Liebes Forum, ich habe hier im Forum noch nichts Entsprechendes gefunden, von daher beginne ich dieses Thema: Wir alle kennen die UHF-Oszillatoren aus Videorekordern o. Ä., die auf Kanal 36 oder 38 ein schönes FBAS-Signal senden. So kann man sich wunderbar einen eigenen, kleinen Hauskanal basteln. Theoretisch könnte man nun dieses Signal in den terr. Eingang eines Multischalters (nach entsprechender Verstärkung) speisen, um so das Antennensignal im Haus zu verteilen. Was mich daran nur stört, ist die doch sehr bescheidene Signalqualität des FBAS-Signals. Daher dachte ich mir, man könnte ein DVB-Signal nehmen. Da wir Satellitenfernsehen haben, folglich DVB-S. Ich denke mir das so: Man nehme eins der vier Frequenzbänder vom LNB und speise auf einer nicht belegten Frequenz ein Signal mit ca. 8 MSym/s Breite ein. Dieses Signal ist ein DVB-S-Signal mit einem MPEG-2-Stream. Nun zur Umsetzung: Ich traue mir zu, mit einem PC unter Linux einen MPEG-Encoder machen, der mir irgendwie ein gültiges DVB-S-Signal ausgibt. Da ich mich auch mit der Entwicklung von Kerneltreibern auskenne, sehe ich auf der Seite "DVB-Signal erzeugen" kein Problem. Angenommen, ich kriege dieses Signal über einen fixen D/A-Wandler aus dem PC -- wie verfahre ich nun weiter? Ich müsste das Signal ja irgendwie auf ca. 2 GHz aufmodulieren, damit ich im ZF-Band bin. 2 GHz sind für Selbstbau wohl schon gewagt. Denkt ihr, das Problem ist grundsätzlich für Bastler lösbar oder seht ihr große Probleme wie hohe Kosten? Wenn ja, wo liegen diese? Vielen Dank im Voraus, Nico
Der MPEG-Encoder ist nur ein kleiner Teil. Du brauchst noch die zusätzlichen SI-Strukturen, damit der Empfänger überhaupt weiss, was er empfangen kann und dann auf der weiteren Codingseite Scrambling, Reed-Solomon-Encoding, Convolutional Coding+Puncturing und dann das Symbol-Mapping auf IQ-Werte. Wenn's schön sein soll, wäre etwas Filterung auch nicht schlecht. Dann erst kommt der eigentliche HF-Modulator :) Da musst aber nicht mit 2GHz rummachen, 1GHz reicht auch schon, der ZF-Bereich geht ja von 950-2150MHz. Da sollte man mit einer PLL/VCO (LMX* oder ADF4350) und einem IQ-Mischer (auch was von AD) mit wenig Aufwand was rausbekommen. Solange es keine Ansprüche an Spiegelfrequenzunterdrückung gibt (d.h. "alleiniges" Signal im Kabel) wars dann auch schon. Schwierigkeiten: Die IQ-Werte dürfen nur minimalen Jitter haben (womit sollen die eigentlich aus dem PC raus?). Der VCO ist ebenso kritisch. In gewissem Sinne unkritisch: Leichte Nichtlinearitäten, Rauschen. Die Amateurfunker haben sowas übrigens (natürlich) schon gebaut: http://www.df9ic.de/doc/2002/dorsten_2002/dorsten02.pdf
Es gibt sogar zwei Amateurentwicklungen: http://www.sr-systems.de/V02/content.php?show=Produkte&lng=de&style=std http://www.datv-agaf.de/ leider gibts da ein gewisses "Konkurrenzdenken", die beiden Gruppen ignorieren sich nicht mal - schade eigentlich.
> die beiden Gruppen ignorieren sich nicht mal
Habe ich so am Rande mitbekommen, ist irgendwie "Palästinesische
Befreiungsfront" vs. "Befreiungsfront Palästinas"... AGAF war zu grossen
Teilen ein Uni-Projekt mit recht vielen Teilnehmern und einem recht
üppigem Budget (AFAIR auch vom DARC) , beim Adacom/SR-Ding waren nur 3
Personen mit recht übersichtlichen/privaten Mitteln beteiligt.
Für den Threadersteller sollte man aber noch erwähnen, dass die Jungs
damit tatsächlich in die Luft und nicht nur in ein Kabel gefunkt haben.
Das erhöht die Anforderungen an die Filterung ziemlich, wenn man nicht
andere stören will.
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