Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 5V Netzteil


von Till Meier(Einsteiger) (Gast)


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Hallo,

ich habe vor mir ein Netzteil selbst zu bauen und habe eine Frage zu
dem Trafo.

Bei Conrad habe ich mehrere gefunden:
6V/166mA   Best.Nr  507547-12
6V/250mA   Best.Nr  506044-12
dann gibts die noch als 83mA;384mA;466mA

Mit dem Netzteil will ich ein Lcd bzw auch ein µC betreiben.

von Thomas O. (Gast)


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Hallo,

der Spannungsregler(7805) benötigt 2-3Volt mehr Spannung als er
ausspucken soll, wenns kein Low-Drop Typ ist. Also lieber einen Trafo
nehmen mit 7-9 Volt und am besten mal hier schauen www.reichelt.de ist
um einiges günstiger als die große Apotheke.

von Till Meier(Einsteiger) (Gast)


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HI,
danke für deinen Hinweis.
Ich wohne in der Nähe einer Filiale und da ist ein einzelner Trafo bei
Conrad billiger.
Wenn der 7805 etwas mehr Spannung benötigt, würden da die 6V nicht
reichen bzw sind dann 9V zu viel, da bei 9V es doch eine größerer
Hitzeentwicklung gibt oder?
Ich habe dann noch das Problem mit der richtigen Stärke ...soll ich
einen mit 250mA nehmen oder sind das zu wenig/viel?
Danke

von Jan (Gast)


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6V kannst du nehmen, das nehm ich auch immer. hier handelt es sich um
die wechselstrom-effektivwerte. nach gleichrichtung und siebung (ca.
2000 µF) erhälst du eine gleichspannung von ca. 8V (6V * 1,4 - 0,5V)

für den betrieb von einem µC und drei 7-segment-anzeigen habe ich einen
6 VA (entspricht ca. 800mA) trafo in betrieb, der funktioniert
tadellos.

Gruß, Jan

von Toto (Gast)


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Hi

Erstmal folgender Link zu Spannungsreglern
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ureg3pin.htm
Ist eine sehr gute Erklärung mit einigen Sachen die man nicht in den
Datenblättern findet.

Ein 6V Trafo liefert genug Spannung, denn nach dem Gleichreichten und
sieben hast du eine Spannung von V(ausgang)=V(trafo)*1,41, also Wurzel
2
Wie die Formel zustande kommt kann ich auch nicht sagen stimmt aber
so.

Mit der Leistung geh so hoch dein Geldbeutel hergibt.Aber 1000mA (1A)
würde ich schon Empfehlen.Mein LCD zieht laut Datenblatt schon 400mA
wenn die Hintergrundbeleuchtung an ist.Wenn dann später vielleicht noch
ein paar Motoren betrieben werden sollen bist du schnell am Limit.

Ich hab neulicht auch erst mein Netzteil fertiggekriegt.Allerdings habe
ich einen Schaltregler LM2576 genommen.Der kann von 2-37V liefern
bei einer Stromstärke von 3A.Braucht auch nur ein paar externe Bauteile
und hat natürlich nur sehr geringe Verlustleistung.
Dazu noch ein schöner Ringkerntrafo ein MC mit AD Wandler ein LCD und
du hast schon fast ein richtiges Labornetzteil.

Nur mal so als Anregung :(

von Jim (Gast)


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Ich sehe das genauso wie Toto.
Nimm einen der Simple Switcher von National. Die sind bei Reichelt
billig zu haben und auch einfach aufzubauen. Ob Du dann noch einen MC
einbaust, ist natürlich eine andere Sache...

von Jan (Gast)


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ich glaube für deine anwendung brauchst du keinen stepdown einbauen.

bei meinem beispiel läufts mit nem 7805, mit nem mini-kühlblech dran,
und der kommt vielleicht auf 10°C über raumtemperatur.

stromfluß bei mir dürfte ca. 300-400 mA sein

wer sich für switched DC/DC converter interessiert, dem empfehle ich
diese seite: www.sprut.de

von Thorsten (Gast)


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Also bei 6V Effektiv bekommt man bei Verwendung eines
Brückengleichrichters 6V*1.41-1.4V=6.7V, daß ist zu wenig für den 7805.
Ein 9V-Trafo wäre dann besser, je nach Verlustleistung noch ein kleines
Kühlblech dran und fertig. Schaltregler kommt mit Spule und Diode
teurer als ein 7805, außerdem muß bei denen wieder etwas auf das Layout
geachtet werden. Wenn es schlecht ist, schwingt unter Umständen der
Schaltregler nicht.

Gruß
Thorsten

von Bob (Gast)


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Hi,
die Formel ist z.B. im Tietze/Schenk sehr gut erklärt.
Ist sowieso ein Standartwerk.
Gruesse
Bob

von Nicky (Gast)


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hallo zusammen,

@ Toto
"V(ausgang)=V(trafo)*1,41, also Wurzel
2
Wie die Formel zustande kommt kann ich auch nicht sagen stimmt aber
so."

der effektivwert einer Sinusspannung liegt bei 70,7% der
Spitzenspannung. wenn man dies etwas umrechnet kommt man auf die Wurzel
(2) = 1,41.. = 1/70,7%
nebenbei, entspricht hier dann auch der effektivwert der -3db , die für
die grenzfrequenz bei filtern entscheident sind.

wollte nur sagen, die wurzel(2) verfolgt einen immer!

@ jan

"(6V * 1,4 - 0,5V)" sollen die 0,5V den spannungsabfall über die
diode darstellen? für den brückengleichrichter hast du immer 2 dioden
am start. für ne einweggleichrichtung mit keinem oder geringen
stromverbraucher hinten dran ist die 0,5 o.k.

@ Till Meier

Ich selber verwende in letzter Zeit wegen der wärmeentwicklung o.g.
schaltregler bzw. andere der serie (brauche auch größere ströme und
größere eingangsspannungen). für den anfang, würde ich aber auch nen
7805 nehmen. nimm einen im to220 gehäuse, da kann man einfach nen
kühlfähnchen anschreuben, und die cent mehrkosten wirst du schon
verkraften. rechne doch einfach mal den stromverbrauch des display und
des controllers zusammen, schlage etwas reserve drauf und berechne mal
die wärmeabgabe am regler (Uin-Uout*I).
ich würde ja zum anfang einfach den genenntan regler nehmen, die
schaltung aufbauen (100nF an ein und ausgang zur masse nicht
vergessen), und mit der hand mal die wärmeentwicklung an ihm testen.
wird es in kurzer zeit unangenehm --> schaltung aus und kühlkörper
dran. die methode reicht zu beginn aus.

gruß

nicky

von Christian Schifferle (Gast)


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@Thorsten

Hast du das im Kopf gerechnet?
Bei mir ergibt 6 * 1.41 - 1.4 = 7.06V
Das reicht normalerweise sehr wohl für einen 7805.

Gruss
Christian

von Thorsten (Gast)


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Hm, hast Recht Christian! Hab mich vertan, sorry.

von Thomas O. (Gast)


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Hallo,

@Criastian und Thorsten:
Es kommt halt auf die Belastung des Spannungsreglers an wenn man wenig
zieht dann mögen die 7,06Volt reichen, wenn man an die Grenze geht wäre
etwas mehr Spannung vorteilhaft.

@Till:Bau den Brückengleichrichter lieber mit Schottkydioden auf die
verbraten zusammen nur 0,6-0,7V statt der 1,4V der normalen Dioden so
hast du fast 8V zur Verfügung und das solte dann reichen.

Ja bei 9V wird der Spannungregler wärmer da er mehr Leistung verbraten
muss.

von Olaf (Gast)


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Es kommt nicht nur auf die Belastung des Spannungsreglers an, 2V Drop
sind in der Tat etwas wenig, es kommt auch auf den Trafo an. Die
meisten 6V Trafos liefern bei geringer Belastung deutlich mehr. Deshalb
wird es oft funktionieren. Ausserdem sollte man bedenken das die
Netzspannung auch mal etwas schwanken kann. Ein 6V Trafo ist definitiv
zu klein wenn man etwas bauen will das einigermassen sicher
funktionieren soll.

Olaf

von Rufus T. Firefly (Gast)


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Anstelle des 7805 könnte man auch eine Low-Drop-Ausführung (4805 o.ä.)
verwenden ... oder wäre das zu einfach?

von Jan (Gast)


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ich bin jetzt gerade nochmal messengewesen:

mit dem 6V trafo liegen am spannungsregler 8,5 V an

man muss auch bedenken, dass der trafo eine leistungskurve hat. die 6V
sind eine mindestspannung die beim maximalen Storm anliegt

wenn mein 850 mA Trafo jetzt nur mit 350 mA belastet wird, dann schafft
der auch stabil die o.g. 8,5V

da sich das ganze preislich nicht viel gibt, und die kühlung wirklich
einfach ist, kann man aber auch auf nummer sicher fahren mit nem 9V
trafo...

von Till Meier(Einsteiger) (Gast)


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Hallo,
ich habe mir jetzt das mal durchgelesen
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210251.htm

Wird die Glättung nur durch einen Elko hinter dem Brückengleichrichter
gelöst?Würden da 10µF reichen?
Dahinter käme dann ein 100nF Kerko dann der 7805 und hinter diesem dann
wieder ein 100nF...

Ich denke,dass ich den Trafo mit 9V nehmen, da ich noch einen
Brückengleichrichter habe, der ja auch ein paar Volt wegnimmt.

von Jan (Gast)


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Die glättung braucht ca. 2.000µF pro Ampere.
und selbst dann ists noch nicht so super glatt.

Wenn du allerdings nen 9V trafo nimmst und dahinter nen 7805, dann
sollten wohl 1000µF ausreichen.

von Till Meier(Einsteiger) (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
ich habe ein Schaltplan von einem möglichen Netzgerät erstellt.
Könnt ihr mir sagen, ob ich dieses so bauen kann oder ob ich da noch
einen Kondensator erhöhen muss.
DAnn habe ich noch eine Frage zur Diode D1 .. soll ich die da noch
einbauen??

Vielen Dank

von Thomas O. (Gast)


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Hallo,

diese eingezeichnete Diode(1) auf jedenfall weglassen da diese ja im
Gleichrichter schon vorhanden ist und du sonnst die Spannung um weitere
0,7V absenken würdest. Denn es ist doch wurscht ob du die Leistung an
die Diode oder im Spannungsregler verbrätst, also wenn dann nen Trafo
mit weniger Spannung nehmen und den Brückengleichrichter mit einzelnen
Schottkydioden aufbauen.

Es gibt da noch ne andere Möglichkeit mit einem Trafo mit 2 Sek.
Wicklungen da benötigt man dann nur 1ne Diode pro Leitung und das würde
mit Schottky-Dioden dann so aussehen 8,5V-0,3V=8,2V was dann schon gehen
könnte mit dem Spannungswandler.

Aber wie mans auch dreht so viel teuer wird das Ding eh nicht. Ist halt
die Frage ob du nen hohen Wirkungsgrad haben willst oder drauf
verzichten kannst. Ich habe auf der Arbeit auch schon ne 24V Leitung
angezapt um meinen AVR anzuschließen, der wurde dann zwar etwas Heiß
aber bei 9V brauchst du dir keine Gedanken machen.

von Till Meier(Einsteiger) (Gast)


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Also würde das dann so fnktionieren?
Hier nochmals der Trafo Artikel-Nr.: 506052-14 Bei Conrad

von Till Meier(Einsteiger) (Gast)


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Hier noch ein Nachtrag: eine Skizze des Trafos
http://www1.conrad.de/m/5000_5999/5000/5060/5060/506044_SZ_01_FB.EPS.jpg

von Thomas O. (Gast)


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Hallo,

also mit nem 9V Trafo kannste nichts falsch machen.

von Nicky (Gast)


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@ Till Meier

Bau doch die schaltung einfach mal auf, die dioden (1n4001) kannst du
für deine µc - lcd schaltung auch weglassen (dienen nur zum schutz des
reglers, falls mal mehr spannung am ausgang anliegen, als die 5v vom
regler - kann durch induktivitäten kommen --> die hast du aber in
deiner schaltung nicht). also neben deinem trafo den regler und die 4
kondis, das reicht und funktioniert.

mach dir um den c am ausgang auch nicht zu viel sorgen, deine schaltung
zieht nicht sonderlich viel strom, und demnach ist die brummspannung
nicht sonderlich hoch. wichtig sind die 100nF (bzw. 0,33µF und 0,1µF.
Um dir die Entscheidung abzunehmen, nimm für den großen C am ausgang
und eingang 100µ, das geht schon! eine genaue dimensionierung der
bauteile, ist nur zur kostenersparnis in der serienfertigung nötig, für
deine einmalige schaltung kommt es doch nicht auf die hmm... 20 cent an,
die du bei 10µ sparen würdest.


gruß und viel spass beim bauen

nicky

von Till Meier(Einsteiger) (Gast)


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Du schreibst, dass 4 Kondis reichen...In meinem Schaltplan sind aber nur
3. Soll ich einen 100µF Elko an den Ausgang noch hängen?
Wie rechnet man eigentlich die genaue Kapazität der ganzen
Kondensatoren
eigentlich aus. Gibts da irgendwo Formeln bzw könnt ihr mir die
nennen.

Dankeschön

von Thorsten (Gast)


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Am Ausgang reicht max. 10µF+100nF, die Hersteller empfehlen da
unterschiedliche Werte. Ein Blick in das jeweilige Datenblatt verrät
mehr. Falsch dimensionierte Cs am Ausgang können zum Schwingen führen.

Thorsten

von Jan (Gast)


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also die diode über den spannungsregler ist schon ok, die kost ja fast
nix und es kann durchaus am ausgang mal ne höhere spannung anliegen.

wenn du damit auch noch ein lcd betreiben willst, würde ich einen trafo
nehmen der mehr als 166 mA schafft. nimm min. 500mA, sonst hast du
nachher mit fehler zu kämpfen und suchst dich dusselig.

außerdem sollten schon 1000µF sekundärsiebung vorhanden sein, sonst
wirds schon was buckelig. ansonsten gehts so...

von Thorsten (Gast)


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Vielleicht noch ein Tip: lade dir LTSpice
(http://www.linear.com/company/software.jsp) runter und simuliere die
Schaltung. Ist immer interessant.

von Nicky (Gast)


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moin, noch nicht beim geschänke packen?

@torsten
hm...

soweit wie ich das kenne, soll der 100n das schwingen verhindern, die
großen dienen nur zur glättung und sind je nach ausgangsstrom und
geduldeter brummspannung zu dimensionieren.

bei kleinen strömen, gibt es sogar verfechter der nur 100n am ausgang.


rein von den werten gesehen, schwingen ist meist "hochfrequent" also
wirds mit nem kleinen c geblockt.

aber ich lass mich gern eines besseren belehren. man lernt ja nie aus.

@ till

dies c's kann man berechnen.

mit Q=C*U -> Q ersetzen usw. kommst du auf eine näherungsgleichung, die
zum überschlagen ausreicht.

wenn du's selber nicht herausfindest wo es hinführt:

http://www.pit.physik.uni-tuebingen.de/praktikum/nwhtml/GL.html

wenn es genau sein soll die intergral/differentialrechnung bemühen!
find ich für diese c's aber viel zu ansträngend.

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