Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lautsprecher entsorgen


von Knalltöner (Gast)


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Ich habe da 4 Lautsprecher rumliegen
http://www.traumboxen.de/ad-audio/r1524.htm

Was soll ich damit bloß anfangen, meine Freundin sagt Ebay oder 
Sperrmüll.
Ebay ist mir zuviel Aufriß für die paar Euro, Sperrmüll würde mir doch 
etwas wehtun. Mag mir jemand einen Boxenbauvorschlag oder ein seriöses 
Lautsprecherboxenselbstbauforum empfehlen?

von Andrew T. (marsufant)


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www.diyaudio.com

von Düsentrieb (Gast)


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von Knalltöner (Gast)


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Düsentrieb schrieb:
> vorschlag...?
> was willst du denn damit machen: party, pa, heim-kino .. ?

Öh ja, so Stereo-Anlage und wenn den Fernseher auch noch beschallen 
kann...

von faustian (Gast)


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Diese Sorte Freundinnen scheint sich gut zu vermehren hier in letzter 
Zeit...

von Wilhelm (Gast)


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Knalltöner schrieb:

>Was soll ich damit bloß anfangen, meine Freundin sagt Ebay*
>oder Sperrmüll.

Vor Jahren besaß ich auch noch ein paar gute Selbstbauboxen.

Als ich damals aus der Kölner Innenstadt wegzog, und Sperrmüll aus dem 
Haus trug, hatte ich plötzlich ein paar türkische Jugendliche um mich 
herum stehen, die mich fragten, ob ich nicht auch Boxen zum Entsorgen 
hätte. Manchmal kann ich auch spontan sein: Ich zurück in die Wohnung, 
die Boxen geschnappt, wieder raus, und den Jungs die in die Hand 
gedrückt.

So waren alle glücklich und zufrieden.


faustian schrieb:

>Diese Sorte Freundinnen scheint sich gut zu vermehren hier
>in letzter Zeit...

Ja, so sind sie manchmal. Als nächstes ist dann der Lötkolben und die 
Bauteilsammlung dran. ;-)

von Raimund R. (corvuscorax)


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Aufgrund der Thiele-Small-Parameter (insbesondere dem hohen Qts) 
streuben sich bei mir die Nackenhaare, wenn da steht "Auch ideal in 
geschlossenen Gehäusen ...". Nach dem Einbau in ein solches 
geschlossenes Gehäuse wird er eine Pegelüberhöhung im Bassbereich haben 
(da die Güte Qtc dann noch ein wenig weiter gestiegen ist) und damit 
auch "bummmmmsig" klingen, d.h. die Membran benötigt eine recht lange 
Ausschwingzeit. Na gut, wer's mag, dem will ich das nicht ausreden.
Wozu er wirklich gut paßt ist aber tatsächlich eine offene Schallwand 
oder eine Transmission-Line (kurz TML). Allerdings darf man bei der 
recht hohen Resonanzfrequenz von über 40 Hz nicht von einem 
Tiefbasswunder sprechen.
Die Membraneinspannung ist (aufgrund der Parameter) auch recht 'hart', 
womit er eher zu den PA-Lautsprechern zählt.
Ganz allgemein habe ich den Eindruck das er einen ganz passablen 
Gitarrenlautsprecher abgeben könnte, wo man dann bis zu 4 Stück davon in 
ein Gehäuse verbaut.

von Knalltöner (Gast)


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Raimund Rabe schrieb:
> Aufgrund der Thiele-Small-Parameter (insbesondere dem hohen Qts)
> streuben sich bei mir die Nackenhaare, wenn da steht "Auch ideal in
> geschlossenen Gehäusen ...". Nach dem Einbau in ein solches
> geschlossenes Gehäuse wird er eine Pegelüberhöhung im Bassbereich haben
> (da die Güte Qtc dann noch ein wenig weiter gestiegen ist) und damit
> auch "bummmmmsig" klingen, d.h. die Membran benötigt eine recht lange
> Ausschwingzeit. Na gut, wer's mag, dem will ich das nicht ausreden.
> Wozu er wirklich gut paßt ist aber tatsächlich eine offene Schallwand
> oder eine Transmission-Line (kurz TML). Allerdings darf man bei der
> recht hohen Resonanzfrequenz von über 40 Hz nicht von einem
> Tiefbasswunder sprechen.
> Die Membraneinspannung ist (aufgrund der Parameter) auch recht 'hart',
> womit er eher zu den PA-Lautsprechern zählt.

Au weia, da hab ich wohl, als ich die Dinger billig gekauft habe voll 
in die Sch.. gegriffen.

http://www.lautsprechershop.de/hifi/index.htm?/hifi/disub18_2.htm

Ich überlege, ob ich nicht so W-Dipole bauen soll und dazu dann ein paar 
kleine Satelliten draustellen?!
Leider habe ich null Erfahrung im Lautsprecherboxenbau...

von Herr_Mann (Gast)


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tu deiner freundin und dir einen gefallen und fang an, E-Bass zu lernen. 
für dein instrument baust du dir aus besagten lautsprechern einen 
500W-bassverstärker...
;)

von Knalltöner (Gast)


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Herr_Mann schrieb:
> für dein instrument baust du dir aus besagten lautsprechern einen
> 500W-bassverstärker...

Spekulierst du auf meine Wohnung?  ;-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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> Spekulierst du auf meine Wohnung?  ;-)

Nee, auf deine Freundin :D

von Raimund R. (corvuscorax)


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Jip, eine "DiSub" oder ein "RiPol" geht natürlich auch ganz gut.
Mit dem Aufstellungsort gilt es dann evtl. ein bißchen zu 
Experimentieren. Eine Aufstellung direkt an der Wand verbietet sich 
aufgrund des Konzeptes. Der Wohnraum darf ruhig etwas größer sein, damit 
sich diese Art von Lautsprecher wohl fühlt und ein geeigneter 
Aufstellungsort auch gefunden werden kann. Hier gilt es den WAF nicht 
zu unterschätzen (Wife/Woman Acceptance Factor). ;-)

von Michael O. (mischu)


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So ein Dipol Bass lässt sich auch gut als Couchtisch oder Raumteiler 
tarnen...
..Und weg

von Knalltöner (Gast)



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Raimund Rabe schrieb:
> Aufgrund der Thiele-Small-Parameter (insbesondere dem hohen Qts)
> streuben sich bei mir die Nackenhaare, wenn da steht "Auch ideal in
> geschlossenen Gehäusen ...". Nach dem Einbau in ein solches
> geschlossenes Gehäuse wird er eine Pegelüberhöhung im Bassbereich haben
> (da die Güte Qtc dann noch ein wenig weiter gestiegen ist) und damit
> auch "bummmmmsig" klingen, d.h. die Membran benötigt eine recht lange
> Ausschwingzeit.

Kann man da nicht jeweils zwei Lautsprecher in Compound-Konfiguration 
bauen, und so Äquivalenzvolumen Vas quasi halbieren?
Ich will so eine Art Raumteiler bauen, für Fernseher, Stereoanlage, 
Bücher und CD's  siehe Zeichnung.
2m hoch, 1,40m breit und 50cm tief.
Wenn ich da ganz oben 25cm für die Lautsprecher lasse, habe ich ein 
Bruttovolumen von 2,5  5  14 dm^3 = 175 Liter.

Bringts das?
Welche Satelliten nimmt man am besten dazu?
Das ganze soll am besten ganz schnell realisierbar sein...

von Knalltöner (Gast)


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Knalltöner schrieb:
> Wenn ich da ganz oben 25cm für die Lautsprecher lasse, habe ich ein
> Bruttovolumen von 2,5  5  14 dm^3 = 175 Liter.

Ich meine 25cm x 50cm x 140 cm = 175 Liter.

Das mit Dämmwolle gefüllte Volumen habe ich in der Zeichnung gelb wie 
Glaswolle ausgemalt.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Compound ist auch keine schlechte Idee.
Durch die direkte Kopplung zweier Chassis, verdoppelt man die 
Membranmasse (plus der eingeschlossenen Luft - ja die wiegt auch was), 
was die Resonanzfrequenz nach unten verschiebt, was in diesem Fall ja 
durchaus gewollt ist. ;-)
VAS wird dadurch aber nicht besser/anders.

Was allerdings den WAF böse nach unten drücken wird, ist das nötige 
Gehäuse-Volumen. Momentan träumst Du ja noch von nur 175 Litern. Nach 
meiner ersten Simulation für ein Qtc von 1 brauchst Du bereits über 300 
Liter für Deine angedachte 4-Chassis-Lösung. Wenn Du ein Qtc von 0,8 
anstrebst, für einen maximal flachen Verlauf ohne größe Pegelüberhöhung 
- Du solltest Dich jetzt besser hinsetzen - benötigst Du etwa 1,5 
Kubikmeter(!) Luft - nicht schlecht, gelle ?!? Jaaaa, diese Chassis 
benötigen wirklich viel Luft um durchatmen zu können. ;-)

Ein kleiner Tipp am Rande:
Such nach einer (kostenlosen) Simulationssoftware für 
Lautsprecher(boxen), wie z.B. WinISD, um die Sache vor dem Bauen auf den 
WAF hin zu überprüfen (guckst Du hier: 
http://www.linearteam.dk/default.aspx?pageid=winisd).

von Michael O. (mischu)


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Compound hat auch den klitzekleinen Nachteil, dass der Wirkungsgrad 
zusätzlich in den Keller geht.

Ein Tieftöner mit einer so hohen Güte schreit ja förmlich nach einer 
Horn- oder TML Konfiguration.

von Knalltöner (Gast)


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Michael O. schrieb:
> Compound hat auch den klitzekleinen Nachteil, dass der Wirkungsgrad
> zusätzlich in den Keller geht.

Naja, die Lautsprecher haben ja 96,5 dB SPL, da kann ich gerne 3dB 
verschenken.

> Ein Tieftöner mit einer so hohen Güte schreit ja förmlich nach einer
> Horn- oder TML Konfiguration.

Dazu bin ich rein Handwerklich wohl nicht geschickt genug, habe leider 
keine Werkstatt, d.h. meine Werkstatt ist quasi der Balkon...

Neben dem WAF (Wife/Woman Acceptance Factor)
gibt's auch den SAF (self Acceptance Factor)
Ich will am Ende nicht mit riesengroßen Brüllwürfeln dastehen,
die ein Klangbild zum weglaufen haben, wo jeder Billigtöner aus dem 
Blödmarkt mich als Idioten dastehen lässt.

Ich habe oft genug gesehen, äh gehört das eine 2-Wege-Regalbox mit einem 
17cm Tieftöner tonal ausgewogener klingt als so ein 200 Liter 
Selbstbaubrüllwürfel mit zwei 38cm Tieftönern!

von Knalltöner (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich liebäugle auch noch mit so einer Konstruktion:
Wie in meiner Zeichnung, 4 mal nebeneinander.
Das Ding währe dann einfach oben auf meinen Raumteiler zu stellen.
Breite 160cm
Höhe 25 cm
Tiefe 50cm
Sind zusammen 200 Liter.
Ich hoffe, das ich das Ding da oben raufwuchten kann,
und das meine Freundin irgendwie zu fragen vergisst, was das da oben für 
eine häßliche Kiste ist...
JA SPINNST DU JETZT KOMPLETT
Muss sie mit irgendwas ablenken   ;-)

Um noch etwas zur Erheiterung meines geschätzten Auditoriums 
beizutragen, erlaube ich mir an dieser Stelle noch einen Schwank aus 
meiner Jugend zu erzählen:
Hatte da mal so eine 200 Literbox gebaut & Verstärker. War gerade am 
Umverkabeln im Wohnzimmer, es gab eine riesen 50Hz-Brummschleife, so 
gefühlte 1.21 Gigawatt
Meine Mutter kam reingelaufen und ich sah, wie sich ihre Lippen 
aufgeregt bewegten. Habe dann blitzschnell die Steckdose aus der Wand 
gerissen.
Als sich die Wogen dann etwas geglättet hatten, war meine Mutti doch 
wieder ganz froh, sie hatte ein infernalisches Rumpeln gehört und 
befürchtet, die Schrankwand wäre umgefallen...

von Raimund R. (corvuscorax)


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Michael O. schrieb:
> Compound hat auch den klitzekleinen Nachteil, dass der Wirkungsgrad
> zusätzlich in den Keller geht.

Stimmt.

> Ein Tieftöner mit einer so hohen Güte schreit ja förmlich nach einer
> Horn- oder TML Konfiguration.

TML - ja.

Horn - ein definitives NEIN.

Ein idealer Horn-Treiber hat eine hohe Resonanzfrequenz aber auch einen 
seeeeehr kleinen Qts-Wert, um einigermaßen breitbandig Baß produzieren 
zu können. Die Konstruktion vom 'Das Viech' ist da eine (klitzekleine) 
Aussnahme, da es ein paar Kriterien zu erfüllen galt, unter denen der 
Einsatz eines Chassis mit einem Qts von 1,15 noch sinnvoll war. Einen 
guten Tiefbass produziert es trotzdem nicht - O-Ton: "Dies ermöglicht je 
nach Raum eine untere Grenzfrequenz von 50-60 Hz." (Quelle: 
http://www.jogis-roehrenbude.de/LS-Box/Berndt_Burghards-Viecher/Viech.htm).
Eine Abschätzung kann man durch die einfache Rechnung von fs/Qts 
ermitteln. Der Quotient sollte (deutlich) über 100 liegen, um für ein 
Horn geeignet zu sein. Ein Beispiel sei z.B. der Ciare "CM 205 ND A", 
der ein Qts von 0,14 und eine Resonanzfrequenz von 60 Hz hat. Daraus 
folgt ein Quotient von 60 Hz / 0,14 (was in etwa 430 Hz sind). Dieses 
doch recht kleine Chassis (mit nur 20 cm Durchmesser) in ein passendes 
Horn eingesetz (habe ich mal mit AJhorn simuliert) produziert einen 
Bass, der noch über 100dB bei 50Hz produziert. Bei maximaler Belastung 
schafft er sogar noch die 130dB (Schmerzgrenze!) in seinem angedachten 
Frequenzbereich. Das Horn, oder besser die Holzarbeiten dazu, halten 
sich in Grenzen. Das ganze kommt (natürlich) in eine Ecke und nimmt 
gerade einmal ein Volumen von etwa 200 Litern ein.

Übrigens: Der Qts-Wert ergibt sich i.d. R. überwiegend aus dem 
elektrischen Antrieb Qes. Je größer der Qes-Wert, desto schwächer ist 
sein Antrieb ausgelegt, z.B. schwache Magneten, hoher Luftspalt, ...
Die Güte des Ciare-Chassis kommt nicht von ungefähr, denn er hat einen 
sehr kräftigen Antrieb durch Neodym-Magnete.
Salopp ausgedrückt: "Er kann vor lauter Kraft kaum laufen."
In einem Horn benötigt (und kann) er diese Kraft allerdings auch (voll 
ausspielen). ;-)

von Daniel V. (danvet)


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Knalltöner schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> Compound hat auch den klitzekleinen Nachteil, dass der Wirkungsgrad
>> zusätzlich in den Keller geht.
>
> Naja, die Lautsprecher haben ja 96,5 dB SPL, da kann ich gerne 3dB
> verschenken.
>

Soviel ich weiß machen 3dB die doppelte Leistung aus. Du musst also die 
doppelte Leiszung reinpumpen, um wieder bei der gleichen Lautstärke zu 
landen. Ob das so toll ist?

von Knalltöner (Gast)


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Daniel V. schrieb:
> Soviel ich weiß machen 3dB die doppelte Leistung aus. Du musst also die
> doppelte Leiszung reinpumpen, um wieder bei der gleichen Lautstärke zu
> landen. Ob das so toll ist?

Ist nicht schlimm, wenn ich 3dB verliere, ich hab ja genug.
Die Angabe 96.5 dB SPL bedeutet, bei 1 Watt zugeführter Leistung habe 
ich eine Lautstärke von 96.5 dB.

Andere (wirkungsgrad-schwache) Lautsprecher haben da z.B. einen Wert der 
bei 78 dB liegt.
Wenn man so einen lautsprecher verwendet, muß man
18.5 dB mehr Leistung zuführen um von 78 dB auf 96.5 dB zu kommen.
Das sind immerhin 70,8 Watt !

von naja (Gast)


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War es nicht so?: Je höher der Wirkungsgrad, um so mehr Schlaglöcher und 
Hügel im Frequenzgang.

von Frager (Gast)


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Wenn ich mir die Daten so anschaue: Ich komme bei meiner Rechnung auf 
einen Srom von ca. 5,36A der durch die Spule fließen muss um die 230W zu 
erreichen.
Kommt mir ein bisschen viel vor. Welche Größe gibt bei einem 
Lautsprecher eigentlich welche Leistung an?

Das PMPO u.ä. Quatsch sind ist mir klar, aber welche Größe ist zur 
Leistungsangabe wirklich relevant und uner welchen Voraussetzungen wird 
sie gemessen? Mit einem reinen Sinussignal? Ich gehe davon aus das diese 
Angabe die Eingangsleistung darstellt, 230W reine Schallleistung wäre ja 
doch gewaltig viel...

von Knalltöner (Gast)


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Frager schrieb:
> Ich komme bei meiner Rechnung auf
> einen Srom von ca. 5,36A der durch die Spule fließen muss um die 230W zu
> erreichen.

Im Thread geirrt?

von Düsentrieb (Gast)


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nein   . der Wirkungsgrad kommt vom antrieb -> magnet -> preis
auch mit kleinem magnet gibts miese chassis

von Raimund R. (corvuscorax)


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naja schrieb:
> War es nicht so?: Je höher der Wirkungsgrad, um so mehr Schlaglöcher
> und Hügel im Frequenzgang.

Da gibt es keinen nachgewiesenen Zusammenhang!
All die Höhen und Tiefen im Frequenzgang kommen u.a. von Resonanzen 
jeglicher Art, Richtwirkungen, Partialschwingungen (z.B. der Membran), 
usw., usw., usw.
Die Liste ist recht lang, wenn man sie vervollständigen möchte (oder 
überhaupt kann).


Frager schrieb:
> Wenn ich mir die Daten so anschaue: Ich komme bei meiner Rechnung auf
> einen Srom von ca. 5,36A der durch die Spule fließen muss um die 230W zu
> erreichen.
> Kommt mir ein bisschen viel vor. Welche Größe gibt bei einem
> Lautsprecher eigentlich welche Leistung an?

Keine der angegebenen Größen (Thiele-Small-Parameter schon garnicht) 
geben die max. mögliche (elektrische) Leistung des Lautsprechers an.
Man kann allerdings aus einigen Parametern eine Tendenz erahnen oder 
besser gesagt vermuten.

> Das PMPO u.ä. Quatsch sind ist mir klar, aber welche Größe ist zur
> Leistungsangabe wirklich relevant und uner welchen Voraussetzungen wird
> sie gemessen? Mit einem reinen Sinussignal? Ich gehe davon aus das diese
> Angabe die Eingangsleistung darstellt, 230W reine Schallleistung wäre ja
> doch gewaltig viel...

Genau hier scheiden sich die Geister. Es gab/gibt zwar ein paar 
DIN-Normen, nach denen die Leistung gemessen werden kann, aber vielen 
Herstellern kommen dann am Ende zuwenig Watt bei raus. Wenn man Glück 
aht, geben die Chassis-Hersteller an, nach welcher Methode sie die 
Leistung ermittelt haben. Manchmal muß man dafür aber nach dem 
Kleingedruckten suchen.
Als Beispiel sei mal ein Chassis von Electro-Voice (kurz: EV) genannt, 
das EV mit (nur) 50W angegeben hatte. Das macht bei Prospekten einen 
schlechten Eindruck - insbesondere dann, wenn die Konkurrenz (äh, sorry: 
der Mitbewerber) für ein ähnliches Chassis mit 500W protzt.
Der Punkt war, daß EV damals noch alle Chassis mit einem 
kontinuierlichen breitbandigen Rauschsignal mit der angegebene Leistung 
beaufschlagt hat, während der andere Hersteller nur für eine Minute ein 
Sinus draufgab und dann dem Chassis zwei Minuten zum Abkühlen gönnte, 
bevor das Sinussignal wieder angelegt wurde. Letztenendes hatten beide 
in etwa das gleiche Leistungspotential! Nun mache sich jeder seinen 
eigenen Reim drauf.

Bezüglich Eingangsleistung und abgestrahlter Schallenergie sei folgendes 
gesagt:
Bei 230W reiner Schallleistung, müßtest Du Dir selbst auf 10 Meter 
Abstand noch die Ohren zuhalten, sonst würdest Du es vor Schmerzen in 
den Ohren nicht aushalten. ;-)
Geschlossene und Bassreflex-Boxen haben einen Wirkungsgrad von meistens 
1...5% in seltenen Fällen auch mal bis 10%. Ein ideales Horn käme 
(theoretisch) auf bis zu 50%. Mein Imperial-Horn kommt bereits auf 33%, 
womit man wirklich schon mit einem Walkman die Luft 'vibrieren' lassen 
kann. ;-)
Übrigens diese 'einprozentigen' Boxen bauen viele in ihre fahrbaren 
Untersätze (gelegentlich auch PKW genannt) ein. Kein Wunder also, daß 
diese Buben Kilowatts an Endstufenleistung brauchen, um das 
Nummernschild vibrieren zu lassen.

von Frager (Gast)


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Knalltöter schrieb:

>Frager schrieb:
>> Ich komme bei meiner Rechnung auf
>> einen Srom von ca. 5,36A der durch die Spule fließen muss um die 230W zu
>> erreichen.

>Im Thread geirrt?

Nein eigentlich nicht. Bei deinen Daten heißt es: Belastbarkeit 230W

P = I² * R => I = sqrt(P / R)

mit R = 8Ohm und P = 230W komme ich auf 5,36A...

von Frager (Gast)


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>Keine der angegebenen Größen (Thiele-Small-Parameter schon garnicht)
>geben die max. mögliche (elektrische) Leistung des Lautsprechers an.
>Man kann allerdings aus einigen Parametern eine Tendenz erahnen oder
>besser gesagt vermuten.

Ist es denn nicht möglich eine maximale Leistung anzugeben (für den 
Lautsprecher ohne Gehäuse im Freifeld, mit Angabe des Eingangssignals)?

Oder macht das einfach kein Hersteller?

Ich finds einfach doof das es keine einheitliches System gibt 
Lautsprecher oder Verstärker einzustufen damit man sie vergleichen kann. 
Wie ist das im PA-Bereich? Sind dort auch abenteuerliche Angaben an der 
Tagesordnung oder findet man dort eher ernst zu nehmende Daten?

von Raimund R. (corvuscorax)


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Frager schrieb:
>>Keine der angegebenen Größen (Thiele-Small-Parameter schon garnicht)
>>geben die max. mögliche (elektrische) Leistung des Lautsprechers an.
>>Man kann allerdings aus einigen Parametern eine Tendenz erahnen oder
>>besser gesagt vermuten.
>
> Ist es denn nicht möglich eine maximale Leistung anzugeben (für den
> Lautsprecher ohne Gehäuse im Freifeld, mit Angabe des Eingangssignals)?
>
> Oder macht das einfach kein Hersteller?
>
> Ich finds einfach doof das es keine einheitliches System gibt
> Lautsprecher oder Verstärker einzustufen damit man sie vergleichen kann.
> Wie ist das im PA-Bereich? Sind dort auch abenteuerliche Angaben an der
> Tagesordnung oder findet man dort eher ernst zu nehmende Daten?

Selbst wenn die Leistungsangaben (und deren Ermittlung) einheitlich 
wären, so hängt die tatsächliche Belastung (und hier habe ich 
absichtlich nicht die "elektrische" erwähnt) sehr häufig davon ab, wo 
das Chassis eingebaut ist - damit meine ich in welchem Typ von Gehäuse, 
also ob geschlossen, Bassreflex, Transmissionline (kurz TML), Horn, ... 
.
Sehr sehr sehr häufig wird, bevor die maximale elektrische Belastung 
erreicht wird, bereits die mechanische Belastung bei weitem 
überschritten, d.h. entweder verlässt die Schwingspule das homogene 
Magnetfeld (dann gibt's halt keinen Antrieb mehr) oder, noch viel 
schlimmer, der Schwingspulenträger knallt z.B. an die Polplatte vom 
Magnetsystem, deformiert sich und macht dann schleifende Geräusche (im 
harmlosesten Fall) oder die Schwingspule verklemmt sich total (im 
katastrophalen Fall).
Da nützt es einem überhaupt nicht zu wissen, daß dieses oder jenes 
Chassis 200W oder gar 500W verkraften kann, wenn es dann in dieses 
Gehäuse eingebaut wird und bei einer bestimmten Frequenz dann schon bei 
30W mit der Schwingspule gegen die Polplatten knallt. Diese Fälle 
passieren allerdings (zugegeben) nur bei offenen bzw. sogenannten 
ventilierten Boxen, also offene Schallwände (DiSub, RiPol, ...), 
Bassreflex, TML, teilweise auch Hörner (wenn's denn sogenannte 
'rearloaded' Typen sind) und all den Mischtypen die sich findige 
Entwickler haben einfallen lassen.
Bei geschlossenen Boxen arbeitet die Membran ja immer auf ein festes 
Volumen. Man möge mal bei einer gut abgedichteten geschlossenen Box die 
Membran (vorsichtig) nach innen drücken - dann das gleiche bei einem 
ventilierten System - und man wird den Unterschied schnell bemerken. Bei 
der geschlossenen Box tritt die eingeschlossene Luft zusätzlich als 
Rückstellkraft für die Membran auf.
Und jetzt noch ein Knaller zum Schluß:
Zwar ist die Mechanik des Chassis in einem geschlossenen Gehäuse kaum 
tot zu bekommen, hat aber dennoch einen klitzekleinen Nachteil (neben 
dem kleineren Wirkungsgrad). Durch die geringere Membranbewegung wird 
weniger Luft bewegt, und das gilt nicht nur für die, die sich direkt vor 
der Membran bewegt, sondern auch (leider) für die Luft, die evtl. durch 
eine Polkernbohrung (oder durch anderen Maßnahmen) die Schwingspule 
hätte besser kühlen können.

Bei PA-Chassis kann es sich eigentlich keine Hersteller leisten bei den 
Leistungsangaben zu 'cheaten'. Diese Chassis werden nicht nur mal an der 
Leistungsgrenze betrieben, sondern z.B. in Disco's so gut wie immer. Da 
gibt's keine Pause, wo die Schwingspulen mal auskühlen könnten. Aber 
auch in Disco's ist die Sterberate der Chassis doch verhältnismäßig 
hoch.

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