Hi, noch eine kurze Frage: Im Datenblatt des Urvaters aller OPAMPs 741 ist Ci mit 1.4pF angegeben. Es gibt aber kein Makromodell (Ersatzschaltbild etc) aus dem man die Position von Ci entnehmen könnte. Daher meine Frage: ist Ci parallel zu Ri (wobei Ri zwischen +Eingang und -Eingang sitzt) oder sitzen 2 Ci zwischen +Eingang/Masse und -Eingang/Masse? Welche Relevanz hat dieser Wert in der Praxis? Soweit ich weiss ist 741 aus dem Jahre 1965, dh die Eingangstufe besteht aus BJT bipolar Transistoren. Ist Ci bei diesen kleiner als bei Differenzeingangsstufe aus 1)MOS und 2)JFET ? Ich würde das gerne wissen um eine Art Gefühl für die verschiedenen Technologien zu entwickeln. viele Grüsse
1pF ist wesentlich bei frequenzen ein stueck oberhalb 10MHz. Da der 741 dort gar nichts mehr bringt, kann man diesen Wert vergessen. Sost wuerde ich den mal gegen ein festes potential betrachten.
Diese Kapazitäten folgen kaum einer Gesetzmäßigkeit. Oft wird die Common-Mode-Eingangskapazität angeben. Also beispielsweise 8pF beim TLC2272. Das sind dann pro Eingang 4pF zur Signalmasse. Zwischen den Eingängen liegt dann ebenfalls noch mal rund 8pF. Soweit die Auskunft von TI persönlich. FET-OPamps können beachtliche Eingangskapazitäten aufweisen. Besonders rauscharme Exoten bis zu mehreren nF! Das Problem, das hieraus erwächst, ist oft die Phasendrehung, die mit einer geeigneten Phase Lead Kapazität in der Gegenkopplung kompensiert werden muß, was aber leider nicht immer funktioniert. In bestimmten Transimpedanzverstärker-Anwendungen kann eine große Eingangskapazität oft noch das Spannungsrauschen des OPamps kräftig anheben, weshalb dort manchmal (aber nicht immer) OPamps mit besonders niedrigen Eingangskapazitäten wünschenswert sind. Unangenehm sind ausgeprägte Eingangskapazitäten auch dann, wenn die Eingangsimpedanz einer OPamp-Schaltung besonders hochohmig sein soll. Dann ergibt sich schnell eine überraschende Tiefpaßfunktion. Bei 10M und 10p sind das immerhin 1,6kHz! Das wird oft übersehen und man wundert sich dann, warum die Schaltung die Flanken so komisch verschleift. Kai Klaas
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