Hallo, habe eine kurze Frage zu jFETs wie BF244 u.ä. Irgendwo habe ich gelesen, dass bei diesen FETs in Source-Schaltung die Gainspannung nicht größer als 0V werden darf, also den negativen Bereich nicht verlassen darf. Was würde denn passieren, wenn es doch dazu kommt, dass Ug größer Null wird (z.B. starke Aussteuerung einer Wechselspannungsquelle)? Ist das so ähnlich wie bei einer Röhre, wo dann plötzlich bei positiven Gitterspannungen ein Gitterstrom einsetzt?
A. K. schrieb:
> So ähnlich. Dann leitet die Gate-Source-Diode.
ups.
und was passiert dann mit dem eingangssignal (sagen wir mal, es ist ein
sinus)?
das wird dann ja wohl stark verändert (verrundet bis abgekappt oder noch
schlimmer?).
gibts dann möglicherweise auch probleme mit den koppelkondensatoren, die
dann zeitweise absaufen o.ä.?
Du willst es aber wirklich ganz genau wissen, wie? Die schlichte Antwort: Das tut man nicht. Den Rest musst du aus der gegebenen Schaltung und den resultierenden Stromflüssen ableiten. Praktisch Veranlagte installieren sich LTspice und probieren es aus.
A. K. schrieb: > Du willst es aber wirklich ganz genau wissen, wie? > > Die schlichte Antwort: Das tut man nicht. Den Rest musst du aus der > gegebenen Schaltung und den resultierenden Stromflüssen ableiten. > > Praktisch Veranlagte installieren sich LTspice und probieren es aus. Ja, möchte ich. Will nämlich eine Art Gitarrenverzerrer bauen, bei dem ein FET völlig übersteuert wird. Wann das wegen der Überschreitung der Null-Volt-Spannung grundsätzlich nicht funktionieren kann, spare ich mir den Probeaufbau. Solche Sachen lassen sich mit Simmulationsprogrammen erfahrungsgemäß ziemlich schlecht durchtesten...
>Solche Sachen lassen sich mit Simmulationsprogrammen erfahrungsgemäß >ziemlich schlecht durchtesten... Dann brauchst Du aber auch einen Gitarrensimulator....;-) http://www.kontrabassblog.de/?p=386 MfG Paul
hermy schrieb: > Solche Sachen lassen sich mit Simmulationsprogrammen erfahrungsgemäß > ziemlich schlecht durchtesten... Die elektrische Seite schon. Die akustische weniger. Da geht es ganz handgreiflich ans Ausprobieren. Natürlich kannst du den JFET ins Positive übersteuern, solange der zulässige Gatestrom nicht überschritten wird. Ob das aber akustisch konveniert oder Nachbars Katze verjagt, das muss du selber feststellen. Was für den Einen Musik ist, ist für den Anderen nur Krach.
A. K. schrieb: > Natürlich kannst du den JFET ins Positive übersteuern, solange der > zulässige Gatestrom nicht überschritten wird. Ob das aber akustisch > konveniert oder Nachbars Katze verjagt, das muss du selber feststellen. > Was für den Einen Musik ist, ist für den Anderen nur Krach. Ich möchte gerne, dass es rauchig klingt (nicht riecht!!!) Ok, ich kann ja einfach einen Widerstand direkt vors Gate hängen, dann wird der Strom bei starker positiver Übersteuerung schon mal gemildert... Hauptsache, die positive Halbwelle wird annähernd flach begrenzt und bildet nicht plötzlich irgendwelche Beulen o.ä. aus.
A. K. schrieb:
> Die Kurvenform wird dir der Simulator schon zeigen.
LTspice kann man doch kostenlos runterladen, oder ist das keine
freeware?
Habe hier übrigens eine FET-Schaltung aus einem
Gitarrenverstärkerschaltplan, die sieht ein bisschen ungewöhnlich aus,
ich poste gleich mal eine Skizze...
>Praktisch Veranlagte installieren sich LTspice und probieren es aus.
Was das Verhalten ausserhalb der Spezifikation des FET betrifft, bin ich
da skeptisch.
Ein Beispiel: Die B-E-Strecke eines npn im Reversbetrieb zeigt nicht
im mindesten das Verhalten einer Z-Diode.
hermy schrieb:
> LTspice kann man doch kostenlos runterladen,
Ja.
H. W. schrieb: > Was das Verhalten ausserhalb der Spezifikation des FET betrifft, bin ich > da skeptisch. Kannst ja eine Diode parallel schalten ;-).
hermy schrieb: > Irgendwo habe ich gelesen, dass bei diesen FETs in Source-Schaltung die > Gainspannung nicht größer als 0V werden darf, also den negativen Bereich > nicht verlassen darf. Anmerkung: Das bezieht sich natürlich auf die Gate-Source-Spannung, nicht gegenüber GND. Bei einer Verstärkerschaltung in Sourceschaltung mit JFET hat man üblicherweise einen Widerstand an Source dran, der für die negative Gatevorspannung sorgt. Bei welcher Amplitude er abschneidet hängt folglich auch vom Ruhestrom des JFET und somit von Exemplarstreuung und Temperatur ab.
so, hier noch die schaltung. erst mal auffällig, dass der FET mit +-Ub (+-9V) versorgt wird. anscheinend liegt D aber über den rechten 2,2uF-kondensator wechselspannungsmäßig auf masse. ist die konstruktion zur erzeugung einer extremen negativen gate-vorspannung gedacht? und wozu mag wohl der spannungsteiler mit kondensator (linker C, 2,2uF) als Gate-Widerstand dienen?
Um diese Schaltung soweit zu kriegen, dass Ugs positiv wird, musst du vorne so viel Volt reinjagen, dass der Strom nur zum Source sondern auch zum Drain wieder rauskommt.
hermy schrieb: > anscheinend liegt D aber über den rechten 2,2uF-kondensator > wechselspannungsmäßig auf masse. ist die konstruktion zur erzeugung > einer extremen negativen gate-vorspannung gedacht? im schaltplan ist zwar D am 22k-widerstand eingezeichnet, ich vermute aber, dass es richtig S heißen muss... würde wohl sonst keinen sinn machen, oder?
A. K. schrieb: > Um diese Schaltung soweit zu kriegen, dass Ugs positiv wird, musst du > vorne so viel Volt reinjagen, dass der Strom nur zum Source sondern auch > zum Drain wieder rauskommt. das ist dann wohl der trick bei der sache...
hermy schrieb: > und wozu mag wohl der spannungsteiler mit kondensator (linker C, 2,2uF) > als Gate-Widerstand dienen? Vor allem wüsste ich gerne, wieso der gepolt sein darf. Der kriegt eine saubere Wechselspannung.
Der Spannungsteiler ist das, was bei einer Röhre (Triode) der Gitterableit- widerstand ist. Da das Gate des FET sehr hochohmig gegenüber dem Drain ist, würde, weil kein Gatestrom fließt, auch keine Spannung über dem Spannungsteiler abfallen und das Gate läge auf 0 Volt. Weil aber ein Drainstrom einen Spannungsabfall über dem Drainwiderstand erzeugt, hat man dann durch die Differenz automatisch eine Gate-Vorspannung erzeugt. Was die 2,2uF da vorne sollen? Eventuell, Gatespannung zu sieben. MfG Paul
hermy schrieb:
> das ist dann wohl der trick bei der sache...
Eben. Die Schaltung ist so dimensioniert, dass sie bei jeden halbwegs
vernünftigen Audiosignal nicht in die Ugs-Begrenzung läuft.
Paul Baumann schrieb: > Weil aber ein > Drainstrom einen Spannungsabfall über dem Drainwiderstand erzeugt, > hat man dann durch die Differenz automatisch eine Gate-Vorspannung > erzeugt. ja, wie bei triode in kathoden-basis-schaltung. aber der elko parallel zum 33k-R ist schon merkwürdig... das der was siebt, kann ich mir nicht vorstellen, der leitet doch höchstens die wechselspannung noch besser als sein ohmscher kompanion...
Paul Baumann schrieb: > Sourcewiderstand meine ich.... > > Schusselig > Paul für J-FET n-Kanal (wie oben): + D in G S - so korrekt, oder???
Ist das Schaltbild mitsamt Dimensionierung garantiert richtig, einschliesslich der Widerstandswerte und der gepolten Kondensatoren, oder hast du eine bestehende Platine analysiert und bist zu diesem Ergebnis gekommen? Wenn Letzteres: Was soll diese Schaltung offiziell bewirken?
A. K. schrieb: > Ist das Schaltbild mitsamt Dimensionierung garantiert richtig, > einschliesslich der Widerstandswerte und der gepolten Kondensatoren, > oder hast du eine bestehende Platine analysiert und bist zu diesem > Ergebnis gekommen? Wenn Letzteres: Was soll diese Schaltung offiziell > bewirken? schaltbild habe ich mal irgendwo im netz gefunden. bauteilwerte wie angegeben übernommen, dort wird allerdings der BF256C empfohlen (der ist nur leider nicht in der datenbank von meinem EWB). es handelt sich dabei um einen verzerrer. d.h., ein dreiecksignal müsste bei mittlerer amplitude zu einer art sinus verrundet werden. habe noch einen ähnlichen schaltplan in einem anderen buch. Dort folgendes: Ub = +-15V FET = BF244, ... BF247, BC264 u.a. (anm.:was auch immer das heißen mag) Rg = 470K (anm.: ohne zweiten R und C) Rd = 10K Cd = 1µF (koppel-C) Rs = 18K + trimmer 22K in reihe (arbeitspunkt) C von Masse nach S = 47µF (also deutlich größer als oben) kein Koppel-C vor dem G (100n sollten passen) hast du mal versucht, es zu simulieren?
ps: hab jetzt mal beides wie angegeben mit EWB simuliert, da kommt nur murks raus...
hermy schrieb: > ps: hab jetzt mal beides wie angegeben mit EWB simuliert, da kommt nur > murks raus... Ich habe die erste Schaltung mal mit einem BF245B im qucs simuliert. Eingangsspannung wird von 100 mV bis 1 V (peak voltage) in Schritten zu 100 mV geändert.
Passt ins Bild. Die Schaltung ist im Ruhezustand dicht an der Abschnürgrenze dimensioniert und die Drainspannung liegt ziemlich dicht an der oberen Versorgung (~0,8V drunter). Folglich ist nach oben weit weniger Spielraum als nach unten und die Drainspannung kommt schnell an die Grenze. Ich hatte mich daher schon gefragt, ob das eben die Absicht ist. Dieser Effekt wäre noch stärker, wenn der seltsame 33K Widerstand nicht an GND hängen würde, sondern an -9V. Was den Sinn des Kondensators an diesem Teiler erklären würde, aber mit der Polarität beider 2,2µF-Kondensatoren kollidiert.
A. K. schrieb: > Dieser Effekt wäre noch stärker, wenn der seltsame 33K Widerstand > nicht an GND hängen würde, sondern an -9V. Gesag, getan. Deutlich erkennbar ist, dass das Teil jetzt den Pegel drastisch abschwächt. > Was den Sinn des Kondensators > an diesem Teiler erklären würde, aber mit der Polarität beider > 2,2µF-Kondensatoren kollidiert. Die Polarität ist der Simulation ja wurscht. ;-)
Wenn du jetzt noch dem Sourcekondensator eine Null mehr gönnst (also 22µF), dann sollte es obenrum eher nach Backenzahn als nach Schneidezahn aussehen. In der anderen Dimensionierung sind es ja 47µF trotz weit grösserem Rd (10K statt 2K7).
Vielleicht klingt der Schneidezahn ja besonders schneidig? :-) Mea culpa. Ich hatte etwas blindlings einen 1-kΩ-Lastwiderstand angehängt, der war der Verursacher des Schneidezahns. Hier mal die letzte Simulation wiederholt mit 100 kΩ Last.
Yep, so sollte diese Verzerrung möglicherweise auch aussehen. Nur hat dieses Clipping rein garnichts mit Ugs > 0 zu tun.
Danke für die Diagramme und das Ausprobieren! Bei der zweiten Schaltung ist der Source-Widerstand ja mit Trimmer aufgebaut. Im Text stand dazu, dass man diesen Trimmer so einstellen soll, dass das Signal symmetrisch begrenzt wird. (!) @Jörg: kannst du das eventuell mal testen mit der symmetrischen Begrenzung und ein größeres oskar-bild davon einstellen? PS: LTspice habe ich eben ein paar mal versucht herunterzuladen, aber irgendwie scheint da der server zu streiken...
hermy schrieb: > kannst du das eventuell mal testen mit der symmetrischen Begrenzung und > ein größeres oskar-bild davon einstellen? Ich wüsste nicht, warum die Begrenzung dann plötzlich symmetrisch werden sollte, aber hier hast du's. Diesmal ist Vin (Spitze) fest auf 500 mV, dafür wird der Sourcewiderstand in 4-kΩ-Schritten von 18 kΩ auf 40 kΩ verändert. Die größte Verstärkung ergibt sich bei 18 kΩ (leider kann qucs beim "parameter sweep" den Parameter nicht in der Kurvenschar mit angeben).
hermy schrieb: > Bei der zweiten Schaltung ist der Source-Widerstand ja mit Trimmer > aufgebaut. Im Text stand dazu, dass man diesen Trimmer so einstellen > soll, dass das Signal symmetrisch begrenzt wird. (!) Denkbar. In der anders dimensionierten Schaltung könnte sich der Ruhepegel der Drainspannung so einstellen lassen, dass das Signal am positiven Ende durch den Spannungsteiler Rd/Rlast(!) und am negativen Ende durch die Sourcespannung (je nach FET-Typ 2-4V) leidlich symmetrisch begrenzt wird. Bei der ursprünglich angegebenen Dimensionierung ist Rd dafür zu klein.
Jörg Wunsch schrieb: > Diesmal ist Vin (Spitze) fest > auf 500 mV, dafür wird der Sourcewiderstand in 4-kΩ-Schritten von > 18 kΩ auf 40 kΩ verändert. Danke für das Diagramm! Das heißt dann wohl, eine symmetrische Begrenzung der oberen und(!) unteren Halbwelle ist mit der Dimensionierung gar nicht möglich... !?!!!
A. K. schrieb:
> Bei der ursprünglich angegebenen Dimensionierung ist Rd dafür zu klein.
Wie groß sollte Rd denn in etwa sein, damit eine symmetrische Begrenzung
stattfinden lann?
Rechenexempel als Daumenpeilung: Im Ruhezustand ist Ug=0. Als Sourcespannung wird sich je nach FET-Typ so um die 2-4V einstellen und bei hinreichend grossem Cs ändert sich die auch mit Signal nicht. Ergibt einen Source/Drainstrom von grob (9V+3V)/22K=550µA. Drainspannung also 9V-(550µA*2700) = 9V-1,5V = 7,5V. Der Spannungsbereich der Drainspannung ist (ohne Lastwiderstand!) begrenzt auf 9V oben und die erwähnten 2-4V unten (plus ein bischen Uds). Der Ruhepegel sollte also ungefähr in der Mitte davon liegen. Ausgehend von 3V Ugs sind das also grob 6V, je nach FET-Typ. Rd muss also ungefähr verdoppelt werden.
Ich würde sogar sagen, dass eine solche mit der ganzen Schaltung nicht möglich ist. Naja, vielleicht ja schon, wenn man sie tatsächlich bis an die Grenzen der Versorgungsspannung fährt, aber dafür braucht man sehr viel Eingangsspannung (oder eine sehr kleine Versorgungsspannung). Wenn es symmetrisch sein soll, warum nicht mit einem Diodenbegrenzer? Du brauchst aber eine Pegelregelung davor, damit die Dioden auch wirklich am Begrenzen sind.
Jörg Wunsch schrieb: > dafür braucht man sehr viel Eingangsspannung (oder eine sehr > kleine Versorgungsspannung). Obacht: Die Spannungsverstärkung ist proportional zu Rd.
Das mit den Dioden kenn ich natürlich schon, für härteren Gitarrensound gut geeignet. Mit symmetrischer Begrenzung meinte ich nicht unbedingt spiegelsymmetrisch, aber doch mit Begrenzungen oben und unten, so wie bei einer übersteuerten Triode. Mit welchem Programm hast Du den "Wellensalat" aufs Papier gebracht?
>Jörg benutzt Linux und QUCS
Du tobst wohl über die Remoteverbindung auf seinem Rechner herum? :-))
MfG Paul
Nein, Abdul kennt mich nur schon lange genug. Genauer gesagt: auf Arbeit Linux, zu Hause FreeBSD, aber aus Sicht von qucs ist das komplett schnuppe. Wenn mir jemand über die Schulter gucken würde, würde er auch beide Setups für komplett identisch halten, da sie sich äußerlich gleichen (und komplett anders aussehen als jeder andere Desktop, den man irgendwo auf einem Computer kennt ;-). Ich hatte übrigens auch nochmal mit einem größeren Rd gespielt, aber irgendwas wie eine ernsthaft symmetrische Begrenzung habe ich nicht hinbekommen. Was an qucs ganz nett ist ist die Möglichkeit, beliebige Parameter zu modifizieren und die Simulation dann N mal zu machen, damit kann man eben auch den variablen Rs erfassen. Ich bin mir nicht so sicher, ob das mit einem LTspice auch gegangen wäre, ohne dass man sie mit der Hand parametrieren und starten muss. Leider aber kann qucs aber keinen Grafikexport, man muss das dann in eine Datei drucken und diese halt mit dem Gimp (oder gleich direkt mit dem Ghostscript) in PNG wandeln. Naja, es gibt schlimmeres. ;)
Kann man das qucs auch unter windows laufen lassen? (habe grade beim googlen nicht wirklich was dazu gefunden)
Jörg Wunsch schrieb: > Nein, Abdul kennt mich nur schon lange genug. Genauer gesagt: auf > Arbeit Linux, zu Hause FreeBSD, aber aus Sicht von qucs ist das > komplett schnuppe. Wenn mir jemand über die Schulter gucken würde, > würde er auch beide Setups für komplett identisch halten, da sie > sich äußerlich gleichen (und komplett anders aussehen als jeder > andere Desktop, den man irgendwo auf einem Computer kennt ;-). Andere nennen das dann Chaos ;-) > Was an qucs ganz nett ist ist die Möglichkeit, beliebige Parameter > zu modifizieren und die Simulation dann N mal zu machen, damit kann > man eben auch den variablen Rs erfassen. Ich bin mir nicht so sicher, > ob das mit einem LTspice auch gegangen wäre, ohne dass man sie mit > der Hand parametrieren und starten muss. Leider aber kann qucs aber > keinen Grafikexport, man muss das dann in eine Datei drucken und > diese halt mit dem Gimp (oder gleich direkt mit dem Ghostscript) in > PNG wandeln. Naja, es gibt schlimmeres. ;) Gut, da habe ich dann auch mal ne Frage: Gerade eben habe ich gelernt, daß LTspice das Rauschverhalten hochgradig nichtlinearer Schaltungen wie Mixer, nicht korrekt berechnen kann. Seine Hoheit Helmut Sennewald zumindest sagt das. Meine Frage daraufhin, was man da nehmen könnte, blieb unbeantwortet. OK, das kenne ich ja schon. Kann QUCS irgendwas was SPICE nicht kann? Welche Modelle benutzt QUCS? Danke für deine Antwort!
>Kann man das qucs auch unter windows laufen lassen? Kann man, schau mal auf der Seite von QUCS nach (http://qucs.sourceforge.net/), insbesondere unter Downloads dort (Tipp: Nach unten scrollen ;))
Abdul K. schrieb: >> Wenn mir jemand über die Schulter gucken würde, >> würde er auch beide Setups für komplett identisch halten, da sie >> sich äußerlich gleichen (und komplett anders aussehen als jeder >> andere Desktop, den man irgendwo auf einem Computer kennt ;-). > > Andere nennen das dann Chaos ;-) Ich nenne es fvwm. ;-) Siehe screenshot. > Kann QUCS irgendwas was SPICE nicht kann? Ja, es kann vor allem ganz schnell in einen "Jacobian singular" reinrennen. ;-) Spaß beiseite, es benutzt laut eigenen Aussagen komplett andere Algorithmen als SPICE. Der Jacobian singular ist nur ein Ausdruck dessen, dass durch den anderen Algorithmus auch mal eine Simulation nicht konvergiert bzw. man dann mit den diversen Parametern mehr fummeln muss. Dafür sollte es genauer zu sein (wenn ich das recht verstehe, ist die Schrittweite der Simulation selbst anpassend). Es bietet insgesamt mehr Simulationsmöglichkeiten, so kann man stripline-Systeme simulieren. Da habe ich aber auch noch nicht alles dazu heraus gefunden. Von der Simulation ganz abgesehen bietet es noch ein paar Hilfs- programme, die auch ganz nett sind (Filtersynthese, Synthese von Dämpfungsgliedern, Berechnung von Leitungsparametern). Die könnte man im Prinzip auch standalone benutzen. > Welche Modelle benutzt QUCS? Eigene, aber man kann Spice-Modelle in qucs-Modelle überführen.
Jörg Wunsch schrieb: > Abdul K. schrieb: > >>> Wenn mir jemand über die Schulter gucken würde, >>> würde er auch beide Setups für komplett identisch halten, da sie >>> sich äußerlich gleichen (und komplett anders aussehen als jeder >>> andere Desktop, den man irgendwo auf einem Computer kennt ;-). >> >> Andere nennen das dann Chaos ;-) > > Ich nenne es fvwm. ;-) Siehe screenshot. Funktional, nicht schön. > >> Kann QUCS irgendwas was SPICE nicht kann? > > Ja, es kann vor allem ganz schnell in einen "Jacobian singular" > reinrennen. ;-) > Den Begriff kenne ich und der heißt bei mir 'böse böse'. Mehr Einblick habe ich allerdings nicht. Mein Eindruck ist, daß LTspice die Schrittweite auc dynamisch anpaßt. > >> Welche Modelle benutzt QUCS? > > Eigene, aber man kann Spice-Modelle in qucs-Modelle überführen. Hm. Sind die nun umfassender? Vermutlich werden nicht allzuviele kursieren.
Abdul K. schrieb: >> Ich nenne es fvwm. ;-) Siehe screenshot. > > Funktional, nicht schön. Ich finde ihn eigentlich sogar schön. ;-) >>> Welche Modelle benutzt QUCS? >> >> Eigene, aber man kann Spice-Modelle in qucs-Modelle überführen. > > Hm. Sind die nun umfassender? Keine Ahnung. Es gibt aber über die zu Grunde liegende Theorie und die Modelle bei qucs bald mehr Dokumentation als über die Benutzung. Ist mir aber eigentlich egal, ich bin kein Physiker. Eine Umwandlung von Hersteller-Spice-Modellen in qucs ist mir zumindest soweit gelungen, dass ich sie schon benutzt habe. Die mitgelieferten Bibliotheken haben derzeit (qucs 0.1.15) 1711 Einträge, allerdings viele US-Bauteile.
Die Zeitverschwenderei durch Suchen von Modellen finde ich bei LTspice total nervig. Außerdem ist oftmals der Qualitätsstandard weder dokumentiert, noch vorhanden. Von so Nichtigkeiten wie die Frage, ob die parasitären Anteile des Gehäuses mit berücksichtig wurden, ganz zu schweigen. Meine Frage mit dem Mixer liegt mir trotzdem im Magen.
Abdul K. schrieb: > Die Zeitverschwenderei durch Suchen von Modellen finde ich bei LTspice > total nervig. Naja, LTspice ist halt in erster Näherung exakt das, was der Name sagt: eine Simulationssoftware für die ICs von Linear Technology. Daher wollen sie es ja auch nicht opensource machen: dann könnte die Konkurrenz ihre (nur als Binärklumpen verfügbaren) Modelle ebenfalls benutzen. Das Ding mag so gut sein, wie es behauptet, aber in erster Linie ist es halt gut dafür, Linears ICs verkaufen zu helfen (was man ihnen nicht verübeln kann).
Klar. Meine Kritikpunkte setzen eher z.B. am unsäglichen DOS-like GUI an. Das Programm selber scheint sehr mächtig zu sein. Es ist jedenfalls wohl den meisten SPICE-Bauelement-Modellen weit voraus. Und es ist kostenlos und fast völlig unbeschnitten! Wenn ich da an meine ersten Netzwerkanalysen auf Sharp PC-1500 denke. Oder wie ich den Gauß-Algorithmus für Gleichunggsysteme in genau 511 Byte in den FX-602P quetschte inkl. dynamischer Speicherverwaltung und alphanumerischen I/O für den Benutzer... Jetzt weiß ich wieder, wo meine Schulzeit hin ist :-) LTC bekommt auch gleich das Fett weg: zu teuer, fast grundsätzlich Single-Source (wenige der Chips gibts z.B. auch bei TI), meist nicht sinnvolle Funktionalität (zumindest für die Klientel wie sie sich hier bei µC.net rumtreibt). Trotzdem soll deren Kriegskasse, aufgrund eines Insider-Berichtes, sehr gut gefüllt sein. Samples gibts allerdings problemlos. Naja, werden mit Maxim verwandt sein ;-)
@Jörg: Hallo, habe jetzt QUCS installiert. Kannst Du eine Beispieldatei (.sch) mit FET zum Testen posten?
Hürgen schrieb:
> Kannst Du eine Beispieldatei (.sch) mit FET zum Testen posten?
Hier dein erstes Beispiel von oben.
Hab es jetzt auch mal simuliert, mit LTspice. Funktioniert wie oben vermutet, wobei das Clipping allerdings nicht symmetrisch einsetzt. Eine sehr symmetrische Kurvenform ergibt es auch nicht, aber das ist bei diesen Signalamplituden mit diskreten Komponenten ohne Rückkopplung auch nicht zu erwarten.
hallo jörg, danke für die grafiken! kannst du auch mal die .sch-datei von qucs posten, also die schaltplandatei (nicht grafik)? komme mit dem programm noch nicht richtig klar und brauche was zum testen!
hermy schrieb: > kannst du auch mal die .sch-datei von qucs posten, also die > schaltplandatei (nicht grafik)? Dann guck doch mal bitte zwei Artikel zurück, da hängt die Datei verzerr.sch dran. Allerdings kann man hier im Forum keinen MIME-Typ angeben, daher bezeichnet der Server die Datei als binär, obwohl sie natürlich eine reine ASCII-Datei ist.
Jörg Wunsch schrieb: > Dann guck doch mal bitte zwei Artikel zurück, da hängt die Datei > verzerr.sch dran. ah, super, hatte ich irgendwie übersehen (wahrscheinlich progressive internetblindheit durch jahrelange ungefilterte nutzung des www ;)) werd die datei gleich mal testen...
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