Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik StepUp Wandler MAX1724 läuft nicht bzw. mit hohem Ruhestrom


von Harald X. (harald1976)


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Hallo,

versuche schon seit Stunden/Tagen eine Schaltung mit einem MAX1724EZK50 
zum Laufen zu bekommen.

Um die Schaltung zu testen, habe ich die SMD-Bauteile mit lötbarem 
Kupferlackdraht verdrahtet.

Die Länge der Drahtstücke ist kleiner 20mm. Jedoch im Datenblatt des 
MAX1724 steht bei Boardlayout, dass Leitungswege < 5mm sein sollen. Das 
die Leitungswege zu lang sind, glaube ich aber trotzdem nicht.

Wenn ich die Schaltung am Netzteil bei 1V-3V anschließe, fließt ein 
hoher Ruhestrom von 35mA, obwohl keine Last am Ausgang. Das IC erwärmt 
sich, bis sich die Drähte auslöten.

Ab einer Spannung von 4-5V scheint das IC kaputt zu gehen. Danach zeigt 
das Netzteil nur noch 0mA. Wenn ich ein neues IC nehme, wieder das 
gleiche Phänomen.

Die Schaltplan ist im Anhang.

Bauteile:
Spule LQM21FN100N00L
Eingang Keramikkond. 1µF und 47µF Tantal parallel
Ausgang Keramikkond. 1µF und 47µF Tantal parallel
Die Tantalkond. sind etwas weiter weg.

Habe die Spannung über der Spule mit dem Oszi gemessen. Man kann 
überhaupt kein Schalten feststellen. Am Ausgang ist die Spannung ca. 0,5 
V niedriger als am Eingang.

Shutdown habe ich mit dem positiven Eingang BATT verbunden.

Der Schaltplan des MAX1724 ist doch nicht allzu kompliziert. Was könnte 
ich da falsch gemacht haben.

Irgendwelche Ratschläge zur Fehlersuche.

Vielen Dank für Eure Unterstützung.

von APW (Gast)


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Was ist der max current (sat) von LQM21FN100N00L ?
Und was ist der Switch Current Limit vom IC ??

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Offtopic: Wo hast du den Max1724 denn her, ich finde den nirgends.

von Harald1976 (Gast)


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Hi,

also, laut Datenblatt MAX1724:

I(Lim) = 500mA, wobei t(max-on) = 5µs. Je nachdem was zuerst erreicht 
wird, schaltet er wieder ab.

Was Du mit I(max sat) meinst, bin ich mir nicht sicher. I max rating der 
Induktivität ist 60mA. Jedoch war ich bisher der Meinung, damit ist der 
durchschnittliche Strom gemeint, nicht der Peakwert. Ich habe die 
Schaltung ohne jegliche Last getestet.

Siehe auch Anhang Datenblatt der Induktivität.

Da ich nur einen Strom von max. 10mA benötige, möchte ich keine größere 
Bauform verwenden. Laut Datenblatt kann einen größere Impedanz wählen um 
I(peak) zu reduzieren und in den t(max-on) hineinzulaufen.

Also: L < (VBATT * t(on-max)) / I(max) = 5V * 5µs / 0,05A = 500µH. D.b. 
ich benötige eine Spule mit 500µH damit I(max) von 60mA nicht 
überschritten wird.

Ist die Resonanzfrequenz von 15MHz der Induktivität okay? Im Datenblatt 
des MAX1724 steht dazu nichts weiteres.

Selbst wenn es eine unpassende Induktivität ist, dann dürfte doch nicht 
das beschriebene Fehlverhalten auftreten, oder?

Danke für Eure Unterstützung.

von Harald X. (harald1976)


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Aus China/Hongkong eingekauft

von Harald X. (harald1976)


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Alternativ kannst Du dir auch kostenlose Samples von Maxim aus den 
Philippinen zukommen lassen.

von ... (Gast)


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Deine chip-coil ist für Schaltregler ungeeignet.
Nimm eine LQH43CN100K03L und gut ist.
http://de.farnell.com/murata/lqh43cn100k03l/drossel-1210-bauform-10%C2%B5h-10/dp/1515459

von Harald X. (harald1976)


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Hi,

danke für den Link. Wie gesagt, vom Layout her habe ich einfach sehr 
wenig Platz und da passt diese Größe nicht.

Würde Deiner Meinung nach auch folgender passen.

http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=445-4175-1-ND
CPL2512T6R8M
6,8µH 450mA

Bzw. der nächst-kleinere mit 4,7µH hat 650mA.
http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=445-4174-1-ND

von ... (Gast)


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sorry, nein, du kannst keine chip-inductoren für Schaltregleranwendungen 
benutzen. Die sind für Filteranwendungen gedacht und nicht als 
Speicher-Drossel.
Es gibt auch noch kleinere Ausführungen: z.B. VLCF4020T-100MR85
http://de.mouser.com/ProductDetail/TDK/VLCF4020T-100MR85/?qs=sGAEpiMZZMsg%252by3WlYCkU%2fApQVcNMT%2fOZA0DXWJExvI%3d

von Harald X. (harald1976)


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Bist Du dir sicher? Ich meine es geht mir nicht um Effizienz und es 
werden nur 10mA benötigt.

Geht es generell nicht oder nur schlechter?

Danke und Gruß

von ... (Gast)


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Für 10mA würd ich keinen Schaltregler sondern einen "switched capacitor 
voltage
converter" ala TPS60241 nehmen.

Harald St schrieb:
> Bist Du dir sicher?

Ja, bin ich mir.

von Marcus M. (marcus67)


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Bei einem Schaltregler soll die Spule Strom speichern.

Eine Entstördrossel kann das aber nicht - vor allem nicht diese SMD 
Ferrite. Die sollen keinen Strom speichern sondern Wechselstrom höherer 
Frequenzen durch Verwandlung in Wärme ausfiltern.

Für so kleine Ströme ist eine Ladungspumpe viel geeigneter. Beispiel: 
Linear LTC 3200. Winzig klein und braucht nur 3 0603 Kondensatoren.

Gruß, Marcus

von Harald X. (harald1976)


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@Marcus: Die kann aber nicht bis 0,8 Volt runter am Eingang.

----

Also, ich habe es jetzt mit folgender Spule ausprobiert:

http://de.farnell.com/epcos/b82477p4223m000/inductor-power-22uh-4-15a-20/dp/1644649?Ntt=1644649

Leider wieder ohne Erfolg.

Was könnte bloß der Grund sein? Bei so einer einfachen Schaltung kann 
man doch nichts falsch machen.

Bei Anlegen einer Spannung fließt ein hoher Ruhestrom. Diesmal sollte es 
doch die richtige Spule sein.

Viele Grüße

von Harald X. (harald1976)


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Kann es sein, dass der MAX1724 im SOT3 Gehäuse beim Verlöten sehr 
temperaturempfindlich ist. Ich habe den lötbaren Kupferlackdraht bisher 
mit 300 Grad an das IC gelötet.

Nun habe ich ein neues IC genommen und mit 250 Grad verlötet.
Zwar scheint er auch nicht bei 250 Grad zu funktionieren, aber das 
Ruhestromverhalten ist verändert.

Sollte die Löttemperatur noch niedrieger sein?

Ich habe mittlerweile schon 5 ICs die nicht funktionieren.

von Manuel B. (j-manuel)


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Hallo Harald,

StepUp Schalter sind nunmal sehr empfindlich, was der Auswahl/Auslegung 
betrifft.

Deine Wahl der Spule als Typ kann auf den ersten Blick OK sein,was auch 
Positiv ist ! Der DC Widerstand ist unter dem des FET´s vom MAX1724.


Aber dennoch würde ich Dir folgendes vorschlagen:
- Verwende eine Spule von 10 uH wie im Datenblatt als Standart Schema 
gezeichnet.
- Benutze andere Konensatoren (als Versuch) und mal als 10uF Variante.

- Häng mal eine kleine Grundlast am Ausgang bei deinen Versuchen.

Gruss

von Manuel B. (j-manuel)


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Ach zum Thema mit der Temperatur beim Anlöten des Drahtes, da schlage 
ich Dir vor, den Lack des Drahtes mit der Lötkolbenspitze und etwas 
Lötzin vohrher zu entfernen.
So ersparst Du dir Längere Heizzeiten am Bauteil.

Gruss

von Michael O. (mischu)


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Die Schaltregler sterben auch gerne bei Überspannung.
Die entsteht schnell wenn man große Streuinduktivitäten in der Schaltung 
hat.
Leider sind große Streuinduktivitäten mit fliegenden Kupferlackaufbauten 
nicht zu verhindern....

Poste bitte unbedingt ein FOTO von deinem Aufbau.
Ich glaube nicht dass die ICs durch deinen Lötvorgang kaputt gehen. 
Insbesondere bei der Bleifrei-Problematik müssen die SMD-Bauteile höhere 
Lötemperaturen aushalten!!!

von Harald X. (harald1976)


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Ich habe jetzt herausgefunden, dass ich aus China den falschen IC 
bekommen habe.

Laut MAXIM gibt es wohl noch ein anderes IC MAX6501 mit der gleichen TOP 
MARK ADKQ und dem gleichen SOT23-5 Gehäuse. Unterschiedlich sind jedoch 
die Bauhöhen bei MAX1724 mit 0.8mm und MAX6501 MIT 1.2mm. Tätsächlich 
hat das falsche IC eine Höhe von 1.2mm und sieht auch kantiger aus wie 
bei MAX6501.

Tja, schade obwohl dieser chinesischer Distri erst Geld nach Lieferung 
wollte und eigentlich seriös rüberkam. Alle anderen Bauelemente waren 
von ihm okay.

Grüße

von Manuel B. (j-manuel)


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Hallo Harald X.

Versuch doch Deinem Distributor klar zu machen das der fehler klar bei 
Ihm Liegt und er Dir diese klar ersätzen sollte.

Die Hoffnung stibt ja bekanntlich zuletzt !

Um welchen Distributor handelt es sich eigentlich ?

Gruß

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