Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Oszilloskop und UART


von Andrej (Gast)


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Hallo,
ich möchte mir demnächst ein Oszilloskop kaufen nach langem suchen bin 
ich bei dem folgenden stehen geblieben:
UNI-T UT 2202 CE (200 MHz-Digital-Speicher-Oszilloskop)
http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUP=D161;GROUPID=4044;ARTICLE=90735;START=0;SORT=preis;OFFSET=100;SID=15mtCm9awQAQ8AAHzwKJQef04ed59cae94c72aaedf9d5127c9947

Ich möchte mit dem Oszilloskop vor allem den UART / RS232 messen und mir 
die einzelnen Bits bei der Übertragung ansehen. Das Oszilloskop muss ja 
eine 10fach höhere Bandbreite besitzen als die Frequenz die man sich 
ansehen will, aber welche Frequenz hat den nun der UART bei einer 
Baudrate von bspw. 9600 Baud? Der Mikrocontroller den ich verwende ist 
ein Atmega32 mit einem 16MHz Quarz. Bin mir aber unsicher ob er jetzt 
mit 16MHz sendet oder es was mit der Baudrate zutuen hat. Eventuel würde 
mir dann auch ein Oszilloskop mit einer geringeren Bandbreite reichen. 
Weiß jemand etwas darüber?

MfG
Andrej

von g457 (Gast)


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> Baudrate von bspw. 9600 Baud

Baudrade == Symbolrate, hier also 9600 Symbole pro Sekunde. 10-fach 
überzeichnet wären das dann grob 96k Samples pro Sekunde - keine große 
Herausforderung für ein Speicheroszi :-)

HTH

von Andrew T. (marsufant)


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Das schafft selbst ein Tektronix 5103 Analogspeicher Scope für 120 euro 
bequemst darzustellen .-)

von Andrej (Gast)


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da ich mir die Bits anschauen will die Übertragen wurden muss es ja auf 
jedenfall ein speicher Oszilloskop sein.
Also kommt es einfach auf die Baudrate an? Wenn ich 115200 Baud ansehen 
will, bräuchte ich ein speicher Oszilloskop mit einer Bandbreite von 
mindestens 1,152 MHz ist das so richtig?

von Falk B. (falk)


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@  Andrej (Gast)

>will, bräuchte ich ein speicher Oszilloskop mit einer Bandbreite von
>mindestens 1,152 MHz ist das so richtig?

Im Prinzip ja. Aber niemand kauft ein OSZI nur für RS232.
Das von dir ausgewählte hat 200 MHz Bandbreite, das ist schon sehr viel. 
Damit kann man so ziemlich alles an einem Mikrocrontroller messen, der 
mit 20..30 MHz läuft. 100 MHz würden es auch tun. Wenn du das Geld 
ausgeben möchtest ist, hast du ein gutes Oszi, wenn gleich es für diese 
Bastelzwecke überdimensioniert ist.

MFG
Falk

von Andrej (Gast)


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werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen mit dem Oszilloskop 
Kauf und mich wahrscheinlich für das gleiche Oszi mit 100MHz 
entscheiden.

Dankeschön für eure Antworten :-)

von Christian B. (christianbesemann)


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Du kannst auch für diese Zwecke die Soundkarte des PC nutzen, SW dafür 
gibt es kostenlos im Netz, z.B. von C. Zeitnitz, einfach mal gloogeln...

Chris

von Raphael R. (raphael)


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@Andrej
>Ich möchte mit dem Oszilloskop vor allem den UART / RS232 messen und mir
>die einzelnen Bits bei der Übertragung ansehen.
>da ich mir die Bits anschauen will die Übertragen wurden muss es ja auf
>jedenfall ein speicher Oszilloskop sein.

Nein.
Wenn Du die Möglichkeit hast für Testzwecke deine Routinen so zu 
programmieren dass sie zyklisch das Signal mehrmals übertragen, und Du 
die Triggerung ordentlich eingestellt hast, so kannst du auch mit einem 
analogen (nicht digitalem Speicher-Oszi) Oszilloskop ordentlich die 
übertragenen Bits/Daten betrachten und analysieren.
Und dieses Szenario ist sehr oft der Fall.

liebe Grüße
Raphael

von Analog (Gast)


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wie gerade bemerkt, kann mann oft auch digitale Signale ( RS232, 
I2C,SPI) auch mit einem analagen Oszilloskop erfassen. Mann benötigt 
dazu allerdings ein in kurzen regelmäßigen Abständen sich wiederholendes 
Signal. Bei Mikrocontrollern kann man das durch entsprechende 
Programmierung erzeugen (auch den erforderlichen Trigger-Puls). Man 
benötigt nur viel mehr Zeit und ein analoges Oszilloskop. Wenn kein 
analoges Vorhanden ist macht es Sinn sich ein digitales zuzulegen.

von Tom M. (tomm) Benutzerseite


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Wenn es dir vor allem um "digitale" Signale geht, bist du vielleicht mit 
einem Logic Analyzer besser bedient. Ich habe selbst kein solches 
Teil, was ich aber so drüber lese, klingt sehr interessant.

Beim Oszi stehst du an, sobald der zu untersuchende Bus mehr Leitungen 
hat als das Oszi Kanäle. Die gängigen LAs haben bis 32 Kanäle und kosten 
nur einen Bruchteil eines Oszis.

von N. S. (sharpay)


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Bei eigenen Schaltungen immer zuerst ein Oszi. Das Oszi zeigt die reale 
Spannung, Störpulse und man sieht wenn die Flanken zu Spät, zu Früh 
kommen.
Der LA ist interessant wenn mann eíne funktionierende Hardware hat und 
die übertragenen Daten überprüft werden sollen.

von Andrej (Gast)


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Logikanalysator hört sich auch gut an aber wie Norbert S.schon gesagt 
hat ein Oszi zeigt Spannung, Störimpule etc. an. Die Soundkarte als Oszi 
ist mir viel zu ungenau, hab ich bereits schon probiert.
Kennt jemand ein günstigeres und Vergleichbares Oszi wie dieses:
UNI-T UT 2202 CE (200 MHz-Digital-Speicher-Oszilloskop) ca. 800 Euro bei 
Reichelt
http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUP=D161;GROUPID=4044;ARTICLE=90735;START=0;SORT=preis;OFFSET=100;SID=15mtCm9awQAQ8AAHzwKJQef04ed59cae94c72aaedf9d5127c9947

von Jobst M. (jobstens-de)


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Andrej schrieb:
> Hallo,
> ich möchte mir demnächst ein Oszilloskop kaufen nach langem suchen bin
> ich bei dem folgenden stehen geblieben:
> UNI-T UT 2202 CE (200 MHz-Digital-Speicher-Oszilloskop)
> http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUP=D161;...

Auf diesen Link hin habe ich mir das kleine 40MHz - also das UT2042C - 
zugelegt. Das ist heute angekommen und ich habe gerade ein wenig damit 
herumgespielt.
Äusserlich macht das Gerät einen besseren Eindruck, als man von einem 
350,- China-Scope erwarten würde.

Die Bedienung ist intuitiv und funktional. Man kann jederzeit auf einen 
Knopf drücken, ohne das einem eine andere Funktion verloren geht. 
Allerdings wird es irgendwann etwas unübersichtlich auf dem Bildschirm.

Mit wenigen Handgriffen wurde stabil auf ein SPDIF-Signal getriggert.
Bis ca. 80MHz sehe ich eigentlich keine Probleme, Frequenzen 
darzustellen. Signalverläufe sind dann allerdings mit Vorsicht zu 
geniessen.

Für den Preis bin ich von dem Gerät begeistert! Jetzt muss es nur noch 
lange halten :-)


Gruß

Jobst

von 54zhrt (Gast)


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ich persönlich finde ja 200MHz bandbreite übertrieben, wann braucht man 
das mal?

von Andrew T. (marsufant)


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54zhrt schrieb:
> ich persönlich finde ja 200MHz bandbreite übertrieben, wann braucht man
> das mal?

Täglich. Absolute Minimalforderung.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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54zhrt schrieb:
> ich persönlich finde ja 200MHz bandbreite übertrieben, wann braucht man
> das mal?

Ich brauche das nicht täglich, bin aber auch nur hobbymäßig unterwegs.
Bisher messe ich nur an niederfrequenteren Schaltungen <<50MHz. Das 
ganze ist hauptsächlich digital, wobei ich den Oszi für das Betrachten 
der Kurvenformen (Störungen, Spannungen) und einen LA für die Daten 
verwende.

Bei Analog, bliebt es bisher im NF. Im Extremfall war es mal die Messung 
eines Quarzoszillators, wobei mir ausreichte dass er ungefähr in seinem 
Bereich schwingt.

Für mich persönlich reichen daher auch 100MHz.

Ein Oszi muss aber immer auf dem Tisch stehen, da ich diesen auch als 
Voltmeter oder Signalverfolger verwende. So kann ich schnell mal die 
Signale ansehen oder Spannungen messen.

von Marvin S. (demo)


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Hi,

Jobst M. schrieb:
> Äusserlich macht das Gerät einen besseren Eindruck, als man von einem
> 350,- China-Scope erwarten würde.
Ich hab das 2062C: Hast du auch einen fast schon nervig lauten Luefter? 
Modulo dem stimme ich dir zu, das Teil sieht nett aus und scheint was 
abzukoennen.

Jobst M. schrieb:
> Die Bedienung ist intuitiv und funktional. Man kann jederzeit auf einen
> Knopf drücken, ohne das einem eine andere Funktion verloren geht.
> Allerdings wird es irgendwann etwas unübersichtlich auf dem Bildschirm.
Naja... die Funktionalitaet der Bedienung wage ich nicht zu bezweifeln, 
aber ein bisschen haesslich ist sie schon. Grade wenn man irgendein 
popup offen hat, dass man dann nur wieder im gleichen menue schliessen 
kann, in dem man es aufgemacht hat ist doch ein wenig doof.

Ausserdem wollte ich grade ueber die nicht beschleunigten Drehgeber 
meckern, aber nu is mir der Coarse-Knopf doch noch aufgefallen. 
Peinlich, peinlich ;) .

Gruesse

Marvin

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Problematisch ist auch, dass der Cursor beim Positionieren teilweise arg 
springt. So sit das Anfahren einer bestimmten Position oft nur nervig 
und man braucht mehrere Anläufe.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Marvin S. schrieb:
> Hast du auch einen fast schon nervig lauten Luefter?

Man hört ihn deutlich, aber er stört mich nicht. Der in meinem Tektronix 
ist lauter.


Marvin S. schrieb:
> Grade wenn man irgendein
> popup offen hat, dass man dann nur wieder im gleichen menue schliessen
> kann, in dem man es aufgemacht hat ist doch ein wenig doof.

Hmmm. Finde ich eigentlich konsequent. Wo soll man es denn sonst 
schliessen? Einen 'general close' Button fänd ich auch blöd ...


Gruß

Jobst

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