Hallo, das hier ist nun vielleicht etwas off-topic, aber irgendwie habe ich in letzter Zeit den Eindruck, dass es immer mehr neue und interessante ICs nur noch in diesen Miniaturgehäusen gibt, die man als Bastler nicht mehr verarbeiten kann. Gut, die weitaus überwiegende Anzahl dieser ICs wird natürlich für die Industrie hergestellt und die bestücken ihre Platinen maschinell aber irgendwie habe ich doch den Eindruck, dass es seitens der Industrie nicht erwünscht ist, wenn sich Privatleute mit solchen Dingen beschäftigen. Ich sehe z.B. Gehäuse, die mit speziellen Schrauben verschraubt sind, Platinen, auf denen die Typenbezeichnungen der ICs absichtlich heruntergeschliffen werden, Firmen, die absichtlich technische Daten hinter dem Berg halten usw. Oder bin ich nun paranoid und bilde mir etwas ein? Wieso bekommt man z.B. bei Analog Devices seit einiger Zeit kostenlose Samples nur noch in diesen Winziggehäusen, obwohl es die selben ICs auch in DIP-Gehäusen gibt? Es kann mir doch niemand erzählen, dass jemand in einer Entwicklungsabteilung lieber ICs in TSOP Gehäusen mag, weil er seine Schaltungen mit einer elektrisch beheizten Stecknadel unter dem Mikroskop zusammenfutschelt. Also Leute, schreibt doch mal eure Meinung zu diesem Thema. Sehe ich hier weisse Mäuse oder bin ich mit meinem Eindruck nicht der Einzige??? Gruss, Peter
Klar, der Trend geht zur Miniaturisierung. Schau dir z.B. mal die Maxim-Design Guides an, die die immer verschicken. Bei fast jedem neuen IC steht als besonderer Vorzug dabei, dass er nur xy Quadratmillimeter groß ist. Für die Industrie ist das ein großer Vorteil, für portable Geräte usw. Und denen ist auch egal, wie winzig das Gehäuse ist, beim maschinellen Verlöten macht das eh keinen großen Unterschied. Sie freuen sich bloß darüber, dass sie ihre ganze Schaltung in ein winziges Gehäuse packen können. Auch andere Sachen sind schon längst nicht mehr für den Privatmenschen zu bewerkstelligen, z.B. verpresste Stecker oder erst recht HDI. Die Bastler sind für die Hersteller auch eher lästig - wollen gerade mal ein oder zwei ICs haben, kommen mit den neuen Gehäusen nicht klar und verlangen DIP, haben kein Geld, .... die Industrie bringt denen da wesentlich mehr. Also aus Sicht der Hersteller durchaus verständlich ... das Leben ist hart ;-)
Die Bastler sind für die Industrie gänzlich unintressant. Bei einen Absatz von mehreren Millionen ICs pro Monat in der Industrie ist ein Bastler mit seinen 2-3 ICs pro Monat garnichts! Trotzdem werden Bastler (oder wohl eher Entwickler) immer gerne gesehn. Bei Siemens hab ich erst letztlich wieder einen sündhaft teueren HV-Kondensator für Lau bekommen... solch ein Angebot würde Siemens ganz bestimmt keiner Firma unterbreiten. Da die Stückzahlen der Entwickler unerheblich sind wird hier und dort auch mal ein Auge zugedrückt und es gibt deftigen Preisnachlass bzw. die ICs werden verschenkt weil das schreiben der Rechnung zu kompliziert währe. Auch wenn sich einige über die Gehäuse"exoten" beschweren haben sie ganz klar Vorteile! Mit SMD-Kleber, fester Lupe, extrafeinem Lot und einer Nadelspitze sind TSOPs einwandfrei Lötbar! Beispiel M16/32 - das Gehäuse besitzt 100 (105?) Pins... fast alle sind Belegt, der Chip ist nichtmal 2x2cm groß! Würde man das ganze als PLCC rausbringen währe er schon 3x so groß. Ich finde PLCC in manchen Situationen durchaus schwieriger zu löten als TSOP weil bei PLCC-Fassungen die Anschlüsse versetzt sind - Leiterplattendesign wird ebenfalls komplizierter. Aber wenn euch die Entwicklung stört könnt ihr ja bei den Röhren bleiben =) Da habt ihr noch Elektronik für die ganze Hand und nicht nur für die Fingerspitze! ;)
> Aber wenn euch die Entwicklung stört könnt ihr ja bei den Röhren bleiben =) Da habt > ihr noch Elektronik für die ganze Hand und nicht nur für die Fingerspitze! ;) Nun ja, grosse Sender-Endstufen basteln macht auch Spass, hab ich auch schon gemacht. Das Problem waren immer nur diese unerklärlichen Tornado-Abstürze hier in der Nähe ... ;-) Nee, mal im Ernst, was machen denn kleine Unternehmen, die Einzelanfertigungen oder Kleinserien produzieren? Sicher, wenn man die 40 noch nicht überschritten hat, keine Probleme mit Alkohol- oder Amphetaminabusus und vor allem keinen Teppichboden im Arbeitszimmer hat, dann mag das mit diesen kleinen Mistkäfern ja noch irgendwie funktionieren, aber das kann es doch wirklich nicht sein, oder? Und wie ihr schreibt, es sind von sogenannten "Bastlern" ja schon revolutionäre Entwicklungen und Entdeckungen gemacht worden, mit denen die Industrie anschliessend dankbar ihren Profit macht. Und noch etwas, mal im Ernst, diese freien Samples, glaubt ihr tatsächlich, die seiene für Entwickler in der Industrie gedacht? Ich denke doch wohl eher für kleine Ein-Mann-Unternehmen oder für Schüler und Studenten (m.M. nach ein "offenes Geheimnis"). Denn viele elektronikbegeisterte Schüler und Studenten sind ja schliesslich auch die Entwicklungsingenieure und Produktmanager von morgen. Und das was man kennt und mag, damit arbeitet man ja auch weiter und die Produkte bzw. die Firmen über die man sich ärgert, die wird man auch später im Beruf meiden. Ist doch so!? Wenn ich z.B. Dallas mit ihren iButtons sehe, die wollen doch hier in unseren Markt rein und die Position der Chipkarten verdrängen. Was gibt es denn da für eine bessere Werbung, als elektronikbegeisterten Bastlern freie Samples zu schenken. Ist doch viel billiger und wesentlich effektiver, als Geld in teure Fernseh-Werbespots oder Zeitschriftenanzeigen zu stecken. So sehe ich das zumindest. Gruss, Peter
> Nun ja, grosse Sender-Endstufen basteln macht auch Spass, hab ich auch schon
gemacht. Das Problem waren immer nur diese unerklärlichen Tornado-Abstürze hier in
der Nähe ... ;-)
Dann warst du das wohl auch, der die ganzen Starfighter damals runter
geholt hat ;-)
Aber teilweise gebe ich dir Recht. Die Industrie müsste (sollte)
eigentlich interesse daran haben die Elektronik-Bastler zu erhalten. Ich
hab früher schliesslich auch mal als kleiner Bastler angefangen
(Kosmos-Kasten) und mich dadurch für einen Beruf im E-Technik Bereich
entschieden.
Aber auch die Industrie braucht Samples, ein Produkt wird schliesslich
nicht von Heute auf Morgen in Serie produziert. Da bedarf es schon
etlicher Einzelstücke bis es zunächst in erst mal in Kleinserie
gefertigt wird.
Verkaufen tut die HL-Industrie natürlich vor allem an die Industrie,
daher müssen deren Bedürfnisse primär berücksichtigt werden. Der Bastler
bleibt
da leider oft auf der Strecke.
Das Maxim-Blatt ist ein gutes Besipiel. Da heißt es immer : "Welt
kleinstes IC, jetzt nur noch x mm groß". Die SMD-Gehäuse sind aber
größtenteils noch lötbar. Kriminell wird es bei vielen Pins, bei
BGA-Gehäusen ist der Ofen dann völlig aus.
Trotzdem weiterhin frohes Basteln !
Björn
Auch als Bastler kann man aber Winzgehäuse, BGA und co. löten: Man lässt sich bei einem günstigen Anbieter eine Platine mit Lötstopplack herstellen (Olimex ist hier wohl im Preis kaum zu schlagen), dann Lötpaste drauf und mit einer Heißluftpistole (nicht mit dem Fön ;-) erhitzen.
Hi auch, es gibt nichts geileres als ein selbstgebauter NF Verstärker mit Röhren. Wer so was schon mal gemacht hat, dem ist bekannt wovon ich rede. Aber lassen wir mal die Nostalgie, mit einer anständig gemachten Platine und gutem Werkzeug kann man wirklich wunderschöne SMD - Projekte realisieren. Also, nur Mut. Wer sich ernsthaft mit Elektronik beschäftigen will, wird nicht drumrumkommen. Fürchtet euch nicht......... Gruß, Günter
Ok, dann kombinieren wir doch mal beide Aspekte und bauen uns einen NF-Verstärker mit Nuvistoren. Cheers, Dr. Nope
Hey Doc, gibts die denn noch??? Denke mal, die sind schwerer zu beschaffen als normale D-Röhren. Glück auf, Günter
Hallo Alle Ich wollte mich auch nie mit SMD´s beschäftigen, aber sie brauchen halt nur den halben Platz und man muss keine lustigen Beinchen abschneiden. Eine ruhige Hand ist dabei allerdings Voraussetzung. ...weitermachen Ciao René
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.