Hi, jeder kennt es: Man wird von jemandem angesprochen: "Hey, du könntest doch mal kurz dies oder das machen. Was willst du dafür haben?" In diesem Fall geht es um ein kleines Gerät, Gehäuse, ein paar Taster, ein bischen Elektronik und eine Lampe. Etwas in der Form, was man als Hobbybastler fast wöchentlich fertigstellt. Nix wirklich großes, geschätzer Aufwand 3 Stunden plus Materialbeschaffung (alles in einem Shop auffindbar). Frage: Wieviel rechne ich da als Lohn aus? Wie setz ich meinen Stundenlohn an? Natürlich bar auf die Kralle. Hab als normal Angestellter da überhaupt keine Ahnung was ich ansetzen soll. Danke, euer Inschenör
Nimm als ersten Ansatz dein Jahresgehalt als "normal Angestellter", teile es durch deine jährlichen Arbeitsstunden (z.B. 210 Arbeitstage * 8 Stunden). Dann hast du eine Größenordnung. Da du nicht davon leben musst, willst du wohl keine Reserve für Leerlaufzeiten, Werkzeugkosten usw. draufschlagen. Die Steuern noch drauf, falls du nicht betrügen willst. Schließlich etwas weniger nehmen, wenn dir die Aufgabe Spaß macht, und etwas mehr, wenn nicht. Ebenfalls etwas mehr, wenn du den Auftraggeber nicht magst oder du meinst, du könntest den Zeitaufwand unterschätzen.
Hallo! Inschenör schrieb: > jeder kennt es: Man wird von jemandem angesprochen: "Hey, du könntest > doch mal kurz dies oder das machen. Was willst du dafür haben?" Ohhhh jaaaaa, so etwas kenne ich zur Genüge! Ich habe es schon einige Male in meiner Verwandschaft erlebt, dass dort meine Leistungen ("Andreas macht doch irgendwas mit Computern und so.") ohne meine Zustimmung Dritten für lau angeboten wurden. Hierbei ging es nicht um einfache Gefälligkeiten, sondern um Beratungsleistungen mit erheblichem Zeit- und sogar Reiseaufwand. Auf meinen Hinweis, dass ich so etwas durchaus übernehmen und zu meinen marktüblichen Stunden- sätzen abrechnen würde, hieß es nur: "Aber Du kannst doch dafür kein Geld verlangen! Schließlich macht Dir die Beschäftigung mit Computern doch auch Spaß." Später probierte es derjenige, dem meine Leistungen angeboten wurden, auch noch einmal, indem er darauf hinwies, dass ich solch einen tollen Computer, wie er ihn sich gerade gekauft habe, wohl noch nicht gesehen hätte und es eine Ehre für mich sein sollte, ihn einrichten zu dürfen. Wenn ich in der Verwandschaft oder im Freundeskreis solch eine Tätigkeit übernehme, dann mache ich es entweder kostenlos oder zu einem marktüblichen Stundensatz (50-100EUR). Sonderpreise (z.B. 10EUR) biete ich hingegen nicht an. Dadurch kann ich sehr wirksam verhindern, dass mir (s.o.) Aufträge Dritter indirekt untergeschoben werden. Zudem ist bei Aufträgen im Bekanntenkreis zu beachten, dass mit jeder Gefälligkeit auch ein lebenslanger, kostenloser 24*7-Wartungsvertrag mit sofortiger Reaktion und Problembehebung verbunden ist. Gruß Andreas Schweigstill
Andreas Schweigstill schrieb: > Ich habe es schon einige > Male in meiner Verwandschaft erlebt, dass dort meine Leistungen > ("Andreas macht doch irgendwas mit Computern und so.") ohne meine > Zustimmung Dritten für lau angeboten wurden. > Dadurch kann ich sehr wirksam > verhindern, dass mir (s.o.) Aufträge Dritter indirekt untergeschoben > werden. Ein solches Angebot ist ungültig. Fertig, aus. Einfach "Nein" sagen und gut is.
Auf den "du kennst dich doch mit Computern aus" ist meine Antwort immer: Wenn der Computer etwas ueber 19" breit, mindestens 1m hoch ist und Starkstrom bekommt, koennen wir darueber reden.
>In diesem Fall geht es um ein kleines Gerät, Gehäuse, ein paar Taster, >ein bischen Elektronik und eine Lampe. Etwas in der Form, was man als >Hobbybastler fast wöchentlich fertigstellt. Nix wirklich großes, >geschätzer Aufwand 3 Stunden plus Materialbeschaffung (alles in einem >Shop auffindbar). Ein Gehäuse (muss geplant und bearbeitet werden, evtl. Frontplatte zumindest drucken), Bauteile müssen bestellt werden. Irgen wie müssen die Bauteile verdrahtet werden, Stromversorgung ist vermutlich auch irgend wie nötig, Zusammenbau, Test, Fehlersuche, Übergabe mit kurzer Anleitung. Wer dafür insgesamt nur drei Stunden benötigt, ist entweder ein Genie, hoffnungsloser Optimist, leidet an totaler Selbstüberschätzung oder ist einfach nur dumm, weil er den Aufwand völlig unterschätzt. Just my 2 cents.
@Andreas Schweigstill: Full ACK! Besonders die Sache mit dem kostenlosen 24/7-Wartungsvertrag. Kenne ich zu genüge. Unter anderem daraus resultieren die kaputten Preise in diesem Bereich.
Oooja, wie ihr mir aus der Seele sprecht. Das mit dem Wartungsvertrag, den man gleich mit bekommt, wie treffend... kommt noch dazu, dass ich (v.a. bei Bekannten) schlecht nein sagen kann.
Und noch eine selbst erlebte Variante: Ein Kunde bittet um die Erstellung eines Angebots. Danach nimmt er sich viel Zeit für die Entscheidungsfindung über eine Beauftragung. Während dieser Zeit findet der Kunde "zufällig" noch "offene Punkte" einer früheren Beauftragung und bittet um kulante Behebung der aufgetretenen Probleme, obwohl diese nun wirklich nichts mehr mit der früher erbrachten Leistung zu tun haben und vom Kunden selbst verursacht wurden. Um den Kunden wohlgesonnen zu halten, wird natürlich nachgearbeitet. Anschließend teilt der Kunde mit, man habe sich hinsichtlich der in Aussicht gestellten neuen Beauftragung anders entschieden. Beim ersten Mal war ich noch darauf hereingefallen. Kürzlich kam der Kunde wieder an, bat um Erstellung eines erneuten Angebots und fand natürlich wieder "offene Punkte", deren Behebung durchaus eine Mannwoche an Arbeit bedeutet hätten. Diesmal bin ich aber nicht darauf hereingefallen.
@schweigstill Spar dir bitte ne Antwort es hat hier sowieso keinen Sinn.... (ein KOSTENLOSER Ratschlag ;-) Alles oder nichts is am sinnigsten auch wenns manchen leuten weh tut das man für Leistung zahlen muss. Blaubär schrieb: > schlechte kinderstube gehabt? > http://de.wikipedia.org/wiki/Altruismus @Update uff das mit dem Löschen ging schnell... lg Mike
Mike K. schrieb: > Spar dir bitte ne Antwort es hat hier sowieso keinen Sinn.... (ein > KOSTENLOSER Ratschlag ;-) Oh, vielen Dank! Ich als übelster Kapitalist hätte dafür mindestens 1.000,- EUR in Rechnung gestellt. ;-)
>Oh, vielen Dank! Ich als übelster Kapitalist hätte dafür mindestens >1.000,- EUR in Rechnung gestellt. ;-) Ob du die auch bekommen hättest, steht dann auf einem anderen Blatt weil der Kunde ja sein Angebot hat und das ist nun mal bindend. Es steht allerdings jedem frei eine Klausel einzufügen die zusätzliche Wünsche und Tätigkeiten extra zum festgelegten Stundensatz in Rechnung zu stellen. Wenn dem Kunden das mitgeteilt wird bleibt nur noch das Problem den Mehraufwand zu beweisen, falls das mal nötig sein sollte. Für Gefälligkeiten außerhalb der Familie nimmt man gewöhnlich 10 Euro/angefangener Stunde/BAT. Wenn derjenige meint das das zu teuer ist muss eben warten oder wird nicht mehr bedient, fertig. Schnorren kann jeder selbst.
Max M. schrieb: > Ob du die auch bekommen hättest, steht dann auf einem anderen Blatt > weil der Kunde ja sein Angebot hat und das ist nun mal bindend. Meine Äußerung macht nur Sinn in Verbindung mit den (zur Recht!) gelöschten Bemerkungen eines anderen Benutzers, der diese Diskussion schon als übelsten Auswuchs eines Manchester-Kapitalismus bezeichnet hatte. > Für Gefälligkeiten außerhalb der Familie nimmt man gewöhnlich > 10 Euro/angefangener Stunde/BAT. Wenn derjenige meint das das > zu teuer ist muss eben warten oder wird nicht mehr bedient, fertig. > Schnorren kann jeder selbst. Das "man" gilt natürlich nicht für jeden. Wie von mir oben schon geschrieben, gibt es bei mir nur "alles oder nichts", d.h. entweder mache ich es unentgeltlich oder zu einem marktüblichen Stundensatz. Der Stundensatz wird aber schon danach angepasst, ob die Arbeit nur lästig und mit erheblichem nicht abrechenbaren Nebenaufwand verbunden ist oder ggf. auch ein interessantes Folgegeschäft möglich ist. Das, was man jedoch nie vergessen darf, ist die Tatsache, dass man einmal genannte Preise später kaum nach oben korrigieren kann. Wenn man einen Kunden billig "anfüttert" und hofft, bei einem großen Auftrag höhere Stundensätze realisieren zu können, erlebt man oft das Gegenteil, nämlich dass der Kunden auf Grund größeren Volumens natürlich einen Preisnachlass erwartet. Gruß Andreas Schweigstill
>Das, was man jedoch nie vergessen darf, ist die Tatsache, dass man >einmal genannte Preise später kaum nach oben korrigieren kann. Wenn >man einen Kunden billig "anfüttert" und hofft, bei einem großen >Auftrag höhere Stundensätze realisieren zu können, erlebt man oft >das Gegenteil, nämlich dass der Kunden auf Grund größeren Volumens >natürlich einen Preisnachlass erwartet. Stimmt, da hilft nur konsequent bleiben.
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