SWR3 Nachrichten vom 24. März 2010: "16 Uhr, Stuttgart. Immer mehr Hochschulabsolventen und Akademiker verlassen Baden-Württemberg und gehen ins Ausland. Jährlich sind es 2200, wie aus einer Studie des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung hervorgeht. Wirtschaftsminister Pfister befürchtet, dass Baden-Württemberg bis 2015 rund 250.000 Fachkräfte fehlen werden. Der Minister hat erklärt, die Landesregierung wolle rückkehrwillige Fachkräfte unterstützen. Einer der Gründe für die Abwanderung von Fachleuten ist das Einkommen. Es liegt im Ausland oft um 20 Prozent höher." Link zum MP3 als Download: http://www.mediafire.com/file/5zm2z4zvjxm/nachrichten.6444m.mp3 Ich weiß nicht, wie der geschätzte Herr Landeswirtschaftsminister auf die Zahl 250.000 kommt. Vielleicht hat da eines der berühmten Milchmädchen die Rechnung gemacht? :-) Eines ist klar: Wenn man die Leute nicht anständig bezahlt, dann suchen sie eben woanders ihr Glück.
umgekehrt sollen aber viele Lehrer aus anderen Bundesländern gern nach BW ziehen, weil man dort schneller und leichter verbeamtet werden soll. Auch nicht schlecht.
"Schatz, sie spielen unser Lied!" Das Lied heißt Fachkräftemangel und damit will man politisch begründen, warum es bei 40000 bis 75000 arbeitslosen Ingenieuren trotzdem nötig ist billige Kräfte im Ausland anzuwerben oder direkt den Betrieb Richtung Asien outzusourcen.
wenigstens fiel mal das korrekte stichwort im artikel: einkommen. warum soll man als ing. in D schuften, wenn der bandarbeiter bei konzern X (mitarbeiter > 10000) das gleiche verdient? ich habe nicht 4 jahre studiert um soviel geld wie harry von der stanzpresse in werk 3 zu verdienen, der am tag 200 mal den selben handgriff macht, auch wenn ich seine arbeit schätze. in deutschland stimmt häufig einfach das verhältnis nichtmehr. dazu noch die allgemeine geringschätzung: in anderen ländern gilt man als ingenieur noch etwas. in deutschland erntet man unverständnis und verstörte blicke, mit dem hinweis "das wäre einem zu mathematisch, in mathematik wär man ja schon immer sooo schlecht gewesen". der strom kommt aus der steckdose und "was kann in so einem kleinen handy schon für technik stecken?".
Ja der Konzern im Südwesten schrieb mir vor 8 Jahren schon : "Wir brauchen Sie als Ing nicht und das nachhaltig" Wohin so ne Denke führt sieht man ja an dem Hochglanzschrott, der alle 50 km fats enen neuen Motor braucht... vom Ernst gemeinten zum totalen Ernst : Es ist bekannt ,daß man im Südwesten schnellstmöglichst seine Hütte verkaufen sollte, solange man noch Geld für kriegt .... Detroit ist net weit weg.....
Faktenschreiber schrieb: > Detroit ist net weit weg. Detroit?? Detroit ist doch auch am Arsch und das schon länger. http://www.youtube.com/watch?v=T6WKMNmFsxM Und ob (Nord)amerika besser ist, ist fraglich. Die haben üble soziale Spannungen, die nur warten, sich zu entladen. Die Krise wirkt dort katalysierend. Jeder 100. Erwachsene ist schon im Knast. Dazu hat fast jeder mindestens eine Handfeuerwaffe. Dann kommt noch der große multikulturelle Schmelztiegel dazu. Dagegen ist Deutschland's Multi-Kulti ein Kindergarten. Wohl nur die besten Fachkräfte können sich's aussuchen ins Ausland zu wechseln. Und die großen Unternehmen in Deutschland zahlen durchaus konkurrenzfähig. Nur im Mittelstand hapert's oft gewaltig. Auch die Einstellchancen sind in Deutschland nicht überwätigend groß. Mich wundert, dass in der Debatte nicht eingeflossen ist, dass die Steuerbelastung zu hoch ist und zuwenig netto vom brutto bleibt. Man müsste mal schauen, wie die Belastung in anderen Ländern ist. Wie die auf 250.000 fehlende Fachkräfte alleine für BW kommen, ist mir ein Rätsel. Bestenfalls gilt das für ganz Deutschland. Außerdem sind doch genug Fachkräfte da. Oder werden die ganzen Leutz, die jetzt nicht gebraucht werden, schlecht und ranzig? Selbst BW kann jetzt nur ein Bruchteil ihrer eigenen Abgänger verwerten, so dass viele bundesweit ihr Glück versuchen müssen. Aber in 5 Jahren fehlen 250.000 Leute in BW, jawohl. Steht uns als Option ein (3. Welt)krieg bevor? Das wäre ja das klassische Konjunktur- und anschließendes Entschuldungsprogramm schlechthin. Die Überbevölkerung erschlägt damit dann gleich mit. Mehrere Fliegen mit einer Klappe - what more can you ask for? Die Rüstung ist ja das einzige was noch brummt, siehe Rheinmetall. "Brüderle will vor allem dem Mittelstand neue Chancen in aufstrebenden Märkten wie Brasilien, Russland, Indien und China eröffnen. 2010 werde die Weltwirtschaft geschätzt um 6 Prozent wachsen, 2011 um 8 Prozent. «Da muss man schon dabei sein.» In Angola, Kenia, Ghana, Libyen und Aserbaidschan sollen neue Außenhandelskammern aufgemacht werden." Ja, die Jungs brauchen noch ordentlich Rüstung. Soviel wie die jeden Tag verknallen - vorbildlich. Da muss man schon dabei sein.
Story vom Fachkräftemangel = mehr Studienanfänger (technische Studiengänge) = Überangebot an Ing. auf dem Markt = schlechte Bezahlung (Angebot und Nachfrage) = Abwanderung ins Ausland (höheres Gehalt) = Story vom Fachkräftemangel = ...
Hallo wg Detroit ..eben, dort bekommt man es schon "vorgelebt" . Dort gehts insofern etwas schneller, weil die net die schaffeschaffehäuslebaue - Mentalität haben, also jeder Aufdempapierwertzuwachs des Anwesens gleich in Urlaub und Benz vor der Hütte verbraten wurde....... Warauf basiert denn der Hype an der B27 ? Das kam sogar schon bei Phoenix , also im TV . Wenn die meinen der heilige Autogral steht in China ? - ha , die müssen auf passen, daß die sich dort keinen rollierenden Volksaufstand einhandeln. bzgl der 250000 fehlenden FK , tja ,wenn man so agiert wie ne Exfirma, die aus fadenscheinigen Gründen ( ein Abteilungs-/Bereichsleiter programmiert natürlich zu wenig .... ) die besten feuert und ironischerweise ein halbes Jahr später schon Probleme hat -- also auch rumjammert man hätte keine FK dann ist das schon ziemlich schwach ( diese Ex ist eine Firma aus BW ) Die einzige Chance ,die der Mittelstand noch hat, ist, daß die Bank dem Chef den Dispo nicht auch noch sperrt ( also >15% Zins man zahlen soll...)
Im Heise-Forum fasste das mal jemand letztes Jahr so zusammen: START Die Wirtschaft boomt Die Managmentgehälter steigen exponentiell. Wirtschaftsexperten mahnen Lohnzurückhaltung an, um den Boom nicht abzuschwächen.Die Industrie beklagt Fachkräftemangel und fordert staatliche Hilfe. Die Zahl der Studienanfänger in den einschlägigen Fächern steigt. Das Wirtschaftswachstum stagniert Die Managmentgehälter steigen. Wirtschaftsexperten mahnen Lohnzurückhaltung an, um die Stagnation nicht anzuheizen. Die Industrie beklagt hohe Lohnnebenkosten und fordert eine Lockerung des Kündigungsschutzes. Die ersten Fachkräfte werden rausgeschmissen, gleichzeitig steigt die Zahl der Absolventen. Wirtschaftsflaute Die Managmentgehälter steigen etwas langsamer. Wirtschaftsexperten mahnen Lohnzurückhaltung an, um die Flaute zu beenden. Die Industrie jammert aus allen Rohren und fordert dringendst staatliche Hilfe. Ganze F&E-Bereiche und Produktionsstätten werden eingestampft. Die Fachkräfte orientieren sich um oder wandern aus, die Zahl der Studienanfänger bricht ein. Die Wirtschaft erholt sich Die Managmentgehälter steigen stärker. Wirtschaftsexperten mahnen Lohnzurückhaltung an, um den Aufschwung nicht zu gefährden. Die Industrie warnt vor Fachkräftemangel und meint, der Staat solle sich aus Wirtschaftsfragen raushalten GOTO START
Das "GOTO START" scheint mir etwas optimistisch
Fehlen schon wieder Fachkräte <g> Evtl. sollten die HR Abteilungen mal effizienter Arbeiten und Leute nicht erst nach 4 MOnaten einladen. Wäre ein Tipp. Dann müßten auch nicht etliche Fachkräfte im Kreis sitzen und lernen wie man nen Lebenslauf schreibt.
Baden-Württemberg ist doch hinterwäldlerisch. Erst brauchen die hundert Jahre, um endlich "Stuttgart 21" anzupacken und dann gibt es immer noch Querulanten, die dagegen sind, das Potential verkennen und nur dem Geld hinterherjammern. So wie ich das beurteilen kann, bringt Stuttgart 21 eine ganze Menge. Jedenfalls mehr als 100000-Dächer-Programme und ähnlichen Ökoblödsinn. Und es wäre ein Gewinn für Stuttgart und die Ökologie. Weniger Verkehrslärm, schnellere Anbindung mit der Bahn, die dann auch als Alternative zum Auto gesehen werden kann... Ich würde nicht nach Baden-Württemberg ziehen wollen und auch die Unternehmen dort reizen mich wenig. Ich habe keine Lust, nutzlose, langweilige Luxuskarossen zusammenzuschrauben.
Big Game James schrieb: > Ich würde nicht nach Baden-Württemberg ziehen wollen und auch die > Unternehmen dort reizen mich wenig. Ich habe keine Lust, nutzlose, > langweilige Luxuskarossen zusammenzuschrauben. Ich fände es schon reizfoll bei IBM im Research Center zu arbeiten
Big Game James schrieb: > Ich würde nicht nach Baden-Württemberg ziehen wollen und auch die > Unternehmen dort reizen mich wenig. Ich habe keine Lust, nutzlose, > langweilige Luxuskarossen zusammenzuschrauben. Wer die Unternehmer in BW auf AUDI,Daimler und Porsche reduziert hat eh keine Ahnung uns sollte die Klappe halten! Alle anderen Bundesländer und alle EU-Staaten wären dankbar, wenn sie das prosperierende Unternehmertum von BW hätten.
@Rheinländer Es soll aber trotzdem 2200 Fachkräfte geben, die BW und Deutschland verlassen. An den prosperierenden Unternehmen liegt es also nicht, oder stellen diese zur Zeit einfach niemanden ein. Kündigt ernsthaft eine Fachkraft aus dem Hochlohnland BW seinen Job, NUR weil er im Ausland 20% mehr bekommt ? Ich kenne keinen, der NUR weil er 20% mehr bekommt einen festen Job kündigt und dann ins Ausland geht. Steht der 1.April nicht bald vor der Tür ?
Peter schrieb: > Kündigt ernsthaft eine Fachkraft aus dem Hochlohnland BW seinen Job, NUR > weil er im Ausland 20% mehr bekommt ? > > Ich kenne keinen, der NUR weil er 20% mehr bekommt einen festen Job > kündigt und dann ins Ausland geht. Baden-Württemberg grenzt bekanntlich an Frankreich und an die Schweiz. Da ist man je nach Lage schneller im Ausland als in Hamburg oder München. Und für 20% mehr Brutto, und möglicherweise auch mehr Netto als davon in D übrig bliebe (Schweiz?) haben schon verdammt viele Leute den Job gewechselt ;-)
NUR wegen des Gehaltes wechseln? Es ist sicherlich kein Hinderungsgrund 20% mehr zu bekommen. :-)
>Frankreich und an die Schweiz. >Da ist man je nach Lage schneller im Ausland als in Hamburg oder >München. Und für 20% mehr Brutto, Frankreich? Habe die seit neuestem ein besseres Gehalt? Sind wir so weit gesunken?
Selbst in wirtschaftlich starken Regionen in Deutschland, wie in BaWü, gibt es kaum noch Stellen für Absolventen. Was sollen diese Absolventen denn machen, außer ins Ausland zu gehen?
Sven schrieb: > Selbst in wirtschaftlich starken Regionen in Deutschland, wie in BaWü, > gibt es kaum noch Stellen für Absolventen. Was sollen diese Absolventen > denn machen, außer ins Ausland zu gehen? Gibt es im Ausland wirklich mehr wirklich existierende Stellen für technische Absolventen als in Deutschland? Ich meine, die Krise betrifft doch alle. Spanien hat beispielsweise 40 % "Jugendarbeitslosigkeit". Großbritannien ist genauso am Arsch wie Griechenland. Und die anderen Länder haben doch auch Hochschulen, die jedes halbe Jahr Nachwuchs produzieren, der versorgt werden will? bernd schrieb: > Frankreich? Habe die seit neuestem ein besseres Gehalt? Sind wir so weit > gesunken? Also bei Lokführern weiß ich, dass die das Doppelte wie deutschen bekommen und 10 Jahre früher in Rente gehen ohne Abschläge als ein deutscher. Wird in anderen Bereichen ähnlich aussehen. Deutschland ist die letzten 10 Jahre zur Suppenküche der EU geworden. Das Volk bezahlt nur noch für die "Oberen" und auch zum Teil den Wohlstand der anderen EU-Länder mit. Der deutsche Untertan, der nur das Radfahrerprinzip behrrscht, hat es aber wohl besser nicht verdient. Am Ende hat das deutsche Volk von der Sparsamkeit nichts, denn die Schulden der anderen werden wir schön mitübernehmen und dann alle zusammen im EU-Chor kleininflationieren.
>Ich fände es schon reizfoll bei IBM im Research Center zu arbeiten
So wird das aber nix, auch wenn Du foll gut drauf bist...
Spötter schrieb: >>Ich fände es schon reizfoll bei IBM im Research Center zu arbeiten > > So wird das aber nix, auch wenn Du foll gut drauf bist... Da ist mir doch mal tatsächlich ein orthographisches Malheur passiert :(
>Das Volk bezahlt nur noch für >die "Oberen" und auch zum Teil den Wohlstand der anderen EU-Länder mit. >Der deutsche Untertan, der nur das Radfahrerprinzip behrrscht, hat es >aber wohl besser nicht verdient. Da tust Du den Deutschen Unrecht! Es mag sein, dass wir nicht sofort, wie etwa die Franzosen oder Griechen, Generalstreiks anzetteln. Aber das hat auch seine guten Seiten: Wir können ohne große soziale Unruhen unseren Alltag bestreiten. Ich habe mir mal überlegt, wie die Menschen hierzulande reagieren würden, wenn wir ähnlich drastische Sparmaßnahmen bekämen (aus denselben Gründen) wie die Griechen. Ich denke, die Leute hierzulande würden stillhalten, in den sauren Apfel beißen und hoffen, dass die Krise bewältigt werden kann. Und das ich doch eigentlich positiv zu sehen. Mir hat erst kürzlich gefallen, wie die Pilot-Tarifabschlüsse der IGM gelaufen sind, nämlich ohne konkrete Forderungen. Man kann über die Hintergründe trefflich streiten, aber es war sympatisch, wie die Verhandlungspartner miteinander umgegangen sind. Und das sage ich völlig losgelöst von etwaigen Sympathien meinerseits für die eine oder andere Seite. Es ist wohl war, dass wir unser Umfeld kritischer betrachten sollten. Aber hier den goldenen Mittelweg zu finden, ist sicher schwierig.
Ahoi, mein Chef sacht nur, er kann keine Fachkräfte finden. Dann sach ich nur, ich kann kein Porsche finden. Dann sacht er, ich soll mal ins Porschehaus gehen. Dann sach ich, da muß ich aber fürn Porsche zahlen. Und er soll doch bitte, wenn er Fachkräfte sucht, gut zahlen oder welche ausbilden. Das er die Fachkräfte, genausowenig wie ich einen Porsche, nicht einfach so auf der Straße findet, glaube dafür reicht sein Verstand nicht. Es ist traurig aber wahr, der Mensch ist der Affe der er war. Den Pferden verdankt er die Eroberung der Welt und wie dankt er es ihnen? Wer sich fügt und ohne bedingung hilft, den beutet der Affe aus.
If you pay peanuts, you get monkeys. If you pay bigger peanuts, you get elefants.
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