Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Erklärung der FET-Typen


von Benjamin A. (benni1705)


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Hallo,

ich wollte mir gerade bei Conrad einen FET raussuchen. Nur leider bin 
ich schon an der ersten Unterscheidung gescheitert. Conrad unterteilt 
die FETs erst mal nach BS, IR, BT, etc. Wofür stehen diese 
Typenbezeichnungen.

Ich weiss hier gibt es irgendwo einen Artikel in dem wurde das schon 
erklärt. Nur leider finde ich ihn nicht mehr.

Gruß Benni

: Verschoben durch Admin
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das sind Hersteller-Kürzel. Und Conrad ist nunmal in erster Linie ein 
Händler der sich für Umsatzzahlen und weniger für Eigenschaften 
interessiert.

Was für Eigenschaften soll dein FET haben oder wozu dient er? Dann 
können wir dir passende Typen nennen. Bei FETs ist die 
Markübersichtlichkeit eher schlecht und daher ist Erfahrung angesagt.

von Benjamin A. (benni1705)


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Herstellerkürzel??
Wenn ich nach FETs Typ BU schaue sehe ich aber verschiedene Hersteller!?
z.B. ST Microelectronics, Fairchild, Infineon,etc.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich kann mich nur nochmals wiederholen. Glaubs mir, denn offensichtlich 
habe ich mindd. 20 Jahre mehr Erfahrung als du.

Schau mal z.B. nach BU508. Siehste, BU sagt erstmal recht wenig aus! 
Eingeweihte können da nun Geschichten über Chip-Entwicklungen, 
Masken-Verkauf an Konkurrenten, Übernahmen usw. erzählen, aber das wird 
dich weniger interessieren.

Laß uns zu den gewünschten Eigenschaften kommen!!

von Benjamin A. (benni1705)


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Es ging mir hauptsächlich um die Bezeichnung, nicht um einen speziellen 
FET. Mich hat interessiert was diese Bezeichnung aussagt.
Hab mir ja schon die MOSFET-Übersicht angeschaut um mir einen FET 
auszusuchen.

Wenn wir aber schonmal dabei sind:
Die FETs die ich in Zukunft brauche müssen mit 3,3V schon voll 
durchschalten, da ich sie direkt an meinem Evalboard für den MSP430 
betreiben möchte. In meinem aktuellen Fall müssen sie einen Schrittmotor 
ansteuern der mit 12V und 600mA arbeitet.

Nachtrag: ich hatte vor mit n-Kanal und nem PullUp-Widerstand zu 
arbeiten. Das Gate wird über die FETs gegen Masse gezogen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Benjamin A. schrieb:
> Es ging mir hauptsächlich um die Bezeichnung, nicht um einen speziellen
> FET. Mich hat interessiert was diese Bezeichnung aussagt.
> Hab mir ja schon die MOSFET-Übersicht angeschaut um mir einen FET
> auszusuchen.
>
> Wenn wir aber schonmal dabei sind:
> Die FETs die ich in Zukunft brauche müssen mit 3,3V schon voll
> durchschalten, da ich sie direkt an meinem Evalboard für den MSP430
> betreiben möchte. In meinem aktuellen Fall müssen sie einen Schrittmotor
> ansteuern der mit 12V und 600mA arbeitet.

Bei N-Channel FETs ist das kein Problem. P Channel FETs kann man aber 
(sofern die Motorstromversorgung nicht auch 3.3V ist) nicht mit 3.3V 
(bzw. eher 0V) durchschalten, bzw. man kann sie mit 3.3V nicht voll 
sperren. Das ist nun mal so, da Source an der Betriebsspannung hängt und 
der RDS(on) von der Spannung zwischen Gate und Source abhängt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gab mal für Halbleiter die Kennbuchstaben nach Pro-Electron-Norm
http://de.wikipedia.org/wiki/Pro-Electron

Erster Buchstabe:
A   Germanium
B   Silizium
C   Galliumarsenid ...

zweiter Buchstabe:
...
S   Schalttransistor
U   Leistungs-Schalttransistor

aber das ist eine europäische Norm, Amerikaner und Japaner halten sich 
nicht daran.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Eben. Die Betonung liegt leider auf 'war'.

Anfangs reichten zwei Buchstaben mit zwei anhängenden Ziffern aus. Das 
wurde dann immerweiter ausgedehnt und durch weiter anhängende 
Buchstaben/Ziffern noch pro Bauelement für Subspezifikationen ergänzt. 
Das macht das Suchen per Google auch so schwer.

Noch schlimmer, gibt es einige Bauelemente die völlig unterschiedlich 
sind, aber gleiche Bezeichner haben!
Auch sind auf dem ersten Blick gleiche Bauelemente oftmals in manchen 
Kenndaten furchtbar unterschiedlich je nach Hersteller. Also nicht 
austauschbar, was den Einkauf mit der Entwicklungsabteilung in Streit 
bringen kann...

Und bei FETs sind die linearen Typen wie BF245 sowieso aufgrund der 
Technologie sehr großen Streuungen unterlegen, so daß die engere 
Klassifikation mancher Typen ein Preis- und Verkaufsargument ist. Diese 
Option gibt es aber oftmals nur von ganz speziellen Herstellern.
Manche Entwickler meiden sie komplett, da bipolare Typen oftmals ähnlich 
einsetzbar sind und einen Abgleich im Endtest des Gerätes unnötig 
machen.


Wenn du bei Conrad kaufen willst, dann besorge dir deren schriftlichen 
Katalog. Dort ist die Suche nach Parametern wesentlich einfacher!

von Lothar (Gast)


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@ Christoph Kessler ,
das mit der europäischen Norm würde ich mir noch mal überlegen, denn die 
Ungarn/Tschechen(Tesla)/Polen(Unitra)/Russen gehörten vor der gr. Wende 
auch zu strategischen Lieferanten, und nur die Elektronik-Industrie der 
damaligen DDR hat sich an deine dargelegte Norm, in abgewandelter Form, 
gehalten, von Seiten des Ost-Blocks aus gesehen.
A = Germanium > G in GDR
B = Silizium > S in GDR
Alles andere war davon weit entfernt, oder nur durch Abkupferei 
gleichnamig.
Das könnte gut für eine deutsche Norm herhalten, wenn es auf der 
bundesdeutschen Seite früher auch so gehandhabt wurde.

von Benjamin A. (benni1705)


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OK - vielen Dank für die Antworten.
Die gedruckter Version des Conrad-Kataloges habe ich mir schon vor 
längerem über meine Firma bestellt. Da ich finde dass im 
Business-Katalog eine bessere Übersicht über die Bauteile vorhanden ist.

Außerdem habe ich mir hier >> MOSFET-Übersicht schon vorab grob 
einen ausgesucht.

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