Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Auswahl Diplomarbeit


von Freßmachine (Gast)


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Hi,
ich habe fange eigentlich in zwei Wochen meine Diplomarbeit in 
Unternehmen A an. Vertrag ist auch schon unterschrieben. Allerdings habe 
ich nun noch ein Angebot bekommen, dass mir zu überlegen gibt.

Die Aufgabenstellung für die DA in Unternehmen A steht leider noch nicht 
ganz fest und würde in der ersten Woche genau abgeklärt werden. Aber im 
letzten Gespräch kam raus, dass sie sich von der im Vorstellungsgespräch 
genannten doch unterscheiden wird und stark in Richtung Regelungs- und 
Automatisierungtechnik gehen wird. Da ich Nachrichtentechnik studiere, 
ist das nicht ganz mein Gebiet.

Eben war ich noch bei Unternehmen B. Die Aufgabe fand ich interessanter 
und für mich passender. Muss da die nächsten Tage zu oder ab sagen.
Die Möglichkeit übernommen zu werden ist bei beiden etwa gleich gut bzw. 
schlecht.
Für Unternehmen A würde sprechen, dass die Vergütung etwas besser ist 
und ich dort deutlich günstiger auf dem Firmengelände wohnen kann. 
Unternehmen A ist auch etwas größer als und hat weitreichender 
Aufgabengebiete. Außerdem sage ich ungern ab, wenn ich bei etwas 
zugesagt habe.

Wie würdet ihr entscheiden? Und wie komme ich ggf. aus dem Vertrag 
wieder raus?

von oszi40 (Gast)


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Zwischen Reglungs- und Nachrichtentechnik sind ein paar "kleine" 
Unterschiede, wie Du schon herausgefunden hast. Es kann auch sein, daß 
sie genau so einen Nachrichtenspezi brauchen, um ein Projekt zu 
erledigen.

>deutlich günstiger auf dem Firmengelände wohnen
-ist billiger, aber auch erpressbarer wenn was schief geht
-Ein kurzer Weg ist ein Nettlohngewinn
-Arbeit sollte auch etwas Spaß machen. Dazu gehören auch die Kollegen.

von Olli (Gast)


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Wie Du aus dem Vertrag herauskommst, kann nur aus ebendiesem 
hervorgehen.
Üblicherweise kann man von Arbeitsverträgen nicht einfach so 
zurücktreten (daher ist es ein Vertrag, und keine Absichtserklärung).

Man könnte in so einem Fall einen Aufhebungsvertrag schließen 
(einvernehmlich), oder direkt nach Arbeitsantritt kündigen (z.B. 
deinerseits).

Macht natürlich keinen guten Eindruck, aber in erster Linie musst Du mit 
Dir im Reinen sein.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Fast jeder AV enthält eine Probezeit, ausgenommen  einige Befristete.

Ist eine Probezeit vereinbart, so kann man in den ersten 4 Wochen 
zumeist täglich mindestensjedoch wöchentlich kündigen auch vor 
Arbeitsaufnahme. Dabei hat der AN die gleichen Rechte wie der AG.

Für Jahresverträge gibt es diese Klausel meist auch. Anders liegt es 
zumeist bei kurzzeitigen AV dort ist der Vertrag oft nur in in besonders 
begründeten Fällen kündbar z.B. bei Nichteinhaltung der 
Vertragsbedingungen. Jedoch ist es in D. eigentlich kein Problem wenn 
man rechtzeitig um eine Aufhebeung im gegenseitigen Einvernehmen 
nachsucht, da ein unmotivierter AN für den AG einen hohen Auffwand ohne 
Gegenwert nach sich zieht.

In der Schweiz habe ich schon Anderes beobachten dürfen.

MfG Winne

von oszi40 (Gast)


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Ein AG wird wenig Interesse an einem lustlosen Typen haben.

Frage wäre eher, ob Variante B wirklich vorteilhafter wäre. Ist dort das 
Mittagessen besser ? Interessant wäre noch ob eine spätere Übernahme 
Dich glücklicher macht. Eine größere Firma hat evtl. mehr Möglichkeiten.

von Kroni (Gast)


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Wenn der Vertrag für das Erarbeiten einer Diplomarbeit aufgesetzt wurde, 
dann sollte die Aufgabenstellung auch enthalten sein. Weicht die 
tatsächliche Aufgabenstellung davon ab, wäre hier Klärungsbedarf in wie 
weit der Vertrag überhaupt gültig ist.

Unabhängig davon, ist Regelungs- und Automatisierungstechnik durchaus 
ein Fachgebiet der Nachrichtentechnik (Elektrotechnik) - auch wenn es 
dafür mittlerweile eigenen Studiengänge gibt. Wer sich zukünftig 
Ingenieur nennen möchte, sollte auch in der Lage sein, solche 
Aufgabenstellungen zu bearbeiten.

Letztendlich liegt die Entscheidung jedoch bei Dir und die kann dir 
keiner abnehmen. Es muss dir Spaß machen und einen Gewinn (egal welcher 
Art) bringen. Sonst ist es vergeudete Zeit.

von Fressmaschine (Gast)


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Wenn ich  frei entscheiden könnte, würde ich mich recht klar für 
Unternehmen B entscheiden. Aber ich hab ja schon bei Unternehmen A 
unterschrieben. Selbst bei gleichwertigem Thema für die DA ist 
Unternehmen B in meinen Augen etwas besser, da zentralere Lage und 
bessere Verkehrsanbindung. Ne Wohnung zu finden, die 5-10 min Fußweg 
davon entfernt liegt, sollte möglich sein. FH und Freizeitaktivitäten 
sind auch schnell erreicht. Unternehmen A liegt leider außerhalb und auf 
ein Auto wäre ich angewiesen, wenn ich mal weg will.
Wie das Arbeitsklima ist und wo ich später lieber arbeiten will, kann 
ich nach einer Stunde Vorstellungsgespräch nicht gut genug beurteilen. 
Unternehmen A hat sich leider eine paar Sympathien bei mir verspielt, 
wegen dem DA-Thema und der Betreuer kam mir im letzten Gespräch am Mo. 
etwas unvorbereitet vor, was das anging.

Aber ich denke, dass ich bei beiden keine größeren Probleme haben werde, 
vernünftig meine DA zu schreiben. Einarbeiten muss ich mich bei beiden 
und interessant werden beide werden.

von Gastino G. (gastino)


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Freßmachine schrieb:
> Wie würdet ihr entscheiden? Und wie komme ich ggf. aus dem Vertrag
> wieder raus?

Du hast, ohne Kenntnis über das Angebot der Firma B für Dich 
entschieden, dass das Angebot der Firma A für Dich akzeptabel ist und 
den Vertrag unterschrieben. Das lese ich jedenfalls aus Deinem Beitrag 
heraus.

Weiterhin hast Du zwei Fehler gemacht:

1. Du hast ohne genaue Kenntnis des Themas den Vertrag unterschrieben. 
So was tut man nicht.

2. Du hast offensichtlich nach der Unterzeichnung des Vertrages weitere 
Gespräche geführt. Auch so was tut man nicht, wenn man nicht in solche 
Konflikte geraten will. Wenn man unterschrieben hat, ist die Suche 
beendet.

Mein Rat ohne genauere Kenntnisse der Details: Falls für Dich die 
Aufgabenstellung in Firma A akzeptabel ist, dann bleibe dort. Ein neuer 
Themenschwerpunkt bei der Diplomarbeit sollte kein Problem darstellen. 
Im Gegenteil, man erweitert sein "Portfolio". Jetzt bist Du noch formbar 
und solltest Dich nicht gleich schon auf ein bestimmtes Themengebiet 
festnageln.

Was Du aber beachten solltest:

1. Die Diplomarbeit ist neben dem Fachpraktikum die erste "berufliche 
Erfahrung". Das heißt, dass auch Bewerbungsempfänger, wenn sie Leute für 
bestimmte Aufgaben suchen, besonders in diese Ausbildungsabschnitte 
schauen.

2. Die Wahl Deiner Diplomarbeit wirkt sich mit nicht ganz so niedriger 
Wahrscheinlichkeit auf Dein weiteres Berufsleben aus (siehe Punkt 1). Ob 
A oder B ein wenig besser bezahlen oder die Freizeitgestaltung hier oder 
da etwas besser ist, ist deswegen wirklich irrelevant! Relevant ist, ob 
die Firma Dich evtl. übernehmen wird und ob das Themengebiet für Dich 
und zukünftige Arbeitgeber interessant genug ist. Die DA ist ein Teil 
der beruflichen Weichenstellung.

3. Man trifft sich im Leben immer zweimal. Das bedeutet auch, dass man 
niemals irgendwo verbrannte Erde hinterlässt, wenn es vermeidbar ist.

von Fressmaschine (Gast)


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Ich belasse alles so, wie gehabt.

Gastino G. schrieb:
> Ob
> A oder B ein wenig besser bezahlen oder die Freizeitgestaltung hier oder
> da etwas besser ist, ist deswegen wirklich irrelevant!

Für den Lebenslauf sicher, aber was Lebensqualität angeht und sich damit 
auch auf das Ergebnis der DA auswirkt, ist es meiner Meinung nach nicht 
irrelevant. Solang sich das in gewissen Grenzen bewegt, sind andere 
Faktoren aber natürlich wichtiger.

von Gastino G. (gastino)


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Fressmaschine schrieb:
> Für den Lebenslauf sicher, aber was Lebensqualität angeht und sich damit
> auch auf das Ergebnis der DA auswirkt, ist es meiner Meinung nach nicht
> irrelevant.

Ich gehe mal davon aus, dass Dein berufliches Leben nicht nur ein halbes 
Jahr lang andauert. Wahrscheinlich eher so um die 30-40 Jahre. Dagegen 
ist das halbe Jahr DA wirklich irrelevant.

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