Hallo, bezieht sich die relative Temperaturabhängigkeit eines Quarzes auf die Frequenz selbst oder auf die Frequenzstabilität. Ich meine damit wenn die Schaltung Betriebstemperatur erreicht hat, bleibt die Frequenz dann stabil mit der angegebenen relativen Abweichung oder wird die Abweichung dann größer. Wie könnte man die Temperaturabhängigkeit mildern? Lohnen sich eigentlich Quarze jensetits von fünf Euro, sprich ist die Frequenzstabilität wirklich wesentlich besser als bei einem 1 Euro Quarz?
Bei gleichbleibender Temperatur ist die Frequenz relativ stabil. Suchwort: OCXO.
Es gibt bei einen Quarz 3 Größen. 1. Die Abweichung der Istfrequenz von der Sollfrequenz. ( Die kann man im Serienresonanzfall abgleichen ). 2. Die Abweichung der Frequenz in Abhängigkeit der Temperatur.( Dies hängt vom Quarzschliff ab, und ob die Sollfrequenz im Temperaturumkehrpunkt betrieben wird. 3. Die Quarzalterung. Die Frequenz läuft ganz langsam mit der Zeit immer mehr weg. Anfangs schneller später langsamer. Ein 1 Euro Quarz hat oft eine Toleranz von 100ppm etwas bessere Quarze von 20ppm.Das entspricht 2exp-5. Die Quarzalterung ist entsprechend schlecht, und die Temperaturabhängigkeit auch. Es gibt Temperaturkompensierte Quarze. Da wurde durch geeignete Massnahmen die Temperaturabhängigkeit um1-2 Zenerpotenzen verkleinert. Die kosten dann schon um die 80-100 Euro. Eine weiter Steigerungsmöglichkeit bietet ein Quarzofen. Da wird der Quarz inclusive der Oszillatorschaltung auf eine Temperatur von ca 70° gehalten. Der Quarz hat hier genau seine Tempearturumkehrpunkt. Das heisst das der Quarz an der flachsten Stelle der Temperaturkurve betrieben wird. Die Temperatur wird je nach Qualität des Ofens auf 0,1°-0,001° Konstant gehalten. Damit ist eine Stabilität von bis zu 1*10exp-10 realisierbar. Aber auch diese Quarzofen haben eine Alterung. Das heist nach einen Jahr ist die Frequenz um einen bestimmten Betrag weggelaufen. ( 10exp-7 bis 10ep-9 je nach Qualität ). Diese Quarzgeneratoren kosten aber bis zu 2000 Euro, und werden nur in der Messtechnik und in der Navigation eingesetzt. Welchen Quarz du jetzt tatsächlich benötigst hängt einfach nur von deiner Anforderung die deine Anwendung mit sich bringt ab. Als Taktgenerator für den Mikroprozessor genügt ein 1 Euro Quarz. Willst du damit eine Uhr betreiben, musst du dir einfach überlegen wieviel Sekunden Abweichung pro Jahr toleriere ich für die Anzeige der Uhr. Danach muss man die Stabilität des Quarzes auswählen. Bei einen Frequenzzähler hängt es davon ab wieviel Stellen der Zähler ausgibt. Ein 9stelliger Zähler macht nur Sinn, wenn der Referenzoszillator auch af 10exp-9 stabil und genau ist, sonst zeigt die letzte Stelle Hausnummern an. Hinzu kommen noch die Fehler durch Jitter der Triggerstufen. Also so ganz allgemein kann man es also nicht sagen das ein Quarz für 1 Euro genügt. Sonst wären die Hersteller von Quarzöfen und Rubidiumnormale längst pleite. Ralph Berres
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