Hallo! Kennt einer einen guten Kurs / Schulung (so um die 3 Tage), in dem einem der ASIC-Deisgn-Flow ansatzweise vermittelt wird? Vielen Dank! Atze
Hi Atze, hm, ASIC Design Flow ist ein weites Feld. VHDL, verilog, Simulation, High lever Simulation, diverse weitere Sprachen, Synthese, Timing Analyse, P&R/Layout, Checks, ATPG, usw usw. Was davon willst Du denn wissen, bzw. was davon willst Du in 3 Tagen lernen. Wenn's um VHDL geht und Simulation, da gibts recht gute Kurse bei den einschlägigen Firmen, die auch ein bischen allgemeiner Natur bzw. metodikorientiert sind ... Der Rest ist ziemliches Expertenwissen und oft sehr Toolspezifisch. Gruss, A.
Hi S.! Vielen Dank für deine Antwort! Ich bin seit vielen Jahren im FPGA-Bereich tätig und mit dem gesamten Design-Flow der prog. Logik vertraut. Mich würde jetzt im speziellen interessieren, wie ich ein FPGA-Design erfolgreich auf einen ASIC bringe. Eine grobe übersicht über die einzelnen Schritte wäre sehr interessant um zu wissen, was alles für die portierung nötig ist. Ein Literaturtip wäre auch sehr hilfreich, allerdings würde mich so ein Vortrag Schulung Kurs auch sehr interessieren. Gruß, Atze
Hallo Atze, nachdem Du die Grundlagen des eigentlichen Entwurfs und Simulation der Logik bereits mächtig bist: Ich denke Du kannst bei den Toolherstellern der entsprechenden Software anfangen. spotan fällt mir da die Fa. Synopsys ein. Vor ein paar Jahren hab ich mal auf einer speziellen IP Messe Werbematerial von denen eingepackt (bekommen)(ein paar dicke Prospekte sowie ein Büchlein mit IP-Cores). Bei ASICs bist Du sehr stark vom eingesetzten Silizium und den Herstellerlibraries abhängig (Clocktrees, IO-Zellen und Logicprimitives, Memory etc.). Ob Du hier ggfls. Doku oder Infos zum Beispiel von TSMC bekommst oder nur über den Umweg der Toolhersteller ist mir nicht bekannt. An Werkzeugen kommen dann je nach Komplexität und Targetfrequenz wiederum externe Tools zur Simulation der Wärmeentwicklung, Verteilung und Hotspots hinzu... Das Wissen darum lässt sich denn auch nicht in drei Tagen vermitteln. Wenn es dann auch noch analog wird... Ich schiele jetzt schon seit mehr als 20Jahren immer wieder in die ASIC Ecke und diskutiere da mit Leuten... Das einzige was mich stutzig macht, es werden immer weniger :-/ [HISTORY ON] Zum Beginn meiner Kariere wurden ASIC noch geklebt und gemalt. So hatte bei der Entwicklung des AMIGA Computers (falls den noch jemand kennt), der ASIC Entwickler während der Klebearbeit die Entdeckung das er mit einer zusätzlichen Verbindung und einem dahingewürgten Transistor eine Füllfunktion in einem Video-ASIC implementieren kann... Heute ist sowas dagegen doch richtig langweilig geworden: Funktion eingefügt, neu Synthetisieren und P&R drüberlaufen lassen... [HISTORY OFF] Gruß Andreas
Hallo Andreas! Vielen Dank für deinen Beitrag! Es ist also wirklich so, dass (auch) hier die zeitraubende Arbeit vom Tool abgenommen wird?! OK, ich werde mal mit Synopsys Kontakt aufnehmen, vielleicht können die mir dann auch gleich einen Kurs für ihren Design-Flow empfehlen. Ich werde mich erstmal in der Bibliothek nach Literatur zum Thema umsehen. vllt. gibt es da was neues... Gruß Atze
Mein Kollege hat bei uns einen ASIC entwickelt, ich habe als FPGA-Mensch in unserer Abteilung die Verifikation gemacht. Der Weg bis zum Abschluss des RTL-Designs war ähnlich wie ich es von FPGAs kenne, allerdings mit viel mehr Aufwand in den Tests. Das hätte ich mir auch noch zugetraut. Radikal wurde es dann mit dem Backend-Design, da hat es mehrere Iterationen gegeben, weil P&R nicht durchging usw, weiters musste der Kollege sich noch einige Dinge zur Senkung des Leistungsverbrauchs einfallen lassen. Von der Fertigstellung des RTL-Designs bis zum Tapeout ist mindestens ein halbes Jahr vergangen, während dieser Zeit waren die Fragestellungen hauptsächlich elektrotechnischer Natur und da war viel Grübeln bei uns angesagt. Wie bei den FPGAs kann das Tool schließlich nicht wissen, wenn ich zb Constraints in der STA vergessen oder falsch gesetzt habe bzw ich das Falsche simuliere. Das Wissen, das für diese Zeit notwendig war, kriegt man glaube ich, nicht binnen drei Tagen. Man muss wohl zwangsläufig by doing lernen (mit entsprechendem Grundwissen ausgestattet, versteht sich). lg Matthias
Die Konvertierung von FPGA's bieten teilweise die FPGA Hersteller selber an. Viele ASIC Hersteller bieten ebenfalls eine Konvertierung an. Als weitere Möglichkeit bieten sich Designhäuser als Dienstleister an. Von null auf ASIC endet im Finanziellen Fiasko. Bist du dir eigentlich bewusst das ein ASIC Flow locker mal 200k€ an Lizenzen kostet (ohne P&R). Und das ist nicht die Große Lösung. P&R machen die wenigsten selber. Das überlässt man den ASIC herstellern. P&R tools kosten im oberen 6-, bzw. untern 7-stelligen bereich pro Lizenz. Da braucht man schon Durchsatz. Gruß, Ottmar
Hi Atze, ok, das mit dem FPGA Flow ist schon mal hilfreich :-) Der Front-End-Bereich im ASIC ist relativ ähnlich, wobei man dort meist sehr viel mehr Wert auf Verifikation legt (hat ja oben schon jemand geschrieben). Hängt dann natürlich auch davon ab, wie komplex die Schaltungen werden, welche Methoden man hier anwendet. Beim Umsetzen auf ein ASIC hat man dann das Thema der Technologieauswahl und Vorgehensweise, die Spanne reicht hier von der Verwendung von Structured ASICs bis hin zu kompletten Entwürfen auf Standardzellen. Bei den Strucrured ASICs gibt man oft nur ne Netzliste und das Constraining (Timning, welche IOs, IO-Timing, Taktfrequenz usw) ab, den Rest macht dann ggf. der Hersteller - nennt sich dann Netlist Sign Off. Dann ist der Flow wirklich sehr ähnlich wie bei den FPGAs. Im anderen Fall kann man auch das Layout komplett selbst machen, ist aber deutlich mehr Aufwand (und deutlich höhere Kosten für die Tools und Einmalkosten für die Chips an sich (sogenannte NRE Kosten). Vom letzteren Fall würd ich aber für einen Einsteiger eher abraten. Zum Thema Structured ASIC gibt es ne Reihe von Anbietern, und auch jede Menge Artikel im Web. Einfach mal unter Google nach ASIC Konvertierung, ASIC Conversion oder Structured ASIC sichen, da kommen jede Menge Links ... EDA-Toolanbieter: Neben Synopsys gibt es da noch die Firmen Cadence und Mentor, die einen weitgehend kompletten Flow in dem Bereich anbieten. Dazu kommen noch ein paar Dutzend kleinere Firmen. Schulungen: Sei Dir bewusst, dass ein Trainingstag bei einem der EDA-Hersteller so um die 500-600$ kostet. Links & Literatur: Wie gesagt, Google ist immer gut für sowas. http://www.elektronikpraxis.vogel.de/themen/hardwareentwicklung/asicchipdesign/articles/35545/ Es gibt auch ne Reihe von Büchern, die immer wieder auf diese Thematik eingehen, ich denk hier im Forum sind sicherlich auch diverse Referenzen zu finden. Gruss, S.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.