Hallo zusammen. Ich habe mir eine Messverstärkerschaltung ausgeknobelt. Sie soll eingangsseitig potentialgetrennt mit +/-10V beschickt werden und ebensolche dann aber groundgekoppelt ausgeben. Soweit ich weiss, ist dafür eine Spannungsversorgung mit positivem und negativem Spannungsregler erforderlich. Die Schaltung habe ich angehängt. Meine Frage: Funktioniert die Schaltung so wie dargestellt? (Ua würde gegen Masse gemessen) Zusätzlich sollen die Widerstände so ausgelegt werden, dass, falls einer ausfällt, am Ausgang keine gefährliche Spannung entstehen kann. Dazu müsste ich wissen, wie sich Metallfilm- und Kohleschichtwiderstände im Fehlerfall verhalten. Wer wird hoch- wer niederohmig? Mir fehlt da etwas die Praxis... Schon mal Danke im Voraus Gruss Martin
Hi... Die untere Diode ist falsch gepolt. Widerstände werden beim Abbrennen gewöhnlich hochohmig (Dioden werden meist niederohmig). Aus der eigentlichen Messschaltung halte ich mich raus, die kann ich auf die Schnelle nicht nachvollziehen. Vergiss aber nicht die (nicht eingezeichneten) 100nF-Keramik-Kondensatoren in der Stromversorgung direkt an den OPV-Pins... ...HanneS...
Hallo, Bzgl. 100nF Kondensatoren - wo müssen die denn genau hin ? Die Messchaltung ist ein Differenzverstärker und sollte so stimmen, es fehlt nur noch die Widerstandsauslegung, aber das bekomme ich hin. Für den Fall, dass ein Widerstand ausfällt, war nicht Überlast gemeint. Es soll Unterschiede von Kohle zu Metallfilm geben, zumindest sieht das meine Aufgabenstellung so. Ich hatte ja schon das unterschiedliche Temperaturverhalten in Verdacht, aber das bezieht sich ja auf Widerstände, die OK sind. Ich bin auch etwas ratlos... Danke schon mal Martin
Oha, jetzt hab' ichs auch gesehen. Der eine Op war ja verpolt... Ok, ist geändert. Die Diode ist gedreht und die Kondensatoren sind auch drin. Ist's so jetzt OK ?
Ich meinte eigentlich Kondensatoren gegen GND, sonst sind sie sinnlos. Also je einer von +Stromversorgung und -Stromversorgung nach GND, und das so dicht wie möglich an jedem OPV. Soll Schwingneigung unterdrücken. (Das ist die Beschaltung, die in sämtlichen für Lehrzwecke bestimmten Beispielschaltungen weggelassen wird, da sie als "selbstverständlich" vorausgesetzt wird...)
wie schon gesagt - Rp2 muss gegen Masse geschaltet werden. Ich würde die Schaltung trotzdem komplett verwerfen, als "Messverstärker" taugt sie nicht besonders. Nachteile: -hohe Gleichtaktaussteuerung (das mögen nicht alle OPs) -Abgleich ist schwierig, die Widerstände müssen paarweise gleich sein -geringer und unterschiedlicher Eingangswiderstand, damit je nach OP-Typ Bias-Fehler. Und das alles nur, um mit einem OP auszukommen? Besser ist die Schaltung mit 2 OPs, noch besser die mit 3 (Elektrometersubtrahierer, Instrumentationsverstärker). Gibt auch fertige Instrumentationsverstärker. Vor allem kann man dann die Verstärkung mit nur einem Widerstand einstellen, ohne die Symmetrie der Schaltung zu gefährden.
OK, gut. @Hannes: Das Selbstverständliche ist mein Problem. Ich habe mal Anlagenelektroniker gelernt und seitdem nie wieder gross was mit Elektronik zu tun gehabt, geschweige denn was entwickelt. Ich habe mich beruflich ganz auf Programmiersprachen spezialisiert und mache derzeit meinen Techniker DV. 1/3 meiner Techniker-Projektarbeit besteht aber aus Elektronik und ich hab daran ganz schön zu knabbern... mittlerweile wird auch die Zeit knapp. Und damit Ihr nicht denkt, ich würde Eure Tips nicht annehmen wollen: Ich hatte mir selbst schon einen INA116 ausgeguckt, weil der als Instrumentenverstärker wohl dem am nächsten kommt, was ich brauche. Als ichs meinem Lehrer zeigte, sagte der: Übers Ziel hinausgeschossen, zwar gut, aber nicht gefordert. Konzentrier Dich auf die Auslegung der Widerstände und der Schaltung und gut is. Schätze mal, der nächste Technikerstudent darf das dann auf einen INA umbauen... Gehe ich also recht in der Annahme, dass die Schaltung so grundsätzlich funktionieren würde ? Mit den angesprochenen Unzulänglichkeiten muss ich wohl leben, man erwartet von mir ja auch, dass ich im Rahmen der Projektarbeit negative Eigenschaften meines 'Produktes' erkenne, dokumentiere und Vorschläge für zukünftige Verbesserungen mache.
ja, wenn das so ist, wäre doch prima, wenn du anhand deines Versuchsaufbaus Unzulänglichkeiten entdeckst :-) Rp2 muss aber immer noch vom +Eingang nach Masse und nicht zur Betriebsspannung.
Habe mir das mal angesehen - so hab ich es doch auch, wenn auch andersrum gezeichnet. Bei der ersten geposteten Schaltung hatte ich alledings nen groben Dreher drin, den hab ich jetzt rausgenommen. Trotzdem schon mal vielen Dank, Ihr habt mir echt weitergeholfen. Gruss Martin
Hi... @Martin: Das "Selbstverständliche" ist auch oft mein Problem, daher nehme ich OPVs auch nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Übrigens betreibe ich das nur als Hobby, habe zwar vor knapp 40 Jahren mal Elektri(n)ker gelernt, aber wegen gesundheitlicher Probleme nicht lange im Beruf gearbeitet. Mein "Elektronik-Wissen" stammt größtenteils aus der Amateur-Literatur des Deutschen Militärverlags. Das nur mal so am Rande, damit du mich nicht für einen Profi hältst... ...HanneS...
@HanneS die 100nF Frage: Ist Dir eigentlich der Grund bekannt, warum man unter gegebenen Umständen einen keramischen Kondensator an ein VCC Pin anschaltet. Es spielen hier viele Faktoren einen Rolle. Noch eine Frage: Wo ist eigentlich die schädliche Energie (Störung) nach dem Kondensator hin ? Etwa beim Nachbar ? Hausaufgabe: Was kann wirklich schädliche Energie ( Störung ) vernichten ?
Hi... @SAM: OPVs neigen aufgrund ihrer hohen Verstärkung zum Schwingen. Auch bei genügend Gegenkopplung kann das bei nicht optimalem Layout passieren, jeder Leiterzug ist auch eine Induktivität. Der Einsatz von Keramik-Cs an den Betriebsspannungsanschlüssen puffert die Betriebsspannung und unterdrückt damit Störungen. Die Cs schaden nicht und man ist damit auf der sicheren Seite. Ich kann mich nicht erinnern, den Begriff "schädliche Energie" benutzt zu haben. Wenn die bei deinem Nachbarn ist, dann kann ich es auch nicht ändern. Das ändert aber nix an der Tatsache, dass eine saubere, abgeblockte Betriebsspannung eine gute Voraussetzung zum störungsfreien Betrieb von analogen und digitalen ICs ist. Zur "Hausaufgabe": Nochmals: "Schädliche Energie" gehört nicht zu meinem Wortschatz, daher wirst du diese Aufgabe wohl selbst lösen müssen. Abgesehen davon, bist du mein Oberlehrer, dass du mir Hausaufgaben aufgeben darfst? Da kämst du auch einige Jahre zu spät... Beste Grüße... ...HanneS...
@martin: nein, so hast du es nicht. Dein Rp2 geht immer noch gegen -Ub, das ist falsch.
ich habe eine höfliche Frage gestellt und nicht ein auf Oberlehrer gemacht. Eine Störung ist eine Energieform oder etwa nicht. Ich wollte nur wissen was mit der Störung denn passiert. Die Störung kann auf keinen Fall durch einen Kondensator aufgehalten werden, sondern sie wird nur minimiert. Die Störung ist also noch da, wenn auch minimaler. Ich bezeichne eine Störung als schädliche Energie und das habe ich Dir nicht unterstellt.
@crazy Horse Ach so, Du meinst die Bezeichnungen. Das kann ich ja ändern - wird gemacht. Danke
Wie wärs denn mit dem AD622 ? http://www.analog.com/en/prod/0%2C2877%2CAD622%2C00.html Diskrete Differenzverstärker baut kaum noch einer. Heutzutage ist nämlich die Arbeitszeit teuer und damit auch die Zeit zum Abgleichen von Widerständen. Peter
@Peter: hatten wir schon, Erklärung steht weiter oben @Martin: zum letzten Mal: in deiner Schaltung geht der Widerstand Rp2 vom +Eingang nach -Ub, das ist falsch. Richtig muss er vom +Eingang nach Masse. Und Masse ist NICHT die negative Betriebsspannung, sondern dort, wo die beiden Netzteildioden zusammengeschlossen sind (und auch die Masseanschlüsse der Regler und der Kondensatoren. Nein, die OPs selbst haben KEINEN Masseanschluss.
@crazy Horse Aheem, gut. Verstanden. (räusper) War wohl etwas begriffstutzig, jetzt hab' ichs dann. Danke für die Geduld mit mir. Ich freue mch schon aufs Abgleichen :D Aber leider sind meine Rahmenbedingungen ja so.
Du Hannes, ... OPVs neigen aufgrund ihrer hohen Verstärkung zum Schwingen. Auch bei genügend Gegenkopplung kann das bei nicht optimalem ... gerade bei starker Gegenkopplung neigen die Teile zum Schwingen. Sorry, fiel mir nur so auf und hat eigentlich nichts mit dem Thema zu tun. Achso, nochwas: die "schädliche Energie" bleibt im Kondensator und wird hier in Wärmeenergie gewandelt. Aber keine Angst, wenn man einen Keramikkondensator erwärmt, kommt keine "schädliche Energie" heraus, der Prozeß ist also nicht umkehrbar. ;-)) Gruß Axel
Hi! Kleiner Hinweis.:Das Verhältnis der R's muss exakt gleich sein, sonnst läuft das Ding bei unterschiedlichen Gleichtakteingangssp. davon. Ich verwende sowas als Messverst.mit 4x47K(0,1%) und einem Trimmer von 47R. In welchem Zweig ist egal nur in Reihe zwischen 2 R's und der Schleifer an den OV. Geht astrein. MFG Uwe
OK, das kann ich mit einbauen. Soviel ist erlaubt und dann ist's natürlich auch sinnvoll. Gruss Martin
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