Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum bekommt jeder Idiot heute einen Doktortitel?


von Gästchen (Gast)


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Ach, heute bin ich frustriert, da muss ich mich einfach mal über die 
ganzen Idioten in der Wissenschaft aufregen. Ich finde es wirklich 
krass, wer heute alles einen Doktortitel bekommen kann.
Neulich: Kollege (Uni) stellt mir eine triviale Frage, ich antworte: 
rechne doch einfach die Grenzfrequenz von Deinem Hochpass aus. Er: 
Hochpass? Das ist doch was mit Kondensator, oder? So dU/dt, richtig?
Tja, wärs die Putzfrau gewesen: kein Problem. War sie aber nicht. War 
ein Diplomphysiker von der Uni, der nächstes Jahr seinen Doktor bekommen 
wird. Der Kerl ist sein ganzes Leben durchgekommen, indem er den leuten 
solange auf die Nüsse gegangen ist, bis sie ihm geholfen haben/ ihn 
bestehen ließen. Und der Rest der Bande ist nicht viel besser. Ich glaub 
ich geh einfach in die Wirtschaft wenn ich meinen Dr. habe... Oder isses 
da auch nicht besser? Uni ist echt der letzte Scheiss, miese Bezahlung, 
aber auch keine ordentliche Betreuung und etweder sozial (da gehöre ich 
dazu :-=) oder fachlich inkompetente Leute.

von Jochen F. (jamesy)


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Der aktuelle Slogan lautet "Kommunikation  statt Kompetenz!"
Nur noch dumm daherreden, und die anderen blicken es (meist) auch nicht. 
Wenn es doch einer tut - mobben ist angesagt.....

von (prx) A. K. (prx)


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Warum muss deiner Ansicht nach ein Physiker die Details zu einem 
Hochpass aus dem Ärmel schütteln können?

von Martin (Gast)


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Gästchen - Neid? Nichts erreicht im Leben? H4?

von haha (Gast)


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A. K. schrieb:
> Warum muss deiner Ansicht nach ein Physiker die Details zu einem
> Hochpass aus dem Ärmel schütteln können?

Versteh ich auch nicht. Mit sowas Billigem kennen sich doch nur 
FH-Ingenieure aus.

von thisamplifierisloud (Gast)


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Es gibt immer wieder Menschen mit "Kommunikativer Kompetenz".

Aber alle über einen Kamm zu scheren ist, auch nicht viel klüger.

:-)

von Jochen F. (jamesy)


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Sorry, aber ein Inschinör, der nur kommuniziert, ist noch lange kein 
Nachrichtentechniker.
Der faßt dreimal hin, bis er weiß, welche Seite vom Lötkolben die heiße 
ist ;-)

von D. I. (Gast)


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Gästchen ist offenbar ein verkannter High Potential

von Gästchen (Gast)


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Och, ich für mich bin ganz zufrieden. Schnelles Studium mit 
Auszeichnung, Auslandserfahrung, Studienstiftung etc. Ist nicht so dass 
alle hier doof wären, sind viele kluge und nette Leute dabei, nur es 
gibt einen signifikanten Bodensatz an Dullies, bei denen mir total 
speiübel wird, wenn ich dran denke, dass die einemal die höchste durch 
Leistung erreichbare akademische Auszeichnung tragen werden!

von heron (Gast)


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>bei denen mir total
>speiübel wird, wenn ich dran denke, dass die einemal die höchste durch
>Leistung erreichbare akademische Auszeichnung tragen werden!

Wieso? Das ist doch ganz normal, der Westerwelle hat auch einen Dr.

von D. I. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Och, ich für mich bin ganz zufrieden. Schnelles Studium mit
> Auszeichnung, Auslandserfahrung, Studienstiftung etc. Ist nicht so dass
> alle hier doof wären, sind viele kluge und nette Leute dabei, nur es
> gibt einen signifikanten Bodensatz an Dullies, bei denen mir total
> speiübel wird, wenn ich dran denke, dass die einemal die höchste durch
> Leistung erreichbare akademische Auszeichnung tragen werden!

Dann frage ich mich warum du dich nach unten orientierst?

Ich würde es dann doch ein bisschen mehr wie Columbo halten.

von Jochen F. (jamesy)


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Also wieder nur so'n "egopromotiver Monolog":
Och, ich für mich bin ganz zufrieden. Schnelles Studium mit
Auszeichnung, Auslandserfahrung, Studienstiftung etc.
Na toll, dann sind wir ja alle gerettet!

von Flo (Gast)


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Wenn einer unbedingt nen Doktor will, um mit dem Titel anzugeben, dann 
kriegt er ihn auch. Entweder mit Vitamin B (Ehrendokterwürde ist 
Schwachsinn imo), mit dem richtigen Prof (diese Doktorschnellschule :D) 
oder indem man sich bemüht und über ein spezielles Fachgebiet eine 
Arbeit schreibt.

Die letzteren verdienen sich den Titel wenigstens, mir isses aber 
eigentlich egal ob der Gegenüber den Titel hat oder nicht, ich beurteile 
die Menschen nach anderen Kriterien. :D

von Gästchen (Gast)


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Mag sein, aber es wertet die Arbeit all derer ab, die sich wirklich 
anstrengen und die wirklich was draufhaben!

von Gustav (Gast)


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...geh ihn schlagen!

von Gästchen (Gast)


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ok

von Gastino G. (gastino)


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Gästchen schrieb:
> Neulich: Kollege (Uni) stellt mir eine triviale Frage, ich antworte:
> rechne doch einfach die Grenzfrequenz von Deinem Hochpass aus. Er:
> Hochpass? Das ist doch was mit Kondensator, oder? So dU/dt, richtig?
> Tja, wärs die Putzfrau gewesen: kein Problem. War sie aber nicht. War
> ein Diplomphysiker von der Uni, der nächstes Jahr seinen Doktor bekommen
> wird.

Und wieso sollte der jetzt Deiner Ansicht nach einen Hochpass kennen? 
Ich verstehe Dein Problem nicht.

von mighty (Gast)


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Sorry, aber hast du mal geguckt was die Physiker bzgl. Mathemathik
drauf haben müssen. Da guckst du aber ganz schön blöd, aber richtig.
Freu dich das du auch mal was gewusst hast aber bild dir nichts
drauf ein.

von der_physiker (Gast)


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Sowas wie Hochpass wird im Physikstudium normalerweise im 2. Semester 
mal kurz für vielleicht 20 Minuten in einer Vorlesung angeschnitten. 
Wundert mich nicht, dass der jeweilige Doktorand das nicht mehr gewusst 
hat. Macht auch nix. Steht in jedem Buch drinn, wie so ein Hochpass 
aussieht^^ Und die Rechnungen dazu hätte er Dir sicher ohne allzugroße 
Probleme herleiten können.

von MaWin (Gast)


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> Gästchen - Neid? Nichts erreicht im Leben? H4?

Echt.

Immer wieder erstaunlich, daß Leute andere Leute,
die IRGENDETWAS nicht wissen, gleich für doof halten,
und als doof darstellen,

dabei kann man sicher sein, daß jener ebenso Dinge
weiß, von denen Gästchen keine blasse Ahnung hat.

Sogar die Putzfrau wird Dinge wissen, die Herr Doktor
nicht weiß, denn beide werden in ihrem Leben etwa gleich
viel Zeit mit offenen Augen und Ohren verbracht haben,
und dabei bleibt einfach was hängen, da sammelt sich
Wissen (auch nutzloses Wissen) und bilden sich
Schlussfolgerungen. Nur halt über verschiedene Themen.


Mir ist daher das Bild des zerstreuten Professors ganz
lieb, denn da sieht man, daß daß niemand dem anderen
in Allem überlegen ist, sondern er einfach nur andere
Dinge weiß.

Wir sollten - auch bei der Bezahlung - wieder zu der
Erkenntnis zurückfinden.

von hmpf (Gast)


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Ich glaub gästchen schiebt sich filme darüber, dass der physiker später 
besser da steht als er ohne dr. titel ;)

von Florian *. (haribohunter)


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Niemand hindert Dich daran, selbst einen Dr. zu machen. Ist 
wahrscheinlich die einzige Loesung, wenn Du nicht moechtest, dass jemand 
frisch von der Uni links an Dir vorbeizieht, wo Du doch selbst schon so 
lange und hart in der Firma geschuftet hast.

:-)

von David (Gast)


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>Niemand hindert Dich daran, selbst einen Dr.

Genau. Da das ja offensichtlich so einfach ist, dass das jeder Idiot 
kann, sollte das doch für ihn wirklich kein Problem darstellen, hm? :-)

von Purzel H. (hacky)


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Im Gegensatz zu anderen Fachrichtungen, muss man in Physik noch was 
drauf haben.

von Thomas B. (escamoteur)


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Also wer ein Physicstudium abschließt und dann noch eien Dr. macht, der 
hat auf jeden Fall was drauf. Das Studium zählt nicht umsonst zu den 
schwersten die Du machen kannst.

Und ne Dr-Arbeit als einfach und schnell zu machen hinzustellen zeugt 
nur davon, dass der Threadstarter keine Ahnung und höchstens Neidisch 
ist
Tom

von ingenieur (Gast)


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tja, neid!

was soll man sonst dazu sagen?

ich bin selber "nur" ingenieur, aber ich kann dir sagen dass physiker 
und mathematiker noch ein etwas härteres studium haben.
bisschen weniger arroganz/ignoranz tut uns ingenieuren ganz gut!

wie schlimm dass er das filter nicht kann uuuhhhhhhh.
dafür kann er dir wahrscheinlich den hochpass/tiefpass/was_auch_immer 
mit hilberträumen oder sonstwas herleiten und dann guckst DU dumm aus 
der wäsche ...

von Paul (Gast)


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Was mich aufregt, ist die Art und Weise mit der In Dtl. die 
Ehrendoktortitel vergeben werden. Ich habe nichts gegen Ehrendoktoren 
wie Augusto Odone, der als medizinischer Laie erstaunliches geleistet 
hat. Aber das jeder Politikerdepp mit einem Ehrendoktor behangen wird, 
finde ich eine Frechheit.

Zu den richtigen Doktortiteln: Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich 
die Ansprüche an eine Dr.-Arbeit in Dtl. (je nach Uni und Fach) sind. 
Die einen leisten Übernatürliches und andere bekommen den Dr.-Titel für 
eine Fleißarbeit, die jeder Abiturient auch zu leisten im Stande war. Im 
Endeffekt, wird man ersteren dann aber auch weiterhin in der Forschung 
sehen, der zweite wird irgend ein Vorstandsschwätzer, den das einfache 
Volk alles abnimmt, nur weil ein Dr. vor dem Namen steht.

von oszi40 (Gast)


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Ob jeder Dr. hinterher viel glücklicher ist und unheimlich viel Geld 
hat?
Da habe ich noch kleine Zweifel.

von Peter (Gast)


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Für manche Stellen ist ein "Dr." sogar erforderlich, warum auch immer.

Wie jemand einen Doktor gebaut hat, interessiert danach kaum noch 
jemanden,
also ob mit "sehr gut" - "summa cum laude" oder mit "ausreichend" - 
"rite" abgeschlossen wurde.

Es gibt auch Unternehmen, da stehen an den Bürotüren nur der Namen und 
das Aufgabengebiet, keine Titel.
Nach dem Motto, auf den Inhalt kommt es an, nicht auf die Verpackung.

von juppi (Gast)


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Wer Dok's als Mensch behandelt,wird feststellen das sie auch nur 
Menschen sind.

von Otto J. (Gast)


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Zudem würde ich mir gut überlegen einen Dr. zu machen. Wenn man dann mal 
einen Job findet, der z.b. nicht explizit einen Dr. in der Auschreibung 
erforderte, kann es einem passieren, dass jeder von dir erwartet dass du 
alles weißt.
Und wehe du kannst die hohen Erwartungen, erweckt durch den Titel, nicht 
erfüllen......:(

von gastino (Gast)


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Otto J. schrieb:
> Zudem würde ich mir gut überlegen einen Dr. zu machen. Wenn man dann mal
> einen Job findet, der z.b. nicht explizit einen Dr. in der Auschreibung
> erforderte, kann es einem passieren, dass jeder von dir erwartet dass du
> alles weißt.
> Und wehe du kannst die hohen Erwartungen, erweckt durch den Titel, nicht
> erfüllen......:(

Das sollte aber eigentlich bei Leuten, die selber studiert haben, eben 
nicht passieren. Da kann man durchaus als bekannt voraussetzen, dass der 
Doktor kein "Allwissender" ist, sondern ein "Spezialist". Insofern 
wundert mich das Gemecker des Thread-Eröffners doch sehr.

Im Übrigen wird gern mit dem "wusste XY nicht aus dem Stehgreif" 
argumentiert, wenn jemandem Blödheit angedichtet werden soll. Dabei ist 
das Stehgreif-Wissen nur ein kleiner Teil der Fähigkeiten und angesichts 
der vielen Möglichkeiten, heutzutage schnell in Wissenssammlungen 
nachzuschauen, auch nicht gerade der wichtigste Teil. Viel, viel 
wichtiger ist, Zusammenhänge schnell zu erkennen, abstrahieren zu können 
und über den Tellerrand hinausschauen zu können. Das macht gute Leute 
aus, nicht das Stehgreif-Wissen, was man auch in Fachbüchern oder im 
Netz jederzeit selbst nachschlagen könnte.

von Peter (Gast)


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Viele mit "Dr." im Namen haben nur gut gelernt ihr NICHT-Wissen besser 
zu verbergen. Fällt oft dadurch aus, das plötzlich  besonders viele 
Fremdwörter gebraucht, lateinische Sprüche zitiert oder 
Fremdsprachenkenntnisse gezeigt werden.

In vielen Fällen ist eine Promotion für die Suche nach einem normalen 
verantwortungsvollen Job eventuell sogar hinderlich, zB: wenn die Chefs 
keinen Doktor gebaut haben.

Oder wie der Grieche sagt: "οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs"
(Danke an Tante Wiki)

von henning (Gast)


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Peter hat sich irgendwie gerade selbst widersprochen :-D

Peter schrieb:
> Fällt oft dadurch aus, das plötzlich  besonders viele
> Fremdwörter gebraucht, lateinische Sprüche zitiert oder
> Fremdsprachenkenntnisse gezeigt werden.

> Oder wie der Grieche sagt:.....

von Thomas (Gast)


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Wie Politiker ihren Dr. machen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/779/496098/text/

@Gästchen: Kann dir doch egal sein wenn die Uni Dr. strohblöd sind, 
schließlich gilt: "Uni ist echt der letzte Scheiss, miese 
Bezahlung,...".

von tester (Gast)


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denn hier kannte ich auch noch nicht: "Typ I wären Arbeiten, die 
inhaltlich wirklich etwas Neues zutage befördern und damit dem Autoren 
eine wissenschaftliche Karriere eröffnen. Zum Typ II zählen solche 
Arbeiten, bei denen das erste Ziel der Titel ist."

So dürften 99% der Abschlussarbeiten wohl Typ II sein.

von Gastino G. (gastino)


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tester schrieb:
> denn hier kannte ich auch noch nicht: "Typ I wären Arbeiten, die
> inhaltlich wirklich etwas Neues zutage befördern und damit dem Autoren
> eine wissenschaftliche Karriere eröffnen. Zum Typ II zählen solche
> Arbeiten, bei denen das erste Ziel der Titel ist."
>
> So dürften 99% der Abschlussarbeiten wohl Typ II sein.

Wie kommst Du zu diesem Schluss?

von Gästchen (Gast)


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Nur mal so weil mir Neid vorgeworfen wird: ich werde auch meinen Doktor 
bekommen, wie gesagt, es handelt sich um einen Kollegen. Ich stütze 
meine Theorie auch nicht darauf, dass er keine Ahnung von einem Hochpass 
hatte, sondern darauf, dass ich schon viele solcher Leute gesehen habe. 
Ich bin kein Physiker und er ist fachfremd, aber es sind viele Leute, 
die intellektuelle Tiefflieger sind. Da fangen Leute mit einer 4(!!!) im 
Diplom eine Doktorarbeit an. Und die Profs nehmen sie, weil sie 
superbillig für 3,50 die Stunde arbeiten. Ich habe den Eindruck, dass 
die Doktorarbeiten neben den vielen Leuten dies wirklich drauf haben, 
dazu dienen Dullies, die im richtigen Leben nix finden als billige 
Arbeitskräfte noch 3 Jahre länger über Wasser zu halten, bevor sie in H4 
stürzen. Aber nochmal, ich rede hier nicht vom Fach Physik!

von Bernd K. (Gast)


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Ach wie gut das ein du Genius da bist, um den Laden hoch zu halten.

von Plattfuß am Rhein (Gast)


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Warum bekommt jeder Idiot heute einen Professorentitel?

von Max M. (xxl)


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Ich habe einen Nachbarn der Dr.Ing. Maschinenbau studiert hat
und aus welchen Gründen auch immer gern mal an seiner oder anderen
Familien-Wohlstandsmühlen rumbastelt. Meist kriegt er es nicht
gebacken und dann ruft er mich oder andere um Hilfe. Ihm fehlt
halt die Praxis bzw. die solide handwerkliche Grundausbildung.
Mit seinem Einkommen als Sachverständiger der chem. Industrie könnte
er ne Werkstatt locker bezahlen. Ist halt nen Hobby von ihm.

von Strubi (Gast)


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Warum aufregen?
Dr. ist auch nicht gleich Dr. Der eine frickelt 3 Jahre an der Uni rum, 
weil er als Diplomer keinen Job faende, die andere ist an ner brisanten 
Sache dran und hat auch noch Spass...

Angela Merkel hat einen, und trotzdem keine Ahnung von Physik, Einstein 
wurde von der ETH geworfen, und hat mal eben den Photo-Effekt 
hergeleitet..

Ein cleverer Chef eines gesunden Betriebs wird sich i. Allg. anschauen, 
was jemand geleistet hat, und ihn danach bezahlen. Dass sich viele 
Personaler von Titeln blenden lassen, ist in Deutschland leider wohl 
symptomatisch, aber laengerfristig korrigiert sich eine gewisse 
Ungerechtigkeit wohl raus, wenns schlecht laeuft, gehen naemlich die 
Teuersten zuerst.

Ehrlich gesagt, moechte ich nicht in der Haut eines mittelmaessigen Dr. 
ohne Bezug zur Praxis stecken: Genau solche Leute findest Du naemlich 
zuhauf bei den schwer vermittelbaren in der Arbeitslosen-Kartei..

Also, warum aufregen? Jeder ist fuer das, was er kann, selbst 
verantwortlich.
Dass die Uni-Ausbildung heutzutage nicht mehr unbedingt einen guten 
Standard setzt, ist doch laengst nichts neues mehr..

Gruesse,

- Strubi

von Nicolas S. (Gast)


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Frage:
Im Film "Planet der Affen" stellt Dr. Zaius dem Astronauten Taylor eine 
Frage, um zu beweisen, daß diese total unintelligent sei. Kenn noch 
jemand die genaue Frage? Sie ging irgendwie wie "Was steht im zweiten 
Buch blablabla ?" - "Diese Frage kann jedes Kleinkind beantworten - der 
beste Beweis, daß diese Bestie nicht intelligent kein kann!".

Grüße
Nicolas S.
(Der keinen Doktor hat aber einen Tiefpaß auch nachschlagen müßte)

von Paul (Gast)


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>Zudem würde ich mir gut überlegen einen Dr. zu machen. Wenn man dann mal
>einen Job findet, der z.b. nicht explizit einen Dr. in der Auschreibung
>erforderte, kann es einem passieren, dass jeder von dir erwartet dass du
>alles weißt.

Er ist dann hinderlich, weil der Personaler evtl. 
Minderwertigkeitskomplexe bekommt und auch annimmt, daß der Dr. 
besonders teuer ist und hohe Ansprüche an die Arbeit stellt, die die 
Firma nicht bieten kann -> Fluktuation. Ehrlich gesagt ist ein Dr.-Ing. 
nur in der Forschung und Lehre sinnvoll.

Zu den Politikern: Ich sage nichts gegen eine Frau Merkel, die Physik 
wirklich studiert hat und irgendwie ja auch die Prüfungen bestanden hat. 
Auch die neue Familienministerin (selbst bei einer Typ-2-Arbeit) hat 
eine Arbeit abgeliefert. Mich ödet die Praxis an, daß ein völlig 
unbedarfter Politiker nur mal so bei einer Feier an der Uni anwesend 
sein muß, schon bekommt er ohne Leistung den Dr. hc. 
hinterhergeschmissen.

>Warum bekommt jeder Idiot heute einen Professorentitel?

Hier wird was verwechselt. Der Professorentitel ist ein Amtstitel (wie 
Bundeskanzler, Außenminister usw.) Dieser Titel wird an Leute verliehen, 
die sich auf eine Ausschreibung einer Hochschule beworben haben, die 
EIngangvoraussetzungen (Dissertation, früher auch Habilitation und fac. 
doc. und an der FH 5 Jahre Tätigkeit in der Industrie) nachweisen kann. 
Er wird dann vom Senat zum "Vorsingen" eingeladen und bekommt bei 
Zuschlag ein Angestelltenverhältnis auf Probe. Besteht er das, erlangt 
er Beamtenstatus. Ein Prof. kann auch wieder entzogen werden. Früher 
erhielt man nach Eintritt in das Pensionsalter die Emeritierung, heute 
einen feuchten Handschlag. Professor wird man nicht durch Einreichen 
einer wissensch. Arbeit! Der Professor hat auch gewisse Leistung zu 
bringen: Uni 9 SWS Lehrdeputat pro Woche, 9 SWS Forschung (kontrolliert 
niemand), FH 18 SWS Lehrdeputat pro Woche (Rückstellung für Forschung 
möglich).

Professoren sind demnach nicht d i e Blender, wie mancher "Dr. Internet"

von gastino (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Da fangen Leute mit einer 4(!!!) im
> Diplom eine Doktorarbeit an. Und die Profs nehmen sie, weil sie
> superbillig für 3,50 die Stunde arbeiten.

1. In jeder halbwegs anständigen Uni sollte eine Promotionsordnung 
vorhanden sein, die auch eine Klausel enthält, dass nur Leute ihre 
Doktor-Arbeit anmelden dürfen, die in ihrer Abschlussnote mindestens ein 
Gut hatten oder überdurchschnittlich waren. Falls in einem Fach mal 
irgendwo auf dem Zeugnis eine 4 steht (wenn Du das meintest), dann ist 
das auch kein Problem, wenn man bedenkt, dass es auch im Hauptstudium 
teilweise Fächer gibt oder gab (bei mir war das so), bei denen die 
Durchfallrate beim ersten Versuch bei 75% lag.

2. Doktoranden arbeiten meistens auf halben oder ganzen Stellen nach dem 
BAT. 3,50 Euro pro Stunde sind das auf alle Fälle nicht.

3. Bei der jetzigen Arbeitsmarktlage ist es für die Professoren ein 
Leichtes, sich für die meist sehr begrenzte Zahl von Stellen die besten 
Leute herauszuruchen. Dass also gerade die schlechten Absolventen ihren 
Doktor, um zu überwintern, halte ich daher auch für absoluten Stuss.

Gästchen schrieb:
> Nur mal so weil mir Neid vorgeworfen wird: ich werde auch meinen Doktor
> bekommen, wie gesagt, es handelt sich um einen Kollegen. Ich stütze
> meine Theorie auch nicht darauf, dass er keine Ahnung von einem Hochpass
> hatte, sondern darauf, dass ich schon viele solcher Leute gesehen habe.

Klingt ziemlich wirr. Erst ist der Typ doof, weil er keinen Hochpass 
kennt, dann ist das gar nicht das Problem, weil Du viele solcher Leute 
kennst?! Das ist doch Gestammel.
Dass Du Deinen Doktor bekommen wirst, kann ich mir jedenfalls nicht so 
recht vorstellen.

von MaWin (Gast)


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> Dass Du Deinen Doktor bekommen wirst, kann ich mir jedenfalls nicht so
recht vorstellen.

Hoffentlich nicht, denn dann bekäme ja wirklich jeder Idiot heute einen 
Doktotitel.

von was_is_mit_du (Gast)


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Hallo Leute!

Interessante Diskussion hier!

Ich hatte vor kurzer Zeit mit einem Freund diskuttiert, wieviel Prozent 
der
Abgänger nun wirklich fähig seien. Er meinte, in seinem Fach (BWL) seien 
es
max. 30 Prozent. In meinem Fach (Elektrotechnik) würde ich schätzen - so 
etwa 50 %. Was sind da so eure Erfahrungen??

von Rudi Rüssel (Gast)


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was_is_mit_du schrieb:

> Ich hatte vor kurzer Zeit mit einem Freund diskuttiert, wieviel Prozent
> der
> Abgänger nun wirklich fähig seien. Er meinte, in seinem Fach (BWL) seien
> es
> max. 30 Prozent. In meinem Fach (Elektrotechnik) würde ich schätzen - so
> etwa 50 %. Was sind da so eure Erfahrungen??

wie definierst du "fähig"?
und v.a. stellt sich die frage, ob sich nicht alle "unfähigen" aus 
deiner sicht, sich nicht selbst als "fähig" sehen?

von was_is_mit_du (Gast)


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>wie definierst du "fähig"?
>und v.a. stellt sich die frage, ob sich nicht alle "unfähigen" aus
>deiner sicht, sich nicht selbst als "fähig" sehen?

Ich will hier keine Metrik erstellen, das tut unter anderem auch schon 
die
Uni (Notenvergabe),...

Mir geht es eher darum subjektive Meinungen; Erfahrungen von euch zu 
hören, schlicht eure Meinung, nichts weiter...

von Plattfuß am Rhein (Gast)


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Nicolas S. schrieb:
> (Der keinen Doktor hat aber einen Tiefpaß auch nachschlagen müßte)

Tief- und Hochpass kann ich im Schlaf, sowohl mit Innen- als auch 
Außenrist. Und das als Plattfuß.

von Gästchen (Gast)


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Vielleicht sollte mal Admin nachhacken wer dort unter meinem Nick 
postet: dies ist eine Bitte.

von Paul (Gast)


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>Ich hatte vor kurzer Zeit mit einem Freund diskuttiert, wieviel Prozent
>der
>Abgänger nun wirklich fähig seien. Er meinte, in seinem Fach (BWL) seien
>es
>max. 30 Prozent. In meinem Fach (Elektrotechnik) würde ich schätzen - so
>etwa 50 %. Was sind da so eure Erfahrungen??

Das kann man doch gar nicht so genau sagen, wer Potential habe. Erst 
einmal sind die Ansprüche an ein Studium/Promotion in BWL ein anderer 
als in ET. Dann muß man überlegen, warum in den Ingenieurswissenschaften 
ein Dr. wesentlich seltener ist, als in BWL. (BWL hat nach Medizin und 
(Bio)Chemie, Physik die vierthäufigste Promotionsrate). Viele BWLer 
brauchen den Dr.- Titel zur Selbstdarstellung, aber nicht für eine 
Ausführung von Tätigkeiten. Demenstprechend sehen auch die 
Promotionsarbeiten aus (Typ 2!).

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