Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RC-Modellbau: Spannungsbegrenzer für LiPo-Akku


von Jürgen K. (kolkrabe_44)


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Hallo miteinander,


ich habe einen Sender (Multiplex Royal Evo 9), der ursprünglich mit 
einem 6er NiMh-Akkupack 7,2V betrieben wurde.

Nachdem ich als Senderakku nunmehr einen zweizelligen LiPo-Akku 
verwende, habe ich folgendes Problem:

Der voll geladene Akkupack hat eine Spannung von 8,4V, die sich im Laufe 
des Betriebs des Senders bis zur Entladeschlußspannung von etwa 6,8 bis 
7V verringert.

Der Sender ist aber für 7,2V gebaut; er schaltet sich bei 6,5V endgültig 
ab, eine Warnschwelle (z.B. 6,9V) kann eingestellt werden - damit man 
noch genug Zeit zum Landen hat...;-)

Seit ich nun den neuen Akku drin habe, zeigt er ein seltsames Verhalten 
beim Einschalten - etwa wie ein Feuerzeug mit Feuerstein: Man braucht 
ein paar Startversuche, bis sich etwas tut. Je näher die Spannung des 
Akkupacks sich den Regionen um 7,5V nähert, desto weniger tritt dieser 
Effekt auf. Darunter ist alles wieder normal...

Und nun zu meiner Frage:
Ich würde gerne die Spannung auf 7,2V begrenzen; wenn die Akkuspannung 
dann selbst in diesen Bereich kommt, soll die Begrenzung sich 
deaktivieren.
Idealerweise sollte dabei kaum Verlustleistung auftreten - gibt es eine 
Lösung, die auch ein Elektronik-Laie hinbekommt?

Schon mal vielen Dank für eure Hilfe,

Jürgen

von MaWin (Gast)


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> gibt es eine Lösung, die auch ein Elektronik-Laie hinbekommt?

LiIon Akkus nicht volladen.

Ansonsten ein Linearspannungsregler. Damit der aber nach Erreichen der 
7.5V nicht zu viel wegfrisst, muss es ein ultra low drop sein.

Blöderweise hält der handelsübliche LD39300-ADJ
http://www.st.com/stonline/products/literature/ds/13160/ld39300xx.pdf
keine 8.4V aus :-(

Andere mit zumindest 1A (was vermutlich übertrieben ist, aber wir kennen 
die Impulsstromaufnahme des Senders nicht, müssen also grosszügig sein) 
sind mir nicht bekannt.

Ein LM317 geht jedenfalls nicht, viel zu viel Verlust. Auch low drop wie 
LT1086-ADJ, der zumindest die Spannung aushält, wären mir persnönlich 
nicht ausreichend.

von Icke (Gast)


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Schmeiß den Lipo wieder raus und nimm stattdessen Eneloop-Zellen. Die 
haben die richtige Spannungslage und zusätzlich den Vorteil geringer 
Selbstentladung wie bei Lipo.
Ich hatte zeitweise auch Lipos im Sender und benutze jetzt ebenfalls 
Eneloops. Hauptgrund war, daß die Unterspannungswarnung wieder richtig 
funktioniert. Mit Lipo verging zwischen Warnung und Abschalten weniger 
als eine Minute, da die Warnung erst bei unter 9V einsetzte, wo ein 
3-Zeller Lipo aber schon so gut wie leer ist (Spannung sinkt dann extrem 
schnell ab). Hat mich beinahe ein Modell gekostet.

von U.R. Schmitt (Gast)


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Oder einfach preiswerte robuste und zuverlässige NiMh Akkus verwenden.
Ich weiß, das willst Du nicht hören, aber es ist die naheliegende 
Lösung.
Viel Erfolg wie auch immer.

von Icke (Gast)


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>Oder einfach preiswerte robuste und zuverlässige NiMh Akkus verwenden
Richtig. Genau das sind Sanyo Eneloop...

von BMK (Gast)


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Eine Schottky Diode (1N5819) in Reihe zum Akku könnte passen.
Die hat 0,6V Vf bei 1A.

NiMh  vollgeladen: 1,3V x 6 Zellen = 7,8V
LiIon vollgeladen: 4,2V x 2 Zellen = 8,4V - 0,6V = 7,8V

Und eine Reaktivierung zum Entladeende willst du nicht wirklich.
Die LiIons haben eine verdammt gerade Entladekennlinie,
da ist der Übergang von 'fast leer' zu 'ganz leer' very kurz,
wie schon von Icke angesprochen. Da könnten die Minus 0,6V zum
Entladeende eher hilfreich sein zur besseren Unterspannungs-Erkennung.

von Jürgen K. (kolkrabe_44)


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Hallo Leute,


vielen Dank für die wirklich hilfreichen Posts; ich werde mir einen 
Akkupack aus 6 2000er Eneloops anfertigen lassen - das ist wohl momentan 
das Beste, bin ja schließlich blutiger Laie (ich habe z.b. keinen 
Schimmer, wie so eine Diode (ich dachte, der Schottky-Typ sei nicht 
geeignet, besser wäre eine Silizium-Diode?) eingebaut werden müsste - in 
beide Akkukabel einfach einsetzen?

Also  - vielen Dank für eure Antworten!

Jürgen

von Zwölfliter (Gast)


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