Das eigenhändige Ausprobieren kann aber kein Video und kein
Buch ersetzen.

( Manchmal muss man das Pfeifen eines Drehstahls einfach hören
und die Hitze spüren.) :)

von Chris S. (-fx-)


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>Ich denke du hast keine Ahnung?

Jein.
Ohne vorher zu wissen, wie es ungefähr funktioniert, wird man Vieles in 
diesen Videos nicht verstehen können. Also heute zu entscheiden, man 
möchte mal was mit Metall machen, morgen sich die Videos anzuschauen und 
übermorgen loslegen wird nicht funktionieren.

Also:

>Ich sag ja nicht das die Videos schlecht sind, nur für Anfänger
>ungeeignet. Da muss man sich erst Grundlagen aneignen ...

Ja sicher, wie schon gesagt ...

>und ein wenig Erfahrung sammeln.

Gerade das würde ich nach dem durch die Videos gewonnenem Wissen ohne 
fachliche Anleitung in dieser Reihenfolge nicht mehr tun.
Es kann sehr wertvoll sein, wenn man die Videos VORHER gesehen hat, wenn 
man denn schon niemanden mit Erfahrung dabei hat.
Z.B. gibt es immer wieder nützliche Sicherheitshinweise, Dinge, die zwar 
eigentlich auf der Hand liegen, wo man im Eifer des Gefechts aber 
eventuell nicht daran denkt.
Im Extremstfall könnte einem sogar ein am Schleifbock falsch 
angehaltenes Stück Blech Finger abhacken.

Insofern empfinde ich das als guten Übergang zwischen Theorie und 
Praxis, wenn denn nur so die Möglichkeit besteht, dass man sich 
Gelesenes noch besser vorstellen kann, bevor man selber loslegt.

Letztendlich wird das jeder für sich selber entscheiden müssen ...

von Michael B. (mb_)


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Ich finde die Videos ganz brauchbar. Mir sind zwar fast die Augen aus 
dem Kopf gefallen, als der im ersten Video den Meßschieber als 
Parallelanreißer mißbraucht hat, aber ansonsten sind die Videos ganz 
brauchbar.

von Johannes M. (johannesm)


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Die schönen Höhenreißer auf einer Granitplatte kennen die wohl nicht ;)

Den Teil mit dem Gewindeschneiden fand ich auch etwas komisch, wenn man 
Bohrer und Werkstück in den Händen hält kann das auch nicht gerade 
werden.

Ansonsten aber sehr schöne Videos.

von Michael B. (mb_)


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Johannes M. schrieb:
> Die schönen Höhenreißer auf einer Granitplatte kennen die wohl nicht ;)

Ja. Das ist schon was feines :)
Kann man sich den ganzen Parallelleistenquatsch sparen und geht viel 
schneller. Ist natürlich für zu Hause evtl überdimensioniert.

> Den Teil mit dem Gewindeschneiden fand ich auch etwas komisch, wenn man
> Bohrer und Werkstück in den Händen hält kann das auch nicht gerade
> werden.

Wenn du das Video genau verfolgst, wirst du feststellen, dass er genau 
das demonstrieren wollte. Aber ich gebe zu. Etwas seltsames Vorgehen war 
es. :)

Ich bin aber auch der Meinung, dass man durchaus brauchbare Gewinde ganz 
ohne Führung nur mit dem Werkstück im Schraubstock und einem kleinen 
90Grad Winkel zur Kontrolle hinbekommt. Mit etwas Übung braucht es 
nichtmal den Winkel für die überwiegende Zahl der Bohrungen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Michael Buesch schrieb:
> Ich finde die Videos ganz brauchbar. Mir sind zwar fast die Augen aus
> dem Kopf gefallen, als der im ersten Video den Meßschieber als
> Parallelanreißer mißbraucht hat.

Das ist aber eine ganz normale Vorgehensweise.
Natürlich ist der Mesßschieber irgendwann hin, aber
bei den Preisen die die Teile heutzutage haben, auszuhalten.

Einen Meßschieber zu behandeln, als ob er aus Gold wäre,
gab es früher mal.

von Michael B. (mb_)


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Bernd Funk schrieb:
> Das ist aber eine ganz normale Vorgehensweise.
> Natürlich ist der Mesßschieber irgendwann hin, aber
> bei den Preisen die die Teile heutzutage haben, auszuhalten.

Es geht nicht darum wie teuer der ist. Es geht darum grundsätzlich 
zwischen Bearbeitungs- und Messwerkzeugen zu unterscheiden.

Ein Messwerkzeug ist die Grundlage der Qualität. Wenn ich mit einem 
Messwerkzeug Späne abhebe, ab wann muss ich ihn dann auf Grund des 
Verschleisses wegwerfen? Wie erkenne ich das?
Warum nicht auch die Mikrometerschraube als Schraubzwinge verwenden?

Es gibt eigentlich absolut keinen Grund einen Meßschieber als 
Anreißwerkzeug zu benutzen. Das Preisargument zählt auch keineswegs, 
weil ein ordentlicher Parallelanreißer im Meßschieberformat nicht 
teuerer ist. Im Gegensatz zum Meßwerkzeug ist er aber zum Anreißen 
gemacht.

Ich denke jeder hat schonmal einen Meßschieber als Anreißwerkzeug 
mißbraucht. Das ist gar keine Frage. Ich halte es nur für bedenklich, 
wenn man das als gängige und zulässige Praxis in einem Lehrvideo 
darstellt.

Ich besitze zwei Meßschieber. Einen zum Messen (und nur zum Messen) und 
einen zum Messen von groben Sachen und auch mal zum Anreißen. Es ist 
also nicht so als würde man tot umfallen, wenn man sich erdreistet mit 
einem Meßschieber anzureißen. Das ganze hat ganz einfach bei mir den 
Grund, dass kein Parallelanreißer vorhanden ist. Ich unterscheide jedoch 
strikt zwischen den zwei Meßschiebern. Einen zum Messen und ein anderer 
für alles "Unsachgemäße" :)
Ein professioneller Anreißer ist mit Sicherheit eines der nächsten 
Werzeuge, was meine kleine Privatwerkstatt zieren wird.

von Bernd F. (metallfunk)


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Michael Buesch schrieb:

> Ich denke jeder hat schonmal einen Meßschieber als Anreißwerkzeug
> mißbraucht. Das ist gar keine Frage. Ich halte es nur für bedenklich,
> wenn man das als gängige und zulässige Praxis in einem Lehrvideo
> darstellt.

Es ist halt gängige Praxis. :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Es kommt natürlich immer drauf an, was man macht.
Im mehr oder wenig "normalen" Metallbau sind Genauigkeiten,
kleiner 1 Zehntel Millimeter, nicht an der Tagesordnung.

von No N. (assi)


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Zum Anreißen gibt es spezielle Anreißmessschieber und das Anreißen mit 
einem normalen Meßschieber sollte nicht normal sein.

von Warren S. (jcdenton)


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durch den grat der an den messspitzen entsteht wird das messergebnis 
verfälscht. genaues messen kann man dann damit vergessen.

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