Hallo, nach einigen Recherchen habe ich leider noch immer kein brauchbares SPICE Modell für Akkus gefunden (NiMH, Li-Ion, LiPo, LiFePO4, ...). Also kam ich auf die Idee, das Modell selbst zu schreiben... Dazu bietet es sich wohl an, ein ABM (Analog Behavioural Model) zu erstellen. Soweit ich das richtig Verstanden habe, erstellt man eine Gleichungen für die Netzknoten, welche die Abhängigkeiten beschreiben. Das bekomm ich hin für ein zeitinvariantes Modell wohl hin. Meine Frage ist, wie man den inneren Zustand (z.B. aktueller Ladestand, Temperatur, Anzahl der Ladezyklen/Abnutzung) modellieren kann. Den Ladestand könnte man mit einem Kondensator "immitieren". Die Temperatur über einen Kondensator zu simulieren, finde ich hingegen schon grenzwertig. Konkret: Gibt es sowas wie interne "Variablen", um Zustände zu speichern? LG, Stefan
Die innere Temperatur mit RC-Gliedern zu beschreiben ist nicht grenzwertig sondern das ist eine gute Lösung.
Im Anhang das Modell einer Glühbirne, bei der die Temperatur über einen Kondensator emuliert wird.
Hallo Helmut & Alex, wie es aussieht, ist es wohl üblich den internen Status eines Systems mit Kondensatoren zu modellieren, welche einen initialen Ladestand bekommen, welcher dann angepasst wird. Zum Beispiel durch ein Spice Statement wie:
1 | .IC V(V1)=1.46V |
Die Simulation einer Glühlampe gibts wohl öfter mal. Ich hab vor paar Stunden das hier gefunden: http://www.krucker.ch/DiverseDok/Parametrisierbares%20SPICE-Modell%20einer%20Gluehlampe.pdf Der folgende Abschnitt bezieht sich auf die Abbildung 6 auf Seite 7: Bei dem Modell wird die Temperatur des Glühdrahtes durch die Ladung in einem Kondensator C1 modelliert, wobei die Initialtemperatur über initiale Spannung festgelegt wird (300 Volt == 300 Grad Kelvin). Die Außentemperatur wird über eine Spannungsquelle V2 mit entsprechender Spannung (300 V => 26,85 °C) simuliert, welche über einen Widerstand RL2 an den Kondensator gekoppelt ist. Die Kapazität des Kondensators C1 reflektiert wohl die Wärmekapazität (Einheit üblicherweise: Joule pro Kelvin) des Glühdrahts. Beim Widerstand bin ich allerdings unsicher. Ich nehme an, dass das den Wärmewiderstand
(http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmeleitf%C3%A4higkeit) modelliert, gemäß:
Aus dem Modell im Anhang von Alex hab ich erst einmal gelernt, dass man diese "bi"-componente ("Arbitary behavioral current source") recht gut für solche modellierung nutzen kann, indem man den Wert (value) dann über eine Gleichung in Abhängigkeit von Spannungen / Strömen im Modell verknüpfen kann und die Parameter schön mit .param irgendwo auflisten kann und dann mit {name} benutzen kann. Grob also: Zustände wie Temperaturen / gespeicherte Thermische Energie kann man gut über Kondensatoren modellieren. Temperaturdifferenzen über Spannungen und (Wärme-)Energieflüsse über Ströme. Jetzt wo ich so drüber nachdenke erscheint das alles ziemlich logisch... Danke schon mal für die Tipps... Wikipedia selbst gibt leider nicht so viel her bzgl. der Kennlinien. Als Vorlagen für mein erstes Modell werde ich mal die Kurven aus einem Datenblatt von einem Akku nehmen (z.B. eneloops: http://www.eneloop.info/fileadmin/EDITORS/ENELOOP/DATA_SHEETS/Datasheet_-_HR-3UTG.pdf). Allerdings müsste ich hier die Wert per Hand ablesen. Mein Wissen über Akkus ist grob: * Es gibt eine Nominal-Kapazität (z.B. 2700 mAh) des Akkus und eine Nominal-Spanung (1.2V) * die Nominalspannung ist die Spannung die "idealisiert" in der Mitte ... also bei 50% der maximalen Ladungsmenge (oder meint das im Schnitt über die Gesamte Kapazität) erreicht wird; diese liegt zwischen der Ladeschlussspannung (z.B. 1,5V) und der Entladeschlussspannung (z.B. 0,9V) * unter/überschreiten dieser Limits schädigen normalerweise das Akku, wie empflindlich diese reagieren hängt besonders vom Typ (Blei, NiCd, NiMH, LiPO...), aber auch vom Modell (d.h. genaues Fabrikat) ab. * Überladung führt im Normalfall zu zu hohen Temperaturen * Tiefentladung zum beschleunigtem Ablauf destruktiver chemischer Prozesse * die entnehmbare Kapazität liegt also zwischen diesen Spannungen * die Lade/Entladekurve ist nicht linear und vom Akkutyp abhängig, jedoch gibt es einen typischen Verlauf (Ladungsmenge va. Spannung) * Beim Belasten des Akkus bricht die Spannung erst relativ schnell ein und sinkt dann relativ linear, bis kurz vor dem Erreichen der Ladeschlussspannung noch einmal die Spannung richtig einbricht. * beim Laden von Akkus steigt am Ende die Temperatur an, was die Spannung leicht absinken lässt (wird beim -deltaU - Ladeverfahren genutzt, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Ladeverfahren). * meine Annahme ist, dass ein Anstieg der Temperatur des Akkus für das Absinken der Spannung zu Beginn der Belastung verantwortlich ist; das würde auch erklären, warum sich Teilentladende Akkus so verhalten * Je nach Außentemperatur/Last ist die entnehmbare Kapazität des Akkus geringer; ich nehme an, das liegt am temperaturabhängigen Innenwiderstand, welcher die Selbstentladung in die Höhe treibt Kennt ihr ne richtig gute Quelle, die die chemische Funktionsweise und Seiteneffekte bei verschiedenen Akkutypen erklären? LG, Stefan
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